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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2024

Filmreif!

Yoko
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Meine Meinung und Inhalt

6/5 Sternen

Absolute Leseempfehlung! Ein Pageturner sondersgleichen!

Ich habe bis zum heutigen Stand alle Bücher des Autors gelesen. Ich kann für mich behaupten, dass Aichner ...

Meine Meinung und Inhalt

6/5 Sternen

Absolute Leseempfehlung! Ein Pageturner sondersgleichen!

Ich habe bis zum heutigen Stand alle Bücher des Autors gelesen. Ich kann für mich behaupten, dass Aichner mit "Yoko" ein unvorstellbar spannendes, berührendes, schockierendes und großartiges Buch geschrieben hat. Aichner hat einen unverkennbaren Schreibstil, seine Wörter und die Geschichte rund um die starke, kämpferische und mutige Protagonistin Yoko gehen unter die Haut.

Sein Werk "Totenfrau" wurde von Netflix und dem österreichischen Rundfunk ORF produziert / verfilmt und ich hoffe auch sehr(!), dass es mit diesem Werk gleichgetan wird.

"Yoko lebte lange und unbeschwert wie in einem Märchen. So gerne möchte sie wieder dorthin zurück. Doch sie kann nicht. Denn aus der Stille, die sie vorübergehend noch in Sicherheit wiegt, wird ohrenbetäubender Lärm.Der Himmel verdunkelt sich.Und es regnet Blut." (ZITAT)


Inhalt:

Yoko ist Ende zwanzig, als sie die von ihrem Vater geerbte Metzgerei in eine kleine Manufaktur umwandelt – liebevoll verpackt sie fortan das Glück in kleine Kekse, anstatt Schweinehälften zu zerlegen.

"Aus der Metzgerei sollte eine Glückskeksmanufaktur werden. Wo früher die Schweinehälften hingen, sollten in Zukunft Eier, Milch und Butter lagern. Yoko wollte Freude in die Gesichter derjenigen zaubern, die ihre Kekse auseinanderbrachen. Sie wollte Texte verfassen, die nachdenklich und fröhlich zugleich stimmten. Keine vorgefertigten Sprüche sollten es sein, sondern literarische Miniaturen, die eine Maschine präzise in die Schlitze der frisch gebackenen Glücksmuscheln schob. Kleine Kunstwerke, die Yoko auf bunte Papierchen drucken, zusammenfalten und in die Welt hinausschicken wollte." (ZITAT)

Sie ist verliebt, ihr Leben ist das erste Mal erfüllt von Leichtigkeit.
Doch dann ist sie eines Tages zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie liefert eine Kiste Glückskekse an ein chinesisches Restaurant aus, und als sie versucht, im Hinterhof einem kleinen Hund zu helfen, wird sie für ihre Courage von dessen Peinigern bestraft. Yoko ist das leichte Opfer zweier Männer im Gewaltrausch. Alles zerbricht, ihr Leben liegt von einem Moment zum nächsten in Scherben.
Aber Yoko fasst einen Entschluss: Nicht ihre Verfolger werden entscheiden, wann ihr Leben endet. Nicht das Schicksal wird bestimmen, wie ihre Geschichte verläuft. Sie selbst wird es tun.
Noch ahnt sie nicht, mit wem sie es zu tun hat. Wie viel Leid über sie hineinbrechen und mit welch ungeahnter Härte sie sich dafür rächen wird. Ihr wird alles genommen, was ihr lieb ist. Und deshalb schlägt Yoko zurück. Erbarmungslos.


