Cover-Bild Scythe – Die Hüter des Todes
Band 1 der Reihe "Scythe"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 26.06.2019
  • ISBN: 9783737356985
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Neal Shusterman

Scythe – Die Hüter des Todes

Band 1
Pauline Kurbasik (Übersetzer), Kristian Lutze (Übersetzer)

Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.

Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

Der erste Band der internationalen Bestseller-Trilogie im Paperback

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2020

Mich hat das Scythe-Fieber gepackt, weiter gehts!

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Es war mal was ganz anderes, keine Vampire, Aliens, oder Elfen, sondern einfach nur Menschen. Menschen, die die Technik so weit entwickelt haben, dass es keine Möglichkeit gibt, zu sterben, bevor die Scythe ...

Es war mal was ganz anderes, keine Vampire, Aliens, oder Elfen, sondern einfach nur Menschen. Menschen, die die Technik so weit entwickelt haben, dass es keine Möglichkeit gibt, zu sterben, bevor die Scythe einen auserwählen. Allein dass ist einfach super interessant gewesen, darüber denkt man ja sonst eher selten nach: Viele wollen lange leben, aber wie man - grob gesagt - die Überpopulation in den Griff bekommen würde, darüber macht man sich wenige Gedanken. Dabei Leben wir schon sehr viel länger, asl noch von 200 Jahren. Neal Shusterman schafft es, mich vollkommen in die Welt der Scythe hineinzuziehen. Wird die Geschichte die ersten Kapitel noch recht langsam angegangen, um die Leser mitzunehmen, wird es im Laufe des Buches immer Besser 🙈 Und auch wenn die Thematik des Tötens erstmal grausam erscheint, wird es doch durch die Protagonisten abgefangen.
Bleibt nurnoch zu sagen, dass ich das Buch an einem Nachmittag durchhatte und aktuell mitten im zweiten Band stecke, den es aber nach dem Ende auch echt braucht! ⠀

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Veröffentlicht am 22.11.2019

Ein wundervoller Reihenauftakt, der sehr neugierig auf alles Kommende macht!

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Nachdem mir der Abschlussband der unglaublichen "Vollendet"-Reihe im September mal wieder vor Augen geführt hat, welch ein genialer Autor Neal Shusterman ist, habe ich mich entschieden, mich auch an seine ...

Nachdem mir der Abschlussband der unglaublichen "Vollendet"-Reihe im September mal wieder vor Augen geführt hat, welch ein genialer Autor Neal Shusterman ist, habe ich mich entschieden, mich auch an seine - mittlerweile weltweit bekannte - Scythe-Trilogie zu machen. Eine sehr gute Entscheidung, wie ich jetzt nach dem ersten Teil feststelle. "Scythe - Die Hüter des Todes" ist ein typischer Neal Shusterman, der mit einem absurd erscheinenden Szenario schockt, das glaubhaft und realistisch aufgezogen wurde.


"Ich mag den Regen hier", erklärte er ihr. "Er erinnert mich daran, dass einige Naturgewalten niemals ganz gebändigt werden können. Sie sind ewig und das ist besser, als unsterblich zu sein."


Das Cover der broschierten Zweitauflage erinnert in Motiv und Farbe sehr stark an das amerikanische Originalcover und gefällt mir damit besser als die Gestaltung der gebundenen Ausgabe. Die rote Robe, die schwarze Sense, die futuristisch anmutenden Streifen, der Comic-Titel - all das ergibt ein stimmiges Gesamtbild, das auf zentrale Motive und die eher düstere Stimmung vorbereitet. Der Titel "Scythe", abgeleitet vom englischen Wort für "Sense" passt natürlich wie die Faust aufs Auge, auch wenn sich einige Schwierigkeiten bei der Aussprache des Titels ergeben. Innerhalb der Buchdeckel sind mir die relativ große Schrift und der riesige Abstand zum unteren Rand negativ aufgefallen. Alles in allem kommt diese Geschichte aber in einem sehr überzeugenden Kleid daher.


Erster Satz: "Wir müssen von Rechts wegen Buch führen über die Unschuldigen, die wir töten."


