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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2024

Temporeicher Regionalkrimi

Tod in der Wiek
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Dies war nicht mein erster Krimi von Jobst Schlennstedt und ich war gespannt, ob er mich so fesseln konnte wie vorherige Werke. Jetzt kann ich sagen er konnte!

Am Ufer des Priwalls wird die Leiche des ...

Dies war nicht mein erster Krimi von Jobst Schlennstedt und ich war gespannt, ob er mich so fesseln konnte wie vorherige Werke. Jetzt kann ich sagen er konnte!

Am Ufer des Priwalls wird die Leiche des Besitzers einer Restaurantkette erschossen aufgefunden. Die Ermittlungen übernimmt Morten Sandt, der noch mit seinem Trauma zu kämpfen hat, dass er bei dem letzten Fall erlitten hat. Ziemlich schnell scheint festzustehen wer für die Tat verantwortlich zu sein scheint. Mir ist diese Lösung zu einfach und ich habe einen Verdacht in Bezug auf den Verdächtigen. Aber auch Morten verfolgt einen anderen Ansatz.

Der Autor schafft es, den Spannungsbogen sehr früh zu spannen, denn bereits der Prolog wirft einige Fragen auf, macht neugierig und lässt Böses ahnen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und immer wieder mit bildhaften Landschaftsbeschreibungen gespickt. Nicht zuletzt, weil Jobst Schlennstedt den Täter zu verschleiern weiß, kann ich sehr lange miträtseln, sondern er präsentiert mir auch einige Verdächtige. Ich gestehe, dass ich nach der vollständigen Offenlegung der Beweggründe mit einem Opfer keinerlei Mitleid habe. Erstaunlich finde ich hingegen wie Ermittler, auch im wahren Leben, weitermachen können, obwohl sie so oft in die Abgründe menschlichen Handels blicken.

Ein temporeicher Krimi mit viel Lokalkolorit, den ich von der ersten bis zur letzten Seite spannend fand und der mich schon auf die Fortsetzung hin fiebern lässt.

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Veröffentlicht am 26.08.2024

Ungewöhnlich, mysteriös, lesenswert

Der längste Schlaf
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Ich kannte bisher nur die Krimis/Thriller von Melanie Raabe und war sehr gespannt auf dieses Werk aus einem anderen Genre. Aber bis zum Schluss bin ich mir nicht sicher welchem Genre ich dieses Buch zuordnen ...

Ich kannte bisher nur die Krimis/Thriller von Melanie Raabe und war sehr gespannt auf dieses Werk aus einem anderen Genre. Aber bis zum Schluss bin ich mir nicht sicher welchem Genre ich dieses Buch zuordnen würde.

Es ist schwer, ohne zu spoilern, eine dem Buch gerecht werdende Rezension zu verfassen.

Die Neurowissenschaftlerin Mara forscht zu dem Thema Schlaf und Schlaflosigkeit. Unter letzterem leidet sie selbst seit langem. Als Kind hatte sie prophetische Träume und diese scheinen sich jetzt wieder einzustellen. Außerdem ereignen sich Dinge, die ich in den Bereich von Fantasy und Mistery einordnen würde, beides nicht meine Welt. Hier jedoch entwickeln sie einen gewissen Sog, dem ich mich kaum entziehen konnte. Vielleicht muss man auch nicht allem auf den Grund gehen und erklären können. Und zwischendurch werden immer wieder wissenschaftliche Fakten zu dem Grundthema eingebunden.

Den Schreibstil von Melanie Raabe habe ich schon bei ihren Krimis geliebt. Sie schreibt so bildhaft, dass mein Kopfkino auf Hochtouren Bilder vor meinem inneren Auge produziert. Gleichzeitig weiß sie Spannung zu erzeugen, um im nächsten Moment feine poetische Sätze einzuflechten.

Egal welches Genre Melanie Raabe gehört definitiv zu meinen Lieblingsautoren und bekommt auch für diesen Roman volle fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Der gute Geist des Hochhauses

Die Hochhauskatze
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In dem großen Haus in der Wollmastettersteinerstraße (das schwierigste Wort der Geschichte) lebt Frau Martinez mit ihrer Katze Schnee. Schnee ist aber eigentlich überall in den zwölf Stockwerken zuhause. ...

In dem großen Haus in der Wollmastettersteinerstraße (das schwierigste Wort der Geschichte) lebt Frau Martinez mit ihrer Katze Schnee. Schnee ist aber eigentlich überall in den zwölf Stockwerken zuhause. Sie kennt die Menschen, ihre Gewohnheiten und manchmal sogar ihre Wünsche. Und während sie rein- und rausspaziert, bringt sie die Menschen ganz subtil zusammen.

