Kunstvoll verwobene Frauenschicksale und ein Haus auf den Klippen
Die Frauen von MaineDie Autorin Courtney J. Sullivan ist in den USA ein Star der hochwertigen Unterhaltungsliteratur. Und das vollkommen zu recht! In Deutschland wird diese Art von Büchern immer etwas herablassend ...
Die Autorin Courtney J. Sullivan ist in den USA ein Star der hochwertigen Unterhaltungsliteratur. Und das vollkommen zu recht! In Deutschland wird diese Art von Büchern immer etwas herablassend angeschaut, in den USA weiß man anscheinend, wie schwer es ist, wirklich gute Unterhaltung zu schreiben. Und die Autorin ist eine Meisterin darin!
Ich mochte insbesondere ihr früheres Buch "Die Verlobungen" sehr gerne (die anderen habe ich inzwischen auch fast alle gelesen). In den Verlobungen verwebte die Autorin kunstvoll die Geschichte eines Diamanten mit verschiedenen Zeitebenen und Personen und schuf so ein Kaleidoskop von Beziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen, von der Erfinderin des Slogans "Diamonds are girl´s best friend" bis zu einem schwulen Paar, das sich mit Ringen mit dem Diamanten das Jawort geben wird.
In diesen Buch spielen nicht Diamanten, sondern ein Haus auf den Klippen in Maine die verbindende Rolle. Am Anfang des Romans ist das Haus verlassen und Jane flüchtet sich dorthin vor den schwierigen Familienverhältnisse mit alkoholkranker Mutter und Schwester. Später wird Jane erfolgreich ein Institut für Frauenforschung leiten und zurückkehren an den Ort ihrer Jugend und die neue Besitzerin kennenlernen. Und beginnen, über die früheren Bewohner zu recherchieren. Dabei kommt eine Kultur- und Gesellschaftsgeschichte zu Tage, die vor allem über die Entwicklung der Lage der Frauen in den USA erzählt. Gekonnt, gut recherchiert, spannend und interessant. So wie gute Unterhaltung sein sollte. Nicht seicht, sondern richtig gut.
Große Leseempfehlung!