Cover-Bild Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 18.03.2016
  • ISBN: 9783423280716
Matt Haig

Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben

Sophie Zeitz (Übersetzer)

»Weise, komisch, lebensbejahend.« Joanne Harris

Ein Buch, das es eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn mit gerade mal 24 Jahren wird Matt Haig von einer lebensbedrohlichen Krankheit überfallen, von der er bis dahin kaum etwas wusste: einer schweren Depression. Es geschieht auf eine physisch dramatische Art und Weise, die ihn buchstäblich an den Rand des Abgrunds bringt. Dieses Buch beschreibt, wie er allmählich die zerstörerische Krankheit besiegt und langsam ins Leben zurückfindet. Eine bewegende, witzige und mitreißende Hymne an das Leben und an das Menschsein – ebenso unterhaltsam wie berührend.

»Ich habe dieses Buch geschrieben, weil letztendlich doch etwas dran ist an den uralten Klischees: Die Zeit heilt alle Wunden, und es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn wir es zunächst nicht sehen können. Und manchmal können Worte einen Menschen tatsächlich befreien.« Matt Haig

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2021

sehr zum Nachdenken

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„That’s the off thing about depression and anxiety. It acts like an intense fear of happiness, even as you yourself consciously want that happiness more than anything.”
- S. 101

„Sometimes on the rocky, ...

„That’s the off thing about depression and anxiety. It acts like an intense fear of happiness, even as you yourself consciously want that happiness more than anything.”
- S. 101

„Sometimes on the rocky, windy path of recovery, what feels like failure can be a step forward.“
- S. 201



Rezension
{spoilerfrei}


Cover
Schlicht und dennoch aussagekräftig fällt das Cover einen schnell ins Auge.
4½ /5 🦋e

Inhalt
Matt Haig beschreibt Depressionen aus seiner Sicht und anhand seiner Erfahrungen. Hierbei greift er auf Erinnerungen an seine Anfangszeit der Depressionen, auf die Entwicklung, auf seine Kindheit und Hilfen, die er in dieser Zeit hatte, zurück.
Den Inhalt würde ich ein wenig chaotisch beschreiben. Die Kapitel lassen sich unabhängig lesen und bauen nicht unbedingt aufeinander auf. Dadurch kann man bei Bedarf schnell noch mal nachschlagen und nachlesen.
Seine Ansichten, seine Gefühle, seine Hilfen und seine Thesen sind interessant und ich denke, sie können vielen Helfen und zum Nachdenken anregen.
4½ /5 🦋e


Schreibstil
Matt Haig schreibt über seine eigene Erfahrungen und Erlebnisse. Dadurch erfährt man auf sehr persönliche Weise von seinem Leben, manchmal mehr, manchmal weniger genau. Die Kapitel sind kurz gehalten und haben meist nur zwei bis der Seiten. Dadurch und durch das, auch für Nichtmuttersprachler, leichte Verständnis, lässt sich das Buch gut lesen und schnell wird aus „Nur noch ein Kapitel“ fünf oder sechs Stück.
Es berührt und ist in manchen Szenen nichts für leichte Nerven. Eine gewisse Triggerwarnung wäre dadurch hilfreich. Gleichzeitig weiß man schon durch den Titel und den Klappentext worum es geht.
Ein einfacher Schreibstil, leicht zu lesen und doch berührend und zum Nachdenken anregend.
5 /5 🦋e


Fazit
Ein Buch, aus dem man vieles mitnehmen kann, sowohl für sich, als auch für seine Mitmenschen.
Ein Buch, dass Zitate und Sätze beinhaltet, die wohl jeder von uns nachvollziehen kann und berühren.

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Veröffentlicht am 22.05.2018

Konnte mich begeistern!

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Matt Haig schreibt in diesem Buch, welches eine Mischung aus Ratgeber und Autobiographie ist, über seine Erfahrungen mit Depressionen und Angststörungen. Dabei erzählt er wie die Krankheiten bei ihm begonnen ...

