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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2018

Das Leben der Adele Bloch-Bauer

Die Dame in Gold
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Das Buch erzählt die Geschichte von Adele Bloch-Bauer und ihre Beziehung zu dem Maler Gustav Klimt. Adele heiratete sehr jung den Zuckerhersteller Ferdinand Bloch und musste schon einige Schicksalsschläge ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Adele Bloch-Bauer und ihre Beziehung zu dem Maler Gustav Klimt. Adele heiratete sehr jung den Zuckerhersteller Ferdinand Bloch und musste schon einige Schicksalsschläge erdulden, als sie den Maler Gustav Klimt kennen lernt. Von Beginn an scheint eine gewisse Anziehungskraft zwischen den beiden zu herrschen und schließlich gibt sie sich ihren Gefühlen hin.

Der Schreibstil war sehr leicht und ich hatte keinerlei Probleme der Geschichte zu folgen. Das Hauptaugenmerk liegt zwar auf den Gefühlen von Adele, man bekommt jedoch auch einen Eindruck von der damaligen Zeit. Frauen sollten am besten nur zu Hause sitzen und sich um die Familie kümmern. Ihr Einmischen in Politik etc. ist nicht gewünscht. V.a. Adele leidet sehr darunter. Sie spürt, dass die Welt im Umbruch ist, wird jedoch von ihrem Mann zurück gehalten. Gegen Ende des Buches erlebt sie den Aufschwung der Nazis mit und leidet sehr unter dem Krieg und dem Tod ihrer Freunde. Den Erzählstil fand ich sehr schön. Auch die Nebencharaktere fand ich sehr schön dargestellt, obwohl mannur wenig über sie erfährt.

Das Buch konnte mich großteils überzeugen, lediglich beim Schluss fand ich das Tempo etwas zu hoch. Auch den Epilog fand ich nicht so toll, da er nicht mehr richtig zu Story und Erzählweise gepasst hat. Dennoch kann ich das Buch jedem empfehlen, der gerne Romane liest, die auch einen Hauch Historik mitbringen. Ich bin nun neugierig und möchte auch die anderen Bücher der Reihe über Frauen in der Vergangenheit lesen.

Veröffentlicht am 23.08.2024

Weniger Rätsel, mehr Identitätssuche

Das größte Rätsel aller Zeiten
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Clayton Stumper wurde als Baby vor dem Tor von Creighton Hall abgelegt, niemand weiß, wer seine Eltern sind. Das Anwesen ist der Sitz der mysteriösen ›Gemeinschaft der Rätselmacher‹, einer Gruppe von Gleichgesinnten, ...

Clayton Stumper wurde als Baby vor dem Tor von Creighton Hall abgelegt, niemand weiß, wer seine Eltern sind. Das Anwesen ist der Sitz der mysteriösen ›Gemeinschaft der Rätselmacher‹, einer Gruppe von Gleichgesinnten, die die Liebe zu Rätseln teilen. Mittlerweile ist Clayton 25 Jahre alt und weiß so einiges über verschlüsselte Botschaften, knifflige Puzzles, verwunschene Labyrinthe und andere Rätseleien, doch dem Geheimnis seiner Herkunft ist er noch immer nicht näher gekommen. Als seine Ziehmutter Pippa stirbt, hinterlässt sie ihm eine Botschaft, die ihn auf eine Schnitzeljagd schickt, bei der er erkennen muss, dass er über die reale Welt und Gefühle, die das Menschsein mit sich bringt, weit weniger weiß, als über Rätsel.

"Das größte Rätsel aller Zeiten" erzählt in zwei Handlungs- und Zeitsträngen das Leben von Pippa und Clayton. Pippa hatte sich immer anders gefühlt, ihre Liebe zu Rätseln war ihr ganzer Lebensinhalt, da blieb für Männer oder Familie keinen Platz. Durch die Gemeinschaft der Rätselmacher findet sie schließlich Freunde, die irgendwann zu einer Familie werden, endlich fühlt sie sich geborgen. Dennoch nagt der Wunsch nach einem Kind immer stärker an ihr und somit scheint das Auftauchen des Babys vor ihren Türen wie ein Wink des Schicksals. Man folgt ihr auf ihrem Weg von der jungen Frau, die sich versucht in der Welt zu behaupten und der älteren Frau, die sie schließlich wird. Ich muss gestehen, ich bin nicht so wirklich warm geworden mit Pippa, sie blieb mir das ganze Buch über ziemlich fremd und unnahbar, auch wenn ich die Schilderungen der Gemeinschaft wirklich toll fand. Leider sind die anderen Rätselmacher auch mehr oder weniger unbedeutend und ihr Charakter bleibt dadurch etwas oberflächlich.

