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Veröffentlicht am 31.01.2021

Kanadische Magie

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Das Cover von "Touch of Ink - Die Sage der Wandler" hat mich schon auf den ersten Blick begeistert. Ich empfinde, als versprühe es etwas magisches und Geheimnisvolles. Der silberne Glanz der vom Cover ...

Das Cover von "Touch of Ink - Die Sage der Wandler" hat mich schon auf den ersten Blick begeistert. Ich empfinde, als versprühe es etwas magisches und Geheimnisvolles. Der silberne Glanz der vom Cover ausgeht, verstärkt dieses Gefühl noch zusätzlich. Was mich zusätzlich begeistert ist dieses Softcover welches das Buch umgibt. Es mag sich dadurch schlabberich anfühlen, erschwert es aber auch unschöne Leserillen in den Buchrücken zu drücken.

Dies war mein erstes Buch von der Autorin Stefanie Lasthaus. Ich kam sehr schnell in die Geschichte rein da sie flüssig zu lesen ist, aber auch mit einer guten Menge an bildgebender Details daherkommt, die einem das Gefühl geben selbst vor Ort in Kanada und ein Teil dieser Geschichte zu sein. Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben, die einem einen tieferen Einblick geben und nicht nur mit einer Ansichtsweise daherkommen. Zudem ist es aus der gegenwärtigen Ich Perspektive zu lesen.

In dem Buch geht es um Quinn, die so etwas wie einen Neuanfang an der Vancouver Island University startet. Dort trifft sie auf Nathan, der ihr einen dringend benötigten und heiß ersehnten Job vor der Nase wegschnappt. Dennoch besteht zwischen den beiden so etwas wie eine Verbindung und sie fühlen sich zueinander hingezogen. Doch beide tragen schwere Geheimnisse mit sich herum. Quinn trägt seitdem sie mit fünf Adoptiert wurde und sich erinnern kann, ein außergewöhnliches Tattoo im Nacken und wird seit einiger Zeit von komischen Visionen gequält. Nathan ist ein Teil dessen, doch dass ahnen die beiden bei ihrem Kennenlernen noch nicht...

Ich wurde mit der weiblichen Protagonistin Quint sehr schnell warm und konnte mich in sie hineinversetzen. Ihre Angst vor erneuten Visionen und Attacken war nachvollziehbar, aber auch ihr Wunsch, ein relativ normales Leben zu führen. Sie ist eine sympathische und nette Persönlichkeit, die sich aber auch zur Wehr setzen kann und sich nichts gefallen lässt. Für ihre Freunde und Menschen die ihr nahestehen, setzt sie sich ein und versucht diese zu beschützen, auch wenn sie dabei vielleicht ein wenig vorschnell ist. Gestört hat mich an ihr, dass sie sich gerne auf Alleingänge begeben hat aus denen sie dann ohne Hilfe nicht mehr so einfach hinauskam.

Auch Nathan war mir sofort sympathisch. Er erscheint auf den ersten Blick sehr locker, liebevoll, aber auch ein wenig sensibel. Man merkte ihm beispielsweise an, dass es ihm wirklich leidtat Quinn den Job vor der Nase weggeschnappt zu haben. Auch ihm sind nahestehenden Personen sehr wichtig und er würde jederzeit für diese sein Leben riskieren. Manchmal dennoch, war er für mich recht undurchsichtig und in seinen Gedanken und Handlungen nicht nachzuvollziehen, da mir diese dann teilweise sehr widersprüchlich erschienen.

Mir fiel es leider anfangs ein wenig schwer mit einigen Elementen der Geschichte warm zu werden. Dies lag wohl aber mehr an mir, als an dem Buch. Wer sich mit den First Nation und Tribes nicht auskennt, wird eventuell wie ich nicht ganz durchblicken und sich über Google oder sonst etwas erst einmal informieren müssen. Erst ein wenig später gelang es mir dann einen ausreichenden Überblick zu haben. Dies trübte allerdings ein wenig den Spaß an der Geschichte. Auch waren die ganzen Informationen die man anfangs immer wieder bekam, sehr trocken zu lesen und wirkten dadurch etwas langatmig. Dabei ist eine gewisse Spannung so gut wie dauerhaft gegeben. Immer wieder treten neue Fragen auf, bei denen man auf Antworten hofft und mit raten kann. Einiges davon traf bereits auf meine Vermutungen zu und war für mich somit vorhersehbar, mit einigem hatte ich so allerdings nicht gerechnet und war positiv überrascht. Gerade das Ende hatte mich dabei mit voller Wucht getroffen und lässt mich nun voller Spannung zurück.