Matt Haig schreibt in diesem Buch, welches eine Mischung aus Ratgeber und Autobiographie ist, über seine Erfahrungen mit Depressionen und Angststörungen. Dabei erzählt er wie die Krankheiten bei ihm begonnen haben und aus heiterem Himmel ausgebrochen sind. Einfühlsam, berührend und mit einer tollen, stilvollen, ergreifenden, kunstvollen Sprache beschreibt er seine Empfindungen und benutzt dabei seine ganz eigenen Metaphern, nicht die typischen, die man häufig liest. Man merkt schnell, dass der Autor sich viel Mühe gegeben hat, die sich in der Tiefe seiner Worte sehr gut finden lässt. Zwischendurch werden in einigen Kapiteln Fakten zu den beiden psychischen Erkrankungen genannt, die gut recherchiert zu sein scheinen und die Quellen sind am Ende angegeben, falls man einige Themen vertiefen möchte. Total genial fand ich die recht skurrilen, aber sehr anschaulichen und beispielhaften "Gespräche" zwischen seinem damaligen Ich und seinem jetzigen Ich, welche aufzeigen wie verzehrt und unterschiedlich das Denken in verschiedenen Phasen ist. Manchmal erschien es mir etwas Verwirrend, dass er irgendwelche Szenen seines Lebens beschrieben hat, ohne einen größeren Zusammenhang bzw. eine zeitliche Einordnung vorzunehmen, sodass diese Beschreibungen ziemlich lose in der (chronologischen) Abfolge auftauchten. Dazu gehört auch eine gewisse Struktur, die mir etwas fehlte, da die Kapitel scheinbar wahllos aufeinander folgen und kein richtiger Faden erkennbar ist. Das hat der Geschichte allerdings keinen Abbruch getan, denn ich habe dennoch alles mit Neugier geradezu verschlungen, da mich das Thema sehr interessiert und ich noch kaum Literatur dazu gelesen habe. Inwiefern das für Betroffene hilfreich ist, kann ich schlecht feststellen, aber für Außenstehende ist dieses Buch definitiv ein Gewinn. Gerade die recht positive und optimistische Einstellung des Autors gibt Anlass zur Hoffnung und auch wenn es sich hauptsächlich auf Depression/Angststörungen bezieht, so sind viele alltägliche Aspekte des Lebens aufgegriffen, die jeden in irgendeiner Form betreffen. Einige Sätze sind so schön und gnadenlos wahr formuliert, dass man sie am liebsten herausschreiben möchte. Definitiv eine Empfehlung wert!

Veröffentlicht am 04.02.2017

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Ich und die Menschen war ein großer Erfolg, so war mir der Autor auch schon bekannt. Hier sprach mich vor allem der Titel an. In meinen Berufsleben wie in meinem Alltag sind psychische Erkrankungen ein ...

Ich und die Menschen war ein großer Erfolg, so war mir der Autor auch schon bekannt. Hier sprach mich vor allem der Titel an. In meinen Berufsleben wie in meinem Alltag sind psychische Erkrankungen ein fester Bestandteil, so war mir klar. Dieses Buch will ich lesen. Müsste ich dieses Buch in drei Worten beschreiben. Wären es die Wörter ehrlich, authentisch und offen.

Ich glaube, wenn wir genau hinhören, bietet das Leben immer Gründe, nicht zu sterben.
Seite 25


Matt Haig erzählt erschreckend ehrlich, wie ihn Depression und Panik überkamen. Wie hilflos er sich fühlte, erschlagen und erdrückt. Alls gebe es nur noch Dunkelheit, nie wieder Licht. Zu keiner Sekunde zweifelte ich daran, dass er dies genau so erlebt hat. Auch wenn einige Ereignisse / Gefühle für mich, als jemanden der nie so gefüllt hat nicht nachvollziehbar waren. Man merkt ganz deutlich, da erzählt jemand aus seiner eigenen Erfahrung. Für einen Außenstehenden sind diese Empfindungen kaum realisierbar. Deswegen hilft es enorm, so ehrlich zu lesen, wie man sich fühlt, wenn einen z.B eine Panik Attacke überrascht.

Es gibt da diese Vorstellung, dass man entweder liest, um zu fliehen, oder um sich zu finden. Eigentlich sehe ich da keinen großen Unterschied. Indem wir fliehen, finden wir uns.
Seite 161


Wie gesagt ist dieses Buch sehr ehrlich. So berichtet der Autor auch, dass auch jetzt nicht immer alles gut ist. Es immer noch dunkle Tage gibt. Doch nun weiß, wie er etwas Licht schaffen kann. Was nicht immer klappt. Man begleiten langsam wie es im besser geht. Gefallen hat mir, wie er sich nicht als allwissend dargestellt hat. Nur weil er es so empfand, heißt es nicht ,das andere es auch so empfanden. So mochte er z.b keine Psychopharmaka nehmen, verteufelt diese aber nicht allen anderen gegenüber. Er beurteilt nicht, sondern berichtet nur.


Fragst dich, ob auf dem Brettspiel des Lebens alles, was wir für Leitern nach oben hielten, in Wirklichkeit Rutschen waren, auf denen wir immer weiter nach unten geschlittert sind.
Seite 200

Geschrieben ist dieses Buch nicht als klassischer Roman. Es sind immer wieder kurze Texte. Diese sind eher etwas lose, knüpfen also nicht direkt an den Vorherigen an. Es gibt auch einige Aufzählungen / Faktensammlungen z.b von Prominenten die an Depressionen erkrankt sind und sich nicht umgebracht haben. Gegen Ende gibt es eine Sammlung von hashtags mit Gründen am Leben zu bleiben. Dies ist zwar eine schöne Idee, hat mir im Buch aber nicht so gut gefallen, da es recht viel Raum einnahm.

