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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2023

Zu wenig Arktis

In der Stille der Polarnacht
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Im April 1853 erhält Virginia Reeves, die zuvor Planwagenzüge nach Kalifornien führte, das Angebot eine Expedition zur Auffindung der bei der Suche nach der Nord-West-Passage verschollenen Franklin-Expedition ...

Im April 1853 erhält Virginia Reeves, die zuvor Planwagenzüge nach Kalifornien führte, das Angebot eine Expedition zur Auffindung der bei der Suche nach der Nord-West-Passage verschollenen Franklin-Expedition anzuführen. Diese Expedition wird ein absolutes Novum darstellen: sie wird sich nur aus Frauen zusammensetzen. Anderthalb Jahre später sitzt Virginia jedoch vor Gericht, ihre Expedition ist gescheitert und nicht alle Frauen sind aus der Arktis zurückgekehrt.
Auf zwei Zeitebenen wird der gegenwärtige (Schau)Prozess und die misslungene Expedition erzählt und obwohl die Abschnitte gut gewählt sind erschienen mir die Gerichtsszenen aufgrund der Passivität Virginias größtenteils langweilig und wurde erst gegen Ende des Romans spannend.
Die Expedition setzt sich aus Charakteren zusammen, die sich auf unterhaltsame Art unterscheiden und aneinanderecken, doch bleiben sie zugleich relativ eindimensional und distanziert. Insgesamt habe ich mir von der Expedition an sich mehr erwartet: mehr Details, mehr Seitenumfang. Tatsächlich steht der Überlebenskampf in der Arktis nicht im Vordergrund, vielmehr geht es um die sich bildende Frauengemeinschaft und deren Zusammenhang. Das hätte durchaus funktionieren können, doch fand ich den beiläufig-gleichgültigen Umgang der Frauen was Vorbereitung und Durchführung der Expedition betrifft emotional erkaltend, was man wohl mit dem Empfinden vergleichen kann, wenn in einem schlechten Horrorfilm Figuren nach und nach infolge ihrer eigenen Dummheit sterben.
Die Darstellung von Lady Jane Franklin und Virginia Reeves ist durchaus interessant und der Schreibstil ist angenehm zu lesen, doch alles in allem hat der Roman mich nicht überzeugen können.

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Reicht nicht an den Vorgänger

Das Kind in mir will achtsam morden
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Nachdem mir der ersten Band gut gefallen hat, war Teil 2 eine Enttäuschung. Statt gerechter Kritik an scheinheiligen Umweltaktivisten liest man hier so oft Beschwerden über Umweltschutz und Antidiskriminierung, ...

Nachdem mir der ersten Band gut gefallen hat, war Teil 2 eine Enttäuschung. Statt gerechter Kritik an scheinheiligen Umweltaktivisten liest man hier so oft Beschwerden über Umweltschutz und Antidiskriminierung, dass es sich wie eine persönliche Vendetta des Autor anfühlt. Was natürlich besonders schön ist, da es von einer privilegierten Stellung aus geschieht. Wenn ich sowas hören wollte, könnte ich mir "Früher war alles besser" und "die Linksgrünen versauen Deutschland" Tiraden von gewissen Verwandten anhören. Zwar fehlt dann die Mafia-Verbindung, aber zumindest muss ich kein Geld ausgeben.

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Veröffentlicht am 24.08.2024

flache Figuren, die extrem lösbare Konflikte unnötig kompliziert machen

Das Kupferne Zeichen
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(Rezension auf Zeitmangel in Stichpunkten)



Positiv:

- das Schmieden & die auch für Laien gut verständlichen Beschreibungen von Vorgängen dieses Handwerks



Neutral:

- der Schreibstil war nichts besonderes, ...

