Cover-Bild Der Tiger in der guten Stube
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG)
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Haustiere
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 09.2017
  • ISBN: 9783806236477
Abigail Tucker

Der Tiger in der guten Stube

Wie die Katzen erst uns und dann die Welt eroberten
Martina Wiese (Übersetzer), Monika Niehaus (Übersetzer), Jorunn Wissmann (Übersetzer)

Katzen sind unsere liebsten Haustiere. Im Laufe ihrer gemeinsamen Geschichte mit uns wurden sie zu einer der erfolgreichsten Tierarten auf diesem Planeten. Und heute herrschen sie über Hinterhöfe, ferne antarktische Inseln und unsere Wohnzimmer … und einige sind zu Stars des Internets geworden, die höhere Klickzahlen erreichen als so manche Hollywood-Größe.
Aber wie haben Katzen diese Dominanz erreicht? Anders als Hunde haben sie für uns keinen praktischen Nutzen. Sie sind miserable Rattenjäger und gleichzeitig eine Bedrohung für viele Ökosysteme. Und doch lieben wir sie. Um unsere Hausgenossen besser zu verstehen, macht sich Abigail Tucker auf die Reise zu Züchtern, Umweltaktivisten und Wissenschaftlern. Profund und unterhaltend erzählt sie, wie diese kleinen Kreaturen ihre Beziehung zu uns Menschen genutzt haben, um zu einer der einflussreichsten Spezies der Erde zu werden.
Nach der Lektüre werden Sie unsere pelzigen Begleiter mit anderen Augen sehen und sich selbst womöglich auch.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2018

Ein erstklassiges Sachbuch!

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Die amerikanische Journalistin Abigail Tucker – selbst eine große Katzennärrin – geht in ihrem Werk „Der Tiger in der guten Stube“ der Frage nach, warum Katzen derartig beim Menschen beliebt sind.

Das ...

Die amerikanische Journalistin Abigail Tucker – selbst eine große Katzennärrin – geht in ihrem Werk „Der Tiger in der guten Stube“ der Frage nach, warum Katzen derartig beim Menschen beliebt sind.

Das in zehn Kapitel unterteilte Sachbuch ist äußerst abwechslungsreich. Zunächst geht Tucker der Evolutionsgeschichte der Katze nach und geht bis auf die Ursprünge der Katze-Mensch-Beziehungen zurück. So erfährt der Leser beispielsweise, dass nach neuesten Befunden unsere Hauskatze ausschließlich von der Falbkatze, einer Unterart der Wildkatze abstammt – der Felis silvestris lybica! Während Löwen heute „nur noch Relikte ohne Königreich sind“, hat sich „der kleine spaßige Bruder des Löwen, einst nichts weiter als eine Fußnote der Evolution zu einer wahren Naturgewalt aufgeschwungen.“ Das herausstechendste Merkmal dieser äußerst lieblichen Fußnote ist ihr „naturgegebenes Draufgängertum – eine Eigenschaft, die letztlich die Grundsubstanz für die Bindung zwischen Mensch und Katze bildet“.

In den weiteren Kapiteln erfahren wir, wie sich die Katzen auf dem ganzen Planeten ausbreiteten – vorzugsweise dank der Seefahrer – und viele Ökosysteme (zer)störten, da sie als reine Carnivoren ohne Spezialisierung eine große Bandbreite an Säugetieren, Vögeln und Insekten zu ihrer Beute machen können. So werden Hauskatzen zu den hundert besonders problematischen invasiven Arten gezählt. In Australien beispielsweise wurden Katzen von Wissenschaftlern zur größten Bedrohung der dort lebenden Säugetiere erklärt – sie seien weit gefährlicher als der Verlust von Lebensraum oder gar der Klimawandel. Aber gerade auch auf großen und kleinen Inseln, wo der Fluchtweg für die Beutetiere abgeschnitten ist, die sich zudem durch die sogenannte „Inselzahmheit“ auszeichnen, ist dieses Problem besonders groß. Im darauffolgenden Kapitel beschreibt die Autorin, wie der Mensch der stets wachsenden Hauskatzenpopulation Herr zu werden versucht – von Euthanasie bis hin zu der humaneren Methode der Kastration und anschließenden Freilassung (kurz TNR genannt) hat der Mensch ziemlich jeden Weg eingeschlagen. Diese Buchabschnitte sind wirklich schwer verdaulich und der Leser wird von einem Entsetzen ins andere geführt. Gott sei Dank gibt es immer wieder einen Lichtblick in Form der Menschen, die ihr Leben dem Tierschutz und der Forschung zwecks Verbesserung der Zustände widmen.