Über den Autor:

Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Angefangen mit kleinen Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, widmete er sich später Romanen, Hörspielen und Theaterstücken. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, so auch unter anderem mit dem Burgdorfer Krimipreis 2014 und dem Crime Cologne Award 2015. Die Thriller seiner Totenfrau-Trilogie standen in Österreich und Deutschland monatelang auf den Bestsellerlisten. Die Romane wurden bisher in 16 Länder verkauft, u. a. auch in die USA und England. Eine US-Verfilmung ist in Vorbereitung.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Über Verlust und was geschieht, wenn man nicht trauern kann

Schura
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Meine Meinung und Inhalt


»Niemand sagte: Er ist gestorben. Sie sagten: Er ist weggegangen. Richtig wäre es zu sagen: Er ist nicht wiederaufgetaucht.«


Mit ihrem Debüt "Schura" konnte mich die Autorin ...

Meine Meinung und Inhalt


»Niemand sagte: Er ist gestorben. Sie sagten: Er ist weggegangen. Richtig wäre es zu sagen: Er ist nicht wiederaufgetaucht.«


Mit ihrem Debüt "Schura" konnte mich die Autorin Maria Jansen mehr als begeistern. Sie berührt mit ihren Worten und der Geschichte rund um die Protagonistin Schura. Diese ist eine sehr stark wirkende sowie interessante Persönlichkeit. Die Autorin schafft es mit der nötigen Balance zwischen weiblichen und menschlichen Facetten. Russisch/kyrillisch durchzieht das Buch zusammen mit Beschreibungen zu typischem Brauchtum und Ritualen, was ich sehr erfrischend fand. Maria Jansen erzählt mit einer Leichtigkeit, lässt die Worte fließen, da entstehen keine Lücke, keine Langatmigkeit, nichts hindert den Lesenden daran, in die Geschichte einzutauchen, deshalb kann ich eine klare Leseempfehlung aussrpechen. Die Covergestaltung finde ich gut gewählt.


Sommer sind für Schura eine Zeit der Leichtigkeit.

Auf der Datscha ihrer Großeltern kann sie den strengen und emotional abwesenden Eltern entkommen, Erziehung und Vorbildfunktion übernehmen ihre vier älteren Brüder – Kostja, Mischa, Fedja und Grischa.

Sie führen Schura ins Rauchen und Trinken ein, üben Vergeltung für den Übergriff des Nachbarjungen Iwan, sind ihre Verbündeten und Wegweiser. Bis einer von ihnen plötzlich verschwindet.
Der einschneidende Verlust entfremdet Schura von der Kernfamilie.

Sie wächst zu einer wütenden, jungen Frau auf, die hinter ihrer Feindseligkeit große Unsicherheit verbirgt. Erst ein unerwartetes Wiedersehen konfrontiert sie aufs Neue mit ihrer unverarbeiteten Trauer und eröffnet eine Chance, ihrem Leben eine andere Richtung zu geben.


Maria Jansen, geboren 1988 in Petrosawodsk, Russland, immigrierte im Alter von acht Jahren mit Eltern, Großeltern und Bruder nach Deutschland. Sie studierte Germanistik und Philosophie in Düsseldorf und Innsbruck sowie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie ist Gewinnerin des Publikumspreises beim Literaturwettbewerb Wartholz 2018 und bekam mehrere Stipendien für ihren Debütroman. Sie lebt und schreibt in Berlin.


Instagram: flowers.books

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Was wirklich wichtig ist im Leben

Bevor du gehst
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Meine Meinung und Inhalt

Meine Meinung:

"»Einverstanden.« Ein Wort, das das Ende unserer Ehe besiegelte und das ich ohne zu zögern ausgesprochen hatte. Damit hatte Alexander nicht gerechnet, wie ...

Meine Meinung und Inhalt

Meine Meinung:

"»Einverstanden.« Ein Wort, das das Ende unserer Ehe besiegelte und das ich ohne zu zögern ausgesprochen hatte. Damit hatte Alexander nicht gerechnet, wie sein überraschter Blick verriet, gefolgt von der Traurigkeit in seiner Stimme. »So einfach willst du es dir machen?« Ein verlockender Ausweg. »Ja.«" (ZITAT)

Ich habe bereits einige Bücher der Autorin (auch unter ihren Pseudonymen Andrea Russo und Anne Töpfer) gelesen und mag den Schreibstil sehr.

