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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhige Geschichte aus dem japanischen Alltag.

Der Gast im Garten
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Inhalt:
Ein ca. 40-jähriges, kinderloses Pärchen lebt in Tokyo in einem kleinen Häuschen mit einem hübschen Garten.
Eines Tages kommt ein kleines Kätzchen vorbei und nähert sich im Laufe der Zeit an: es ...

Inhalt:
Ein ca. 40-jähriges, kinderloses Pärchen lebt in Tokyo in einem kleinen Häuschen mit einem hübschen Garten.
Eines Tages kommt ein kleines Kätzchen vorbei und nähert sich im Laufe der Zeit an: es kommt über den Garten in die Wohnung; die beiden Eheleute freunden sich mit dem niedlichen Kätzchen an und es bilden sich feine Bande zwischen allen.

Meine Meinung:
Dies ist eine sehr ruhig erzählte, zarte Geschichte, die Geschehnisse aus dem Alltag des japanischen Pärchens erzählt.
Das Literaturgefühl des Autor spürt man aufgrund der Wortwahl und des Sprachstil und hat mir sehr gut gefallen.
Die Schilderungen beziehen sich nicht auf große Höhen oder Tiefen des Alltags oder des Gefühlslebens.
Dennoch ist die Geschichte keinesfalls langweilig.

Die gesprochene Version der Geschichte hat mir sehr gut gefallen; der Sprecher mit seiner sehr ruhigen und angenehmen – eher unaufgeregten - Stimme passt sehr gut zu dieser Erzählung; und war ebenfalls nie langweilig.

Die Ruhe und Detailliertheit der Geschichte hat mir sehr gut gefallen – aber so richtig ans Herz ist sie mir nicht gegangen; deshalb finde ich die Erzählung schon sehr gut und würde sie auch weiterempfehlen, würde aber dennoch nur gute drei Sterne vergeben.

Hint:
Auf der Innenseite des kleinen Booklets ist ein Glossar mit Erklärungen zu einigen japanischen Begriffen.

Fazit: Ruhige Erzählung ohne große Aufregung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Recht
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Inhalt:
Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums geschehen mehrere Morde in Deutschland und Österreich.
Und manche lebende Personen bekommen mysteriöse Drohungen:
Bilder einer schwarzen Billardkugel mit ...

Inhalt:
Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums geschehen mehrere Morde in Deutschland und Österreich.
Und manche lebende Personen bekommen mysteriöse Drohungen:
Bilder einer schwarzen Billardkugel mit der 8 darauf und Hinweise auf rote Erde.
Die Wiener und Frankfurter Ermittler versuchen gemeinsam die Hintergründe zu ermitteln und kommen einer „schrägen Gesellschaft“ auf die Spur.

Meine Meinung:
Mich persönlich nervten die umgangssprachlichen Dialoge der Kommissare und Inspektoren.
Und ehrlich gesagt nervten mich auch die landesspezifischen Zwistigkeiten zwischen den Deutschen und Österreichischen Ermittlern.
Da wäre ich als Leser lieber an einer stringenteren Auflösung der Morde interessiert, als dieses ewige Nichts-Gönnen und Nicht-Vertrauen. Ja, man kann dies mal als Unterhaltung einfließen lassen, aber so war es mir einfach zu viel.

Während dagegen die eloquente Ausdrucksweise des Autors bei Beschreibungen fand ich sehr gut und hat mir immer wieder ein positiv-überraschtes Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Ja, spannend fand ich den Roman auf jeden Fall – zumindest zu Beginn; aber so im letzten Drittel fragte ich mich zunehmend worauf dies alles hinauslaufen solle; und je mehr mich beim Lesen diese Frage beschäftigte, desto zäher fühlte sich die Story an.

Bis ca. der Mitte des Buches dachte ich bei mir aufgrund des detaillierten Schreibstils des Autors und der vielen Darstellungen unterschiedlicher Szenen:
„Na, da bekommt man aber viel Buch (bzw. Text) für's Geld.“

Fazit: Der Autor kann sehr gut schreiben, aber … (siehe oben).

