Da wäre mehr drin gewesen
"Death TV: Dein Tod steht im Programm" ist momentan auf Instagram und Co. in aller Munde und somit wollte auch ich mehr über das Buch wissen und habe es spontan und ohne allzu hohe Erwartungen gekauft ...
"Death TV: Dein Tod steht im Programm" ist momentan auf Instagram und Co. in aller Munde und somit wollte auch ich mehr über das Buch wissen und habe es spontan und ohne allzu hohe Erwartungen gekauft - und das war letztendlich auch gut so. Die Geschichte ist zwar insgesamt nicht schlecht, allerdings gibt es auch etliche kleinere Kritikpunkte, über die ich nicht hinwegsehen kann.
Wer hier einen knallharten und besonders blutigen Thriller erwartet, wie der Buchtitel und das Cover zunächst denken lassen, der wird enttäuscht sein. "Death TV: Dein Tod steht im Programm" ist zwar durchaus spannend und hat seine Wendungen und Überraschungen, allerdings handelt es sich hier nicht wirklich um einen Thriller.
Der Schreibstil selbst gefällt mir aber sehr gut. Bryan Johnston hat einen sehr angenehmen Stil, der sich leicht und zügig lesen lässt, ohne dabei an Spannung zu verlieren. Auch wenn ich die Figuren nicht immer sympathisch und teilweise auch sehr unangenehm empfand, sind diese doch gut gezeichnet und erhalten nicht nur Tiefe, sondern auch ordentlich Profil, sodass man diese phasenweise gut kennen lernt.
Erzählt wird die Geschichte von Frankie, einer Mentalistin, die auch nach Jahren immer noch auf ihren großen Durchbruch wartet. Ihre Eltern sind verstorben, ihre beste Freundin verbringt nur Zeit mit ihr, weil sie diese dafür bezahlt und ihr Bruder leidet nach einem schweren Unfall unter starken Gehirnschäden, die sein Leben erschweren. Um ihn zumindest finanziell zu unterstützen, beschließt Frankie an der TV-Show "Death Warrant" teilzunehmen, in der pro Show jeweils ein Mensch zur Unterhaltung anderer Menschen umgebracht wird. Da Frankie nach ihrem Casting jedoch unter Drogen gesetzt wird und somit unter kurzzeitigem Gedächtnisverlust leidet, kann sie sich weder an ihrer Bewerbung erinnern, noch daran, ob sie ausgewählt wurde, sodass der Tod jederzeit auf sie lauern könnte.
An sich ist das doch mal ein interessanter Stoff, der teilweise an "Menschenjagd" von Stephen King erinnert, was ich aber gar nicht mal als schlimm empfunden habe. Was ich allerdings gar nicht mochte, war Frankie, denn ich empfand sie als sehr von oben herab, als selbstverliebt und ich mochte es gar nicht, auf welche Art und Weise sie über ihre Mitmenschen dachte. Dabei betont sie trotz all ihrer Denkweisen immer wieder, dass sie komplett normal ist und nichts an ihr als "schön" bezeichnet werden könnte. Das hat für mich nicht gepasst und auch sonst war sie für mich voller Widersprüche. Man kann sie sicherlich mögen, wenn man sich drauf einlassen kann, allerdings konnte ich dies leider nicht.
Ohne zu viel zu verraten, muss ich leider auch das Ende als großen Kritikpunkt erwähnen, denn dieses hat mich komplett enttäuscht zurückgelassen. Ich kann zwar auch hier verstehen, dass viele dieses als gut durchdacht empfinden, aber für mich war es dann doch etwas zu sehr gewollt und teilweise auch leider nicht nachvollziehbar, zumal über manche Figur am Ende sehr viele Informationen gefehlt haben.
Dennoch ist "Death TV: Dein Tod steht im Programm" gar nicht mal schlecht, wenn auch in meinen Augen kein Meisterwerk. Wer sich jedoch für ausgeklügelte Bühnenshows und Mentalisten interessiert, der soll dem Debüt von Bryan Johnston definitiv eine Chance geben.