Roman. »Ein Buch, das man erfrischt verlässt, und mit einem erweiterten Blick auf die Menschheit.« Denis Scheck, WDR 3
Bettina Abarbanell (Übersetzer)
Eine Woche bis zur Hochzeit ihrer Tochter und Agnes beschleicht ein ungutes Gefühl: So viele Therapeut:innen unter den Gästen, wenn das mal gutgeht. Sie ahnt nicht, wie recht sie hat! Da wäre zum Beispiel ihr Onkel Malcolm, der Agnes nach dem Tod ihrer Eltern aufzog und nie den Mut aufbrachte, ihr zu erzählen, wessen Kind sie wirklich ist. Joseph wiederum ist heimlich in Agnes verliebt, seit sie vor Ewigkeiten bei ihm in Therapie war. Beide Männer haben sich vorgenommen, ihre Geheimnisse endlich zu lüften. Der größte Risikofaktor für die Hochzeit ist jedoch Agnes selbst, die sich gerade von einer intensiven Affäre erholt, von der niemand wissen soll.
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Bei aller Liebe, von der Schriftstellerin
Jane Campbell ist wieder ein tolles Leseerlebnis. Sie schreibt souveräne Leichtigkeit. Schon ihr erster Roman war eine Wucht.
Dieser ist ihr sehr gut gelungen. ...
Bei aller Liebe, von der Schriftstellerin
Jane Campbell ist wieder ein tolles Leseerlebnis. Sie schreibt souveräne Leichtigkeit. Schon ihr erster Roman war eine Wucht.
Dieser ist ihr sehr gut gelungen. Sie versteht es ihre Figuren mit liebevollen Emotionen zu versorgen.
Es werden immer wieder verschiedene Personen zu Wort kommen lassen.
Wie sie dann alles miteinander verwebt ist grandios.
Da ist Agnes, die wegen der Hochzeit ihrer Tochter, auf dem Anwesen ihres Ex, teilnimmt.
Sie hält sich ziemlich von den anderen Gästen zurück.Gerade heute gibt ihr Onkel Malcolm ihr einen Brief ihrer Mutter, der an ihren richtigen Vater adressiert ist. Es ist eine Überraschung für sie.
Die Emotionen von Malcolm, Josef und
Agnes werden perfekt dargestellt.
Von diesem Roman wurde ich gut unterhalten, so das ich ihn gerne weiter empfehle.
Ich war mir gar nicht so sicher, was ich von diesem Buch erwarten sollte. Die Beschreibung macht auf jeden Fall neugierig, hat mich aber gleichzeitig auch etwas eingeschüchtert, weil ich mich fragte, wie ...
Ich war mir gar nicht so sicher, was ich von diesem Buch erwarten sollte. Die Beschreibung macht auf jeden Fall neugierig, hat mich aber gleichzeitig auch etwas eingeschüchtert, weil ich mich fragte, wie eine Geschichte, die aus Sicht von Psychologen und Philosophen erzählt wird, wohl anklingen mag. Und tatsächlich hat mich das Buch auch eher unschlüssig zurückgelassen, denn einerseits hat das aufbereitete emotionale Chaos durchaus Unterhaltungswert; es war aber stellenweise auch recht anstrengend, mit diesen so intelligenten, so geplagten Figuren Schritt zu halten.
Zum Inhalt: Es ist die Hochzeit ihrer einzigen Tochter und trotzdem kann Agnes nicht nur Freude an diesem Ereignis finden. Denn nicht nur lässt sie der Veranstaltungsort, ihre einstiges Zuhause, erschaudern, sie hat auch mit den Dämonen ihrer jüngsten Vergangenheit und eigenen Kindheit zu kämpfen. Und nicht nur Agnes beschließt, zu diesem Schlüsselereignis aufzuarbeiten, was sie plagt, auch ein paar andere Gäste haben eine eigene Agenda.
Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven, der bereits im Klappentext angeteaserten Personen erzählt, die alle in irgendeiner Form miteinander verbandelt sind. Ich kann nicht genau den Finger darauf legen, woran es lag, aber ich fand die im Mittelpunkt der Geschichte stehenden Personen alle furchtbar unsympathisch, teilweise blasiert und anmaßend in ihrer Lebens- und Denkweise und gleichzeitig irgendwie weltfremd. Gleichzeitig lag darin vermutlich für mich auch der Reiz der Geschichte, man konnte sich wunderbar von den Figuren distanzieren, schamlos auf ihr Leben, die Art wie sie (glauben zu) lieben und die Tragik der Vergangenheit blicken.
Die einzelnen Handlungsstränge sind an sich gut miteinander verstrickt, einzelne Ereignisse werden aus verschiedenen Perspektiven wieder aufgenommen und man bekommt als Leser überzeugend rüber gebrachte Innenansichten geliefert. Die Beziehungskonstrukte sind denkbar instabil, merkwürdig miteinander verwoben und beinahe fließend ineinander übergehend.