Von da an befasst sich das Werk mit Themen, die dem Leser bei der Anschaffung dieses Buches wohl eher vorgeschwebt haben: Die Autorin schreibt über die ersten und neuesten Katzenausstellungen, darüber wie man seine Wohnung nach Katzenvorstellung einrichten kann, über die verschiedenen Rassen und nicht zuletzt über den Internetsiegeszug, den Katzen davongetragen haben. So bestehe, Tucker zufolge, die große Internetpräsenz und -beliebtheit der Katze vor allem in der „ungewöhnlichen Mixtur aus menschenähnlichen Gesichtszügen und Ausdruckslosigkeit“, die dem Menschen die Freiheit erlauben, ihnen jedwede Gemütsregung dazudichten. Auch über Internetberühmtheiten wie Lil Bub, Grumpy Cat, Colonel Meow, Princess Monster Truck, Sir Stuffington und Hamilton the Hipster wird berichtet.

„Sie haben nicht nur Ökosysteme, Schlafzimmer und Hirngewebe vereinnahmt, sondern ganze Kulturen.“ – so Abigail Tuckers äußerst pointiertes Fazit. „Der Tiger in der guten Stube“ ist ein äußerst ansprechendes und informatives Sachbuch, das keine Frage mehr offen lässt. Aufgelockert wird das Ganze mit vielen Geschichten aus dem Privatleben der Autorin.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Katzen - gestern und heute

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Für Katzenliebhaber ist das Buch "Der Tiger in der guten Stube" von Abigail Tucker eine wahre Offenbarung. Obwohl die Autorin einige humorvolle Geschichten ihrer eigenen Stubentiger einfügte, ist das vorliegende ...

Für Katzenliebhaber ist das Buch "Der Tiger in der guten Stube" von Abigail Tucker eine wahre Offenbarung. Obwohl die Autorin einige humorvolle Geschichten ihrer eigenen Stubentiger einfügte, ist das vorliegende Buch in erster Linie ein Sachbuch. Allerdings, und das ist das große Plus, es werden wissenschaftliche Erkenntnisse mit lockerem Schreibstil gepaart und schon entstand ein Werk, welches auch von Laien gelesen und verstanden werden kann. Aufgelockert werden die Texte durch wunderschöne Zeichnungen, an denen ich meine helle Freude hatte. Stubentiger mit menschlichen Gesichtszügen, denen man die jeweilige Gemütslage ansehen kann. Einfach köstlich!

Die Verbreitung der Katzen ist phänomenal. Sie überdauerten die Steinzeit (Seite 79), und eroberten nach und nach die ganze Welt. Im Alter von 6 Monaten werden Hauskatzen bereits geschlechtsreif. Die Autorin legt dar, dass ein Katzenpaar in nur 5 Jahren 354 294 Nachkommen haben könnte, falls alle überlebten (Seite102). In Deutschland leben heute ungefähr 13 Millionen Hauskatzen, plus geschätzter 2 Millionen verwilderter Exemplare. Das sind nur ein paar Zahlen, die etwas über die Verbreitung dieser Schmusetiere aussagen.

Doch warum lieben wir Katzen so sehr, dass wir mit ihnen das Haus teilen, obwohl wir nichts von ihnen haben? Einen Hund kann man dressieren, dass er die Zeitung oder die Pantoffeln bringt, bellt wenn sich Fremde dem Haus nähern oder auch als Rettungshund dem Menschen dient. Und Katzen? Absolute Fehlanzeige. Diese fressen, schlafen, schmusen wenn sie Lust dazu verspüren. Damit nicht genug, sie beanspruchen auch noch unseren Lieblingssessel im Wohnzimmer oder gar den besten Platz auf dem Sofa, wenn sie ein Nickerchen machen wollen. Erziehungsversuche laufen meist ins Leere, erklärt uns die Autorin. Und trotzdem eroberten diese Tiere die Herzen der Menschen. Die Erklärung dafür gibt Abigail Tucker auf Seite 82: ... Das Gesicht einer Katze ist das eines überragenden Beutegreifers und zugleich das eines Kindes, und dieser spannende Widerspruch zieht uns in seinen Bann."