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn du das hörst, wirst du mich verstehen (Buchuntertitel).

Playlist for the dead
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Inhalt:
Sam und Hayden sind beste Freunde.
Nach einer Party nimmt sich Hayden das Leben.
Sam fühlt sich schuldig und muss mit seiner Trauer und Einsamkeit zu recht kommen.

Meine Meinung:
In dem Roman ...

Inhalt:
Sam und Hayden sind beste Freunde.
Nach einer Party nimmt sich Hayden das Leben.
Sam fühlt sich schuldig und muss mit seiner Trauer und Einsamkeit zu recht kommen.

Meine Meinung:
In dem Roman geht es um Themen wie Freundschaft, Zuneigung, Außenseiter sein, gemein behandelt werden, nicht Dazugehören, Missverstanden werden, Einsamkeit und vieles mehr.
Alles sehr wichtige Themen, die Heranwachsenden in ihrer Seele brennen.

Der Roman ist meiner Meinung nach bis über die Hälfte etwas lau; zwar ist man als Leser neugierig, wie alles zusammenhängt, was die Hintergründe sind und wie die Personen zu einander stehen.
An manchen Stellen fand ich den Roman auch etwas einfältig.
Und er enthält meiner Meinung nach leider einige logische Stolpersteine, was ich nicht so gut fand.

Sehr gut fand ich hingegen, dass in dem Roman angesprochen wird, dass sich sehr viele Personen am Tode Haydens schuldig fühlen.
Und sie alle brauchten jemanden zum Reden und waren dankbar sich jemanden gegenüber öffnen zu können, um über ihre Schuldgefühle sprechen zu können.

Folgende Formulierung hat mir sehr gut gefallen:
„... nach einer Weile taute er auf und ich durfte in sein Zimmer kommen.
Wo es aussieht, als hätte sich der Todesstern erbrochen.“ (S. 181)

Fazit: Insgesamt ein guter Jugendroman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Never say anything.

Never Say Anything
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Inhalt:
Sophie Schelling ist Journalistin. Sie war auf einer Recherchereise in Marokko unterwegs. Dort war sie zur falschen Zeit am falschen Ort: Se geriet in einen Drohnenangriff auf ein kleines Dorf. ...

Inhalt:
Sophie Schelling ist Journalistin. Sie war auf einer Recherchereise in Marokko unterwegs. Dort war sie zur falschen Zeit am falschen Ort: Se geriet in einen Drohnenangriff auf ein kleines Dorf. Kein einziger Bewohner überlebte den Anschlag. Sophie hatte sehr großes Glück.
Zurück in der Heimat wird ihr klar, dass der Anschlag, den sie nur ganz knapp überlebt hat, in den Medien ganz anders dargestellt wird, als es den Tatsachen entspricht. Sophie versucht die Wahrheit in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken, stößt allerdings auf heftigen Widerstand, da niemand außer ihr ein Interesse daran hat, die Hintergründe herauszufinden und zu veröffentlichen.

Meine Meinung:
Ich fand, dass der Roman nicht ganz meine Erwartungen erfüllen konnte, die ich vorher aufgrund der Inhaltsbeschreibung hatte.
Für meinen Geschmack enthält die Story auch zu viele unschlüssige Wendungen; und das Ende hat leider nicht so ganz meinen Geschmack getroffen, weil es meiner Meinung nach nicht wirklich nachvollziehbar war.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vertreibung, Erpressung und Außenpolitik (Buchuntertitel)

Massenmigration als Waffe
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Meine Meinung:
Logisch nachvollziehbar fand ich die Argumentation der Autorin, dass die Politiker der erpressten Staaten wohl kaum zugeben wollen würden, dass sie unter Druck gesetzt werden.
Was sich an ...