Parallel dazu folgt man Clayton in der Gegenwart auf seiner Reise zu den Rätseln seiner Herkunft. Die gestaltete sich allerdings manchmal recht langatmig. Er ist mehr oder weniger abgeschottet von der Welt aufgewachsen, seine einzigen Bezugspersonen waren alte Menschen, die sich für Rätsel interessieren. Vom Leben eines 25-Jährigen weiß er eigentlich wenig. Somit rückt auf der Reise immer mehr das Entdecken seiner eigenen Identität und im Zuge dessen auch seiner Sexualität und ersten Liebe in den Vordergrund. Das war zwar schön zu sehen, allerdings für mich als Leserin nicht immer wirklich spannend und etwas ausufernd erzählt.

Über die große Auflösung am Ende kann man nun streiten, ich hatte mir etwas mehr davon erhofft und zu Teilen wird es den Lesenden wohl spätestens nach 2/3 der Geschichte klar. Auch hätte ich mir von einem Buch das "Das größte Rätsel aller Zeiten" heißt dann doch ein bisschen mehr Rätselraten erhofft, denn das kommt eigentlich so gut wie gar nicht vor. Insgesamt fand ich die Geschichte unterhaltsam, sie fängt gut an, aber kann die Spannung nicht bis zum Ende aufrecht erhalten meiner Meinung nach.

Veröffentlicht am 19.08.2024

Ödlandweh

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
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Wir schreiben das Jahr 1899, zwischen Peking und Moskau fährt der legendäre Transsibirien-Express. Doch die Landschaft ist nicht mehr das, was sie mal war, warum sie sich verändert hat weiß niemand, Mittlerweile ...

Wir schreiben das Jahr 1899, zwischen Peking und Moskau fährt der legendäre Transsibirien-Express. Doch die Landschaft ist nicht mehr das, was sie mal war, warum sie sich verändert hat weiß niemand, Mittlerweile nennt man es nur noch Das Ödland und allerlei Geschichten ranken sich um mutierte Pflanzen und gefährliche Kreaturen. Die Reise durch das Ödland beginnt für die Lesenden nach einer längeren Pause, denn bei der letzten Durchquerung ist etwas passiert, über das nicht gesprochen werden darf. Die Kompanie beharrt weiterhin darauf, dass die Passagiere im Zug absolut sicher sind, damit die Zugfahrten endlich wieder aufgenommen werden können, aber die Crew weiß, dass die kleinste Abweichung vom Üblichen zu einer Katastrophe führen kann.

Passagiere und Crew sind eine bunt durchmischte Gruppe, da wären z.B. Wei Wei das Zugkind, die den Zug seit ihrer Geburt kaum verlassen hat; Maria Petrowna, eine junge Frau, die sich unter falschem Namen eingeschlichen hat um einem Geheimnis auf die Spur zu kommen; der in Ungnade gefallene Naturforscher Henry Grey, der diese Zugfahrt nutzen will um das Rätsel des Ödlands zu entschlüsseln und so seinen Ruf wiederherzustellen.

In einigen Rezensionen habe ich Beschwerden darüber gelesen, dass das Buch zu sehr Fantasy ist, was ich 1. ziemlich schade finde, da Fantasy mehr ist als sexy Elfen und epische Schlachten und 2. auch nicht ganz richtig. Sarah Brooks spielt hier mit den Grenzen des Vorstellbaren und am ehesten erinnert es mich dabei noch an Dystopien/Science-Fiction. Ich muss hier v.a. an das Buch "Picknick am Wegesrand" denken, was ich vor einiger Zeit gelesen habe. Die Reise durch das Ödland verändert sich immer wieder, genau wie auch das Ödland selbst und man weiß zunächst nicht, ob die Dinge wirklich so sind, wie sie scheinen.

Sarah Brooks beschreibt die Landschaft und die Charaktere sehr ausführlich, aber ohne, dass mir als Leserin dabei langweilig wurde. Vielmehr freute ich mich, alles genau kennen zu lernen, so als hätte auch ich eine Fahrkarte für diesen Zug gekauft. Nicht nur die Hauptcharaktere wachsen einem ans Herz, sondern auch die Nebencharaktere erweisen sich als ein wichtiger Teil des Zuges und der Geschichte. Ich mochte den Schreibstil sehr und das Geheimnisvolle am Anfang der Geschichte hat mich sofort angezogen. Man möchte hinter die Kulissen blicken und gemeinsam mit den Passagieren die Geheimnisse des Ödlands und des Zuges selbst entdecken.

Gleichzeitig muss ich jedoch auch sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte etwas verliert im Laufe des Buches. Im Prinzip gibt es zwei nicht ganz getrennte Handlungsstränge, doch der Mystery-Anteil ging für mich ab ca. der Hälfte verloren, da die Ursache mehr oder weniger bekannt war. Ich hatte zwar immer noch Interesse an den Passagieren und der Geschichte an sich, doch der Drang neues zu entdecken war plötzlich weg. Dadurch hatte ich manchmal das Gefühl, ohne wirkliches Ziel weiter zu lesen.