Die Autorin nimmt uns mit in die Entwicklungsgeschichte der Katzen und wie sie es schafften, seit vielen Jahrhunderten zu überleben. Der Leser begibt sich beim Lesen dieses Buches auf eine spannende Zeitreise um die ganze Welt. Auf Seite 110 erfahren wir von felinen Staatsdienern und auf Seite 116 werden wir mit der Guerillataktik dieser Tiere konfrontiert. Dass es sich um Jäger handelt, zeigt sich allein schon daran, dass die Zähne dazu ausgelegt sind die Beute zu erlegen und dann zu zerlegen. Damit Katzen sich den Bauch füllen können, müssen viele andere Tiere sterben. Nicht nur Mäuse, wie wir Menschen es gerne sehen, sondern auch Vögel und vor allem (Klein)Tiere die vom Aussterben bedroht sind, werden bei ihren Beutezügen erlegt. Dieser Abschnitt fand ich besonders interessant, aber auch gleichzeitig erschreckend. Die Ausführungen der Autorin schafften es, dass ich den wunderschönen Kater von nebenan anfing mit anderen Augen zu sehen.

Es würde jetzt in der Rezi zu weit führen, auf jedes einzelne Kapitel dieses Buches einzugehen. Ich gebe gerne zu wie überrascht ich nach dieser Lektüre war, dass das Thema "Katzen" tatsächlich so breit gefächert ist. Die Eigenwilligkeit und der Überlebenswille dieser geschmeidigen Tiere, auch mit den widrigsten Lebensbedingungen auszukommen - im Volksmund sagt man, eine Katze habe 7 Leben - verdienen Bewunderung.

Wie ich schon zu Anfang schrieb, dieses Buch ist ein Sachbuch mit ausführlichem Quellennachweis und Register am Ende, aber so interessant und verständlich geschrieben, dass ich als Laie meine helle Freude daran hatte.

Veröffentlicht am 09.11.2017

Die Geschichte der Katze

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Abigail Tucker erzählt in diesem Buch die Geschichte der Katze. Von der kulturgeschichtlichen Bedeutung bis zu ihrer heutigen Stellung als Hauskatze und Internetstar. Der Überblick über diese Entwicklung ...

Abigail Tucker erzählt in diesem Buch die Geschichte der Katze. Von der kulturgeschichtlichen Bedeutung bis zu ihrer heutigen Stellung als Hauskatze und Internetstar. Der Überblick über diese Entwicklung ist sehr detailliert. Sie hat sich mit Wissenschaftlern, Züchtern und Tierschützern unterhalten, um herauszufinden, wie der Katze dieser Siegeszug zum Haustier Nummer 1 gelungen ist, wo sie uns Menschen doch eigentlich gar nicht als „Nutztier“ dienen kann. Selbst der Hund beherrscht dies noch besser. Dabei geht sie auch sehr gut auf verschiedene Sichtweisen ein. So wird die starke Verbreitung der Katze und deren Auswirkungen durchaus auch kritisch beleuchtet.

Das Cover lässt eventuell eher an ein Gute-Laune-Buch denken und eine leichte Lektüre vermuten. Das Buch zielt jedoch nicht darauf ab, amüsant und lustig zu sein, kann aber trotzdem sehr gut unterhalten, wenn man an vielen Fakten und Informationen mit wissenschaftlichem Hintergrund interessiert ist, die mit kurzen Anekdoten und einigen Illustrationen aufgelockert sind.

Definitiv ein tolles Buch für echte Katzenmenschen.

Veröffentlicht am 28.10.2017

Unterhaltsamer Einblick in Katzenleben

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Ein niedliches Schmusekätzchen, das unser heimisches Sofa dominiert: so kennen und lieben wir Katzen.
Abigail Tucker, selbst Katzenhalterin, erschließt dem Leser einen anderen, weitaus umfassenderen Blick ...