(Rezension auf Zeitmangel in Stichpunkten)



Positiv:

- das Schmieden & die auch für Laien gut verständlichen Beschreibungen von Vorgängen dieses Handwerks



Neutral:

- der Schreibstil war nichts besonderes, aber auch nicht störend



Negativ

- alle Männer wollen die Protagonistin, sind ihr Vater/Bruder oder beides

- Doppelmoral von Erzählung wenn andere Mädchen mit Rittern/Knappen flirten/schlafen und wenn die Protagonistin es tut; Doppelmoral der Protagonistin in mehreren Aspekten, die ich ohne spoilern nicht nennen kann

- generell ist die Protagonistin nicht sonderlich nett zu ihrem Umfeld, wird aber trotzdem von allen positiv dargestellten Figuren geliebt

- Perspektivwechsel zu anderen Figuren, nur um erzählt zu bekommen wie toll die Protagonistin ist. Aller Gedanken drehen sich um sie

- bei mir entstand weder Mitgefühl noch Sympathie mit irgendeinem Charakter

- Erzähler behandelt zwei traumabedingt bzw. von Geburt an permanent mit "kindlichem" Verstand versehene Figuren extrem ableistisch, sind quasi Haustiere & sterben beide

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Veröffentlicht am 28.10.2022

flache Figuren und oberflächlicher Plot

Wie man einen Lord gewinnt (Regency Romantics 1)
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Anstelle einer ordentlichen Rezension hier vorläufig als Übersicht.


Positiv:

- amüsante Dialoge


Negativ:

- den Figuren mangelt es an Charakter, sie erscheinen flach, unauthentisch

- außerdem hat ...

Anstelle einer ordentlichen Rezension hier vorläufig als Übersicht.


Positiv:

- amüsante Dialoge


Negativ:

- den Figuren mangelt es an Charakter, sie erscheinen flach, unauthentisch

- außerdem hat man beim Lesen den Eindruck, dass die Freunde nur vorgestellt werden, um später eigene Bücher zu erhalten. Dadurch fühlt sich der Roman mehr wie ein Set-Up als ein eigenständiges Werk an

- eine gewisse Voraussehbarkeit ist angesichts des Plots (vgl. Klappentext) zu erwarten (dafür an sich also kein Minus) aber: es war langatmig und langweilig

- der eigentliche Konflikt der Hauptfiguren ist extrem kindisch (vorallem wenn man bedenkt, wie alt James zum Zeitpunkt des Streites war)

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Veröffentlicht am 19.02.2022

Viel Hype um nichts

Throne of Glass – Die Erwählte
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Ich habe mich längere Zeit davor gedrückt, dieses Buch zu lesen, da derart gehypte Bücher mich normalerweise enttäuschen. Jetzt aber bin ich eher verwirrt als enttäuscht, denn hier finde ich nicht mal ...

Ich habe mich längere Zeit davor gedrückt, dieses Buch zu lesen, da derart gehypte Bücher mich normalerweise enttäuschen. Jetzt aber bin ich eher verwirrt als enttäuscht, denn hier finde ich nicht mal ansatzweise etwas, das es wert wäre zu lesen.

Der Fairness halber: Der Schreibstil ist zwar redundant, doch erträglich.

Die Charaktere allerdings sind eindimensional, mehr Archetypen von Charakteren als wirkliche Figuren. Die vorhersehbare Handlung verbessert die Lage nicht, das Ende kann nicht als solches bezeichnet werden sondern ist ganz klar auf Fortsetzung ausgerichtet. Mir kam es nicht so vor, als sei im Verlauf des Buches irgendetwas erreicht worden.

Am meisten jedoch leidet der Roman an dem Umstand, dass die Protagonistin unerträglich ist: Celaena Sardothien ist die beste Assassinin. Wieso? Weil sie es ständig wiederholt. Zu ihren Fähigkeiten gehört, ein Jahr lang in einer Mine Zwangsarbeiten auszuführen, in der andere Gefangene nach wenigen Monaten versterben. Nicht aber unsere Protagonistin, die das Ganze mit nur einer handvoll Narben ohne weitere Folgen wegsteckt. Als Teilnehmer an einem tödlichen Duell, bei dem bereits Konkurrenten ermordet wurden, findet sie überraschend Süßigkeiten in ihrem Zimmer. Natürlich erkennt Celaena als gerissene Assassinin einen derart billigen Vergiftungsversu- nope, sie isst die Süßigkeiten. Die leider nicht vergiftet waren. Und wo wir vom Töten sprechen: wie viele Personen fallen der besten Assassinin im Laufe der Handlung zum Opfer? Null. Nix. Zero.

Fazit: Sarah J. Maas überhäuft ihre persönlichen Lieblingscharakter mit unverdientem Lob und Belohnungen und nennt dies Handlung. Ich habe absolut keine Ahnung, was den Reiz dieses Buches ausmachen soll.

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