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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2024

Das Ende der Menschheit?

Year Zero 0
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Die Zombie-Apokalypse steht bevor und wir erleben die ersten Tage aus vier verschiedenen Perspektiven - Gleb, ein russischer Polizist; Kessie, eine afroamerikanische Krankenschwester; Jae-Hwa, ein nordkoreanischer ...

Die Zombie-Apokalypse steht bevor und wir erleben die ersten Tage aus vier verschiedenen Perspektiven - Gleb, ein russischer Polizist; Kessie, eine afroamerikanische Krankenschwester; Jae-Hwa, ein nordkoreanischer Soldat und Imka, eine transsexuelle Flugbegleiterin-, die ihre wildesten Gedanken zu dem bevorstehenden Problemen haben.

Year Zero Band 0 des Autoren Daniel Kraus und Zeichner Goran Sudžuka ist der Prequel zur Serie Year Zero von Benjamin Percy und Ramon Rosanas, die ich bisher nicht kenne und daher kein Vorwissen in dieses Prequel mitgenommen habe.

Der Einstieg in den Comic war für mich eher schwierig, vielleicht lag es auch am fehlenden Vorwissen - wobei der Klappentext des ersten Bandes nicht darauf schließen lässt, dass man dieses benötigen würde. Der von Beginn an sehr schnelle Perspektivwechsel hat (m)ein Ankommen etwas erschwert und die Charaktere schwer greifbar gemacht. Dies änderte sich im Laufe der Geschichte. 

Die Zeichnungen von Goran Sudžuka sind hervorragend für diese düstere Zombieatmosphäre umgesetzt. Textlich gab es in meiner Wahrnehmung mehr Informations-, Lagetexte und weniger Dialoge, von denen ich persönlich mehr bevorzuge.

Dennoch hat vor allem gegen Ende, als ich alles etwas besser einordnen konnte, der Spaß am Comic zugenommen. Wenngleich sich jeder bei einem Zombie-Apokalypse-Comic bewusst sein sollte, dass extreme Szenen dargestellt werden, die sich sowohl auf bildliche Darstellungen (Gewaltszenen), als auch auf textliche Inhalte (sexuelle, rassistische, politische Äußerungen) bezieht.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Quill vs. Artimé

Wächter der Magie – Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1)
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In Quill werden die Dreizehnjährigen Kinder in „Gewollte“, „Notwendige“ und „Ungewollte“ eingeteilt. Jene, die als „Ungewollte“ gelten, sollen liquidiert werden, denn sie sind künstlerisch begabt und haben ...

In Quill werden die Dreizehnjährigen Kinder in „Gewollte“, „Notwendige“ und „Ungewollte“ eingeteilt. Jene, die als „Ungewollte“ gelten, sollen liquidiert werden, denn sie sind künstlerisch begabt und haben scheinbar keinen Nutzen für Quill. Ausgerechnet die Zwillinge Aaron und Alex werden bei dieser Zeremonie getrennt.
Denn Alex besitzt eine künstlerische Ader und wird als „Ungewollter“ aus Quill entfernt. Überraschenderweise wartet nicht die Liquidierung auf Alex, sondern Artimé. Artimé ist ein geheimer und magischer Ort, der die „Ungewollten“ aus Quill unterrichtet. Doch Quill darf nicht von Artimé erfahren, ansonsten sind alle in Gefahr und ein Kampf zwischen den beiden Brüdern unausweichlich.

Aufbruch nach Artimé von Lisa McKann ist der erste Band der Wächter der Magie Reihe, die uns in eine dystopisch-fantastische Welt transportiert. Es beginnt direkt düster und spannend, leider konnte das Niveau nicht gehalten werden und die Spannung verlor sich im Laufe der Geschichte bis sie zum Ende nochmal aufflammen konnte.

Die Geschichte selbst erleben wir überwiegend durch die Perspektive Alex’, sodass wir vor allem viel über Artimé erfahren, den Ort der in Quill als die „Farm des Todes“ gefürchtet wird. Nur in wenigen Kapiteln erleben wir, wie es Aaron in Quill geht. Doch insgesamt fehlten mir die Hintergründe zu der Ideologie Quills, auf der das ganze System basiert und die Grundlage der beiden Lager darstellt.

Aufbruch nach Artimé ist eine interessante Welt, die sicherlich viel Potenzial hat. Die mich aber im ersten Band noch nicht vollumfänglich abholen konnte, vor allem weil mir Hintergrundwissen über Quill gefehlt hat.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Dornröschen

Anna O.
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Anna Ogilvy befindet sich seit vier Jahren in einem tiefen Schlaf und seitdem wird ihr der Tod ihrer beiden Freunde zur Last geworfen, denn man fand sie mit einem Messer in der Hand, blutverschmiert und ...

Anna Ogilvy befindet sich seit vier Jahren in einem tiefen Schlaf und seitdem wird ihr der Tod ihrer beiden Freunde zur Last geworfen, denn man fand sie mit einem Messer in der Hand, blutverschmiert und im Tiefschlaf auf.
Dr. Benedict „Ben“ Prince soll das Unmögliche möglich machen und Anna O. aus ihrem Tiefschlaf holen, damit die Spekulationen um die damaligen Taten enden können und die Schuld oder Unschuld Annas bewiesen werden kann.

Anna O. von Matthew Blake ist ein Thriller, der sich vor allem auf die Psyche des Menschen fokussiert und dabei seine wichtigste Beschäftigung, den Schlaf, in den Fokus stellt.
Mathew Blake überzeugt mit einem flotten Schreibstil, unterschiedlichsten Perspektiven und sehr kurzen Kapiteln, weswegen man sehr schnell durch die Geschichte kommt.