Das Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland ist kein Buch, dass sich in Schubladen stecken lassen möchte, es ist eine Mischung aus Mystery, Science-Fiction, magischem Realismus, klassischer Erzählung, garniert mit ein bisschen Liebesroman und ein bisschen historischem Roman. Ich denke, man sollte sich am besten ganz unvoreingenommen auf die Reise durch das kaum erforschte und geheimnisvolle Ödland einlassen und seiner Fantasie freien Lauf lassen, denn trotz meiner Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen.

Veröffentlicht am 10.01.2024

Die Fäden der Magie

Threads of Power
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Sieben Jahre sind vergangen seit Osaron die vier Londons und deren Bewoner bedroht hat und Kell, Lila und Holland ihn besiegen konnten. Doch dieser Sieg hatte seinen Preis, wie man nun in Threads of Power ...

Sieben Jahre sind vergangen seit Osaron die vier Londons und deren Bewoner bedroht hat und Kell, Lila und Holland ihn besiegen konnten. Doch dieser Sieg hatte seinen Preis, wie man nun in Threads of Power erfährt. Kell kann seine Magie nur noch unter größten Schmerzen benutzen, was ihn in eine tiefe Krise stürzt. Er fragt sich, wer er ohne seine Kräfte ist und auch wenn er mit Lila glücklich ist und sie gemeinsam die Meere bereisen, fphlt er sich doch nie ganz dazugehörig. Und zu Hause werden die Stimmen der Rebellin lauter, denn immer weniger Menschen werden mit Magie geboren. Viele sehen den Grund dafür, dass mit Rhy ein magieloser König auf dem Roten Thron sitzt und die geheime Organisation "Die Hand" schürt den Hass gegen das Königshaus noch zusätzlich. Währenddessen erwacht die Magie im weißen London zu neuem Leben, angeführt von Kosika, der neuen Königin, die mit Blutopfern das Land nährt. Als "Die Hand" ein mysteriösen Objekt stiehlt, sind Kell, Lila, Rhy und Alucard erneut gezwungen, das Königreich und ihre Familie zu beschützen.

"Die Farben der Magie" habe ich damals u.a. wegen der faszinierenden und neuen Welt geliebt, die Schwab erschaffen hat, v.a. jedoch wegen der Charaktere. Sehr schnell sind mir Kell und Lila ans Herz gewachsen und auch Rhy und Alucard haben mittlerweile einen Platz darin. Sie sind eigensinnig und habdern mit sich und ihrem Leben, doch das macht sie sympathisch und interessant. Keiner war nur schwarz oder weiß, sondenr sie verkörpern vielmehr verschiedene Grautöne. Daher war ich doch etwas enttäuscht von den neuen Charakteren, die in Threads of Power eingeführt werden. Die neue Königin des weißen Londons, Kosika ist recht uninteressant und ihr Handlungsstrang hat mich ehrlich gesagt am wenigsten interessiert. Mit Tes, einer jungen Frau, die wie Alucard die Fäden der Magie sehen kann, wird eine an sich interessante Hauptfigur eingeführt. Denn anders als Alucard kann sie die Magie nicht nur sehen, sondern sie auch berühren und ihre Fäden neu verknüpfen. Dadurch gerät sie ins Visier der Hand und wird hinein gezogen in eine Geschichte, bei der sie um ihr Leben fürchten muss. Leider fehlte mir aber auch bei ihr ein bisschen die charakterliche Tiefe und ich konnte sie mir nie so richtig vorstellen. Sie bleibt lange blass und unscheinbar und erst gegen Ende verknüpfen sich ihre Fäden mit dem Rest der Handlung.

Normalerweise mag ich Schwabs Schreibstil sehr, da sie immer eine gute Mischung aus Spannung und Charakterentwicklung findet. Bei Threads of Power empfand ich den Lesefluss v.a. in den ersten 2/3 des Buches als extrem langsam. Ich hatte das Gefühl schon eine Ewigkeit zu lesen, ohne wirklich in der Handlung voran zu kommen. Durch Rückblenden springt man ständig zwischen den Geschehnissen der letzten sieben Jahre und der eigentlichen Handlung in der Gegenwart hin und her. Das zeigt zwar sehr gut die Hintergrundgeschichten der alten und neuen Charaktere, bremst die Handlung jedoch ziemlich aus. Etwas schade fand ich auch, dass man kaum Zeit abseits des Roten Londons verbringt und so der Zauber der Welt etwas verloren ging für mich.