Mit diesem Satz aus dem vorangestellten Auszug aus dem "Nachlesetagebuch" der Ehrenwerten Scythe Curie, aus dem wir über das ganze Buch verteilt Eindrücke erhalten, starten wir in ein philosophisches Gedankenexperiment, das zunächst wie eine Utopie daherkommt, sich aber bald zu einem packenden Gesellschaftsthriller entwickelt. Stellt euch vor, ihr lebt in einer perfekten Zukunft, in der euch weder Tod, noch Krankheit oder Ungerechtigkeit zu ängstigen brauchen. Ihr habt Naniten in eurem Blut, die dafür sorgen, dass ihr euch immer gut fühlt und gesund seid. Ihr könnt sooft "über den Berg kommen" und euren Körper auf ein jüngeres Alter zurücksetzen lassen wie ihr wollt, werdet ihr entgegen aller Wahrscheinlichkeit durch einen Zwischenfall "totenähnlich" gemacht, könnt ihr in einem Revival-Zentrum wiederbelebt werden. Der allwissende und allmächtige "Thunderhead" steuert und regelt die Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft, sodass Verbrechen, Kriege und Korruption zusammen mit der Sterblichkeit der Vergangenheit angehören. Stellt euch vor, ihr könnt ewig leben. Klingt das nicht nach der absoluten Utopie?


"1. Du sollst töten.
2. Du sollst unvoreingenommen, besonnen und ohne böswillige Absichten töten.
3. Du sollst der Familie derjenigen, die dein Kommen akzeptieren, ein Jahr Immunität gewähren sowie auch allen anderen, die du als würdig erachtest.
4. Du sollst die Familie derjenigen töten, die sich widersetzen.
5. Du sollst zeit deines Lebens der Menschheit dienen, und deine Familie soll als Entschädigung zeit deines Lebens Immunität genießen.
6. Du sollst in Worten und Taten ein vorbildliches Leben führen.
7. Du sollst keinen Scythe außer dich selbst töten.
8. Ring und Robe sollen deine einzigen weltlichen Besitztümer sein.
9. Du sollst weder heiraten noch dich fortpflanzen.
10. Du sollst dich allein an diese Gebote halten."


Ja, aber wie soll das funktionieren wenn der Platz auf der Erde beschränkt ist, keiner mehr stirbt und ständig neue Kinder geboren werden? Um das Bevölkerungsproblem zu lösen gibt es die Scythe. Ausgebildete Todesengel in langen, bunten Roben, die nach willkürlichen Kriterien Menschen "nachlesen" oder ihnen "Immunität" für ein Jahr gewähren können. Der Tod ist nun immer noch keine Gewissheit sondern nur eine unwahrscheinliche Begleiterscheinung in bunter Robe. Doch wie kann ein Mensch entscheiden, wer leben soll und wer sterben muss? Mit dieser elementaren Frage müssen sich Citra und Rowan befassen, als sie gegen ihren Willen von Scythe Faraday zu seinen Lehrlingen berufen werden und die Kunst des Tötens ebenso lernen müssen wie die Kraft des Mitgefühls. Und während die beiden sich in ihrer neuen Rolle einfinden müssen, bemerken sie immer mehr Abgründe hinter der Fassade des unfehlbaren Scythetums. Denn wo Menschen sind, sind auch Fehler. Wo Menschen sind, sind auch Machtkämpfe, Intrigen, Emotionen wie Hass und Liebe, Voreingenommenheit, Vorurteile und der tiefe Schmerz, mit den Folgen der Taten leben müssen - das ganze, unsterbliche Leben lang. Bald geraten die zwei zwischen die Lager der Scythe der alten und der neuen Ordnung, bei deren Streit es um nichts Geringeres geht als die Legalisierung von Mord...


"Vergesst alles, was ihr über Scythe zu wissen glaubt. Lasst eure vorgefassten Vorstellungen hinter euch. Eure Ausbildung beginnt mit dem heutigen Tag."


