Cover-Bild Furchen und Dellen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GOYA
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 14.08.2024
  • ISBN: 9783833748134
Ela Meyer

Furchen und Dellen

Der Tod ihres exzentrischen Großvaters bringt Chris’ Leben ordentlich durcheinander. Um Abschied zu nehmen, kehrt sie in die Kleinstadt zurück, in der sie aufgewachsen ist, aus der sie jedoch vor über sechs Jahren Hals über Kopf geflohen ist. Sie schlittert wieder in das Leben von damals, mit Doro, Rafa und Antonia, die vor sieben Jahren entschieden haben, als Wahlfamilie gemeinsam ein Kind großzuziehen. Zusammen mit Chris, eigentlich. Stück für Stück realisiert sie, wieso sie damals vor der Verantwortung weggelaufen ist und was das alles mit ihrem Großvater zu tun hatte. Ihr wird bewusst, was für einen Einfluss ihr Großvater auf sie gehabt hat, der Mann, der sich sofort auf jeden vermeintlichen Fehler gestürzt hat. Es waren seine Augen, die immer über sie gewacht haben und ihren Blick gelenkt haben.

Ela Meyer erzählt die Geschichte von alten Freund*innen, von einer Rückkehr und vom Aufwühlen tiefsitzender Emotionen einfühlsam, authentisch und mit genau der richtigen Prise Humor. Dabei widmet die Autorin sich unter anderem wichtigen Themen wie gesellschaftliche Erwartungen an Frauen, Kinderwunsch und gewollte Kinderlosigkeit, unterschiedliche Familienmodelle und Feminismus.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2024

Mitten aus dem Leben - Wunderbar passender Titel

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In ihrem Roman „Furchen und Dellen“ widmet sich Autorin Ela Meyer gleich mehreren gewichtigen Themen. Für mich waren aber vorallem die Generationsunterschiede, sowie die Frage nach dem Kinderwunsch im ...

In ihrem Roman „Furchen und Dellen“ widmet sich Autorin Ela Meyer gleich mehreren gewichtigen Themen. Für mich waren aber vorallem die Generationsunterschiede, sowie die Frage nach dem Kinderwunsch im Fokus. Und obwohl Protagonistin Chris denkbar weit von meiner eigenen Lebenssituation entfernt ist, konnte ich mich doch gut in sie hineinversetzen. Besonders spannend war dabei für mich, ihre Entwicklung im Handlungsverlauf. Zunehmend reflektiert nahm sie uns mit auf eine sehr persönliche Erkenntnisreise. Emotional und facettenreich, aber auch nicht vollständig auserzählt, da am Ende doch Einiges offen bleibt, ist diese Geschichte nicht für Jede:n etwas. Der feinfühlige und pointierte Schreibstil spricht allerdings sehr für das Buch und alle die tiefgründige, aber doch auch ruhige Erzählungen, voller gesellschaftlich relevanter Nuancen mögen, werden sich hier verstanden fühlen. Alles in allem gefiel mir die Umsetzung soweit gut. Da mir gerade am Ende aber einige Auflösungen fehlten, gibt es letztlich einen Stern Abzug.

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Loslösen von und Rückkehr in die Vergangenheit

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Da ihr Großvater auf dem Sterbebett liegt, kehrt die anfang vierzig Jahre alte Chris wieder in ihren Heimatort zurück, den sie vor einigen Jahren Hals über Kopf verlassen hat. Dort wohnte sie seinerzeit ...

Da ihr Großvater auf dem Sterbebett liegt, kehrt die anfang vierzig Jahre alte Chris wieder in ihren Heimatort zurück, den sie vor einigen Jahren Hals über Kopf verlassen hat. Dort wohnte sie seinerzeit in einer WG, konnte sich aber mit dem geplanten Familienmodell nicht anfreunden, dass alle WG-Mitglieder das Kind, das sich eine Bewohnerin sehnlichst wünschte, gemeinsam großziehen würden.

Die Rückkehr ist nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem nicht immer einfachen Verhältnis zu dem inzwischen verstorbenen Großvater sondern auch mit der Sprachlosigkeit gegenüber alten Freunden. Für mich wurde hier die Widersprüchlilchkeit von Chris, die einerseits ihre eigenen Wünsche berücksichtigt wissen möchte, als auch die gefühlten Verpflichtungen der Familie als auch dem alten Freundeskreis gegenüber, den sie ja doch vermisst, sehr gut herausgearbeitet. Fehlten mir anfänglich noch die richtigen aktiven Handlungen im Buch, so wurde dies im Verlauf der Geschichte für mich doch immer besser, so dass ich den Roman auch recht flüssig lesen konnte.

Für mich als Leser war es interessant, auch mal über alternative Familienmodelle nachzudenken, die sicherlich nicht für jeden das Richtige und auch rechtlich noch etwas verbesserungswürdig sind.