! Achtung Spoiler!

Ich fand es außerordentlich spannend in die Sage der Wandler einzutauchen und war beeindruckt von den Wandlern an sich, aber auch von ihrer starken Verbindung zu ihren Sängern. Sehr gut gemacht fand ich auch, dass es sich dabei nicht um eine romantische Verbindung handelte. Die Umsetzung der Selbstfindung von Quinn, mithilfe ihrer neu gefundenen Freunde passte sehr gut und gab dem ganzen Buch eine gewisse Harmonie. Quinns immer wiederkehrenden Visionen und dass nebenbei einige Wandler sowie ihre Sänger verschwanden, ließ viel Raum für Spekulationen und gab der Geschichte die perfekte dauerhafte Spannung. Mit dem Ende hätte ich so auf keinen Fall gerechnet und war positiv überrascht. Es lockt mich auf jeden Fall, auch den zweiten Band der Dilogie zu lesen.

Mein Fazit:
„Touch of Ink – Die Sage der Wandler“ ist ein gelungener erster Band mit kleineren Schwächen. Wer sich mit der Kanadischen Tribes nicht grade auskennt, wird es anfangs gegebenenfalls ein wenig schwer haben hineinzufinden, dennoch lohnt es sich dran zu bleiben. Es erwarten einen jede Menge Spannung und Action und auch die Macht der Freundschaft kommt in diesem Buch nicht zu kurz. Es gibt unvorhersehbare Wandlungen und das Ende bleibt offen für alles, so dass man gespannt auf den zweiten Band der Dilogie warten kann.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Gefühlvoll aber mit einigen Schwächen

Rebel Soul
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Um in Ruhe an ihrem Buch zu schreiben, mietet Gia sich in den Hamptons ein. Dort erhofft sie sich die Nötige Ruhe und Inspiration. Doch dann trifft sie auf den gutaussehenden und düsteren Mann an der Bar ...

Um in Ruhe an ihrem Buch zu schreiben, mietet Gia sich in den Hamptons ein. Dort erhofft sie sich die Nötige Ruhe und Inspiration. Doch dann trifft sie auf den gutaussehenden und düsteren Mann an der Bar und ihre Welt steht plötzlich auf dem Kopf. Rush ist anders als dass was sie kennt, er ist verschlossen, wirkt gefährlich und er ist reich. Aber sie ist die einzige, die hinter seine Fassade blicken kann und eine ganz andere Seite von ihm zu sehen bekommt. Doch grade als sich beide endlich ihren Gefühlen hingeben, droht Gias Vergangenheit ihr frisch gefundenes Glück zu zerstören.

Meine Meinung:
Das Cover ist ein wahrer Blickfang und zog mich wie magisch an. Es wirkt, passend zum Titel, rebellisch und düster aber auch verspielt und schreit durch das angedeutete Herz geradezu nach Romantik. „Rebel Soul“ ist der erste Band des Rush- Duetts des Autorinnen Duos Vi Keeland und Penelope Ward. Dies war, zu meiner Schande, das erste Buch was ich von den Autorinnen gelesen habe, dass wird sich aber in Zukunft Definitiv ändern. Ich war sehr schnell gefangen von ihrem wahnsinnigen Schreibstil. Dieser ist Locker und leicht, lässt sich geradezu Inhalieren und wird ergänzt durch jede Menge Humor und erotischer Anspielungen. Dadurch das die Perspektive der Erzählung zwischen Gia und Rush wechselt, bekommt man einen sehr guten Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt der Protagonisten. Das ganze Buch über bleibt es bei einer leichten Spannung, die einen immer weiter und weiterlesen lassen möchte. Gegen Ende steigert sich diese nur um dann zu Explodieren. Leider lässt die Geschichte einen mit einem bösen Cliffhanger zurück. Der zweite Band des Duetts, „Rebel Heart“ erscheint aber bereits am 30.03.2020, so das man nicht allzu lange warten muss um die Geschichte rund um Gia und Rush weiter zu verfolgen.