Ich liebe die Welt, die Schwab hier geschaffen hat nach wie vor und fand es toll zu lieb gewonnenen Figuren zurück zu kehren. Die neu eingeführten Personen lassen mich leider etwas enttäuscht zurück und ich hoffe, dass ihre Charaktere in den Folgebänden noch besser ausgearbeitet werden. In ihrer aktuellen Form bleiben sie für mich deutlich hinter dem "Original-Cast" zurück und wirken im Vergleich blass und uninteressant. Die handlung tritt lange Zeit etwas auf der Stelle, nimmt im letzten Drittel jedoch an Fahrt auf und das Ende ist aber spannend und macht neugierig auf die Folgebände. Insgesamt fand ich den Auftakt der neuen Reihe also nicht so gut wie anfangs erwartet, doch ich werde die neue Geschichte sicher weiter verfolgen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Die Mauer

Die Mauer
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Nach einer Klimakatastrophe ist die Welt nahezu unbewohnbar und die Menschen sind auf der Flucht in bessere Gebiete. Um sich zu verteidigen hat Großbritannien eine großeMauer rund um die Insel errichten ...

Nach einer Klimakatastrophe ist die Welt nahezu unbewohnbar und die Menschen sind auf der Flucht in bessere Gebiete. Um sich zu verteidigen hat Großbritannien eine großeMauer rund um die Insel errichten lassen. Jeder junge Mann und jede junge Frau muss einen zweijährigen Dienst auf der Mauer leisten, um sie vor "den Anderen" zu verteidigen. Joseph Kavanagh ist einer von ihnen und er kennt den Preis für ein mögliches Versagen: Schaffen es Eindringlinge ins Land, werden die verantwortlichen Verteidiger dem Meer – und somit dem sicheren Tod – übergeben. Wir begleiten nun Joseph ab seinem Dienstantritt auf der Mauer.

Anfangs ist noch nicht klar, wer "die Anderen" sind, gegen die die Mauer verteidigt werden soll und was sie wollen. Doch nach und nach erkennt man, um was es geht und man fragt sich: Darf ein Mensch so handeln? Gerade mit Blick auf aktuelle Entwicklungen fand ich die Idee der Mauer sehr kritisch. Die Verbannung der Verteidiger hat für mich nicht direkt Sinn gemacht, da immer wieder betont wird, wie wichtig es ist, dass die Mauer immer besetzt wird, weswegen auch die sogenannten Fortpflanzler Privilegien erhalten. Wieso also potentielle Verteidiger in den Tod schicken? Die Charaktere fand ich gut, gerade auch weil man nichts über ihre Vergangenheit erfährt. Sie haben mit dem Dienst auf der Mauer ein neues Leben begonnen. Das Verhältnis zu den Eltern ist bei allen wohl eher kritisch zu betrachten, da sie nicht verstehen können, wie die Eltern die negative Entwicklung der Welt einfach so hinnehmen konnten ohne etwas dagegen zu unternehmen. Es wird zwar nicht erklärt, wie es zum Wandel kam, dennoch finde ich, dass es zwischen den Zeilen steht, da viel angedeutet wird. Mir hat dies an dieser Stelle ausgereicht, denn nicht immer muss alles haargenau erklärt werden.

Zugegebenermaßen ist Kavanagh an sich eine etwas schweirige Persönlichkeit. Er ergibt sich kommentarlos in sein Schicksal und hat nicht wirklich eine Meinung. Das Geschehen um ihn herum scheint ihn nicht wirklich zu berühren und v.a am Ende hätte ich mir eine etwas reflektiertere Sicht auf die Dinge gewünscht. Er bleibt nach wie vor sehr unpolitisch und hinterfragt die Handlungen anderer nicht, erfährt also keine Entwicklung bzw. lernt nicht aus dem Geschehenen. Obwohldie Figuren an manchen Stellen etwasoberflächlich blieben,hat mich das im Gesamtkonzept des Roman nicht allzu sehr gestört. Es ging mehr um die Geschihcte, die erzählt wird, als um die Personen selbst.

Der Schreibstil ist sehr bildlich aber auch etwas ausschweifend, was die Handlung manchmal etwas langsam erscheinen lässt. Die Umgebung und Gedanken werden erst lang und breit beschrieben, bevor es weiter geht. Dies war an manchen Stellen etwas ermüdend,v.a. am Anfang fiel es mir deshalb schwer, in die Geschichte zu finden. Man gewöhnt sich jedoch daran und am Ende liest es sich recht flüssig.

Wenn der Klappentext schreibt "John Lanchester geht in seinem neuen Roman alle Herausforderungen unserer Zeit an – Flüchtlingsströme, wachsende politische Differenzen und die immer größer werdende Angst in der Bevölkerung" so stimmt dies zwar, denn unterschwellig geht es genau um diese Themen, man sollte sich jedoch kein hochpolitisches Manifest erwarten. Es ist am Ende immer noch ein Roman, der jedoch die aktuellen Themen gut verpackt und den Leser selbst dazu anregt, Dinge zu reflektieren.