Den Erzählstil fand ich genauso inkonsistent wie die Beziehungen, Gedanken und Emotionen der drei Hauptfiguren. Teilweise schwülstig, teilweise sehr pointiert wird hier auf die Vergangenheit, die Liebe, das Konstrukt der Familie und andere soziale Gefüge geblickt. Insgesamt passt das als Gesamtwerk ganz gut zusammen und ich habe die Geschichte mit einer Mischung aus Faszination und Unglauben verfolgt. War für mich mal was ganz anderes, als die Bücher die ich sonst so lese.
Bei aller Liebe – Jane Campbell
Dies ist eine recht verzwickte Familiengeschichte, mit dem ein oder anderen Geheimnis und tiefe Einblicke in die psychologischen Hintergründe. Kein Wunder, denn Jane Campbell ...
Bei aller Liebe – Jane Campbell
Dies ist eine recht verzwickte Familiengeschichte, mit dem ein oder anderen Geheimnis und tiefe Einblicke in die psychologischen Hintergründe. Kein Wunder, denn Jane Campbell hat als Psychoanalytikerin gearbeitet – und das merkt man.
Diese Geschichte behandelt in erster Linie die Frauen dreier Generationen. Da ist es manchmal gar nicht so einfach, sich zurechtzufinden. Besonders, weil sich ein Motiv ziemlich auffällig wiederholt: der Verlust der Mutter/Eltern und die fehlende Aufarbeitung dessen. Diverse bekannte Mediziner der Psyche, Freud, Jung, etc. werden zitiert.
Inhaltlich ist dieser Roman von daher sehr ernst und extrem tiefgründig. Die im Klappentext angekündigte Hochzeit spielt da nur eine Nebenrolle. Generell passt die Inhaltsangabe nicht so recht, finde ich. Zum Ausgleich ist glücklicherweise die Sprache eher gefällig und gut lesbar. Wobei die Geschichte zwischen verschiedenen Perspektiven wechselt und man dies auch deutlich an der Sprache erkennt. Der ältliche, sehr förmliche Onkel Malcolm hat beispielsweise einen recht getragenen, etwas gesteltzten Erzählstil verpasst bekommen. Das fand ich aber recht passend.
Insgesamt eine wirklich nette Geschichte – irgendetwas hat mir dennoch gefehlt. Inhaltlich konnte mich das Ganze nicht zu hundert Prozent überzeugen.
3 Sterne.
In "Bei aller Liebe" geht es um Agnes, die als 4-jährige ihre Eltern Sophy und Kurt bei einem Autounfall verlor. Kurz vor dem Unfall bat Sophy ihren Bruder Malcolm um einen Gefallen; er sollte einen Brief ...
In "Bei aller Liebe" geht es um Agnes, die als 4-jährige ihre Eltern Sophy und Kurt bei einem Autounfall verlor. Kurz vor dem Unfall bat Sophy ihren Bruder Malcolm um einen Gefallen; er sollte einen Brief an einen Joe abschicken. Doch dazu kam es aufgrund des Unfalls nicht. Fortan lebte Agnes bei ihren Großeltern bzw. ihrem Onkel Malcolm, der sie wie eine eigene Tochter großzog. Als erwachsene Frau sucht Agnes den Psychotherapeuten Dr. Joseph Bradshaw auf, um ein Erlebnis häuslicher Gewalt seitens ihres Ehemanns Richard zu verarbeiten. Joseph, der in Agnes mehr sieht als nur eine Patientin, entwickelt Gefühle für sie, die er nicht richtig einordnen kann. Auch er hat seine Mutter als Kind verloren. Beide scheint mehr zu verbinden als sie ahnen.
Jetzt - 50 Jahre später - steht der Hochzeitstag von Elfie, Agnes' und Richards' Tochter, an. Malcolm, der mittlerweile über 70 Jahre alt ist, kommt ins Grübeln, ob seine Gründe richtig waren, die ihn davon abhielten, den Brief abzuschicken. War es aus Eigennutz? Wäre Agnes' Leben anders verlaufen? Was passiert, wenn Agnes die Wahrheit erfährt? Wird sie Verständnis für seine Beweggründe haben?
In sechs Kapiteln wird jeweils aus der Sicht von Agnes, Malcolm und Joseph berichtet, wie sie zueinander stehen, was sie verbindet, wie die Vergangenheit sie geprägt hat. Alles läuft auf den Tag der Hochzeit hinaus. Wird das Leben der drei nach diesem Tag immer noch das gleiche sein?
Die Autorin verwendet eine sehr bildhafte und auch philosophische Sprache. Für meinen Geschmack z.T. zu philosophisch. Zu den Protagonisten konnte ich nicht wirklich eine Verbindung herstellen. Das Buch konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Einzig das Ende hat mich sehr nachdenklich gestimmt.