Ich bin ganz begeistert von der Aufmachung des Buches. Nicht nur ist das Format einem, natürlich kleinen Hochhaus angepasst, sondern die Cover-Innenseiten bieten uns einen Blick in die vielen Wohnungen im Hochhaus. Überhaupt sind die vielen Illustrationen von Andrea Stegmaier sehr detailreich und wunderschön anzusehen. Fast benötigt man keinen Text, um die Geschichte zu verstehen, aber eben nur fast.

Oliver Wnuk zeigt mit einfachen Worten und liebevoll, dass es nicht viel braucht, um Menschen zueinander zu bringen. Beim Lesen wurde mir warm ums Herz und die Geschichte ließ mich am Ende mit einem wohligen Gefühl zurück.

Ein wunderbares Bilderbuch über Offenheit und Toleranz seinen Mitmenschen gegenüber.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Sehr berührend

Die Tiere der Nacht
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Die Mutter der zehnjährigen Nora leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und hat sie und ihre Tochter nach und nach in die Isolation gebracht. Nora versucht alles, um ihrer Mutter ...

Die Mutter der zehnjährigen Nora leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und hat sie und ihre Tochter nach und nach in die Isolation gebracht. Nora versucht alles, um ihrer Mutter zu helfen und Triggerauslöser zu vermeiden.

Nora ist ein starkes Mädchen, die die Probleme, die die Krankheit ihrer Mutter mit sich bringen, versucht alleine zu stemmen. Aber sie merkt, dass es für sie einfach zu viel wird. Hilfe erhofft sie sich von der Geisterfüchsin, die sie erstmals in der Nacht aufsucht.

In Kwame findet sie einen Freund, der sie einfach nimmt wie sie ist. Mit ihm und ihren gemeinsamen Abenteuern kehrt ein Stück Kindheit in Noras Leben zurück. Kwame ist ein toller Freund und ein ganz wunderbarer Charakter, den man einfach gerne haben muss. Durch ihn und die Fantasieanteile mit den Geistertieren erfährt die Geschichte ein wenig mehr Leichtigkeit.

Ich mochte den eindringlichen Schreibstil von Sarah Ann Juckes, der fesselt und eine besondere Atmosphäre schafft sehr. Schön sind die Schwarz-Weiß-Illustrationen, die den Text auflockern. Mir haben besonders die verschieden Tiere in ihren unterschiedlichen Positionen an jedem Kapitelanfang gefallen.

Die Autorin hat sich mit einer psychischen Erkrankung ein schweres Thema für ein Jugendbuch ausgesucht. Auf fantasievolle Weise aber gezeigt, dass man sich einer solchen Krankheit nicht schämen muss und was noch wichtiger ist, dass man ruhig um Hilfe bitten kann und auch muss, wenn die Last einfach zu schwer wird. Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat und die auch zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Abenteuer Schule

KoboldKroniken: Der KlassenKobold. Emilias erster Schultag
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Das Buch besticht schon durch seine individuelle Aufmachung. Bereits das Cover mit dem Schloss deutet darauf hin, dass es sich um ein Tagebuch handelt. Da Emilia nicht abgeschlossen hatte, habe ich ihr ...

Das Buch besticht schon durch seine individuelle Aufmachung. Bereits das Cover mit dem Schloss deutet darauf hin, dass es sich um ein Tagebuch handelt. Da Emilia nicht abgeschlossen hatte, habe ich ihr Tagebuch gelesen, aber das durfte ich ausnahmsweise auch.

Mit Hilfe von Fotos, Stickern und Zeichnungen beschreibt Emilia ihren ersten Schultag und der ist sehr aufregend. Sie lernt nicht nur ihre Lehrerin und ihre Mitschüler kennen, sondern auch Ümpf und Rumpel. Dabei erweist sie sich als einfallsreich, mutig und offen für Fremdes. Alles Eigenschaften die eine Abenteuerin wie Emilia auch haben muss. Und am Ende beschert ein wenig Koboldmagie ihr und der 1a auch noch das Klassentier.

Ein wunderbarer Lesespaß nicht nur für Schulanfänger, obwohl gerade diese sich sehr gut mit Emilia identifizieren können. Die individuelle Aufmachung ist so abwechslungsreich, dass keine Langeweile aufkommt. Wenig Text und kurze Kapitel sind ideal für noch nicht so versierte Leser, eignen sich aber auch gut zum Vorlesen. Eine Besonderheit sind jeweils ein Ausmalbild und ein Rätsel am Ende jedes Kapitels.

Ich habe Emilia sehr gerne an ihrem ersten Schultag begleitet und hoffe auf ein Wiederlesen mit ihr, dem Ümpf und Rumpel. Ihr wisst nicht wer Ümpf und Rumpel sind? Da hilft nur das Buch besorgen und selber lesen.

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