Die Ebene der Psyche, vor allem des Schlafs, war auch sehr interessant geschildert. Leider haben sich einige Informationen aber sehr häufig wiederholt, was den Inhalt teilweise träge wirken ließ. Grundsätzlich konnte eine gute Spannung aufgebaut werden, die sich um Annas Schlaf, die damaligen Taten und mögliche Szenarien handelte. Wobei ein großer Teil der Geschichte bereits sehr früh ersichtlich wird, weswegen etwa 2/3 der Story eher langweilig wurden und erst die letzten 50 Seiten nochmal Spannung ins Geschehen brachten. 

Die Auflösung war teilweise sehr voraussehbar, hatte aber auch ein paar (kleinere) Überraschungen auf Lager, wenngleich das Ende nicht ganz meins. Insgesamt war es ein solider Thriller, der vor allem für diejenigen etwas ist, welche die Psyche des Menschen interessant finden und die eine schneidende Atmosphäre bevorzugen. Wer auf Spannung und Action wert legt, der könnte hier zu kurz kommen.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Atmosphärischer Roman

In den Farben des Dunkels
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Patch rettet ein Mädchen vor der Entführung, doch dann ereilt ihm dieses Schicksal.Seine beste Freundin Saint kommt nicht mehr zur Ruhe und macht sich auf die Suche nach Patch. Dieser wird allein in einem ...

Patch rettet ein Mädchen vor der Entführung, doch dann ereilt ihm dieses Schicksal.Seine beste Freundin Saint kommt nicht mehr zur Ruhe und macht sich auf die Suche nach Patch. Dieser wird allein in einem dunklen Raum gefangen gehalten, bis Grace zu ihm kommt und ihm dabei hilft, diese schwere Zeit zu überstehen.
Patch gelingt die Befreiung, doch nun ist er gefangen von seinen inneren Dämonen, denn niemand glaubt ihm, dass es Grace wirklich gab. Er beginnt ein Leben auf der Suche nach Grace und Saint sucht mit.

In den Farben des Dunkels von Chris Whitaker ist ein Roman der sich mit dem Schicksal und der großen Liebe beschäftigt und dabei eine bedrückende, düstere Atmosphäre erschafft. Gerade der Beginn konnte mich sehr schnell einnehmen und war packend geschrieben. Die Charaktere waren interessant und vor allem Patch konnte meine Sympathien gewinnen, sodass sein Schicksal mir nicht egal war und manchmal hätte ich ihn gerne geschüttelt.

Die Geschichte selbst konnte mich auch einnehmen, vor allem gegen Ende wurde es nochmal spannend, jedoch gab es bis dahin auch einige Längen und Stillstände, die ein zähes Lesegefühl hinterließen, obwohl ich unbedingt wissen wollte, welches Schicksal Saint und Patch bereit liegt. Das fulminante Ende, war mir aufgrund einiger Wendungen schon fast zu kompakt.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Zeit für einen Tee?

A Tempest of Tea
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Arthie Casimir führt mit ihrem engsten Vertrauen Jin das luxuriöses Teehaus „Spindrift“, das sich nachts zu einem Bluthaus für Vampire verwandelt. Vampire, die von den Einwohnern Ettnias nicht gerne gesehen ...

Arthie Casimir führt mit ihrem engsten Vertrauen Jin das luxuriöses Teehaus „Spindrift“, das sich nachts zu einem Bluthaus für Vampire verwandelt. Vampire, die von den Einwohnern Ettnias nicht gerne gesehen und vom Oberhaupt - dem „Widder“ - verachtet werden.

Bedroht vom Widder und in Gefahr, das Teehaus zu verlieren, sind Jin und Arthie zu allem bereit und empfänglich für die Zusammenarbeit mit einem Fremden. Alles in der Hoffnung, das Spindrift retten zu können.

Doch dafür muss sie in das Reich der Vampire einbrechen und das kostbarste Gut entwenden, dabei stehen ihr nicht nur die Wachen im Weg, sondern auch ihre eigenen Vergangenheiten.

A Tempest of Tea von Hafsah Faizal klang nach einem spannenden Heist-Abenteuer, doch vor allem zu Beginn hatte ich stärkere Probleme mit dem Schreibstil der Autorin. Dieser ist in allen Perspektiven - Arthie, Jin und Flick - in der dritten Person geschrieben, weswegen die Differenzen zwischen den Charakteren nicht stark rüberkamen und ich emotional nicht erreicht wurde. Inhaltlich fand ich es zu jeder Zeit ziemlich interessant, aber nicht überwältigend, vor allem konnte ich die Besonderheiten des Teehauses nicht so wahrnehmen, da wir nicht viel davon mitbekommen und das Tempo wurde durch den eher emotionslosen Schreibstil rausgenommen.

Gegen Ende ging es mir dann fast zu schnell, denn im letzten Viertel passiert deutlich mehr als im Rest des Buches. Das hat viele Fragen offen gelassen, das Tempo erhöht, aber auch detaillierter umschrieben werden können.

A Tempest of Tea konnte mich leider nicht wie erhofft abholen, vor allem der Einstieg fiel mir ungewohnt schwer. Dennoch hat mir das Setting und die Idee gefallen, weswegen es für mich trotz aller Kritik ein solider Auftakt war, der im nächsten Teil hoffentlich emotionaler und tiefgründiger wird.

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