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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2024

Schwesternliebe

Blue Sisters
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"Blue Sisters" ist das zweite auf Deutsch erschienene Buch von Coco Mellors. Das Cover und der blaue Schnitt sind natürlich ein Eye-Catcher und gefallen. Aber vorsichtig, die blaue Farbe ist im Buchhandel ...

"Blue Sisters" ist das zweite auf Deutsch erschienene Buch von Coco Mellors. Das Cover und der blaue Schnitt sind natürlich ein Eye-Catcher und gefallen. Aber vorsichtig, die blaue Farbe ist im Buchhandel ja oft reserviert für die eher leichte Belletristik. Da läge man bei diesem Roman aber ziemlich falsch mit so einer Erwartungshaltung. Der Stoff ist eher schwere Kost.

Drei Schwestern müssen zum einen den Tod ihrer vierten Schwester verkraften. Zum anderen wollen sie ihr Elternhaus verkaufen und dabei wird sichtbar, dass die Nerven der Frauen bloß liegen, alte Querelen hochkochen, diverse private Probleme sich Bahn brechen. Die Familien- und Schwesternbande werden schwer erschüttert und während der Leser nach und nach die Frauen genauer kennenlernt, wächst das Gefühl, dass eine friedliche Zusammenführung der drei tatsächlich schwierig werden wird.

Ein Buch über einen schmerzhaften Verlust aber auch über das schwierige Geflecht einer großen Familie in deren Mittelpunkt drei Schwestern um ihre Zuneigung ringen.

Mir hat sowohl der eigenwillige Erzählstil als auch der Plot gut gefallen

Veröffentlicht am 25.08.2024

solider Krimi

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Mit "Glutmoor" legt der Autor Lars Engels den zweiten Band seiner Krimireihe um den Kommissar Janosch Janssen vor. Ich kenne den ersten Band leider noch nicht, hatte aber nie das Gefühl, dass mir große ...

Mit "Glutmoor" legt der Autor Lars Engels den zweiten Band seiner Krimireihe um den Kommissar Janosch Janssen vor. Ich kenne den ersten Band leider noch nicht, hatte aber nie das Gefühl, dass mir große Wissenslücken das Verständnis der Geschichte verwehrt hätten.

Der Erzählstil ist leicht lesbar und hat genug Lokalkolorit, dass ich mich in der Gegend wohlgefühlt habe aber. Auch kommt man dem Kommissar und seiner Familie schnell näher, unter anderem, weil seine Schwiegermutter seine Chefin ist.

Der Fall ist solide aufgebaut und nicht zu brutal erzählt, also auch für diejenigen Leser geeignet, die es nicht blutig mögen. Ich fand die Ermittlungen gut beschrieben und man kann als Leser auch miträtseln. Dass es auch ein, zwei Überraschungen gibt, hat mich erfreut, denn bei Krimis ist mir so etwas sehr wichtig. Ein guter deutscher Kriminalroman, der mir Lust auf Teil eins gemacht hat.

Veröffentlicht am 25.08.2024

einfühlsam erzählt

Und dahinter das Meer
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Die elfjährige Beatrix wird von den englischen Eltern Anfang des zweiten Weltkrieges in die USA zu einer Pflegefamilie geschickt, da die Angriffe auf London und das scheinbare Nahen der feindlichen Deutschen ...

Die elfjährige Beatrix wird von den englischen Eltern Anfang des zweiten Weltkrieges in die USA zu einer Pflegefamilie geschickt, da die Angriffe auf London und das scheinbare Nahen der feindlichen Deutschen sie um das Leben ihrer Tochter fürchten lassen. Das Mädchen tut sich anfangs schwer mit dieser Zwangsumsiedlung aber über die Jahre wächst die Zuneigung zu ihrer Pflegefamilie, vor allem zu den Kindern. Aber auch die Ziehmutter schafft es, eine Nähe aufzubauen, die sie langsam Vertrauen fassen lässt.

Als sie am Ende des Krieges zurück in die Heimat muss, hat Beatrix wieder so ihre Probleme. Und ihr Leben lang wird sie sich auch der amerikanischen Familie erbunden fühlen.

Das Buch nimmt sich Zeit für die Gefühle der Beteiligten. Mir hat gefallen, dass nicht nur das Mädchen sondern auch die Erwachsenen Raum bekommen. Ein interessantes Thema dass die Autorin empathisch rüberbringt.

Veröffentlicht am 25.08.2024

Lesenswert

Winterwölfe
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Dan Jones war mir durch seine Sachbücher bereits ein Begriff. Ich lese eigentlich meistens Beletristik, aber seine Geschichtsbücher hatten sich schon fast wie Romane gelesen. Mit der Trilogie über den ...

Dan Jones war mir durch seine Sachbücher bereits ein Begriff. Ich lese eigentlich meistens Beletristik, aber seine Geschichtsbücher hatten sich schon fast wie Romane gelesen. Mit der Trilogie über den 100-jährigen Krieg setzt er nun sein geschichtliches Wissen in Büchern um, die durch eine ungewöhnliche Erzählperspektive bestechen.

Eine Gruppe von Kämpfern muss sich in diesem Krieg behaupten. Ihr Kampf ums Überleben, ihre Zweifel und Ängste, ihre Freundschaft stehen im Mittelpunkt. Um sie herum sind die realen geschichtlichen HIntergründe. Man merkt dem Buch an, dass der Autor weiß, wovon erzählt und dass es ihm wichtig ist, dass die Fakten stimmen. Man erlebt hautnah mit, wie es damals war auf den Schlachtfeldern und in den Feldlagern. Das ist teilweise harte Kost aber ich fand die Anschaulichkeit wieder sehr bemerkenswert.

Ein wenig muss der Autor noch daran arbeiten, dass er sein Darsteller emotional einzeln in Szene setzt und manchmal auch die Fakten hinter der Fiktion zurückstehen müssen, um den Leser ganz zu packen.

Lesenswert.

Veröffentlicht am 25.08.2024

Macht Lust auf Teil 2

Five Broken Blades
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"Five Broken Blades", fünf Personen sind es, die den Gottkönig töten wollen. Jeder und jede will es aus einem anderen Grund versuchen. Erst, als alle zusammenarbeiten, scheint der Plan möglich zu werden.

Das ...

"Five Broken Blades", fünf Personen sind es, die den Gottkönig töten wollen. Jeder und jede will es aus einem anderen Grund versuchen. Erst, als alle zusammenarbeiten, scheint der Plan möglich zu werden.

Das Buch, dessen Aufmachung bestechend und wunderbar auffällig ist, verfügt nicht nur über fünf gleichberechtigte Hauptdarsteller sondern auch über jede Menge Nebenfiguren. Dadurch brauchte ich eine ganze Weile, um alle einschätzen zu können und in die verschiedenen Handlungsstränge reinzukommen. Da diese ständig wechseln, bleibt die Spannung hoch aber man muss der Geschichte schon eine hohe Aufmerksamkeit zollen, sonst verliert man schon den Überblick.

Der Erzählstil hat mir gefallen. Er ist wunderbar schnörkellos und direkt. Auch wenn ich eigentlich kein Fan der Ich-Perspektive bin und fünfmal Ich schon gewöhnungsbedürftig ist, so habe ich das Buch doch gerne gelesen und bin gespannt, wie es weitergeht.