Zugegeben, die Idee ist schon absurd, abstoßend und ein wenig makaber. Doch an alle, die nun die Stirn runzeln und an der Seriosität der Geschichte zweifeln: diese Idee funktioniert innerhalb dieser schockierenden und gleichzeitig wahnsinnig faszinierenden Geschichte, die Spannung, Gesellschaftskritik, Gruppendynamik und einen Schuss Wahnsinn zu einem komplexen Meisterwerk verarbeitet, das man nicht mehr aus der Hand legen kann. Neal Shusterman legt hier mehr Wert auf innere Konflikte der Protagonisten und auf die Einblicke in das System der Scythe als auf spannende Action. Die vielen interessanten Gedanken über Sterblichkeit, Tod, Stagnation, Inspiration, Verantwortung und Intensität von Leben machen die Geschichte aber dennoch zu einem atmosphärisch dichten, spannenden Roman. Und wie in einer jeden guten Dystopie schwingt auch eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik mit. Der Beginn von "Scythe" ist nicht so mitreißend wie "Vollendet" - es fehlt das haarsträubende Tempo und die aufdringliche Intensität der Geschichte - Neal Shusterman geht es hier ruhiger an und ermöglicht die Einführung in elementaren Grundgedanken des Scythetums und das langsame Kennenlernen der Protagonisten.



"Alles hat sich geändert, Sir." Und dann sagte Faraday etwas Rätselhaftes, das erst viel später einen Widerhall in ihnen wachrufen sollte.
"Vielleicht wird sich alles nochmal ändern."


Besonders hervorgehoben wird die perfide Idee durch den meisterhaft direkten, schonungslosen Schreibstil, der uns einen gruseligen Gänsehautmoment nach dem anderen beschert ohne grausam oder blutig zu sein. Der Autor - ein Meister der Handlungsstränge - tischt uns ein komplexes Beziehungsgeflecht voller Wiedersehen, Trennungen, Enden und Neubeginnen, Hass und Liebe auf und sorgt durch überraschende Wendungen und provokante Fragen dafür, dass wir beim Lesen immer gedanklich anwesend sind. Auch emotional ist diese Geschichte schwer zu lesen, dass wir sowohl den Schmerz der nachgelesenen Opfer, der Hinterbliebenen als auch den Schmerz und die Schuld der Scythe ertragen müssen. Neal Shusterman versteht es geschickt, uns ein umfassendes Bild der Gesellschaft zu liefern, in dem er immer wieder Nebenpersonen aus unterschiedlichen sozialen Gruppen und Lebenssituationen ihre Sichtweise schildern lässt. Ansonsten wird immer abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Citra und Rowan als personale Erzähler erzählt, was ich etwas schade fand, da ich bei diesen tiefgreifenden Charakteren gerne ihre Geschichte aus der Innensicht zum Beispiel aus der Ich-Perspektive erlebt hätte. Nichtsdestotrotz erhalten wir auf den 513 Seiten einen wundervollen Einblick in die Köpfe und Herzen der beiden Lehrlinge, die damit leben müssen, bis ans Ende ihres Lebens Menschen den Tod zu bringen.



"Du hast ein wenig Freude gespürt, doch das war nur ein Schatten dessen, wie es sein kann. Ohne drohendes Leid können wir keine Freude empfinden. Wir bekommen bestenfalls Annehmlichkeit." (…) Sie lebten in einer Welt, in der es im Grund auf niemanden mehr wirklich ankam. Das Überleben war garantiert. Das Einkommen war garantiert. Es gab genug Nahrung, Komfort wurde gestellt. Der Thunderhead kümmerte sich um die Bedürfnisse eines jeden. Und wenn einem nichts fehlte, wie könnte das Leben dann anders sein als angenehm?"


