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Veröffentlicht am 17.09.2024

Rettung in der Not

Nanny über Nacht - Lakeland Love
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Wie das Cover bereits vermuten lässt, spielt der Roman in Großbritannien, genauer im Lake District, einem der britischen Nationalparks. Harriet ist gerade in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter gezogen ...

Wie das Cover bereits vermuten lässt, spielt der Roman in Großbritannien, genauer im Lake District, einem der britischen Nationalparks. Harriet ist gerade in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter gezogen und arbeitet als Rettungsassistentin bei der Luftrettung. An ihrem freien Tag kommt sie zufällig zu einem Autounfall, bei dem Tom schwer verletzt wird. Dieser bittet sie, sich um seine Tochter Poppy zu kümmern, die mit Trisomie 21 geboren wurde. Sie schließt das Mädchen und dessen Vater schnell in ihr Herz, allerdings verbirgt dieser auch anscheinend etwas vor ihr.

Es handelt sich hier um einen angenehm zu lesenden Roman, der an einem schönen Schauplatz spielt. Die Protagonist:innen sind sympathisch und auch etwas Tiefgang ist vorhanden, indem anhand von Poppy deutlich wird, dass auch Menschen mit Trisomie 21 recht eigenständig leben können, wenn man ihnen dies zutraut und zugesteht. Ansonsten bekommt man eine recht klassische Liebesgeschichte mit ein bisschen Hin und Her und Missverständnissen und ohne große Überraschungen.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Spannendes Thema, Umsetzung aber Geschmackssache

Der längste Schlaf
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Bei diesem Roman hat mich das Cover auf den ersten Blick nicht so angesprochen, da es mich einen historischen Roman vermuten ließ, der vor einigen hundert Jahren spielt. Der Klappentext hat meine Neugierde ...

Bei diesem Roman hat mich das Cover auf den ersten Blick nicht so angesprochen, da es mich einen historischen Roman vermuten ließ, der vor einigen hundert Jahren spielt. Der Klappentext hat meine Neugierde dann aber doch geweckt.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge deutsche Wissenschaftlerin Mara Lux, die in London zum Thema Schlaf forscht. Sie selbst leidet schon lange an Schlaflosigkeit und wird seit ihrer Kindheit von Träumen heimgesucht, die prophetischen Charakter haben. So träumte sie auch vom Unfalltod ihrer Eltern, der dann wirklich eintraf, was sie verständlicherweise traumatisiert zurückließ. Direkt nach dem Abitur ging sie für ihr Studium nach Großbritannien und hat seitdem, angesehen von ihrer Adoptivschwester kaum noch Kontakt nach Deutschland. Umso überraschter ist sie, als ein ihr unbekannter älterer Mann ihr plötzlich ein geheimnisvolles Herrenhaus in einem kleinen Ort nahe Frankfurt schenken möchte. Dennoch reist sie nach Deutschland, um das Angebot anzunehmen und es ereignen sich einige mysteriöse Dinge in dem Haus und um das Haus herum.

Grundsätzlich fand ich die Idee des Romans mit der Wissenschaftlerin, die zum Thema Schlaflosigkeit forscht, weil sie selbst davon betroffen ist und insbesondere Mara, weil sie schon sehr jung eine Professur angeboten bekommen hat, sehr spannend. Es fließen auch immer wieder interessante Erkenntnisse zum Thema Schlaf ein, was mir gut gefallen hat. Auch das Thema der geheimnisvollen Schenkung hat meine Neugierde geweckt und ich wollte wissen, was denn nun dahinter steckt. Leider gleitet der Roman aber auch immer wieder ins Mysteriöse und nicht mehr wirklich wissenschaftlich zu Erklärende ab und das mag ich gar nicht. Ich hätte mir gewünscht, dass sich alles im Bereich des Realistischen abspielt, gerne auch mit einigen spannenden Szenen, wie bei einem Thriller, aber ohne fantastische Elemente, auf die mich der Klappentext so nicht vorbereitet hat. Aber wer anders mag vielleicht gerade das. Ansonsten war der Schreibstil sehr angenehm lesbar und auch anschaulich.