Anne Barnes bildet hier mit "Bevor du gehst" eine wirklich sehr authentische Geschichte ab.

Die Protagonistin Julia steckt mitten in einer Ehekrise. Zu allem Übel kommt noch hinzu, dass plötzlich ihre Mutter ins Krankenhaus kommt. Schnell merkt Julia, wie schnell sich ein Leben verändern kann.


"»Deine Mutter liegt im Krankenhaus.« Seine Stimme war sanft. »Eine Ärztin hat gerade auf dem Festnetz angerufen. Sie hat mir keine Einzelheiten genannt. Aber sie meinte, es wäre gut, wenn du dich so bald wie möglich auf den Weg machen würdest.«" (ZITAT)


Ich habe das Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen. Barns konnte mich mit dem Buch, ihrem Schreibstil, der unglaublich berührenden und zum Nachdenken anregenden Story komplett in den Bann ziehen. Absolute Leseempfehlung!


Inhalt:

Seit ihrer Kindheit schenkt Julia ihrer Mutter Christine Gutscheine – zum Geburtstag, zum Muttertag, zu Weihnachten, eben zu allen Gelegenheiten. Doch eingelöst hat sie nur einen Teil davon. Als Christine unerwartet ins Krankenhaus muss, wird Julia schmerzlich bewusst, wie wenig sie sich die letzten Jahre gekümmert hat – und dass die Zeit mit ihrer Mutter begrenzt ist. Um sie jeden Tag besuchen zu können, zieht Julia vorübergehend in das Haus ihrer Kindheit. Beim Aufräumen findet sie die Gutscheine und nimmt sich vor, alle zu erfüllen, wenn die Mutter nur wieder gesund wird. Nach einer überstandenen OP spricht Christine plötzlich ein paar Worte Friesisch, obwohl sie die Sprache nie gelernt hat. Gemeinsam reisen sie nach Amrum. Dort erkennen beide, was wirklich wichtig ist im Leben.


Über die Autorin:

Im echten Leben heiße ich Andrea Russo. Bis vor einigen Jahren habe ich als Lehrerin in einer Förderschule gearbeitet. Jetzt konzentriere ich mich ganz aufs Schreiben. Dabei verwende ich mittlerweile mehrere Pseudonyme, unter denen meine Romane veröffentlicht werden. Ich bin also auch Anne Töpfer, Anna Rosendahl - und Anne Barns. Ich lebe mit Mann und Hund in Oberhausen, habe eine wundervolle, schon erwachsene Tochter, liebe Kuchen und Torte - und verbringe meine Zeit am liebsten in der Küche, wenn ich nicht gerade ein Buch schreibe. Da ich unheimlich gerne koche und esse, laufe ich mehrmals die Woche, um die angefutterten Kalorien wieder zu verbrennen.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Überraschend

Die Schwestern
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Meine Meinung und Inhalt

"Trauer ist ein Haus ohne Fenster und Türen und ohne Möglichkeit, die Zeit zu bestimmen." (ZITAT)


Die Schwestern Juli und September sind unzertrennlich. Doch als Juli sich ...

Meine Meinung und Inhalt

"Trauer ist ein Haus ohne Fenster und Türen und ohne Möglichkeit, die Zeit zu bestimmen." (ZITAT)


Die Schwestern Juli und September sind unzertrennlich. Doch als Juli sich für einen Jungen aus der Schule interessiert, gerät die eigene kleine Welt der Schwestern ins Wanken. Was geschah damals auf dem Tennisplatz der Schule, im strömenden Regen? Was haben Juli und September getan, dass ihre Mutter nicht mehr mit ihnen spricht? Juli weiß nur, dass sie deswegen hier sind, in dem einsamen, verfallenen Cottage an der englischen Küste. Während das Haus sich unter dem Gewicht von Zorn und Trauer zunehmend auflöst, erinnert sich Juli plötzlich an ein schreckliches Versprechen.

