Fesselnd bis zur letzten Seite
Dem Ziel ihres geheimen Auftrags, den Maulwurf in der Auricher Dienststelle ausfindung zu machen und ihm das Handwerk zu legen, ist KHK Lina Lübbers noch nicht wirklich näher gekommen. Sie hat zwar die ...
Dem Ziel ihres geheimen Auftrags, den Maulwurf in der Auricher Dienststelle ausfindung zu machen und ihm das Handwerk zu legen, ist KHK Lina Lübbers noch nicht wirklich näher gekommen. Sie hat zwar die Dossiers über alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten, trotzdem fällt es ihr schwer, einen konkreten Verdacht zu finden. Noch kann sie niemanden ausschließen. Mitten in ihre Überlegungen platz der gewaltsame Tod des örtlichen Notars, der in seiner Kanzlei an einen Stuhl gefesselt gefunden worden ist. Der Tresor ist aufgebrochen und das Büro durchsucht worden.
Nahezu gleichzeitig wird der Inhaber einer kleinen Spedition beim Joggen auf einem Feldweg von einem Auto angefahren und tödlich verletzt liegen gelassen. Um die Aufklärung dieses Tötungsdelikts kümmert sich die interimistische Leiterin des Kommissariats Kea Siefken.
Bei ihren Recherchen stoßen sie auf eine Verbindung zwischen den beiden Toten. Diese Spur führt sie zu jenem niederländischen Clan, der seit längerem versucht, seine Drogengeschäfte in Ostfriesland zu etablieren.
Meine Meinung:
Diese Fortsetzung, der als Trilogie angelegten Mini-Serie hat mir gut gefallen. Ich habe das Buch in einer Nacht gelesen.
Die interessante Schreibweise hat das Autorinnen-Duo beibehalten: Die Handlung wird abwechselnd aus Keas und Linas Perspektive, jeweils in der Ich-Form, geschildert. Eine geschickte, wenn auch zu Beginn irritierende Idee! Nicht immer ist ganz eindeutig, in wessen Haut wir Leser nun stecken. Da ist aufmerksames Lesen notwendig, zumal es noch unausgesprochene Gedanken gibt, die in kursiver Schrift eingeschoben sind. Da ist das eine oder andere Blitzlicht über die oder den Kollegen auch amüsant, weil mitunter fehlinterpretiert.
Die Charaktere sind ausgefeilt und wirken recht authentisch. Die beiden Kommissarinnen sind „g’standene Frauen“, d.h. sie arbeiten doppelt soviel wie ihre männlichen Kollegen und sind sich in manchen Dingen ähnlicher als ihnen lieb ist, bzw. sie ahnen. Allerdings haben beide ihre persönlichen Schicksalspäckchen zu tragen. Die eine, alleinerziehend mit einer pubertierenden Tochter und einem etwas jüngeren Sohn, die sich auf den Ex- Mann und Kindesvater nicht immer verlassen kann und die andere, die ihre jüngere Schwester den Drogentod sterben hat sehen.
Ob die beiden Frauen dem De-Jong-Clan das Handwerk legen können, erfahren wir hoffentlich recht bald. Bis Jahresende soll ja Band drei („Die Kraft der Ebbe“) erscheinen, auf die ich mich sehr freue.
Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung dieser Krimi-Reihe, der ich gerne 5 Sterne gebe.