Profilbild von tweed

tweed

Lesejury Star
offline

tweed ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tweed über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2018

Warm-up und Cool-down

Die toten Katzen von London
0

London: Seit Wochen werden in London tote Katzen gefunden, grauenvoll verstümmelt. DI Tom Thorne ist erst nicht begeistert, dass er im Fall des Katzenmörders ermitteln soll. Doch dann wird ihm klar, dass ...

London: Seit Wochen werden in London tote Katzen gefunden, grauenvoll verstümmelt. DI Tom Thorne ist erst nicht begeistert, dass er im Fall des Katzenmörders ermitteln soll. Doch dann wird ihm klar, dass es sich nicht nur um einen Katzenmörder, sondern evtl. um einen Serienkiller handeln könnte. Die Ermittlungen beginnen...

Ich habe alle Bücher der Reihe um DI Thorne gelesen, auch wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind ist es wohl besser, die anderen Teile zu kennen. Ich habe mich gefreut das "Stammpersonal" zu treffen und Thorne wieder bei seinen Ermittlungen zu begleiten. Der Schreibstil ist wie gewohnt anspruchsvoll, die Handlung beginnt eher ruhig, es dauert eine ganze Weile, bis sie an Fahrt aufnimmt. Dann wird es aber spannend und wie bei allen Teilen der Reihe gibt es am Ende eine Überraschung.

Die Thematik ist nicht so spektakulär wie beim letzten Teil, den zu toppen ist aber auch echt schwierig. "Die toten Katzen von London" ist ein etwas schwächerer Band, aber nichts desto trotz fesselnd. Das Zwischenmenschliche, das Verhältnis zwischen Thorne und Tanner ist gut herausgearbeitet und bekommt eine ganz neue Dimension. Was den Titel angeht finde ich ihn etwas unglücklich gewählt, der englische Originaltitel trifft es besser

Fazit: Ein etwas schwächerer Billingham, nichts desto trotz fesselnd. 3,5 Sterne, aufgerundet auf 4.

Veröffentlicht am 04.03.2018

ein etwas anderer Thriller - wenig Spannung, dafür mehr psychologische Aspekte

Nachts, wenn mein Mörder kommt
0

Nach einem Überfall liegt Sarah mit einer schweren Kopfverletzung im künstlichen Koma. Sie leidet am Locked-In-Syndrom, kann sich nicht bemerkbar machen und erinnert sich an nichts. Nur durch die Gespräche ...

Nach einem Überfall liegt Sarah mit einer schweren Kopfverletzung im künstlichen Koma. Sie leidet am Locked-In-Syndrom, kann sich nicht bemerkbar machen und erinnert sich an nichts. Nur durch die Gespräche der Ärzte und Besucher kann sie sich zusammenreimen, was passiert ist.


Zuallererst: Der Titel ist leider etwas irreführend, der Originaltitel: "The Last Thing I Remember" passt meiner Meinung nach viel besser.


Die Geschichte um Sarah rollt sich aus zwei Perspektiven auf: Einmal aus Sarahs Sicht, die im Locked-In-Syndrom steckt, sich nicht mitteilen kann, aber hört was gesprochen wird und sich nach und nach erinnert. Die andere Sicht auf die Geschichte kommt von Kelly, der Nachbarstochter und guten Freundin von Sarah. Obwohl die beiden einige Jahre trennen, wurden sie zu Freundinnen und Vertrauten, denn im Grunde verbindet sie viel. Kellys Kapitel fallen schon durch den Schreibstil aus der Rolle, der viele Ausdrücke und Slang enthält, wohl typsich für das Milieu in dem Kelly sich als Teenager bewegt.


Mir haben die Kapitel aus Kellys Sicht trotzdem besser gefallen, einfach weil man durch ihre Sicht viel mehr über Sarah und die Beziehung zu ihrem Mann erfährt. Ein anderes Thema ist Mobbing. An Kellys Schule gibt es eine Clique, die sämtliche Schüler tyrannisiert, die brutal agiert und vor nichts zurück schreckt.


Gerade das Mobbing und was mit Kellys bester Freundin passiert, haben mich echt schockiert, ich war emotional an Kelly und Sarah sehr nah dran und konnte mir ihnen mitfühlen. Interessant sind auch die psychologischen Aspekte, die in dieser Geschichte durchklingen und sehr nachdenklich machen.


Fazit: Kein Thriller im herkömmlichen Sinn, denn Spannung kommt nicht wirklich auf. Der Fokus liegt auf dem psychologischen Aspekt und der Frage, was hier wirklich passiert ist. Keine Frage, aus der Thematik hätte man mehr herausholen können. Ich vergebe 3,5 Sterne,.