Da wäre zum einen Citra, die als pflichtbewusste, neugierige und offenherzige junge Frau auftritt, die mutig für ihre Prinzipien einsteht und sich nicht leicht einschüchtern lässt. Zur perfekten Scythe machen sie gerade ihre Empfindsamkeit und ihr tiefer Gerechtigkeitssinn, mit dem sie aber im Scythetum auch aneckt. Rowan dagegen ist eher zurückgezogen, still und der typische Außenseiter. Er beschreibt sich selbst als "Salatblatt" im Sandwich, das einfach da ist, aber von keinem wahrgenommen wird. Schon bevor er zum Todesengel auserwählt wird, wird er von Gleichaltrigen geächtet und ist in seiner eigenen Familie nicht mehr als eine Randnotiz. Doch so unscheinbar er von außen wirkt, so brodelt es in seinem Inneren und er scheint immer mit einem Fuß über dem Abgrund zu leben. Mit wenigen Worten charakterisiert der Autor seine Protagonisten als starke Teenager, die vor allem eines sind: Menschen. Menschen, die Angst haben, Rache wollen, lieben, hassen, zweifeln, trauern, hoffen und leben wollen. Auch wenn das Buch an manchen Stellen hart und kompromisslos erscheint, hat es mich doch tief berührt. Ich liebe Bücher, die mich zum Nachdenken anregen, egal in welchem Genre sie angesiedelt und dieses hat mich wirklich sehr dazu angeregt!



"Unsterblichkeit kann die Torheit und Schwäche der Jugend nicht mildern. Die Unschuld ist dazu verdammt, einen sinnlosen Tod durch unsere eigenen Hände zu sterben, sie fällt den Fehlern zum Opfer, die wir niemals ungeschehen machen können. Deswegen begraben wir das Staunen, das uns einst zum Erblühen brachte, und ersetzen es mit Narben, von denen wir nie sprechen, zu verwachsen, als dass sie von irgendeiner Technologie repariert werden könnten."


Auch alle Nebencharaktere sind authentisch und hinterlassen einen bleibenden Eindruck auch wenn sie nur eine sehr kurze Rolle spielen. In diesem Buch tauchen so viele Leute auf, die alle nur in wenigen Sätzen charakterisiert werden, was aber vollkommen ausreicht. Jeder der irgendwie auftaucht, seine Rolle spielen darf und schließlich wieder verschwindet, scheint sich perfekt in das komplexe Gebilde von Neal Shusterman einzufügen. Sehr eindrücklich in Erinnerung bleiben die drei Scythe Goddard, Faraday und Curie, die wir ein wenig näher kennenlernen dürfen, da sie Citra und Rowan als Lehrmeister fungieren und wir durch die Einfügungen der "Nachlesetagebücher" vor jedem Kapitel einen Einblick in die Erlebniswelt und Gedanken der sonst eher unnahbaren Todesengel erhalten. Besonders die so kalt wirkende "Grande Dame des Todes" Scythe Curie mit ihren so integren Vorstellungen und Prinzipien und dem warmen Herz hat es mir hier sehr angetan.


"Mein größter Wunsch für die Menschheit ist nicht Frieden, Bequemlichkeit oder Freude. Ich wünsche mir, dass alle von uns im Inneren ein wenig sterben, wenn wir den Tod eines anderen miterleben. Denn nur der Schmerz der Empathie wird unsere Menschlichkeit erhalten. Es gibt keine Gottesvision, die uns noch helfen kann, sollten wir das verlieren."


Ich könnte hier noch viele Gründe mehr angeben, wieso mich dieses Buch so sehr fasziniert und so gefesselt hat, aber am besten du machst dir selbst ein Bild und liest diesen wirklich tollen Roman. Ich würde das Buch aber erst Lesern ab 16 oder 18 Jahren empfehlen. Alles andere ist meiner Ansicht nach viel zu früh um mit diesem doch sehr schwierigen Thema fertig zu werden oder es wirklich ganz zu verstehen. Perfekt abgerundet wird die Geschichte durch das stimmige, abgeschlossene Ende, das alle Stränge geschickt und zufriedenstellend zusammenführt, sodass man die Geschichte als Einzelband lesen könnte. Besonders schön ist, dass das Ende von miesen Cliffhangern oder Brüchen absieht, die den Leser dazu zwingen, weiterzulesen. Ich werde natürlich trotzdem möglichst bald zum nächsten Teil greifen, einfach weil ich unbedingt erfahren will, wie es mit Citra, Rowan und der Gesellschaft der Scythe weitergeht.





