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Veröffentlicht am 21.11.2017

Iskari hält einige Überraschungen bereit

Iskari - Der Sturm naht
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Gebundene Ausgabe: 415 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (2. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3453271234
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Iskari - The Last Namsara
Preis: 16,99€
auch als ...

Gebundene Ausgabe: 415 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (2. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3453271234
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Iskari - The Last Namsara
Preis: 16,99€
auch als E-Book erhältlich

Iskari hält einige Überraschungen bereit

Inhalt:
Als Kind lockte Asha mit den verbotenen alten Geschichten den mächtigsten Drachen, Kozu, zu sich. Doch dieser legte die Stadt Firgaard in Schutt und Asche. Um das von seiner Tochter Asha verursachte Leid zu sühnen, versprach der König sie dem Kommandanten Jarek zur Frau, sobald sie alt genug wäre. Und Asha hat sich seitdem der Drachenjagd verschrieben, sie ist eine Iskari, eine Todbringerin. Nun steht die Hochzeit kurz bevor, doch Asha verabscheut Jarek und versucht, der Pflicht zu entkommen.

Meine Meinung:
Mir gefiel die Welt, in die uns Kristen Ciccarelli entführt, sehr gut. Sie wirkt magisch, orientalisch angehaucht und fast ein bisschen märchenhaft. Völker, die verfeindet sind. Ein Volk, das andere unterdrückt und versklavt. Und die wunderbaren Drachen. Dazu gibt es eine Menge Geheimnisse und Intrigen, die später nach und nach ans Tageslicht kommen und für viele Überraschungen sorgen. Ich war immer wieder erstaunt, wie schnell sich das Blatt wendet, weil eine Figur sich als gänzlich anders entpuppt, als ich zuerst dachte. Man kann dieses komplexe Konstrukt wirklich nicht von Anfang an durchschauen. Das ist toll gemacht.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Ashas Perspektive in der 3. Person erzählt. Trotzdem blieb mir die Protagonistin relativ fern. Ich konnte mir die Umgebung und selbst die Nebenfiguren besser vorstellen als Asha. Das mag vielleicht ein wenig damit zusammenhängen, dass sie mir nicht unbedingt sympathisch war. Was aber nicht ihre Schuld war, sie wurde eben so erzogen und braucht eine Weile, bis sie über ihren Schatten springen kann. Am Ende mochte ich sie

Dabei ist Asha ein sehr interessanter Charakter. Das Volk fürchtet sie als Todbringerin. Sie hadert mit sich selbst und ihrer Rolle, die sie hasst. Doch tapfer bemüht sie sich, ihre Schuld aus Kindheitstagen abzutragen, indem sie Drachen für Drachen aufspürt und tötet.

Emotional viel näher waren mir zum Beispiel der Sklave Torwin, der sehr selbstbewusst wirkt und sich nicht so schnell einschüchtern lässt, aber auch Gefühle zeigen kann. Oder Ashas Bruder Dax, der schon als Kind für zu dumm gehalten wurde, um jemals den Thron besteigen zu können.

Interessant fand ich auch die alten Geschichten, die die Haupthandlung für ein paar Seiten unterbrechen und mehr von der Vergangenheit dieser Stadt und ihrer Bewohner erzählen.

„Iskari. Der Sturm naht“ ist der Auftaktband einer Trilogie.

Fazit:
Alles in Allem ist es eine spannende Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen. Trotzdem konnte sie mich nicht restlos begeistern. Das gewisse Etwas, das mein Herz berührte, fehlte mir einfach.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Verlag Heyne fliegt und die buchflüsterer, die mir ein Rezensionsexemplar zugeschickt haben.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Der Kampf gegen die allmächtige Firma NeuroLink geht weiter

Cassandra - Niemand wird dir glauben
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Der Kampf gegen die allmächtige Firma NeuroLink geht weiter

Das Cover:
Wie schon beim 1. Band hat auch hier das Cover mit der Handlung nichts zu tun. Ich würde bei diesem Bild auf jeden Fall einen sehr ...

Der Kampf gegen die allmächtige Firma NeuroLink geht weiter

Das Cover:
Wie schon beim 1. Band hat auch hier das Cover mit der Handlung nichts zu tun. Ich würde bei diesem Bild auf jeden Fall einen sehr romantischen, evtl. auch fantastischen Roman erwarten. Doch damit liegt man ziemlich daneben. Ein Mädchen im wallenden Ballkleid kommt in der Geschichte einfach nicht vor, und auch sonst nichts, was annähernd in diese Richtung geht.

