Märchen und Macht
Der Salon der kühnen FrauenVersailles zur Zeit von Ludwig XIV. – eine Welt des Glanzes, der Verschwendung und der höfischen Maskerade. Hinter den prächtigen Fassaden des Sonnenkönigs verbergen sich jedoch Intrigen, Neid und Skandale, ...
Versailles zur Zeit von Ludwig XIV. – eine Welt des Glanzes, der Verschwendung und der höfischen Maskerade. Hinter den prächtigen Fassaden des Sonnenkönigs verbergen sich jedoch Intrigen, Neid und Skandale, die das Leben am Hof prägen.
Marie d'Aulnoy ist eine einflussreiche und charismatische Frau des späten 17. Jahrhunderts, bekannt für ihre Leidenschaft für Literatur und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten als Märchenerzählerin. Ihre intellektuelle Neugier und ihr umfassendes Wissen über Literatur haben sie in die höchsten sozialen Kreise von Paris gebracht. Trotz der gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit hat sie sich entschieden, einen Salon zu gründen, der ausschließlich Frauen vorbehalten sein sollte – ein Ort, an dem sie ihre Gedanken und Geschichten frei austauschen können.
Doch das, was als geselliges Vergnügen beginnt, birgt Risiken: Die fesselnden Erzählungen, die sie miteinander teilen, könnten nicht nur ihr Ansehen, sondern auch ihre Sicherheit bedrohen. Während sich die Intrigen am Hof zuspitzen, muss Charlotte sich entscheiden, wie viel sie bereit ist zu opfern, um ihre Vision von einer gerechteren Welt durchzusetzen.
Die Londoner Autorin Claire Pollard hat es geschafft ihrer Protagonisting Marie d'Aulnoy eine facettenreiche und tiefgründige Persönlichkeit zu verleihen.
Besonders interessant finde ich die Kombination aus historischem Setting und der Untersuchung von Geschlechterrollen und literarischer Einflussnahme. Die Vorstellung, dass der Salon von Marie d'Aulnoy ein Ort der Freiheit und Kreativität für Frauen war, der jedoch auch von gesellschaftlichen und politischen Mächten bedroht wird, schafft eine spannende und vielschichtige Erzählung.