Meine Meinung:
Logisch nachvollziehbar fand ich die Argumentation der Autorin, dass die Politiker der erpressten Staaten wohl kaum zugeben wollen würden, dass sie unter Druck gesetzt werden.
Was sich an ihren Aussagen jedoch als korrekt gezeigt hat,wie man während der aktuellen Flüchtlingssituation in Deutschland sehen kann, ist, dass eine Auswirkung auf jeden Fall die Spaltung der Bevölkerung in Pro- und Kontra-Flüchtlinge sei.
Interessant fand ich die Auflistung, dass die aktuelle Welle von Flüchtlingen in die EU in der Geschichte kein Einzelfall war.

Nicht so gut gefallen haben mir die sich oftmals wiederholenden Ausführungen, so dass eine verkürzte Ausgabe / Zusammenfassung dieses Buches für mich gereicht hätte.
Und ein anderer Punkt, der mir ungut aufgestoßen ist, war, dass ich das Gefühl hatte, dass die Autorin darum bemüht war, möglichst viele geschichtliche Belege für ihre Theorie zu ermitteln / zusammenzutragen; denn so ganz konnte ich nicht allen ihren geschichtlichen Beispielen zustimmen / folgen.
Und ein weiterer Kritikpunkt ist für mich, dass ich mir „Belege“ für die Erpressungen der Zielstaaten gewünscht hätte, konkrete Hinweise, was die Angreifer(staaten) erpresst haben und mit welcher Drohung, denn so bleibt für mich doch oftmals der Eindruck, dass das Ganze nur eine Theorie sei; wobei mir schon klar ist, dass es schwierig ist an Belege für vertrauliche Gesprächsinhalte zu kommen, und die Autorin in ihren tabellarischen Aufstellungen das Wer, mit welchem Ziel und welchem Erfolg aufzuzeigen versucht hat; aber irgendwie hielt sich bei mir das Gefühl der Schwammigkeit. Sorry.

Zitate:
„Staatserpressung wird allgemein definiert als die Praxis, durch den Einsatz von Drohungen, Einschüchterung oder eine andere Form von Druck – am häufigsten militärischer Macht -, Veränderungen im politischen Verhalten herbeizuführen oder zu verhindern.“ (S. 29)

„... in drei Kategorien einteilen: gesteuerte Migration zur Enteignung, zur Vertreibung oder zur Durchsetzung militärischer Ziele.“ (S. 31)

„Da der Zielstaat nicht gleichzeitig Forderungen nach Aufnahme und Abweisung einer bestimmten Gruppe von Flüchtlingen oder Migranten erfüllen kann, befinden sich die politisch Verantwortlichen, die sich hoch motivierten und polarisierenden Interessengruppen gegenübersehen, in einer echten Zwickmühle; denn es ist unmöglich, die Forderungen eines Lagers zu erfüllen, ohne das andere zu verprellen.“ (S. 62)

„Und obwohl erhebliche gesetzliche und rechtliche Unterschiede zwischen Flüchtlingen, Asylsuchenden und Migranten bestehen, „verwischte die britische Presse genau wie im Frühjahr 1940, als deutsche Juden auf der Insel Man interniert wurden, die Unterschiede zwischen Flüchtlingen, Fremden und Feinden“, wie Alasdair Mackenzie, der Koordinator der Asylhilfe im Vereinigten Königreich, festgestellt hat. „In vielen Zeitungen besteht eine allgemeine Verwirrung zwischen Asylsuchenden und Ausländern. Alle werden über einen Kamm geschoren.““ (S. 64)

Das Pro-Flüchtling-Lager „ist manchmal kleiner als das der Gegner, doch seine Anhänger sind vielfach extrem lautstarke, in der Öffentlichkeitsarbeit erfahrene und rhetorisch geschickte Akteure, wie beispielsweise Anwälte und Aktivisten.“ (S. 69)

„Das Wesen des Krieges selbst hat sich verändert; jetzt sind die Flüchtlinge der Krieg.“ (S. 331)

Über die beiden Wege dieser unkonventionellen Druckausübung: „Der eine basiert auf der Überforderung des Zielstaates beim Verkraften und beim Umgang mit einer Krise, der zweite auf einer Art politischer Erpressung mit dem Ziel, konkurrierende politische Interessen innerhalb des Zielstaates auszunutzen.“ (S. 332)

Fazit: Interessanter Ansatz.