Inhalt:
Nachdem Liz und Sophie dem Sandmann entkommen sind, arbeitet Liz als Journalistin für den Blog Pandoras Wächter, wo sie immer wieder gegen die Machenschaften von NeuroLink anschreibt. Als sie eine Einladung zum Interview mit dem Firmenchef Harald Winter erhält, ergreift sie die Chance natürlich. Doch am nächsten Tag wird Winter tot aufgefunden und Liz kann sich an nichts erinnern …

Meine Meinung:
Etwa ein Jahr ist in der Geschichte vergangen seit dem Ende des 1. Bandes „Pandora. Wovon träumst du?“. In diesem Jahr sind einige Dinge geschehen, die nach und nach erwähnt werden, sodass die Lücke zwischen den Bänden allmählich geschossen wird.

Einige Ereignisse aus dem 1. Band werden hier zwar auch noch mal kurz erwähnt, ich sehe das aber eher als eine Auffrischung für diejenigen, die das Buch vor längerer Zeit gelesen haben. Für all die Leser, die „Pandora“ nicht kennen, stelle ich es mir sehr schwierig vor, die Handlung ganz zu verstehen.

Wie gewohnt wechselt die Erzählperspektive zwischen Sophie und Liz. Beide erzählen in der Ich-Form. Auch wenn ich meistens keine Probleme mit der Zuordnung hatte, kam es doch auch mal vor, dass ich zurückblättern musste, um nachzuschauen, wer jetzt gerade dran ist. Die beiden hatten sich im 1. Band noch mehr unterschieden. Durch ihr Zusammenleben sind sie sich anscheinend ein bisschen ähnlicher geworden. ?

Die Handlung ist von Anfang an spannend, konnte mich aber doch nicht ganz so mitreißen wie bei „Pandora“, wo alles noch neu und besonders war. Inzwischen ist man als Leser mit der Thematik dieser Dystopie ziemlich vertraut und so kann einen nicht so schnell etwas überraschen. Dabei hat die Autorin sogar einige Wendungen eingebaut, die ich so nicht vorhergesehen habe. Trotzdem fehlte mir einfach das gewisse Etwas, das ein Buch unsterblich macht.

Dabei kann ich mich auch mit dem Schluss nicht ganz anfreunden. Keine Frage, er ist logisch und verständlich. Ich kann alle Handlungen nachvollziehen. Aber ich hätte mir doch ein anderes Ende gewünscht, auch wenn das nicht so realistisch gewesen wäre. Aber das ist ja nur mein ganz persönliches Empfinden. Andere werden vielleicht gerade diesen Schluss als etwas Besonderes ansehen.

Fazit:
„Cassandra. Niemand wird dir glauben“ ist die spannende Fortsetzung eines dystopischen Jugendromans mit Thrillerelementen. Auch wenn mich der 2. Band nicht ganz so begeistern konnte wie der 1., hat mir das Lesen doch viel Spaß gemacht und ich habe Liz und Sophie gerne bei der Lösung ihrer Probleme begleitet.

Die Pandora-Dilogie:
1. Pandora. Wovon träumst du?
2. Cassandra. Niemand wird dir glauben

Veröffentlicht am 15.11.2017

Hilfreiche Vorschläge für das Anlegen einer Schreibwerkstatt

Mit dem Schreiben anfangen
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Gebundene Ausgabe: 158 Seiten
Verlag: Duden (1. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3411749041
Preis: 14,95€


Hilfreiche Vorschläge für das Anlegen einer Schreibwerkstatt

Im vorliegenden Büchlein „Mit dem Schreiben ...

Gebundene Ausgabe: 158 Seiten
Verlag: Duden (1. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3411749041
Preis: 14,95€


Hilfreiche Vorschläge für das Anlegen einer Schreibwerkstatt

Im vorliegenden Büchlein „Mit dem Schreiben anfangen“, das in der Reihe Kreatives Schreiben im Dudenverlag erschienen ist, leitet Ortheil angehende Autoren beim Anlegen einer Schreibwerkstatt an und führt sie erst einmal ganz zurück an den Anfang.

