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Veröffentlicht am 22.09.2024

Kleinstadt-Romance für die man einen langen Atem braucht

Forever Never
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Als mein erstes Buch von Lucy Score hat mich „Forever Never“ sofort durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil überrascht, besonders für das Romance-Genre. Denn die Sichtweisen von Remi und Brick werden nicht ...

Als mein erstes Buch von Lucy Score hat mich „Forever Never“ sofort durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil überrascht, besonders für das Romance-Genre. Denn die Sichtweisen von Remi und Brick werden nicht aus Ich-Sicht, sondern aus Er-/Sie-Perspektive geschrieben. Die Geschichte spielt auf einer autofreien Insel in Michigan und fängt direkt das Kleinstadt-Flair ein. Die winterliche Atmosphäre zu Beginn, mit einem verschneiten Februar-Setting, verstärkte das Gefühl, in eine abgeschiedene Welt einzutauchen.

Die kurzen Kapitel hielten die Handlung frisch, auch wenn die Protagonisten zunächst sehr klischeehaft wirkten: Brick, der grummelige Kleinstadt-Polizist mit Bart, und Remi, der feurige Wildfang, der sich verloren fühlt. Gerade zu Beginn fand ich Remi nicht sehr sympathisch, doch die vielen Geheimnisse um ihre Vergangenheit machten sie nach und nach interessanter. Die Rückblenden in die Vergangenheit sorgten für Tiefe, auch wenn es einige Zeit dauerte, bis ich richtig in die Geschichte eintauchen konnte. Es fühlte sich an, als würde man ein verworrenes Wollknäuel entwirren – Kapitel für Kapitel lösten sich die Verstrickungen auf.

Nach etwa 7-8 Kapiteln setzte für eine kurze Zeit ein „Suchtfaktor“ ein. Leider fühlte sich das Buch über die Zeit hinweg zu langatmig an, als käme die Handlung nicht wirklich voran. Der Roman las sich fast wie eine Staffel einer Serie, bei der die Haupthandlung immer wieder durch kleine Ereignisse unterbrochen wurde.

Von Beginn an gab es einige erotische Spannung, besonders von Bricks Seite, was jedoch mit der Zeit etwas eintönig wurde. Seine Zurückhaltung war oft schwer nachzuvollziehen, und die Art, wie er Remi teilweise behandelte, erinnerte eher daran, wie man mit einem Kind spricht, was irgendwann nervte. Remi wiederum kämpfte darum, aus ihrer rebellischen Rolle auszubrechen und auf der Insel ernst genommen zu werden. Jedoch konnte ich bei keinem von beiden eine Charakterentwickung erkennen.

Insgesamt war das Buch zwar irgendwie süß, aber zu langatmig. Der „Hauch von Suspense“, der versprochen wurde, hielt sich in Grenzen, und die Spannung blieb eher moderat. Ein solides Buch mit interessanten Charakteren und einem einzigartigen Setting, aber mit einem etwas zu langsamen Tempo für meinen Geschmack. Man hätte es bestimmt um 100 - 200 Seiten kürzen können.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Ein Traumabenteuer ohne bleibenden Eindruck

Die Traumgänger – Aufbruch nach Deseo
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Das Buch startet rasant und kommt ohne große Einleitung direkt zur Sache, was den Einstieg angenehm unkompliziert macht. Die Idee, in eine Welt der Träume einzutauchen, hat durchaus Potenzial. Allerdings ...

Das Buch startet rasant und kommt ohne große Einleitung direkt zur Sache, was den Einstieg angenehm unkompliziert macht. Die Idee, in eine Welt der Träume einzutauchen, hat durchaus Potenzial. Allerdings bietet diese Traumwelt wenig Neues und bleibt in den bekannten Bahnen vergleichbarer Geschichten. Die Welt ist verständlich aufgebaut, doch sie fehlt an Tiefe und Innovation, die sie von anderen Fantasy-Welten abheben könnte.

Leider verlor ich im Mittelteil den Faden und fand nur schwer wieder zurück in die Handlung. Dies lag vermutlich auch daran, dass es dem Buch an Pep und Einzigartigkeit mangelt. Es konnte mich einfach nicht fesseln, sodass ich kein Interesse daran habe, weitere Teile zu lesen oder zu hören.

