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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2024

Spannender Fall im historischen Gewand

Maybrick und die Toten vom East End
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Anfang des 20. Jahrhunderts übernimmt Joseph Maybrick in London den Posten des Divisionsinspektors und versucht Gerechtigkeit in das schwierige Umfeld, aus dem er selber stammt, zu bringen. Die Slums sind ...

Anfang des 20. Jahrhunderts übernimmt Joseph Maybrick in London den Posten des Divisionsinspektors und versucht Gerechtigkeit in das schwierige Umfeld, aus dem er selber stammt, zu bringen. Die Slums sind voll von Gewalt und Überlebenskampf, aber als Maybrick zum Fundort einer Kinderleiche gerufen wird, ist das Ausmaß der Gewalt eine besonderes. Gerade ein so wehrloses Opfer macht den Ermittler wütend und treibt ihn mit Sorge um, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Mit vollem Einsatz macht er sich auf die Suche nach dem Täter, um weitere Kinderopfer zu vermeiden...

Das aus meiner Sicht sehr gelungene Cover hat mich angesprochen und zum historischen Kriminalroman "Maybrick & die Toten vom Eastend" greifen lassen. Es ist das Debüt der deutschen Autorin Vanessa Glas, sie erzählt die Geschichte in einem ruhigen und gut zu lesenden Schreibstil, der mich mehr als hundert Jahre in die Vergangenheit entführte und mir die Geschehnisse bildreich vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Kinderleiche sehr gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht ordentlichen Niveau gehalten. Vanessa Glas legt viel Wert auf die doch düstere und ärmliche Atmosphäre der damaligen Zeit und es gelingt ihr, diese authentisch einzufangen und in die fiktive Geschichte einzubinden. Die historischen Informationen wirken dabei sehr gut recherchiert und tragen zum Gelingen des Buches bei. Etwas Schwierigkeiten hatte ich mit dem Wechseln zwischen den doch zahlreichen Protagonisten, was sich aber mit der Zeit einstellte.

Insgesamt ist "Maybrick & die Toten vom Eastend" ein für mich gelungener historischer Kriminalroman, der mich in erster Linie mit der spannenden historischen Einordnung und einer gelungenen Storyline überzeugen konnte. Ich bin auf einen möglichen Nachfolger sehr gespannt, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Zukunftsvision eines Thrillers

Wolfszone
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Der Privatdetektiv Joe Denzinger bekommt einen völlig unerwarteten Auftrag. Die Chefin eines mächtigsten Rüstungskonzerns Sylvia Kraupen vermisst ihre Tochter und Joe soll sie finden. Den letzten Kontakt ...

Der Privatdetektiv Joe Denzinger bekommt einen völlig unerwarteten Auftrag. Die Chefin eines mächtigsten Rüstungskonzerns Sylvia Kraupen vermisst ihre Tochter und Joe soll sie finden. Den letzten Kontakt hatte sie zu ihr, als sie sich in der Nähe eines evakuierten Waldgebietes aufgehalten hat, in dem es die sogenannten Cyberwölfe geben soll, die dort iht Unheil verbreiten. Die Regierung überlegt bereits die mutierten Wölfe zu eliminieren, aber die Zeit hat Joe nicht und er macht sich auf die Suche. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Der deutsche Autor Christian Endres hat mit "Wolfszone" einen Zukunftsthriller veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der einen schnell in die Zukunft entführt. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit dem rätselhaften verschwinden der jungen Frau sehr gut aufgebaut und über die stets ungewisse Entwicklung auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Die Elemente des Cyberthrillers wirken bedrohlich und durchaus realer, als es einem eigentlich lieb ist. Christian Endres thematisiert somit auch durchaus kritisch den Umgang mit künstlichen Intelligenzen und deren Auswirkung, was für mich gut in die Geschichte integriert wurde. Das Finale war mit dann doch ein wenig zu konstuiert, was aber letzten Endes den guten Eindruck nur ein wenig mindern konnte.

Insgesamt ist der Cyberthriller "Wolfszone" für mich ein gelungener Thriller mit zukunftsorientierten Elementen, die den Verlauf nahezu unverhersehbar machen und zum Nachdenken anregen. Ich empfehle das Buch gerade aufgrund seiner außerordentlichen Thematik gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Intensiver Thriller

Signum
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Kim Ribbing versucht seine schwere Vergangenheit zu bewältigen, indem er den berüchtigten Schockdoktor Martin Rudbeck entführt, der ihn über lange Zeit in seiner Jugend mit Elektroschocks maltretiert hat. ...

Kim Ribbing versucht seine schwere Vergangenheit zu bewältigen, indem er den berüchtigten Schockdoktor Martin Rudbeck entführt, der ihn über lange Zeit in seiner Jugend mit Elektroschocks maltretiert hat. Er will dem vermeintlichen Doktor eine Schocktherapie verpassen, um ihn über sein vergangenes Handeln nachden ken zu lassen. Die ganze Sache läuft aber aus dem Ruder und Kim Ribbing braucht plötzlich Verbündete, die ihm helfen, der Lage her zu werden. Seine größte Stütze, aber vielleicht auch Gefahr ist dabei die Ex-Polizistin Julia Malmros. Diese muss entscheiden, auf welcher Seite sie steht...