Ein niedliches Schmusekätzchen, das unser heimisches Sofa dominiert: so kennen und lieben wir Katzen.
Abigail Tucker, selbst Katzenhalterin, erschließt dem Leser einen anderen, weitaus umfassenderen Blick auf diese Lebewesen, die stets etwas Rätselhaftes für uns haben. Die Autorin geht der Frage nach, wie es eigentlich dazu kam, dass solch ein eigenständiges Tier zu einem der beliebtesten Haustiere unserer Zeit werden konnte, und beginnt ihre Nachforschungen in der Urzeit, in den „Katakomben“. In einem lockeren Stil präsentiert sie Fakten und (ur-)geschichtliche Hintergründe, die dem interessierten Leser zu einem besseren Verständnis von Historie und Natur der Katzen verhelfen. Sie stellt die Urmutter der heutigen Hauskatzen felis silvestris lybica (Falbkatze) vor, berichtet über Domestizierung und erzählt von modernen Zuchtversuchen. Natürlich ist auch die Ausbreitung von Hauskatzen in aller Welt und die Auswirkungen auf die Umwelt ein wichtiges Thema. Für den Laien gut verständlich erklärt Tucker Fachwissen über die Funktionsweise eines speziellen Katzenvirus´, der das Gehirn anderer Spezies´ nachhaltig beeinflussen kann.
Den leisen Humor, den die Autorin in ihren Ausführungen durchscheinen lässt, nimmt die Illustratorin Monika Steidl auf und setzt ihn mit dem Zeichenstift um; gezeichnete Stubentiger und ihre Pfotenabdrücke begleiten uns durch das ganze Buch.
Spannend und keineswegs trocken gelingt es Tucker, ein Bild unseres Katzen“wahns“ zu übermitteln: von ihrer Verehrung im alten Ägypten bis zur modernen Katzenschau, von ihrer Funktion als Mäusevertilger bis zum Internet- und Werbestar. Es gibt kein Thema, das Abigail Tucker ausspart, um zu beleuchten, „wie die Katzen erst uns und dann die Welt eroberten“. Warum so viele Menschen von Katzen fasziniert sind? Nach der Lektüre dieses Buches ist dem Leser sicherlich einiges klarer; trotzdem bleibt es um die Katze ein wenig rätselhaft…

Veröffentlicht am 10.10.2017

Ein spannendes Buch für Katzenliebhaber

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»Der Tiger in der guten Stube« von Abigail Tucker

Manche Menschen können gar nicht genug von ihnen bekommen - sie posten niedliche Fotos, haben Tassen, Kissen und Socken mit ihrem Abbild, lächeln geduldig, ...

»Der Tiger in der guten Stube« von Abigail Tucker

Manche Menschen können gar nicht genug von ihnen bekommen - sie posten niedliche Fotos, haben Tassen, Kissen und Socken mit ihrem Abbild, lächeln geduldig, wenn sich eins der Wesen quer auf die Computertastatur legt und das andere auf dem Stapel frisch gebügelter Wäsche sein Mittagschläfchen hält. Katzen! Womit sich diese Tiere einen ganz besonderen Platz unter den Haustieren und in unserem Herzen verdient haben, versucht Abigail Tucker in ihrem neuesten Buch zu ergründen.

Dafür befragte die Autorin Biologen, Archäologen, Katzenzüchter und viele Menschen mehr, die beruflich in irgendeiner Form mit Katzen zu tun haben. Außerdem ist sie in einer katzenverrückten Familie groß geworden, ein Leben ohne Katzen kennt sie gar nicht. Und nicht zuletzt hat Abigail Tucker in unglaublicher Fleißarbeit zusammengetragen, was es in der Literatur und wissenschaftlichen Studien Wissenswertes über die Katzen zu erfahren gibt. Das Ergebnis ist ein Sachbuch, das sich unglaublich spannend liest. So geht die Autorin beispielsweise der Frage nach, warum Katzen, anders als Hunde, erst am Anfang der Domestizierung stehen, obwohl sie ebenfalls schon seit Jahrtausenden mit den Menschen zusammenleben. Oder warum alle anderen Haustiere einen »Nutzen« erbringen müssen, Katzen aber einfach nur da sein dürfen und trotzdem mit menschlicher Liebe überhäuft werden. Aber auch die Kehrseite der Medaille wird betrachtet, dass zum Beispiel bestimmte Krankheiten nur bei Katzen auftreten, die reine Wohnungskatzen sind.

»Wenn ich wüsste, was Katzen so beliebt macht, wäre ich Milliardär« - diese Aussage von Christian Bauckhage, Professor für Informatik und Memforscher an der Universität Bonn, bringt es auf den Punkt. Katzen sind und bleiben rätselhafte Wesen, aber vielleicht lieben wir sie ja gerade deswegen so sehr?

Ein »Manko« dieses interessanten Buches ist die Fülle der weiterführenden Informationen. Fast 500 Fußnoten verleiten den Leser permanent, zu den Anmerkungen am Ende des Buches zu blättern und dann auch noch zu googeln. Damit hat dieses Buch etwas von einer unendlichen Geschichte, man bekommt das Gefühl, nie damit fertig zu werden. Aber das passt ja wieder zur Unergründlichkeit dieser faszinierenden Tiere.

Fazit: Ein spannendes Buch für Katzenliebhaber. 5*****