Fazit:



"Scythe - Die Hüter des Todes" ist ein typischer Neal Shusterman, der mit einem absurd erscheinenden Szenario schockt, das glaubhaft und realistisch aufgezogen wurde. Ein wundervoller Reihenauftakt, der sehr neugierig auf alles Kommende macht - die Mischung aus philosophischem Gedankenexperiment und packendem Gesellschaftsthriller erschüttert, berührt, verstört und begeistert!

Veröffentlicht am 30.09.2019

Eine perfekte Welt?

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„Was zum Teufel sind wir? Wir können doch nicht sein, was wir eigentlich sein sollten.“ [458]

Wie ist es eigentlich in einer perfekten Welt zu leben, in der es weder Krankheiten, Armut oder Tod gibt? ...

„Was zum Teufel sind wir? Wir können doch nicht sein, was wir eigentlich sein sollten.“ [458]

Wie ist es eigentlich in einer perfekten Welt zu leben, in der es weder Krankheiten, Armut oder Tod gibt? Ist das wirklich perfekt? Citra und Rowan, die beiden Protagonisten in dem Roman „Scythe – Die Hüter des Todes“ von Neal Shusterman, werden auf eine harte Probe in dieser anscheinend ach so perfekten Welt gestellt. Denn ganz ohne Tod, funktioniert das System auch nicht.
Beide sollen zum Scythe ausgebildet werden, also denjenigen, die über Leben und Tod entscheiden, gegen ihren Willen und jetzt kommt das große aber: Es wird nur einer zum Scythe ausgewählt. Der andere ist somit zum Tode verurteilt. Damit das Ganze auch richtig spannend wird, muss der frisch gebackene Scythe den anderen nachlesen, also unter die Erde bringen.
Was mir persönlich in diesem Buch aus dem Fischer Verlag besonders gefällt, sind die kleinen Denkanstöße aus den Tagebucheinträgen, die oft philosophisch daher kommen. Wenn jeder in einer perfekten Welt seiner Berufung nachgehen kann und auch mit Leidenschaft dabei ist, darf dann ein Scythe auch mit Leidenschaft töten? Ganz werden die Gedanken nie ausgeführt, das würde wahrscheinlich auch den Rahmen des Buches sprengen.
Der Roman liest sich flüssig, bietet eine interessante Handlung. Shusterman erzeugt ein spannendes Bild der Zukunft, welches auf den ersten Blick verheißungsvoll und auf der anderen Seite sehr verstörend ist.
„Scythe – Die Hüter des Todes“ ist Teil 1 der Trilogie. Obwohl das Ende nicht ganz überraschend kommt, so wartet es jedoch mit einem schönen Cliffhanger auf. Man darf gespannt sein wie es im zweiten Teil weiter geht.

Veröffentlicht am 24.08.2024

Interessant

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Ein echt krasses Wordbulding, interessante Geschichte und viele Dinge zum Nachdenken.

Teilweise war mir das zu langatmig und ich wusste erst nicht was ich davon halten soll. Doch mit der Zeit wurde das ...

Ein echt krasses Wordbulding, interessante Geschichte und viele Dinge zum Nachdenken.

Teilweise war mir das zu langatmig und ich wusste erst nicht was ich davon halten soll. Doch mit der Zeit wurde das Buch spannend.

Die Entwicklung der Charakteren fand ich super und wie sie alles bewerkstelligt haben war echt genial.

Ich bin verdammt neugierig wie der weitere Verlauf sein wird.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Eine fast perfekte Welt

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Die Menschheit hat den Tod überwunden. Sie ist unsterblich. Anstelle einer KI, die letzten Endes entscheidet, dass die Menschen es nicht Wert sind, auf dieser Erde zu leben, existiert der Thunderhead, ...