Der schwedische Autor John Ajvide Lindquist hat mit dem ersten Band um Kim Ribbing auf sich aufmerksam gemacht und die vielen guten Bewertungen seines Thrillers haben bei mir eine hohe Erwartungshaltung und viel Vorfreude erzeugt, in sein neues Werk einzusteigen. Er erzählt die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden und eine bei mir Sogwirkung auslösenden Schreibstil. Der Spannungsbogen wird mit der Entführung sehr gut aufgebaut und über die weiteren Entwicklungen auf einem guten Niveau gehalten. Lindquist arbeitet dabei mit vielen Perspektivwechseln, die den handelnden Personen sehr viel Tiefe und Raum geben und der Geschichte zusätzliches Tempo verleiht. Allerdings verliert er sich dabei aus meiner Sicht manchmal in Details, so dass leichte Längen auftreten. Es gelingt ihm dabei aber auch Sympathien für Täter zu erzeugen, so dass ich als Leser nicht mehr genau wusste, ob ich mir eine Auflösung des Falls wünschen sollte oder nicht. Das ganze konnte mich bis zum finale in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Signum - Finstere Nacht. Ewige Schuld. Kalte Rache" für mich ein gelungener Thriller, der mich in erster Linie mit sehr interessant und intensiv charakterisierten Protagonisten, einer spannenden Story und dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 05.07.2024

Schicksalshafter Königssee

Mord auf dem Königssee
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Bergpolizist Simon Perlinger bekommt es mit einem äußerst spektakulären neuen Fall zu tun. Auf dem Königssee werden sieben Boote mit sechs toten Priestern entdeckt. Die Opfer wurden auf ihren jeweiligen ...

Bergpolizist Simon Perlinger bekommt es mit einem äußerst spektakulären neuen Fall zu tun. Auf dem Königssee werden sieben Boote mit sechs toten Priestern entdeckt. Die Opfer wurden auf ihren jeweiligen Booten ans Holz genagelt, was einer Kreuzigung nahekommt. Dieses mysteriöse Verbrechen versetzt die Region in Unruhe und die scheinbar religiösen Hintergründe der Tat das Ermittlungsteam vor eine schwere Aufgabe. Was wollten der oder die Täter mit einer solchen Inszenierung ausdrücken? Wie passt das Ganze in eine solch idyllische Kulisse wie der in Berchtesgaden? Hier ist schon der ermittlerische Talent gefragt, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen...

Die ersten beiden Bände aus der Reihe um den sympathischen Ermittler Simon Perlinger konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestratet bin. Der Seelsorger und Autor Felix Leibrock erzählt die Geschichte in seinem gewohnt lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in meine Lieblings-Region rund um den Watzmann entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem mysteriösen und zugleich mehr als spektakulären Tod der sechs Priester sehr gut aufgebaut und über die sich schwierig gestaltenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Neue verheißungsvolle Spuren erweisen sich schnell als Sackgasse und die Anzahl potentieller Täter steigt ständig, was dem Leser die Möglichkeit gibt, immer wieder selbst über Täter und Tathintergründe zu spekulieren. Manchmal habe ich dann aber auch aufgrund der Vielzahl an Personen die Übersicht ein wenig verloren. Nichts desto trotz konnte mich das Ganze bis zum spannenden Show-Down in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Mord auf dem Königssee" ein für mich sehr gut gelungener Regionalkrimi, der bei mir aufgrund seiner regionalen Anbindung, den sympathischen Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors punkten kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Ein Mord auf Capri

Der blaue Salamander
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Es herrscht große Unruhe auf der friedlichen Insel in der Bucht von Neapel, als die vor Ort bekannte Modedesignerin Rosalinda ermordet im Beichtstuhl aufgefunden wird. Inselpolizist Enrico Rizzi und seine ...

Es herrscht große Unruhe auf der friedlichen Insel in der Bucht von Neapel, als die vor Ort bekannte Modedesignerin Rosalinda ermordet im Beichtstuhl aufgefunden wird. Inselpolizist Enrico Rizzi und seine Kollegin Antonia Cirillo nehmen die Ermittlungen auf und versuchen die Agenten aus Neapel vor Ort zu unterstützen. Für die Kollegen aus Neapel scheint der Fall auch schnell geklärt zu sein, der liebenswürdige, aber manchmal auch etwas naive Straßenkehrer Salvatore soll der Täter sein, da der Gürtel, mit dem das Opfer erdrosselt wurde bei ihm gefunden wurde. Rizzi und Cirillo können sich aber nicht vorstellen, dass Salvatore zu einer solchen tat in der Lage wäre und versuchen auf eigene Faust den Mörder oder die Mörderin zu enttarnen...

"Der blaue Salamander" ist mittlerweile der fünfte Band aus der Reihe um die beden sympathischen Ermittler auf der Insel Capri. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Serie eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor, der unter dem Pseudonym Luca Ventura die Bücher veröffentlicht, erzählt die Geschichte in einem angenehmen und leicht zu lesenden Schreibstil, der dem Leser mit vielen bildreichen Beschreibungen die schöne Region Italiens lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod der Modedesignerin direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem guten Niveau gehalten. Für mich stand der kriminalistische Part aber oft nur im Hintergrund, da Luca Ventura aus meiner Sicht außerordentlich gut die Umgebung beschreibt und somit gerade für einen Kriminalroman die sehr schöne Attmosphäre einfängt. Die Geschichte trägt sich über die sehr angenehmen Protagonisten und wird mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung im Finale gelungen abgerundet.

"Der blaue Salamander" ist für mich ein gelungener Regionalkrimi, der sich hervorrgend als Urlaubslektüre eignet. Die Spannung steht hier wie beschrieben nicht im Vordergrund, sondern eher die sommerliche Kulisse und das unaufgeregte Erzähltalent des Autors. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen.

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