Beginnend mit der Auswahl eines Raumes zum Schreiben, eines Schreibtischs und eines Stuhls, sodann der Auswahl des Schreibgeräts usw. sind zuerst einige Dinge zu erledigen, die mit dem fertigen Buch noch wenig zu tun haben, aber doch unerlässlich sind.

Schließlich geht es darum, kleine Schriftstücke anzufertigen. Auch hier wird wieder ganz am Anfang begonnen. Mit dem Abschreiben fremder Texte, dem Aufschreiben eigener Wörter, Sätze, eines kurzen Abschnitts. Mit der Sammlung von Zeitungsausschnitten, Einkaufszetteln, Beschreibungen einzelner Personen oder Räume, ohne dass bereits eine Geschichte erzählt wird. Diese können aber später in eine Erzählung eingebaut werden. Ortheil regt zum Beobachten alltäglicher Situationen an, die als Notiz oder Tagebucheintrag Eingang in die Schreibwerkstatt finden. So baut man mit der Zeit einen reichen Fundus auf, aus dem man sich später bedienen kann.

Der Hauptteil des Buches besteht aus fünf Teilen, die jeweils fünf Kapitel umfassen. Ortheil zitiert andere Autoren, solche aus der Gegenwart, aber auch welche, die vor Jahrzehnten, ja sogar vor Jahrhunderten, gelebt und geschrieben haben. Hier zeigt er auf, auf welche verschiedene Weise man eine Aufgabe angehen kann. Welche Art für einen selbst die richtige ist, muss der angehende Autor/Leser dieses Buchs selbst herausfinden. Dabei helfen sicher die kleinen und größeren Schreibaufgaben, die Ortheil am Ende jedes Kapitels stellt.

Über den Autor:
Hanns-Josef Ortheil wurde 1951 geboren. Er ist Autor vieler Romane, Sachbücher und Drehbücher. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit ist er Professor für Kreatives Schreiben an der Universität Hildesheim. Für sein Werk wurde er mit vielen Preisen ausgezeichnet.

★★★★☆

Vielen Dank an Literaturtest und den Dudenverlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Ein Protagonist mit Ecken und Kanten

Anstand
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Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: HarperCollins (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3959671354
Originaltitel: The Reason You’re Alive
Preis: 18,00€
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

Ein ...

Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: HarperCollins (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3959671354
Originaltitel: The Reason You’re Alive
Preis: 18,00€
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

Ein Protagonist mit Ecken und Kanten

Inhalt:
David Granger ist 68 Jahre alt und ein traumatisierter Vietnamveteran. Nach einer Gehirnoperation kann er nicht allein leben und muss bei seinem Sohn Hank einziehen, mit dem er nach einem Streit seit Monaten nicht mehr gesprochen hat. Aus dieser Zwangssituation ergibt sich endlich die Möglichkeit für David, sich Hank wieder anzunähern und auch sonst in seinem Leben aufzuräumen.

Meine Meinung:
Ich muss sagen, ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich an diesen sperrigen Protagonisten mit seiner extrem derben Ausdrucksweise heranzutasten. Er entspricht so gar nicht meinen Vorstellungen von einem Menschen, mit dem ich gerne zu tun haben möchte. Anfangs wirkt er sehr rassistisch und verbohrt. Er besitzt jede Menge Waffen und einen unbändigen Nationalstolz. Gleichzeitig lässt er kaum ein gutes Haar an der US-amerikanischen Regierung. Sein „weichgewaschener“, „linksliberaler“ Sohn ist ihm oft ein Dorn im Auge. Doch eigentlich ist der verbitterte alte Mann gar nicht so griesgrämig, wie er tut. Seine Enkelin Ella schafft es immer wieder, sein Herz zu erweichen. Ebenso die Erinnerungen an seine Frau Jessica.

David erzählt in der Ich-Form und spricht sein Gegenüber immer wieder direkt an. Auch wenn er seine Erlebnisse nicht dem Leser als solchem erzählt, fühlt man sich doch angesprochen und damit als Teil der Geschichte. Der Roman ist zwar locker zu lesen, aber auch anspruchsvoll.