Die Menschheit hat den Tod überwunden. Sie ist unsterblich. Anstelle einer KI, die letzten Endes entscheidet, dass die Menschen es nicht Wert sind, auf dieser Erde zu leben, existiert der Thunderhead, eine KI, die nur das Beste für die Menschheit will und sich dementsprechend Regeln unterwirft, um genau das zu erreichen. Es gibt keine Krankheiten mehr, es gibt diesen Ort, an dem man sich immer wieder verjüngen lassen kann, es gibt keine Straftaten mehr, ein bedingungsloses Grundeinkommen, keine Kriege und eben keinen natürlichen Tod. Nur Geburten gibt es immer noch recht viele, weswegen eine Lösung gefunden werden musste, um die Überbevölkerung einzudämmen. Die Scythe sind dafür verantwortlich, die Bevölkerung in einer stabilen Größe zu halten, damit die Utopie für den Rest der Menschen weiter gut funktioniert. Alles ziemlich perfekt. Nur wären Menschen nunmal keine Menschen, wenn sie es nicht trotz utopischer Umstände schaffen würden, sich das Lebe möglichst schwer zu machen…

Was für eine grandiose Prämisse. Allein der Einstieg, die Möglichkeit, langsam in die Welt einzusteigen, zu verstehen, wie sie funktioniert, hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht.

Das Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt, folgt aber überwiegend den beiden Hauptfiguren Citra und Rowan. Die beiden werden von Scythe Faraday als Anwärter:innen ausgewählt und sollen dem Scythetum beitreten. Ein:e Scythe zu sein, ist eine große Verantwortung und will gut ausgebildet und geprüft sein, bevor man dieses wichtige Amt antreten kann. Im besten Fall sollte man gar kein Scythe sein wollen, um der Aufgabe würdig zu sein.

Dieser erste Teil der Trilogie beschäftigt sich zu größten Teilen mit der Ausbildung der beiden Figuren und deckt aber auch nach und nach die hintergründigen Machenschaften und eine mögliche Korruption innerhalb des Scythetums auf. Die großen ehrenvollen Scythe sind nämlich auch nur Menschen und es scheint sich innerhalb der Gesellschaft eine große Kluft aufzutun.

Da sind diejenigen Scythe, die ihre Aufgabe sehr ernst nehmen, ihre Pflicht darin sehen, die Menschen möglichst gerecht und empathisch zu behandeln und denen ein Menschenleben noch etwas bedeutet. Sie haben keinen Spaß am „Nachlesen“, sie erkennen nur die Notwendigkeit darin. Sie wollen keine Macht ausüben, sie dienen der Menschheit. Die anderen Scythe wollen sich nicht verstellen, wollen Spaß haben dürfen an ihrem Job, denn warum sollte man nicht lieben, was man tut und was man gut kann?

„Nachlesen“ war übrigens ein Wort, an das ich mich erst gewöhnen musste. Es war schwer in Verbindung zu bringen mit „Töten“ bzw. „Sterben“, denn die Nachlese ist ja dazu da, den natürlichen Tod nachzuahmen. Aber man gewöhnt sich dran. Es passte gut in diese Welt. Das World-Building ist allgemein sehr gut gelungen. Eine faszinierende Welt in der Zukunft, ob realistisch, weiß ich nicht, aber so wie sie beschrieben wurde, konnte ich sie mir sehr gut vorstellen.

Die verschiedenen Figuren haben mich auch fasziniert. Sie haben noch nicht sehr viel Tiefe bekommen, aber das, was bisher angedeutet wurde, gefällt mr sehr gut. Der Thunderhead als KI, deren Gedanken wir auch immer wieder mitverfolgen dürfen, die beiden Protas, die mit Ethik, Moral, gegeneinander und gegen sich selbst zu kämpfen haben, die vielen Scythe, die so erhaben und rechtschaffen wie abgrundtief böse und psychopathisch drauf sind. Ich fand das phantastisch. Ich glaube, wir werden die Charaktere in den Folgebüchern noch deutlich besser kennenlernen, darauf freue ich mich! Da steckt nämlich noch ganz viel Potential drin.

Einzig die Erzählgeschwindigkeit hätte für meine Begriffe ein bisschen zügiger sein dürfen. Ich wurde mehrmals beim Lesen ungeduldig und hatte das Gefühl immer mal wieder nicht so richtig vorwärtszukommen. Alles in allem liest sich der Schreibstil aber wunderbar flüssig.

Eine unglaublich komplexe Geschichte mi tollem World-Building, spannender Story und interessanten Charakteren. Zum Zeitpunkt des Endes des Buches steht das Scythetum auf wackeligen Beinen und ich bin sehr gespannt, in welche Richtung es sich letzten Endes entwickeln wird.

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