Tolle Unterhaltung!
Tage einer HexeTage einer Hexe von Autorin Genoveva Dimova hat mich absolut verzaubert. Nicht nur ist das Buch mit seinem wunderschönen Cover-Design und dem dazu passenden Farbschnitt ein absoluter Hingucker, es ist ...
Tage einer Hexe von Autorin Genoveva Dimova hat mich absolut verzaubert. Nicht nur ist das Buch mit seinem wunderschönen Cover-Design und dem dazu passenden Farbschnitt ein absoluter Hingucker, es ist auch inhaltlich ein richtiges Überraschungspaket mit spannender Handlung, interessanten Figuren, faszinierenden Monstern und einer dichten Atmosphäre. Ich habe ein wenig gebraucht um in die Welt und Kosaras Geschichte einzutauchen, aber noch bevor ich wusste wie mir geschieht, hat mich das Buch von Seite zu Seite mehr in seinen Bann gezogen. Irgendwann konnte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen. Als ich erstmals den Klappentext gelesen habe war ich sehr gespannt auf die Geschichte, habe allerdings nicht erwartet, dass sie mich am Ende doch so begeistern würde.
Wie schon erwähnt treffen wir auf die junge Hexe Kosara, die sich in der Neujahrsnacht gegen den kommenden Sturm von Ungeheuern wappnet, denn mit dem Mitternachtsleuten wird in Chernograd niemand mehr sicher sein. Die schmutzigen Tage, so werden sie genannt. Jene zwölf Tage des Jahres in denen die Grenze zwischen den Welten verblasst und allerhand wundersame Monster die Stadt heimsuchen. Normalerweise kein allzu großer Grund zur Beunruhigung, schließlich weiß Kosara sich zu helfen, doch eine heimtückische Intrige führt dazu, dass sie ihren Hexenschatten verliert - und damit all ihre magischen Fähigkeiten. Um zu überleben muss sie ihren Schatten zurück bekommen, aber sie hat einen mächtigen Gegner und nur wenig Zeit. Ob es ihr gelingt und welche Hindernisse ihr dabei begegnen ist auf rund 450 spannenden Seiten zu lesen.
Kosara ist eine interessante, eigensinnige und auch mit einigen Fehlern behaftete Protagonistin, die ich ungemein gerne begleitet habe. Ich würde nicht behaupten, dass sie durch die Bank sympathisch ist, aber das hat es auch nicht gebraucht um sie ins Herz zu schließen. Sie ist clever, witzig und auch ein wenig selbst-ironisch, aber darunter stecken tiefe Emotionen und Unsicherheiten, die sie sehr nahbar machen.
Es gibt zudem einige spannende Nebenfiguren, die der Geschichte die richtige Würze verliehen haben. Sei es der Zmey, der nicht ohne Grund das furchterregendste Monster von allen ist, Asen, der seine eigenen Dämonen zu bekämpfen hat, eine Pfeiferauchende Monsterjägerin oder die Schar Hausgeister, alle haben dazu beigetragen die Handlung und Atmosphäre der Geschichte toll auszugestalten. Während ich zu erstem nicht viel verraten möchte, will ich letzteres unbedingt gesondert hervorheben. Die Autorin hat eine wundervoll düstere, vielfältige und aufregende Welt erschaffen und mit den ersten Seiten eine Atmosphäre kreiert, die sie durchs ganze Buch zieht und ganz nebenbei hervorragend in die dunkle Jahreszeit passt. Die slavische Mythologie wird eher selten als Grundstoff für Fantasyromane genutzt und es war einfach toll mal Fantasyelementen ausgesetzt zu sein, die abseits der Norm liegen. Allein schon wegen der Vielzahl von spannenden Fabelwesen lohnt sich ein Abstecher nach Chernograd.
Alles in allem war Tage einer Hexe ein wunderbares und aufregendes Leseerlebnis und ich kann es jetzt schon kaum erwarten den zweiten Teil in die Finger zu bekommen.