Die Protagonisten waren mir beide von Anfang an sehr sympathisch. Gia Mirabelli hielt ich auf den ersten Seiten zu Unrecht für ein Mauerblümchen. Sehr schnell wurde ich aber eines Besseren Belehrt. Sie hat jede Menge Biss und lässt sich absolut nichts gefallen. So bietet sie Rush immer wieder die Stirn und bringt den sonst eher lässigen Typen völlig aus der Fassung. Rush mag auf den ersten Blick wie ein totaler Bad-Boy erscheinen, zeigt aber schon bald, dass er ein Typ mit sehr viel Herz ist. Er ist wahnsinnig aufmerksam, stellt sein Reichtum nicht zur Schau und kümmert sich liebevoll um die Menschen die ihm Wichtig sind. Im Laufe der Geschichte machen beide auf ihre eigenen Arten eine Wandlung durch, die ich unterschiedlich aufgenommen habe. Gia wird zwar noch offener, hauptsächlich Rush gegenüber, enttäuschte mich nur leider Kurzzeitig mit einer Art die so gar nicht zu ihr passte, nur um Rush rumzubekommen. Sie verstellte sich zu der Art von Frau auf die Rush ihrer Meinung nach steht und benahm sich wie eine Prostituierte. Zum Glück war sie aber schnell einsichtig, merkte das ihr Verhalten blöd war und wurde wieder die alte. Rush kämpft viel gegen seine Prinzipien und Gefühle an. Da Gia seine Angestellte ist und er grundsätzlich von eben diesen die Finger lässt, versucht er sich zu verstellen und seine Gefühle zu unterdrücken. Ich war wirklich sehr froh als er endlich nachgab. Allerdings werden seine Gedanken in Bezug auf Gia teils sehr heiß dargestellt. Als es dann nach langer Zeit doch zwischen den beiden heiß hergehen sollte, war ich leider ein wenig enttäuscht. So erotisch wie seine Gedanken war der Akt der beiden dann leider nicht. Dort gibt es definitiv noch Potential nach oben. Die Geschichte nimmt eine Wendung mit der ich bis zur Hälfte des Buches nicht gerechnet hätte. Danach wurde es leider sehr vorhersehbar, dennoch nicht langweilig, weil einfach genügend Spannung zwischen den Protagonisten herrschte und man immer wissen wollte, was aus ihnen wird.

Nebenprotagonisten haben nicht viel Platz in der Geschichte gefunden, aber die, die man zu Gesicht bekommt sind wirklich Interessant. Begeistert haben mich da vor allem Gias Vater, ein humorvoller Mann der seine Tochter mit viel Liebe erzogen hat und für sie durchs Feuer gehen würde. Zudem gab es da Rush seine Mutter, eine fantastische Frau die alles Glück der Welt verdient hätte. Die beiden habe ich so ins Herz geschlossen, dass ich mir Glatt wünsche aus den beiden wird ein Paar und wir bekommen deren Geschichte auch noch zu lesen. Rush sein Vater und sein Halbbruder sind das komplette Gegenteil zu den beiden. Man merkt ihnen ihr Reichtum und ihre Macht richtig an und die Autorinnen haben dort ganze Arbeit geleistet um die zwei zu hassen.

Am Ende bekommen wir es mit einem gemeinen Cliffhanger zu tun, was ja bei einem Buch Duett nicht grade unüblich ist. Irgendwo kann man sich das denken, dennoch war ich sehr geschockt. Nun warte ich voller Spannung auf die Fortsetzung und bin sehr gespannt, was aus Gia und Rush wird, denn das kann man wirklich nicht vorausahnen.

Mein Fazit:
„Rebel Soul“ ist ein sehr Gefühlvolles und durchaus spannendes Buch. Die Geschichte reißt einen mit und man kann mit dem lesen gar nicht aufhören. Jede Menge Humor und erotische Anspielungen geben diesem Buch das Gewisse etwas, auch wenn ich mir von dem erotischen Anteil in dem Buch ein wenig mehr erhofft hätte. Man wird mit einem bösen Cliffhanger zurückgelassen der aber definitiv dafür sorgt, dass man die Fortsetzung „Rebel Hearts“ gar nicht schnell genug herbeisehnen kann.

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Veröffentlicht am 22.07.2019

Eine schöne, leichte Liebesgeschichte

Up All Night
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Inhalt:
Taylor verliert an einem einzigen Tag wo gut wie alles. Erst Ihren geliebten Job, dann wird ihr Auto vor ihren Augen gestohlen, sie erwischt ihren Partner mit einer anderen im Bett und steht dann ...