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Braucht es ein Kind zum vollkommenen Glück?

Glück
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Zunächst muss ich sagen, dass die Covergestaltung mich auf den ersten Blick nicht besonders angesprochen hat, da ich aufgrund der Abbildung zunächst einen historischen Roman vermutet habe und keinen, der ...

Zunächst muss ich sagen, dass die Covergestaltung mich auf den ersten Blick nicht besonders angesprochen hat, da ich aufgrund der Abbildung zunächst einen historischen Roman vermutet habe und keinen, der ausschließlich in der Gegenwart, bzw. nahen Zukunft spielt. Die Thematik hat dann aber doch mein Interesse geweckt, nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte.

Die beiden Protagonistinnen des Romans sind Marie-Claire, kurz MC, (RadiModeratorin von Beruf und die erfolgreiche Politikerin mit Migrationshintergrund Anahita. Beide sind knapp 40 und bis jetzt kinderlos und aktuell auch nicht in einer festen Beziehung. Ihnen selbst ist bewusst, dass ihre biologische Uhr tickt und auch von ihrem Umfeld bekommen sie das immer wieder mehr oder weniger direkt vermittelt. Im leicht fiktiven Teil des Romans geht es zudem um ein neues Medikament, das die Fruchtbarkeit der Frau verlängern soll, sodass auch Frauen sich, ebenso wie Männer, mehr Zeit mit dem Kinderkriegen lassen können.

Ich konnte mich gut in die beiden Frauen und insbesondere in MC hineinversetzen, da mir die Thematik nicht fremd ist und ich mich in einigen der im Roman geschilderten Situationen wiedergefunden habe. Auch die Erzählweise hat mir gut gefallen, da neben der ernsthafteren Thematik der (ungewollten) Kinderlosigkeit auch immer wieder Passagen mit recht scharfzüngigem Humor enthalten sind, beispielsweise, wenn es um unangenehme Situationen mit Familien im Bekanntenkreis oder im Ruheabteil im ICE geht. Im Verlauf des Romans schweift mir die Handlung aber teilweise zu sehr ab, indem immer wieder weitere Frauen eingeführt werden, die in irgendeiner Verbindung zu den beiden Protagonistinnen stehen und auch deren Leben genauer beleuchtet wird. Dafür wird der medizinische Aspekt mit dem Verlängern der Fruchtbarkeit der Frau eher nur angerissen. Auch das Ende hat mich so nicht vollkommen zufriedengestellt.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Bücher, die verbinden

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Bei diesem Buch haben mich das fröhlich-bunt gestaltete Cover und auch der Klappentext direkt angesprochen. Alles beginnt damit, dass die 30-jährige Erin Bücher aussortiert und in einen öffentlichen Bücherschrank ...

Bei diesem Buch haben mich das fröhlich-bunt gestaltete Cover und auch der Klappentext direkt angesprochen. Alles beginnt damit, dass die 30-jährige Erin Bücher aussortiert und in einen öffentlichen Bücherschrank in London einstellt. Aus Versehen hat sie aber auch ihr Lieblingsbuch, in dem sich eine Postkarte mit einem letzten Gruß ihrer an Krebs verstorbenen besten Freundin befindet, mit in den Bücherschrank gestellt. Zum Glück bekommt sie es wieder, findet darin aber nun zusätzliche Notizen eines vermeintlich Fremden und die "Einladung" vor, sich in einem anderen Buch aus diesem Bücherschrank "wiederzutreffen". Diese Nachrichten stammen von James, den sie eigentlich aus ihrer Jugend kennt, mit dem sie aber im Streit auseinander gegangen ist. Das ahnt aber zunächst keine:r der beiden und so entspinnt sich eine Kommunikation durch den Austausch von Lieblingsbüchern mit persönlichen Botschaften aneinander versehen.

