Ein spannender Roman über die Liebe von zwei Frauen
„In der Verliebtheit sah man nur ein Bild. Ein Bild, das beide gleichzeitig malten. Die Kunst war jetzt, sich gegenseitig so kennenzulernen, dass sie beide die Leinwand verlassen konnten.“
Ein Roman über ...
„In der Verliebtheit sah man nur ein Bild. Ein Bild, das beide gleichzeitig malten. Die Kunst war jetzt, sich gegenseitig so kennenzulernen, dass sie beide die Leinwand verlassen konnten.“
Ein Roman über die Liebe zwischen zwei Frauen.
Lilly und Tara, die auf den ersten Blick gegensätzlicher nicht könnten, laufen sich zufällig über den Weg. Lilly findet Tara niedlich, möchte mit ihr im Prinzip nur ins Bett und das wäre es dann – ex und hopp, so wie sie das immer macht.
Tara ist sich der Gefahr bewusst, die von Lilly ausgeht, dennoch fühlt sie sich zu ihr hingezogen. Und so ganz langsam, nach einigen Treffen finden sie sich dann auch. Und doch wird es ganz anders als vorgestellt, sie sehen sich Problemen gegenüber mit denen sie nicht gerechnet haben.
Die Konfrontation Lillys mit Taras Familiengeschichte bringt beide an ihre Grenzen und könnte das Ende bedeuten.
Sibylle Paraquin schildert in ihrem Erstlingswerk den Weg zweier Frauen zu - und miteinander unter deren Gegensätzlichkeit die gleiche Angst schlummert – verletzt zu werden. Sie ist Lillys Antrieb, ihr Leben so zu leben wie es ist und das völlig okay zu finden. Beide wurden zuviel verletzt und entsprechend vorsichtig ist der Anfang.
Die Autorin arbeitet sehr schön die Charaktere der beiden Frauen heraus und ihre Päckchen, die beide zu tragen haben. Tara knackt Lilly letztendlich durch ihre liebevolle Bereitschaft für sie da zu sein wenn sie es braucht. Es ist schön zu sehen, wie Lilly ganz langsam lernt zu vertrauen und ihre Maske abzulegen.
Das Buch ist sehr flüssig und leicht zu lesen, auch wenn die Themen alles andere als leicht sind. Es ist ein sehr achtsames Buch bis hin zur Inhaltswarnung auf der letzten Seite. Die auch gerne vorne stehen könnte, ich zum Beispiel habe sie erst nach dem Lesen entdeckt.
Was ich sehr mag an diesem Buch ist die klare, bildhafte Sprache und Sibylle Paraquin findet sehr schöne Bilder – was mir richtig gut gefällt. Ihre spicy Szenen sind sehr anregend beschrieben und fügen sich ganz selbstverständlich in den Text ein. Es war ihr wichtig auch das zu thematisieren und damit stellt sie die lesbische Liebe ganz selbstverständlich neben die heterosexuelle, wo sie auch hingehört.
Beim Lesen bin ich förmlich durch das Buch geflogen und konnte es nur schwer in ganz dringenden Fällen aus der Hand legen.
Es ist ein queeres Buch, dennoch auch Heteros zu empfehlen, um sich ein Stück weit vertraut zu machen welchen Schwierigkeiten und Problemen queere Menschen ausgesetzt sind – auch von außen. Queer zu sein ist keine Laune oder Phase, es ist eine Veranlagung, die sich selbst gegenüber erst einmal eingestanden werden muss, bevor sie nach außen getragen werden kann.
Dazu braucht es leider immer noch viel Mut und ich wünsche unserer Gesellschaft die Bereitschaft dazu, es als selbstverständlich anzunehmen.
Ein Mensch wird nicht besser oder schlechter, nur weil er gleich- oder gegengeschlechtlich liebt!
Ich wünsche der Autorin viele offene und neugierige Leser und hoffe auf sehr auf einen Nachfolger.
Große Leseempfehlung!