Inhalt:
Taylor verliert an einem einzigen Tag wo gut wie alles. Erst Ihren geliebten Job, dann wird ihr Auto vor ihren Augen gestohlen, sie erwischt ihren Partner mit einer anderen im Bett und steht dann auch noch ohne bleibe da. In ihrer Verzweiflung läuft sie ihrem Freund seit Kindertagen, Daniel, in die Arme. Er will ihr Helfen und bietet ihr ein Zimmer in seiner WG an, doch das letzte was Taylor möchte, ist mit einem verdammt heißen Typen zusammen zu leben, denn von Kerlen hat sie erstmal die Nase voll. Aber Daniel steht auf Männer, so das Taylor sich darauf einlässt. Also kann das Knistern zwischen ihnen doch auch nur Einbildung sein, oder?

Meinung:
Das Funkelnde Cover mit der New Yorker Skyline ist ein schöner hin Gucker und gefällt mir richtig gut. April Dawson hat in Ihrem Buch einen sehr leichten und flüssigen Schreibstil verwendet, der es einem einfach macht, völlig in die Geschichte hinein zu tauchen und sich in ihr zu verlieren. Die Protagonistin Taylor ist mir sehr sympathisch gewesen. Sie ist eine toughe Frau die wirklich sehr lange braucht, damit sie etwas aus der Ruhe bringt. Allerdings störte mich ein wenig ihre Naivität. Daniel hat von vorne herein mein Herz gestohlen. Er ist ein unfassbar einfühlsamer Typ der für seine Lieben wohl alles tun würde. Hinzu kommt das er wirklich sehr heiß ist. Die Geschichte der beiden ist an sich eine wirklich tolle Idee und auch die Umsetzung ist sehr gelungen. Aber wie es im echten Leben manchmal auch ist, brauchten beide etwas lange um endlich ihre Gefühle offen zu zeigen, so dass es knapp davor war zu langatmig zu werden.

Fazit:
Eine wirklich liebevolle, leichte Liebesgeschichte mit nicht zu viel Drama aber leichter Langatmigkeit.

Veröffentlicht am 25.08.2024

Mit Vorsicht zu genießen.

Almost isn't enough. Whispers by the Sea (Secrets of Ferley 1)
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Das in sanften Farben gehaltene Cover versprüht Sehnsucht nach Meer, Wärme und Freiheit, durch die Darstellung eines sanften Sonnenuntergangs direkt am Meer. Es scheint wie ein Ölgemälde statt einer Fotografie, ...

Das in sanften Farben gehaltene Cover versprüht Sehnsucht nach Meer, Wärme und Freiheit, durch die Darstellung eines sanften Sonnenuntergangs direkt am Meer. Es scheint wie ein Ölgemälde statt einer Fotografie, was es besonders wirken lässt. Hinzu kommt diese Tiefe, die durch den Fortlauf im Farbschnitt gegeben ist, da sich dieser dem Buchumschlag anpasst. Was ich ebenfalls in dem Buch besonders schön fand, war, dass die Kapitel von einem “Porträt” im Line-Art-Stil des jeweils Protagonisten begleitet sind.

Bisher habe ich nichts von Jennifer Bright gelesen, empfinde ihren Schreibstil jedoch sehr leicht und flüssig. Sie gibt ihren Charakteren durch detaillierte Gefühlsbeschreibungen eine gewisse Tiefe, die mir sehr zusagt. Sie schreibt in “Almost isn´t enough” aus der gegenwärtigen Perspektive der Protagonisten Summer und Ares, in einem gleichmäßigen Wechsel, so dass man sich jedoch in beide Personen hineinversetzen kann.

In dem Buch geht es um Summer, eine Studentin, die das Kitesurfen und Gerechtigkeit liebt, jedoch nach einem furchtbaren Erlebnis in ihrer Kindheit noch immer leidet und sich auf der Suche nach der Wahrheit befindet und Ares, der in die Kleinstadt Ferley kommt und sich mit seinem abweisenden und mürrischen Verhalten unscheinbar wirkt und Summer ein ums andere Mal die Nerven raubt, bis sie sich näherkommen und Ares zu ihrem wichtigsten Verbündeten wird.