Fazit:
Ehrlich, offen und authentisch.
Und doch auch mit Humor.
Psychische Erkrankungen sind leider immer noch etwas, über dass man nicht spricht. Dieses Buch ist ein guter Schritt gegen das Schweigen.
Betroffene können sich zumeist identifizieren und Angehörige /interessierte Außenstehende bekommen einen guten Einblick, wie es sein kann von Depressionen und Panikattack beherrscht zu werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Matt Haig und die Depression.

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Inhalt und meine Meinung:
Der Autor schildert in dieser Autobiographie sein durchlebtes Leid als er vor vielen Jahren eine Depression bekam, wie er sie durchstand und überwand und all die Höhen und Tiefen ...

Inhalt und meine Meinung:
Der Autor schildert in dieser Autobiographie sein durchlebtes Leid als er vor vielen Jahren eine Depression bekam, wie er sie durchstand und überwand und all die Höhen und Tiefen dazwischen.

Er schreibt sehr intensiv über seine Erlebnisse, über den Krieg in seinem Innersten, über die Angstattacken, die es ihm zeitweise unmöglich machten das Haus zu verlassen. Und dass dies alles für jemanden andern nicht nachvollziehbar ist.
Er berichtet von der Verschärfung oder besser Intensivierung (statt Abstumpfung) seiner Empfindungen während einer akuten Depression.

Sehr gelungen fand ich seinen Inneren Dialog, den sein „Heutiges Ich“ und sein „Damaliges Ich“ als ein „Ferngespräch in der Vergangenheit“ miteinander führten (S. 215):
„Damaliges Ich: Allmählich fange ich an, an dich zu glauben.
Heutiges Ich: Danke.
Damaliges Ich: Ich meine, an die Möglichkeit, dass es dich geben könnte.“

Ebenfalls bemerkenswert fand ich die Auflistung der „Dinge, für die man mir mehr Mitgefühl entgegenbrachte als bei der Depression:
Tinnitus.
Als ich mir die Hand am Herd verbrannte […].
Als ich mir den Zeh brach.
Schlechte Amazon-Kritiken.
[...]“ (S. 153)

Fazit: Die Zeit heilt doch alle Wunden und es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn wir es zunächst nicht sehen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch, demi ich noch viele Leser wünsche

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„Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben“ ist ein ganz persönliches Buch des Autors Matt Haig. Mit 24 Jahren erkrankte er an Depression. Das Buch schildert seine Auseinandersetzung mit der Krankheit und ...

„Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben“ ist ein ganz persönliches Buch des Autors Matt Haig. Mit 24 Jahren erkrankte er an Depression. Das Buch schildert seine Auseinandersetzung mit der Krankheit und die Möglichkeiten die er gefunden hat, um damit zu leben. Sehr viele Menschen, vor allem Männer, die von der Krankheit heimgesucht werden sehen keinen Ausweg und bringen sich selbst um. Auch Matt Haig hatte zunächst den Gedanken an Selbstmord, dargestellt im Piktogramm auf dem Schutzumschlag. Er stand am Rand einer Klippe und es fehlte nur noch der letzte Schritt. Doch die Feststellung geliebt zu werden und die Angst vor dem Tod hielten ihn zurück.

Neben seiner Schilderung des Verlaufs seiner eigenen Erkrankung fügt Matt Haig viele Tatsachen und Fakten über Depressionen ein. Die Krankheit ist allein deswegen tückisch, weil sie von den Mitmenschen nur durch das auffällige Verhalten des Betroffenen wahrgenommen werden kann, aber in den allermeisten Fällen fehlgedeutet wird. Der Patient zieht sich aus der Gesellschaft zurück. So kommt es zu Ausgrenzungen die eine wichtige Unterstützung der Erkrankten unmöglich machen: das Reden.

Die Krankheit ist vielfältig. Es gibt verschiedenste Ursachen, die unterschiedlichsten Krankheitsverläufe und dementsprechend auch individuelle Therapien zur möglichen Heilung. Was dem einen hilft verschlimmert beim anderen die Depression.

Das Buch will wachrütteln und das Thema Depression in die Öffentlichkeit bringen. Es ist bewusst allgemein verständlich gehalten. Neben einigen Auflistungen die Matt Haig erstellt hat, nennt er auch diverse Gründe am Leben zu bleiben. Einige Einschübe in Form von Kapiteln in diesem Buch wie beispielsweise eine Liste mit Sätzen, die die Krankheit zum Depressiven sagt, heitern den Ernst des Buches etwas auf.

Mir bleibt zu hoffen, dass dieses Buch von Vielen gelesen wird, um über die Krankheit aufzuklären, irrtümliche Vorstellungen zu beseitigen und eventuell auch bereits Erkrankte dazu bringt, professionelle Hilfe zu suchen.