Davids Leben wird mehr oder weniger von hinten aufgerollt, von der Gegenwart her. Durch seinen Bericht oder Dialoge mit seinem Sohn oder seinen Freunden ergeben sich immer mehr Puzzleteile aus der Vergangenheit, die zusammengesetzt klar machen, warum David heute so ist, wie er ist.

Matthew Quick gelingt es dabei immer wieder, die Lesenden durch unvorhergesehene Wendungen zu überraschen. Und je weiter man vordringt, umso spannender wird es auch, denn David ist im Begriff, sich seinem Erzfeind aus dem Vietnamkrieg zu stellen, Clayton Fire Bear – eine Begegnung, deren Ausgang David nicht erahnen kann.

Konnte ich mich zu Beginn mit David nicht wirklich anfreunden, hatte ich ihn bis zum Ende dann doch ins Herz geschlossen. Denn der Autor lässt uns hinter die Fassade dieses Menschen schauen und sein wahres Ich erkennen.

★★★★☆

Vielen Dank an HarperCollins für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 09.11.2017

Eine nette märchenhafte Geschichte

Der Wunderling
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Eine nette märchenhafte Geschichte

Inhalt:
Miss Carbunkle ist die strenge Leiterin des Waisenheims für widerspenstige und missratene Geschöpfe. Doch die Waisen sind gar nicht so widerspenstig und missraten. ...

Eine nette märchenhafte Geschichte

Inhalt:
Miss Carbunkle ist die strenge Leiterin des Waisenheims für widerspenstige und missratene Geschöpfe. Doch die Waisen sind gar nicht so widerspenstig und missraten. Es sind einfach nur Erdlinge - Wesen, die teils Mensch, teils Tier oder Abkömmlinge von zwei Tieren sind. Besonders der kleine Fuchs-Erdling Nummer Dreizehn hat unter Miss Carbunkle und auch unter manchen Kindern zu leiden. Erst durch die Freundschaft mit dem Vögelchen Trixi gelingt ihm die Flucht aus dem Heim. Doch auch in der großen weiten Welt ist das Leben nicht einfach. Und eines Tages muss Nummer Dreizehn sogar erfahren, dass Miss Carbunkle einen üblen Plan hat. Diesen gilt es um jeden Preis zu vereiteln. Wie gut, dass Nummer Dreizehn inzwischen viele Freunde hat.

Meine Meinung:
Den kleinen Fuchs-Erdling muss man einfach gern haben. Er ist so lieb und unbedarft und will einfach nur in Frieden mit allen Wesen leben. Anfangs ist er total schüchtern und ängstlich. Mit der Zeit entwickelt er sich aber zu einem richtigen Helden. Besonders schön war es zu sehen, wie er immer mehr Freunde um sich scharen kann, die er am Ende auch ganz dringend braucht, um gegen Miss Carbunkle bestehen zu können. Denn nur gemeinsam ist man stark.

Ich fand die Geschichte ganz nett, aber nicht besonders raffiniert. Keine Frage, sie ist gut erzählt und schön zu lesen, aber mir fehlte das gewisse Etwas, um richtig und hundertprozentig begeistert zu sein. Dafür ist die Handlung einfach zu geradlinig. Es gab für mich kaum Überraschungen.

Auch die Sprache ist recht einfach und entspricht in Satzbau und Wortwahl eher zehnjährigen Lesern als älteren. Insofern würde ich es eher für jüngere Vielleser empfehlen. Aber es gibt ja verschiedene Ansprüche, und somit wird das Buch sicher Leser finden, die es vollkommen zufriedenstellen kann.

Zum Hörbuch:
Das Hörbuch wird gelesen von Mechthild Großmann, die ihre Sache recht gut macht. Es macht Spaß, ihrer etwas schnarrenden Stimme zuzuhören. Damit lebt die düstere und etwas märchenhafte Atmosphäre in dieser Geschichte so richtig auf. Die Sprecherin versteht es auch, den einzelnen Figuren jeweils eine eigene Stimme zu geben, sodass man sie gut unterscheiden kann und auch eine Vorstellung davon bekommt, ob es sich zum Beispiel um ein kleines, zierliches Wesen oder um einen dicken Brummer handelt.

Das Hörbuch ist gekürzt, was ich normalerweise gar nicht mag. Hier finde ich es allerdings gut, denn in der gedruckten Ausgabe gibt es doch auch hin und wieder Längen.