Ich konnte mit Summer sehr schnell warm werden und empfand eine Menge Mitleid mit der jungen Frau, die unter dem Verlust ihrer leiblichen Eltern, auch viele Jahre nach dem furchtbaren Brand, noch zu leiden hat und die niemand bezüglich des Geschehenen wirklich wahrgenommen hat. Ihre liebevolle Rücksicht auf ihre Adoptiveltern, selbst was ihr Studium betrifft, macht sie noch sympathischer. Ihre anfängliche Ablehnung Ares gegenüber fand ich begründet und aufgrund seines unnahbaren Verhaltens hätte ich ihn ebenso abgelehnt, wie sie es tut. Ares bleibt lange ein Geheimnis für sich. Seine Gedanken waren greifbar und man konnte sich gewisse Teile zusammenreimen, seine Handlungen und sein Verhalten gegenüber den Mitmenschen habe ich jedoch nicht verstanden. Es war für mich lange übertrieben und unverständlich, wieso er die Menschen so von sich stößt. Er hat Verluste erlitten und gibt sich die Schuld dafür, was mir jedoch als Erklärung für sein teils ziemlich ätzendes Verhalten nicht als Begründung gereicht hat. Als Sohn eines Polizisten, der sich wohl mit der Verarbeitung traumatischer Situationen auskennen sollte, fehlte mir auch einfach die Hilfe für Ares. Eine richtige Erklärung gab es erst im letzten Drittel des Buches, mit dem ich absolut gar nicht gerechnet hätte.

Während Summer und Ares anfangs gegenseitigen Hass versprühen, kommen die beiden sich durch Zufälle schneller näher als sie möchten. Manchmal bekam ich durch diesen Wechsel zwischen Hass und Zuneigung jedoch ein regelrechtes Schleudertrauma, da es mir irgendwann nicht mehr ganz so klar war, was die beiden denn jetzt nun füreinander empfinden. Nach Annäherungen, die polternd Spicy wurden, war plötzlich wieder eine riesige Kluft zwischen den beiden. Die Auseinandersetzungen von Summer und Ares konnten mich jedoch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln bringen und haben dem Buch etwas Leichtigkeit verleihen können.
Als sich beide dem anderen öffnen, konnte ich mich dann doch wieder mehr auf die Geschichte einlassen und fand den Plot rund um das Aufdecken des wahren Geschehens um den Brand von Summers Elternhaus sehr spannend und gelungen. Während mir die Einbindung von Summers Clique gut gefiel, fragte ich mich zwischendurch jedoch, ob sich die Autorin nicht im Buch vertan hat, so viel wurde bereits von den Protagonisten für Band zwei eingebracht. Der letzte große Plot und das Ende im Buch brachte etwas mit sich, was mich regelrecht erschüttert hat. In einem Nachwort bittet die Autorin darum, als Rezensent nicht darauf einzugehen, um die Wahrnehmung der Personen im Buch sowie die emotionale Wirkung nicht zu beeinträchtigen. Ich sehe dies als einen großen Fehler, da es ein Thema behandelt, welches zwar untergeordnet zur Triggerwarnung passt, jedoch als solches einzeln aufgelistet werden sollte. Hätte ich mit dieser Thematik gerechnet, hätte ich das Buch definitiv nicht zur Hand genommen. Auch wenn der letzte Teil sehr gefühlvoll, schmerzbringend aber dabei verständlich ist, war er einfach zu viel und macht die anfängliche Leichtigkeit kaputt.

Mein Fazit:
“Almost isn´t enough” kommt mit einer anfänglichen humorvollen, leichten Haters-to-Lovers Geschichte daher, welche durch spannende Elemente aufgepeppt wird. Die Protagonisten sind zum großen Teil authentisch dargestellt und auch die Freundschaften kommen hier nicht zu kurz. Der letzte Teil des Buches kommt mit einer schweren Dramatik daher und es fehlt dem Buch diesbezüglich eine sehr wichtige Triggerwarnung, die emotional instabile Personen schwer treffen kann. Solltet ihr tatsächlich mit Verlusten nicht umgehen können, bitte seht davon ab, dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Ein sehr durchwachsenes Finale

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Im vierten und Finalen Band der Spiegelreisenden Saga, begleiten wir Ophelia auf der Suche nach dem „Anderen“, wegen dem die gesamte Welt nach und nach zu zerbrechen scheint. Doch wie soll man jemanden ...

Im vierten und Finalen Band der Spiegelreisenden Saga, begleiten wir Ophelia auf der Suche nach dem „Anderen“, wegen dem die gesamte Welt nach und nach zu zerbrechen scheint. Doch wie soll man jemanden finden, von dem man nicht weiß wo er sich aufhält und wer genau er eigentlich ist? Und dann sind da noch diese Echos, wo keiner so genau weiß woher sie kommen und was es mit ihnen auf sich hat.

Das Cover passt wunderbar zu den drei Vorgängerbänden, erscheint diesmal in einem rot/orange und zeigt auch hier wieder den hauptsächlichen Handlungsort des Buches. So kann man sich einiges noch einmal besser vorstellen. Auch im vierten Band überzeugt wieder passend zur Geschichte, die gehobene Schreibweise die sich dennoch sehr flüssig lesen lässt. Die „Babelianer“ sprechen wie auch schon im dritten Band, immer wieder auch englische Wörter aus, die man aber mit den einfachen Schulenglischkenntnissen verstehen kann. Am Anfang des Buchs findet man nicht nur wieder einen Rückblick in den vorigen Band, der einem den einstig in den neuen Teil erleichtert, auch die ganzen Figuren der Geschichte werden hier nochmal zusammengefasst und mit den wichtigsten Eigenschaften und zusammenhängen beschrieben. Das hat mir außerordentlich gut gefallen. Geschrieben ist das Buch wieder in der Erzählperspektive, hauptsächlich zu Ophelia. Wir bekommen aber auch zwischenzeitlich von dem „Anderen“, Viktoria und Thorn zu lesen. Wenn man nicht unbedingt auf die Kapitelüberschriften achtet, könnte man im ersten Moment leicht verwirrt darüber sein.

Im finalen Band macht Ophelia nochmals eine gewaltige Wandlung durch. Von Band eins an, kann man schon mitverfolgen wie sie immer selbstsicherer, mutiger und vor allem auch Erwachsener wird. Während sie in den vorherigen Bänden meist noch allein zurechtkommen musste und nur hier und da mal auf Hilfe von Freuden hoffen konnte, wächst sie nun mehr mit Thorn zusammen. Sie werden auf ihre Art zu einer Einheit und machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Anderen, den Grund für die Entstehung der Echos und was es mit ihnen auf sich hat, sowie dem Grund für die Zerstörung der Archen und begeben sich dabei an immer Gefährlichere Orte. Allerdings war mir ihre Zusammenarbeit doch etwas zu wenig und auch von den Gefühlen die gegen Ende von Band drei greifbarer wurden, habe ich in diesem Band leider nicht viel gemerkt. Es hätte keine super Lovestory zwischen den beiden werden müssen, aber ihre gemeinsame Zeit im Buch war einfach zu wenig und Gefühle kamen nicht so rüber wie sie es vielleicht sollten. Grade weil Ophelia immer wieder auf eine Problematik durch ihre Verdrehtheit hinwies, die nach mehr Interaktion mit Thorn schrie. Immerhin habe ich Thorn noch ein stückweit mehr lieben gelernt. Bei ihm konnte man merken, wie wichtig ihm Ophelia ist und seine Handlungen sie betreffend sehr gut nachvollziehen, auch wenn er weiterhin seine etwas eigensinnige Art an den Tag gelegt hat. Die Zeit die ihm im Buch gewidmet wurde war mir aber deutlich zu wenig. Wir treffen im Laufe des Buchs auch immer wieder auf alte Bekannte und neue Leute. Durch die vielen verschiedenen Charaktere wurde es allerdings schnell mal unübersichtlich. Die Spannung in der Geschichte war zum großen Teil immer gegeben, zwischenzeitlich wurde es durch überladene Erklärungen doch mal ein wenig zu viel und man fand sich Gefühlt in einem völligen Durcheinander wieder. Ich war über das Ende sehr Überrascht und hätte so gar nicht damit gerechnet. Dennoch bin ich nicht glücklich damit. Es mag für einige mit dem Ende alles geklärt sein, für mich ist das Ende allerdings offen und ich werde wohl nun ewig hier sitzen und mich fragen wie es nach allem weiterging.

Mein Fazit
Der Finale Band der Spiegelreisenden bringt wieder jede Menge Spannung und Abenteuer mit sich. Viele Bekannte und auch neue Gesichter und Handlungsorte bringen dabei aber nicht nur Freude, sondern führen auch zu teilweise leichten Verwirrungen und einem durcheinander. Dennoch wird es schwer sich von dieser Welt und Ophelia zu verabschieden, grade weil das Ende eigentlich auf noch ein bisschen mehr hoffen lässt.

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