Veröffentlicht am 25.09.2024

ruhiger Krimi, der etwas mehr Spannung vertragen könnte

Im Unterholz
0

Schauplatz Schweden, im Hinterland. Die ehemalige Journalistin Vera Bergström musste sich nach der Schließung der Zeitungsfiliale neu orientieren. In der örtlichen Schule hat sie einen Job als Aushilfslehrerin ...

Schauplatz Schweden, im Hinterland. Die ehemalige Journalistin Vera Bergström musste sich nach der Schließung der Zeitungsfiliale neu orientieren. In der örtlichen Schule hat sie einen Job als Aushilfslehrerin gefunden, der sie jedoch nicht erfüllt. Sie trauert der Zeit nach, als sie als Journalistin unterwegs war und noch eine intakte Beziehung hatte. Als einige Dörfer weiter eine Frau ermordet im Wald gefunden wird, erhält sie von ihrem ehemaligen Chef den Auftrag, zu recherchieren und die Stimmung der Bevölkerung einzufangen. Je mehr Vera bohrt, desto mehr alte Geheimnisse kommen als Licht.

Das Buch ist für mich ein "Eigentlich"-Buch. Eigentlich eine gute Idee, eigentlich eine nette Protagonistin, eigentlich nicht schlecht zu lesen. Wenn da nicht das gewisse Etwas fehlen würde. Die Stimmung, Atmosphäre in Schweden ist gut eingefangen, nutzt sich aber im Verlauf ab. Vera ist mir eigentlich sympathisch, aber sie hängt noch zu sehr an der Vergangenheit, an ihrem Mann der sie für eine andere verlassen hat. Sie wirkt lethargisch, bekommt ihr Leben nicht wirklich auf die Reihe. Als Journalistin hat sie mir gefallen, allerdings möchte ich manche Dinge nicht wirklich erfahren, z. B. wie oft und wie stark ihre Zwischenblutung ist. WTF? Die Story ist in Ordnung, insgesamt ist mir das Setting aber zu düster und ich vermisse die Spannung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2024

Sophie und Nora

Du kennst sie
0

Der Thriller fällt aus dem Rahmen, denn hier ist der Killer weiblich. Sophie Braam ist Chef hinter dem Bartresen, sie mixt Cocktails und kennt sich mit den Zutaten und noch so einigem anderen bestens aus. ...

Der Thriller fällt aus dem Rahmen, denn hier ist der Killer weiblich. Sophie Braam ist Chef hinter dem Bartresen, sie mixt Cocktails und kennt sich mit den Zutaten und noch so einigem anderen bestens aus. Wissen, das ihr ihre Grandma vermittelt hat. Als Barkeeperin muss sie sich mit unfreundlichen Gästen herumschlagen. Nervige oder sexistische Kommentare, ungeduldige Gäste, Besoffene, Grapscher. Irgendwann wird ihr alles zu viel und sie zieht ihre eigenen tödlichen Konsequenzen.


Zu allererst fällt der atmosphärische Schreibstil auf, er transportiert Stimmungen und lässt die Kulisse bildhaft auferstehen. Doch das alleine reicht leider nicht aus, mir fehlte die Spannung. Ich habe den Thriller gern gelesen, aber irgendwie ist die Story ziemlich geradlinig, vorhersehbar. Mir fehlte der Twist, irgendeine Überraschung, ein Aha-Effekt. Auch das Ende bleibt irgendwie zu offen, ich hätte mir einen ausführlichen Abschluss gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2024

schwache Fortsetzung

Signum
0

"Signum" ist der zweite Teil der Stormland-Trilogie, die Handlung setzt nahtlos an den ersten Teil an. Insofern sollte man logischerweise mit dem ersten Teil "Refugium" beginnen, sonst könnte man Verständnisprobleme ...

"Signum" ist der zweite Teil der Stormland-Trilogie, die Handlung setzt nahtlos an den ersten Teil an. Insofern sollte man logischerweise mit dem ersten Teil "Refugium" beginnen, sonst könnte man Verständnisprobleme bekommen.
Es geht weiter mit den bekannten Protagonisten Kim und Julia. Im ersten Teil war ich ganz begeistert, wie sich Julia und Kim kennenlernen, wie sich die Beziehung der beiden verschiedenen Charaktere gestaltet. In diesem Teil war die Luft für mich raus. Julia wünscht sich eine feste Beziehung und das nimmt für meinen Geschmack viel zu viel Raum ein. Ich empfand Julia zunehmend nervig, auch mit ihrer Verbissenheit, endlich mal ein Buch zu schreiben das mehr Substanz hat.
Kim ist für mich nach wie vor der interessantere Charakter, auch wenn er in diesem Teil auf Abwegen ist und den Rächer spielt.
Die Handlung wirkt gewollt konstruiert, hatte teilweise groteske Züge, so kam für mich auch leider wenig Spannung auf. Sehr schade, denn der erste Teil war ein wirkliches Highlight. Jetzt warte ich auf den nächsten Teil und hoffe dass er es schafft, mich wieder voll mitzureißen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere