Cover-Bild Und dahinter das Meer
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mareverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 02.08.2024
  • ISBN: 9783866487024
Laura Spence-Ash

Und dahinter das Meer

Claudia Feldmann (Übersetzer)

London 1940: Um ihre elfjährige Tochter vor Luftangriffen zu schützen, beschließen die Thompsons schweren Herzens, Beatrix für ungewisse Zeit zu einer Gastfamilie in die USA zu schicken. Nach der langen Schiffspassage trifft Bea wütend und verängstigt in Boston ein, aber schon bald fühlt sie sich bei den Gregorys zu Hause, während ihre Erinnerungen an das Leben in England langsam verblassen. Mit ihren Gasteltern und deren Söhnen William und Gerald teilt Bea nicht nur ihren neuen Alltag, sondern verbringt auch unvergessliche Sommer im Ferienhaus der Familie in Maine. Doch ausgerechnet als Bea sich zu fragen beginnt, ob William mehr für sie sein könnte als ein Bruder, kommt der Tag, an dem sie nach London zurückkehren muss ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2024

Familiengeschichte aus vielen Perspektiven

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„Und dahinter das Meer“ ein historischer Roman von Laura Spence-Ash erschien im August 2024.

London im Jahr 1940 ist im Krieg. Um ihre elfjährige Tochter vor den Luftangriffen zu schützen, treffen die ...

„Und dahinter das Meer“ ein historischer Roman von Laura Spence-Ash erschien im August 2024.

London im Jahr 1940 ist im Krieg. Um ihre elfjährige Tochter vor den Luftangriffen zu schützen, treffen die Thompsons die schwierige Entscheidung, Beatrix für eine ungewisse Zeit zu einer Gastfamilie in die USA zu schicken. Nach der langen Schiffsreise trifft Bea wütend und verängstigt in Boston ein, doch schon bald fühlt sie sich bei den Gregorys zu Hause. Während ihre Erinnerungen an das Leben in England allmählich verblassen, teilt sie mit ihren Gasteltern und deren Söhnen William und Gerald nicht nur den neuen Alltag, sondern verbringt auch unvergessliche Sommer im Ferienhaus der Familie in Maine. Doch als Bea sich fragt, ob William vielleicht mehr für sie sein könnte als nur ein Bruder, naht der Tag, an dem sie nach London zurückkehren muss, der Krieg nähert sich dem Ende.

Dieser Roman wird aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, in der Er- bzw. Sie-Erzählerperspektive. Das macht ihn sehr abwechslungsreich und interessant. Schnell findet man sich in die Geschichte und die Gedanken der vielen Personen ein. Zum einen Bea und ihre Eltern, sowie die ganze Familie Gregory. Das macht die Thematik, die Entwicklung der Leben beider Familien interessant und hält die Spannung. Natürlich erfährt man von Bea am meisten. Man fiebert mit dem jungen Mädchen mit, dass aufgrund des Krieges zu völlig Fremden ziehen muss und freut sich, wie ihr Leben dort verläuft. Es fehlen jedoch aufgrund dieses häufigen Wechsels tiefere Einblicke in die wahren Gefühle, aber man kann sie sich durch die Beschreibungen ihrer Gedanken erahnen.
Gelungen sind auch die Zeitsprünge und man erlebt noch einige kurze Passagen aus Beas späterer Zeit wieder in London und auch danach, als sie bereits über 30 Jahre und älter ist.
Die Autorin verwebt geschickt historische Details mit emotionalen Momenten. Der Schreibstil ist einfühlsam und lässt den Leser tief in die Gedankenwelt der Figuren eintauchen. Die Beschreibungen der Landschaften ,sei es das stürmische Meer vor der Küste Maines oder das hektische London, sind lebendig und atmosphärisch.

„Und dahinter das Meer” ist eine Geschichte über Verlust, Familie und die Suche nach Zugehörigkeit. Es zeigt, wie Menschen in Zeiten des Krieges und der Unsicherheit zusammenfinden und sich gegenseitig Halt geben und darüber hinaus noch Kontakt im Leben haben.

Das Cover des Romans finde ich schön und passend zu dem Mädchen und später der jungen Frau, die zwei verschiedene Leben auf zwei verschiedenen Kontinenten lebt, welches durch das Meer getrennt wird.

Prinzipiell hat mir der Roman gut gefallen. Wer jedoch eine Liebesgeschichte, mehr Fakten vielleicht zum Krieg erhofft, ist hier eher falsch. Das sind eher Nebenthemen. Es fehlt leider auch der nötige Tiefgang und geht phasenweise in recht großen Sprüngen voran. Daher leider etwas Abzug.

Veröffentlicht am 25.08.2024

Eine ruhige Erzählung

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„Und dahinter das Meer“ von Laura Spence-Ash erzählt die Geschichte der 11-jährigen Bea, die von ihren Eltern während des Zweiten Weltkriegs von London in die USA geschickt wird, um dort in Sicherheit ...

„Und dahinter das Meer“ von Laura Spence-Ash erzählt die Geschichte der 11-jährigen Bea, die von ihren Eltern während des Zweiten Weltkriegs von London in die USA geschickt wird, um dort in Sicherheit aufzuwachsen. Die Grundidee des Romans – ein Kindertransport und die emotionalen Herausforderungen des Fremdseins – ist spannend und bietet viel Potenzial. Bea lebt sich gut bei ihrer Gastfamilie ein, aber nach Kriegsende fällt ihr die Rückkehr schwer, nicht zuletzt wegen ihrer wachsenden Gefühle für William, ihren Gastbruder.
Leider haben mich die Emotionen der Figuren nicht wirklich erreicht. Die Geschichte plätschert ruhig und unaufgeregt dahin, ohne große emotionale Höhepunkte. Der Schreibstil ist angenehm und entspannt, aber es passiert stellenweise einfach zu wenig, was den Roman teilweise langatmig wirken lässt. Für mich ist es eher ein Hörbuch, das sich gut im Hintergrund oder zum Entspannen eignet, ohne dabei allzu tief zu berühren.
Das Hörbuch wird von Sandrine Mittelstädt sehr angenehm und einfühlsam gesprochen, die Stimme und Betonung passen gut zur ruhigen, unaufgeregten Erzählweise des Romans. Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen für dieses Debut.

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Zwischen zwei Familien

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Die Luftangriffe auf London nehmen 1940 zu. Der Vater der elfjährigen Beatrix will seine Tochter beschützen und sie daher in die USA schicken. Die Mutter kommt damit aber nicht klar, zumal Beatrix ihr ...

Die Luftangriffe auf London nehmen 1940 zu. Der Vater der elfjährigen Beatrix will seine Tochter beschützen und sie daher in die USA schicken. Die Mutter kommt damit aber nicht klar, zumal Beatrix ihr die Schuld gibt. Zunächst fühlt sich das Mädchen in Boston fremd, aber schon bald wird sie zu einem Familienmitglied der Gregorys und fühlt sich zu Hause. Doch dann muss sie zurück nach London.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen. Aber etwas hat mich beim Lesen gestört. Die vielen Perspektivwechsel haben für mich verhindert, dass die Gefühle der Protagonisten bei mir ankamen. Dadurch fehlte mir die Tiefe, die notwendig gewesen wäre, um mich wirklich zu berühren. Die Geschichte geht über einen recht langen Zeitraum und entwickelt sich später anders, als ich vermutet hätte.
Ich kann natürlich die Eltern verstehen, die für ihr Kind das Beste, also Sicherheit, wollen. Aber hätte ich mich mein Kind wirklich so ziehen lassen können? Ich denke nicht. Beatrix ist in einer wichtigen Entwicklungsphase, in der eine stabile Beziehung notwendig ist. Doch sie muss die Trennung von ihren Eltern verkraften und weiß zunächst nicht, was sie erwartet. Wann wird sie Vater und Mutter wiedersehen? Sie hat aber Glück, dass sie bei wirklich netten Menschen unterkommt. Herr Gregory weiß genau, dass Bea nur eine Zeit lang bei ihnen bleiben wird. Er ist daher vorsichtiger, doch seine Frau hat sich immer eine Tochter gewünscht und schenkt Bea ihre ganze Liebe. Auch die Söhne William und Gerald nehmen Bea gerne auf und zu William hat sie eine besondere Beziehung. Bea bleibt fünf Jahre dort und fühlt sich immer mehr als Familienmitglied. Als sie dann zu ihren Eltern nach London zurückkehrt, fehlt das innige Verhältnis. Ihre wahren Eltern sind ihr fremd geworden. Ich kann die Eifersucht ihrer Mutter nachvollziehen.
Die Konflikte, die sich aus der ganzen Situation ergeben, werden nicht wirklich thematisiert. Mir scheint es, dass es der Autorin wichtiger war, alles zu einem guten Ende zu führen, das mir aber nicht so recht glaubhaft erscheint.
Ein ruhiger Roman, der mich nicht ganz überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Der vielversprechende Anfang verpufft in zäher Langatmigkeit

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Laura Spence-Ash erzählt in diesem Buch eine ungewöhnliche Geschichte, die anfänglich einen richtiggehenden Zauber entfaltet. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft und sanft, lädt dazu ein, sich von ...

Laura Spence-Ash erzählt in diesem Buch eine ungewöhnliche Geschichte, die anfänglich einen richtiggehenden Zauber entfaltet. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft und sanft, lädt dazu ein, sich von der geruhsam erzählten Geschichte treiben zu lassen. Ich habe dies in der ersten Hälfte des Buches genossen – jedenfalls überwiegend. Leider bedient sich Spence-Ash eines der unangenehmsten Stilmittel überhaupt: sie benutzt keine Anführungszeichen bei wörtlicher Rede. Nur in einem Abschnitt in der Mitte des Buches werden diese benutzt und es ist erstaunlich, wie viel angenehmer und lebendiger dieser Abschnitt dadurch wirkt. Im restlichen Buch wird die wörtliche Rede lediglich durch kursive Schrift gekennzeichnet, auch auf neue Zeilen beim Wechsel des Sprechers verzichtet die Autorin unerklärlicherweise. So fließen die Dialoge ohne Unterscheidung ineinander und man liest in einer Zeile z.B.: Fang nicht wieder an. Was denn. oder: Versuch nicht, auf Teufel komm raus erwachsen zu werden. Ich bin kein Junge mehr. In beiden Fällen soll das einen Dialog darstellen.
Zwar ist der Text nicht so komplex, daß man lange grübeln muß, wo eine wörtliche Rede aufhört und die Antwort anfängt, aber nichtsdestotrotz beeinträchtigt es den Lesefluss. Ich werde nie verstehen, warum Autoren zu diesem überflüssigen und albernen Mittel greifen, und ich habe noch keinen einzigen Text gesehen, der dadurch gewonnen hätte. Dieser Text hat dadurch in mehrerlei Hinsicht gewaltig verloren. Abgesehen von der Beeinträchtigung des Leseflusses und der Lesefreude wirkt die Erzählung dadurch leblos, blass. Das wirkt sich auch auf die Charaktere aus, denen es so ebenfalls an Leben und Eindringlichkeit fehlt. Ich habe immer wieder gemerkt, wie viel stärker die Szenen ohne Dialoge wirken und wie sehr die Dialogszenen durch die fehlenden Anführungsstriche abfallen.

Und so bleiben die Charaktere leider auch größtenteils blass, was sicher auch an dem allgemein eher berichtsartigen Schreibstil liegt. Dieser ist zwar keineswegs unangenehm, abgesehen von den fehlenden Anführungsstrichen hat er etwas erfreulich Eigenes, beschwört außerhalb der Dialogszenen die Szenen oft gelungen herauf. Er ist leise und auf diese leise Art oft sehr berührend. Leider aber gleitet das Geschehen meistens emotionslos an den Lesern vorbei. Gefühle werden beschrieben, nie gezeigt (Spence-Ash scheint kein Fan von „show, don’t tell“ zu sein), die Charaktere werden oft nur angerissen, Konflikte nur angedeutet, um dann zu verpuffen. Wir erleben die Charaktere nur selten, sondern sie werden uns berichtet. Trotzdem liest sich diese leise Erzählung durch ihr interessantes Sujet in der ersten Hälfte des Buches meistens erfreulich. Wir erfahren recht vignettenhaft über Beatrix‘ Jahre in den USA, fern von ihren Eltern, und wir sehen, wie sich diese lange Trennung während solch prägender Jugendjahre auf sie und ihre Eltern auswirkt, erleben auch, wie sie ihrer Gastfamilie immer näher kommt. Sogar die Elternpaare nehmen auf eine ungewöhnliche Weise mittels eines Schachspiels Kontakt zueinander auf, und so spinnt die Autorin ein zartes Geflecht aus allerlei Beziehungen und man ist gespannt, wie es sich entwickeln wird.

Dann kommt ein zeitlicher Sprung in die 1950er. Dadurch werden leider einige interessante Aspekte, die im ersten Teil angerissen wurden, nicht mehr aufgegriffen und Dinge, deren Auflösung ich gespannt erwartete, verpufften einfach. Dafür wurde dieser 1950er-Abschnitt auf andere Weise spannend (und gewann durch die hier verwendeten Anführungszeichen bei wörtlicher Rede enorm an Echtheit und Unmittelbarkeit). Hier fühlte ich am meisten mit, war am meisten involviert und genoss die Lektüre am meisten.

Und dann … fällt das Buch für mich erheblich ab. Wir springen erneut, in die 1960er, und es folgt Seite auf Seite zäher Alltäglichkeit. Es passiert so gut wie nichts und die wenigen Entwicklungen versinken in langatmigen, unendlich wirkenden Erzählungen über Alltagsroutine. Hier machte sich auch bemerkbar, daß einige der Charaktere schlichtweg nicht ausreichend angelegt waren – sie interessierten mich nicht genug, um ihnen bei ihrer täglichen Routine zu folgen. Die Beziehung zwischen Beatrix und der amerikanischen Familie wird hier etwas künstlich weitergeführt, der gesamte Abschnitt wirkt eher gequält, als ob die Autorin nicht so richtig wüßte, womit sie die Seiten füllen solle, bis das nächste relevante Ereignis eintritt. Alles zieht sich dermaßen, daß das einschneidende Ereignis mich kaum noch berührte. Ich konnte auch die Handlungen der Charaktere immer weniger nachvollziehen. Und so verlor mich das Buch in der zweiten Hälfte mit jeder Seite mehr. Das Ende überzeugte mich nicht – die vielversprechenden Ansätze der ersten Hälfte wurden meiner Meinung nach leider einfach verschenkt.

Die erste Hälfte hatte etwas Besonderes und war angenehme Lektüre, die zwar leicht ist, aber dennoch Substanz hat. Die zweite Hälfte war für mich ein Beispiel dafür, wie man eine vielversprechende Idee ins Nichts zerfließen lassen kann.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Plätschert zu sehr dahin

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Wie so oft haben wir hier mal wieder einen Roman mit unheimlichem Potential, das er nicht auszuschöpfen vermag.

Die Geschichte von Beatrix liest sich zu Beginn noch dramatisch. Da ihre Heimat durch die ...

Wie so oft haben wir hier mal wieder einen Roman mit unheimlichem Potential, das er nicht auszuschöpfen vermag.

Die Geschichte von Beatrix liest sich zu Beginn noch dramatisch. Da ihre Heimat durch die Bombenangriffe der Deutschen bedroht wird, schicken ihre Eltern sie 1940 zu einer Ersatzfamilie nach Boston. Der große Abstand zwischen Großbritannien und den USA macht sich schon bald bemerkbar und das, was ihre Eltern eigentlich für sie erhofft hatten, tritt ein. Das Mädchen lebt ein nahezu unbeschwertes Leben, bis auch hier der Krieg Einzug hält und sie 5 Jahre später zurück in ihre Heimat geholt wird.

Dass die Geschichte aus Sicht 8 beteiligter Figuren erzählt wird, hat viel Potential für eine kurzweilige Erzählung, die die Spannung halten kann. Doch leider geht diese mit der Zeit verloren, wenn sich die Handlung in kleineren Nebenschauplätzen und dem Alltag einer Familie verliert.

Die Figuren bleiben blass und wenig greifbar, ab und zu stolpert man über Klischees, die das Ganze nicht leichter machen.

Insgesamt fiel es mir zunehmend schwerer, mich für das Schicksal von Bea und den anderen zu erwärmen bis es gegen Mitte des Buches ganz erlosch und ich abgebrochen habe.
Vielleicht hätte es mich noch einmal packen können, aber das werden wir wohl nie erfahren.

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