Auch die Charaktere blieben für mich eher blass und unspektakulär, sodass ich keine besondere Bindung zu ihnen aufbauen konnte. Zudem verrät der Klappentext nahezu die gesamte Handlung, was einiges an Spannung vorwegnimmt. Der Bösewicht, der vermutlich im Zentrum der Geschichte stehen sollte, bleibt noch recht unauffällig und konnte mich ebenfalls nicht überzeugen.

Insgesamt fehlt dem Buch das gewisse Etwas, das es von anderen Geschichten abheben könnte.

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Schöne Bilder, schwer verständlich: Jane Austen im Comic-Format

Stolz und Vorurteil
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Die Graphic Novel "Stolz und Vorurteil" bietet eine interessante Adaption des Klassikers von Jane Austen. Die leichte Sprache und die übersichtlichen Sprechblasen erleichtern das Lesen, was besonders für ...

Die Graphic Novel "Stolz und Vorurteil" bietet eine interessante Adaption des Klassikers von Jane Austen. Die leichte Sprache und die übersichtlichen Sprechblasen erleichtern das Lesen, was besonders für jüngere Leser oder solche, die mit Graphic Novels noch nicht vertraut sind, ein Vorteil ist.

Allerdings zeigt sich, dass das Verständnis der Handlung ohne Vorkenntnisse des Buches oder zumindest des Films schwierig sein kann. Für Leser, die mit der Geschichte nicht vertraut sind, könnte es den Anschein haben, dass es lediglich darum geht, welche der Bennet-Töchter wen heiraten soll. Diese Vereinfachung kann die tiefere Komplexität der ursprünglichen Handlung etwas verwässern.

Ein weiteres Problem ist die Darstellung der weiblichen Charaktere. Die Bennett-Schwestern (bis auf Jane) haben sehr ähnliche Frisuren, was es schwer macht, sie auseinanderzuhalten. Auch die Tatsache, dass die Charaktere verschiedene Outfits tragen – was prinzipiell eine positive Abwechslung ist – trägt zur Verwirrung bei, da es die Identifikation der Figuren zusätzlich erschwert. Das macht es auch schwer, die Graphic Novel nach einer Lesepause wieder zur Hand zu nehmen. Am besten liest man sie in einem Rutsch durch, um den Überblick zu behalten.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Aspekte: Mr. Darcy wird als introvertierter Mann sehr gut getroffen. Seine Persönlichkeit ist überzeugend dargestellt. Allerdings steht Elizabeth als Hauptfigur nicht immer im Mittelpunkt, was ihre zentrale Rolle in der Geschichte etwas abschwächt.

Besonders hervorzuheben ist die schön dargestellte Tanzszene, die die Atmosphäre und Eleganz der Zeit gut einfängt.

Insgesamt bietet die Graphic Novel von "Stolz und Vorurteil" eine ansprechende, wenn auch herausfordernde Leseerfahrung. Sie eignet sich besonders für Leser, die den Klassiker bereits kennen und Freude daran haben, die Geschichte in einem neuen, visuellen Format zu erleben.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Mit einem Eiswagen nach New York

This Is Not The End
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Handlung:
Die Highschool ist vorbei und während sich alle in Hughs Umfeld in Richtung College verabschieden, hat er geplant, weiterhin mit dem Eiswagen seiner Schwester Eis zu verkaufen. Daneben bewertet ...

Handlung:
Die Highschool ist vorbei und während sich alle in Hughs Umfeld in Richtung College verabschieden, hat er geplant, weiterhin mit dem Eiswagen seiner Schwester Eis zu verkaufen. Daneben bewertet er auf seinem Blog „Spoiler Alert“ die Enden von Filmen, Personen und allem, was noch ein Ende haben kann.

Doch dann trifft er auf Olivia, seine ehemalige - zugegebenermaßen ziemliche strange - Mitschülerin, die tatsächlich nicht ganz so normal zu sein scheint.

Diese überredet Hugh, ihn mit nach New York zu nehmen. Und so begeben sich beide mit dem Eiswagen auf die Reise, nicht nur nach New York, sondern auch zu sich selbst.

Bewertung:
Die Idee mit dem Enden, die Hugh bewertet, haben mein Interesse für das Buch geweckt. Und tatsächlich findet sich zu Beginn jedes Kapitels ein Beitrag von Hugh, in dem er über verschiedene Enden spricht.