"Das Ruhehaus hat schwer zu tragen. Und zwar: Mums unendliche Traurigkeit, Septembers unberechenbare Wut, mein stilles Scheitern daran, den Ansprüchen die alle an mich haben, gerecht zu werden, die Jahreszeiten, den Tod kleiner Tiere im umliegenden Buschland, jedes Wort, das wir einander aus Liebe und Zorn sagen." (ZITAT)

Die Geschichte beginnt zu Beginn etwas unklar. Man weiß als Leser nicht, wie sich die Geschichte entwickelt, was mich durchaus fesseln konnte. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Man weiß, dass etwas passiert ist, doch nicht genau was und was der Aufbruch ins Ruhehaus auf sich hatte.
Der Schreibstil der Autorin ist packend, die Schilderungen und der Perspektivenwechsel mehr als gelungen. Die Entwicklung überraschend und bewegend.


Daisy Johnson, geboren 1990, war mit 27 Jahren die jüngste Autorin, die jemals Finalistin des Booker Prize war. Ihr erster Roman Untertauchen erschien 2020 bei btb. Die Schwestern ist ihr zweiter Roman und stand auf der Shortlist für die Initiative »Futures« des Women's Prize for Fiction, welche die talentiertesten britischen Nachwuchsautor*innen auszeichnet. Der Film September Says von Ariane Labed basiert auf dem Roman und wurde u.a. für die Goldene Kamera in Cannes und für den Sydney Film Prize nominiert. Daisy Johnson lebt mit ihrer Familie in Oxford.


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Veröffentlicht am 16.07.2024

(K)Ein Tag wie jeder andere

Death. Life. Repeat.
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Meine Meinung und Inhalt

Der Zeitschleifen-Roman war genau nach meinem Geschmack. In dem Buch geht es um Spencer. Dieser ist eher eher am Feiern interessiert als am Lernen, wird mit den dunklen Seiten ...

Meine Meinung und Inhalt

Der Zeitschleifen-Roman war genau nach meinem Geschmack. In dem Buch geht es um Spencer. Dieser ist eher eher am Feiern interessiert als am Lernen, wird mit den dunklen Seiten seines Freundes Anthony konfrontiert, als dieser Clara Hart auf einer Party missbraucht. Die tragische Nacht wiederholt sich immer wieder, und Spencer erkennt schließlich, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist.

Wie oft wird er Clara Hart sterben sehen, bevor er diesen Bann brechen kann?

"»Nein, Clara, du kannst so doch nicht Auto fahren, Süße, du
bist betrunken.«
Claras Augen schießen umher, schauen in alle unbesetzten
Winkel. Sie schlingt die Arme um sich selbst, so eng, als würde
sie versuchen zu verschwinden. »Ich lauf.«
»Was?«
»Sorry … ich muss einfach«, sagt Clara von der Türschwelle
aus, mit Blick nach innen." (ZITAT)


Louise Finch nimmt sich toxischer Männlichkeit, geschlechtsspezifischer Gewalt und kollektivem Schweigen an. Aktuelle Themen erzählt aus einer ungewöhnlichen Perspektive.

Finch's Schreibstil ist lässig und locker. Sie begibt sich beinahe in eine zügellose Umgangssprache mit Wörtern wie "Arschloch", "gepennt", "verplempert", "kotzt", "scheiße"....
Die Covergestaltung sowie die Illustrationen von Annabelle von Sperber haben das Buch toll abgerundet.


Für mich ist "Death. Life. Repeat." von Louise Finch ein ganz tolles spannendes Jugendbuch - auch für Erwachsene.

»Könntest Du mir beschreiben, was Clara auf der Party ge-
tan hat?« Ihr Ausdruck ist einfühlsam, aber die Frage ist eine
Falle. Mein Herz klopft schneller. Meine Gedanken wandern
zu Clara auf Anthonys Bett, aber nein, das nicht. Clara würde
nicht wollen, dass sie das wissen." (ZITAT)

Von der Autorin selbst ist wenig bekannt.

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