An sich ist das eine sehr schöne Geschichte und es gibt auch eine Dosis Tiefgang, durch die jeweilige Lebensgeschichte und familiäre Situation der beiden Hauptpersonen. Allerdings wirkt insbesondere Erin durch ihr Verhalten sehr unreif auf mich, eher wie Anfang 20 als 30. Sie ist auch sehr nachtragend, sowohl James als auch ihrer Mutter gegenüber und versucht selbst nach langer Zeit nicht, über die Auslöser der Differenzen zu sprechen, sondern schaltet lieber auf stur. Dadurch wurde ich nicht so recht warm mit ihr. Zudem sollte die Liebesgeschichte meiner Meinung nach etwas mehr Raum in der Handlung einnehmen, damit nachvollziehbar wird, was Erin und James abgesehen von den Botschaften in den Büchern und der Liebe zur Literatur verbindet.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Eine vollkommen kaputte Familie

Letzte Lügen
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Bei diesem Thriller handelt es sich um den Teil einer Krimireihe, der aber auch unabhängig von Vorgängerbänden gelesen werden kann. Ermittler Will Trent und Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton ...

Bei diesem Thriller handelt es sich um den Teil einer Krimireihe, der aber auch unabhängig von Vorgängerbänden gelesen werden kann. Ermittler Will Trent und Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton sind frisch verheiratet und wollen ihre Flitterwochen auf der luxuriösen Ridgeview Lodge am Beginn des Appalachian Trail verbringen. Dort ist Platz für maximal zwölf Gäste, die zu ihrem Ziel wandern müssen und es gibt keinen Handyempfang.

Doch aus entspannten Flitterwochen wird nichts, gleich in der ersten Nacht hören die beiden einen schrecklichen Schrei und die Leiterin der Lodge wird mit mehreren Messerstichen ermordet aufgefunden. Da es durch die Abgeschiedenheit zunächst schwierig ist, Unterstützung zu bekommen und der lokale Sheriff zudem wenig motiviert scheint, beginnen Will und Sara mit den Ermittlungen, um den Mörder, der höchstwahrscheinlich in den Reihen der Angestellten der Lodge, den anderen Gästen oder gar der Familie der Toten zu finden ist, schnellstmöglich zu finden. Dabei tun sich ihnen Abgründe auf.

Es handelt sich hier also um ein recht klassisches Szenario, an einem abgelegenen Ort geschieht ein Mord und der Täter befindet sich wahrscheinlich noch unter den Menschen dort und muss daran gehindert werden, weitere Taten zu begehen. Im Prinzip konnte jede:r der Täter sein und es gab auch jede Menge falsche Fährten und Wendungen. Dabei erfuhr man auch viel über die Vergangenheit der Toten und ihre dramatische Familiengeschichte voller unschöner Geheimnisse. Dies geschah teils auch mit Hilfe von Briefen, die sie ihrem Sohn hinterlassen hatte. Prinzipiell sorgte dieser Aufbau schon für viel Spannung, allerdings wurde es mir dann teilweise auch etwas zu viel an dramatischen Nebenhandlungen und weiteren Verdächtigen und ich hätte eine straffere Erzählweise, die unnötige Längen vermeidet, bevorzugt. Will und Sara waren mir auch diesmal wieder sehr sympathisch, wobei manche, der Flitterwochenthematik geschuldete, sexuelle Anspielung mir etwas zu vulgär war und mir nicht so recht zu den beiden passen wollte. Die weiteren Charaktere waren alle bewusst so gestaltet, dass sie ihre dunklen Seiten hatten, was der Autorin meist recht gut gelungen ist. Die Schilderung des abgelegenen Resorts und der wilden Landschaft in dessen Umgebung fällt ebenfalls recht anschaulich aus, sodass man sich gut an den Schauplatz versetzen kann.

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