Dadurch dass die Filme und Personen oft etwas älter sind (vermutlich um die Lesenden nicht zu spoilern) gab mir das Buch einen 2000er-Vibe, obwohl es zur heutigen Zeit spielt.

Trotzdem kam ich in dem Buch nie so richtig an. Hugh war wegen seiner Antriebslosigkeit ein eher anstrengender Charakter und Olivia war besonders zu Beginn für mich sehr unsympathisch. Richtig erweichen konnte ich mich für beide nicht, insbesondere spürte ich keine Chemie zwischen den beiden.

Die Nebencharaktere wirkten auch ganz nett, aber durch die Kürze des Buchs bzw. die Kürze des Zeitabschnittes, in dem das Geschehen spielt, konnte man niemanden so richtig kennenlernen. Es fühlte sich so an, als wäre man in der späteren Staffel einer Teenie-Serie gelandet, ohne die ganze Vorgeschichte zu kennen.

So richtig spannend oder knisternd wurde es in dem Buch für mich nie, sodass ich keine große Lesemotivation mehr hatte.

Fazit:
Originelle Idee, die mich mangels der Charaktere nicht für sich gewinnen konnte

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Trotz (oder aufgrund?) des flüssigen Schreibstils bleibt hier alles andere auf der Strecke

Becoming Megan
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Wenig Spannung und blasse Charaktere

Handlung:
Im Körper einer anderen Person aufwachen, jemand anderes sein - wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Für die Protagonistin dieses Jugendthrillers ...

Wenig Spannung und blasse Charaktere



Handlung:
Im Körper einer anderen Person aufwachen, jemand anderes sein - wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Für die Protagonistin dieses Jugendthrillers wird das allerdings zur bitteren Realität.

Denn nach einem tragischen Unfall erwacht Kat aus dem Koma - im Körper von Megan Taylor, Stiefschwester des Erben eines milliardenschweren Medizin-Konzerns. Ihr Retter, der dubiose Dr. White, verlangt von ihr, in die Rolle der Stiefschwester zu schlüpfen, um ihren Stiefbruder zu töten. Ansonsten tötet White Kats einzige noch lebende Verwandte.

Völlig aussichtslos beugt sich Kat dieser Forderung, doch dabei kommt sie dem Milliardärssohn nicht nur physisch immer näher.

Bewertung:
Unvermittelt setzt die Handlung bei Kats Erwachen nach dem Unfall ein. Was dann folgt ist - zumindest für das erste Drittel - eine etwas genauere Beschreibung des Klappentextes.

Doch durch die sehr kurzen Kapitel (oft 1-3 Seiten lang), flutscht man nur so durch die Seiten. Das ist auch gut so, denn leider kam für mich die ganze Zeit kaum Spannung auf.

Auch zu Kat, der Protagonistin, konnte ich durchweg keine emotionale Bindung herstellen. Zugegebenermaßen ist das insofern schwierig, da man sie nur kurz als sie selbst kennenlernt und sie sich dann direkt verstellen und die Persönlichkeit der Stiefschwester spielen muss. Vielleicht wäre es hier besser gewesen die ganze Geschichte aus der Ich-Perspektive (statt Sie) zu schreiben. Zu den weiteren Charakteren war es noch schwerer eine Bindung zu aufzubauen.

Selbst der Antagonist war nach mehreren Szenen viel zu berechenbar.

Das Argument, dass es sich hierbei um einen Jugendthriller handelt und dieser sich an ein jüngeres Publikum richtet, finde ich schwach. Facettenreiche und individuelle Charaktere sollten in (guten) Büchern für jedes Publikum Einzug finden.

Auch die Thriller-Aspekte, mit denen das Buch beworben wird (packend und mit Gänsehaut-Garantie) kann ich nicht unterschreiben. Durch den flüssigen Schreibstil konnte man das Buch sehr gut lesen, man konnte es aber auch genauso gut zur Seite legen. Auch die garantierte Gänsehaut kam bei mir nicht zum Tragen - und das obwohl ich als Thriller-Ungeübte hier ein leichtes Fressen gewesen wäre.

Für den recht stolzen Preis von 17,00 EUR für ein Taschenbuch kann ich dadurch keine Empfehlung aussprechen.

Fazit:
Hält nicht, was es verspricht.

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