Eine Geschichte mit Potential, die ich gerne empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Potenzial aber nicht ganz meins

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Der Roman begann sehr stark und ich wünschte ich könnte mehr Punkte vergeben, dich für mich hat sich unterwegs einiges verloren.
Aber erst zum Inhalt: Chis kommt in ihre alte Heimat zurück, weil ihr ...

Der Roman begann sehr stark und ich wünschte ich könnte mehr Punkte vergeben, dich für mich hat sich unterwegs einiges verloren.
Aber erst zum Inhalt: Chis kommt in ihre alte Heimat zurück, weil ihr Großvater stirbt. So wird sie auch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, mit Entscheidungen, die alles verändert haben, mit Freunden, die sich entfernt haben und mit sich selbst, ihren Unzulänglichkeiten und Charakterzügen die ihr aufgedrückt wurden und mit solchen, die verdrängt wurden. Somit beschäftigt der Roman sich mit enorm wichtigen Themen.

Zum einen einer Frau in ihren Wechseljahren, die niemals Kinder wollte, was der große Brich mit ihrer früheren besten Freundin und Mitbewohnerin war, denn diese hat sich den lang ersehnten Kinderwunsch erfüllt und wollte, dass Chris mit einbezogen wird, wodurch Chris damals die Flucht ergriff. Beide Frauen fand ich in ihrem Entschluss sehr stark, eine Frau, die trotz keiner heteronomen Beziehung ein Kind haben will und für diesen Wunsch einsteht, aber auch die Frau, die für sich ganz klar das Muttersein ablehnt. Daher fand ich die Entwicklung von Chris nicht klar genug, dass sie Kontakt zu Kindern möchte ist eine Sache, aber plötzlich stolz darauf zu sein, für eine Mutter gehalten werden zu können verliert für mi ch die Botschaft - bzw ist ein feministischer Rückschritt denn wieder wird impliziert dass Kinder die einzige Lösung im Lebensweg sind. Doch das Buch wollte sich eigentlich die Botschaft haben, dass es eben verschiedene Lebensrealitäten gibt.

Das andere Thema ist das verarbeiten der Kindheitstraumata. Denen wird Chris sich immer bewusster und kann einiges symbolisch durch das entrümpeln des „Elternhauses“ (Opa und Mutter plus Freund der Famile Fred) aufarbeiten und auch Ordnung in ihre Gedanken bringen.

Also wie gesagt starke Themen, aber wie es dargestellt wurde war einfach nicht meines. Angefangen vom Schreibstil, bei dem sehr viel erklärt wird, statt dir Symbolik wirken zu lassen, aber auch in der Menge die hineingepresst wurde und daher teilweise ohne Tiefe schnell erklärt wird.

Da war ein riesiges Potenzial und das Buch ist keinesfalls schlecht, aber leider nicht für mich. Schade, dass ich nur 3,5 Sterne geben kann.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Starke erste Hälfte

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„Furchen und Dellen“, der zweite Roman von Ela Meyer, erschienen 2024 im Goya Verlag, hat mich über weite Strecken sehr berührt und ist ein Buch, das sich mit viel Mut traut, über eine Protagonistin mittleren ...

„Furchen und Dellen“, der zweite Roman von Ela Meyer, erschienen 2024 im Goya Verlag, hat mich über weite Strecken sehr berührt und ist ein Buch, das sich mit viel Mut traut, über eine Protagonistin mittleren Alters in den Wechseljahren (durchaus auch im übertragenen Sinne) zu schreiben – und dabei viele wichtige Fragen an unsere Rollen- und Familienbilder zu stellen. Gerade in der ersten Hälfte des Buches gelingt dieses Meyer mit ungeheurer Leichtigkeit, die ihr dann leider in der zweiten Hälfte etwas abhandenkommt und zunehmend von ihrem – sehr berechtigten – Anliegen verdrängt wird.

Zur Story: Chris, die vor sechs Jahren fluchtartig ihr altes Leben und ihre Heimat verlassen hat, weil in ihrer WG auf einmal der Plan aufkam, zu viert die Elternschaft für ein Kind anzutreten, ein Plan, der ohne Chris gemacht wurde und der bei ihr nicht auf Gegenliebe stieß, weil sie sich nicht mit einem Kind ihr Leben leben sah, diese Chris also, kehrt nun in ihre Heimat zurück, weil ihr Großvater, in dessen Haus sie aufgewachsen ist mit ihrem Bruder und ihrer Mutter, im Sterben liegt. Diese Rückkehr in so vieles gleichzeitig, in ihre Kindheit, in ihre Kernfamilie, zu ihrer alten WG, zu ihren Träumen und ihrer Jugend, konfrontiert Chris mit mindestens ebenso vielen Themen, die unbearbeitet in ihrem Inneren liegen, ähnlich wie die vielen Kisten des Hauses, das nun ausgeräumt werden muss. Vorsichtig und oft taumelnd wühlt sie sich nicht nur durch die Stockwerke des Hauses, sondern auch durch all das Weggeschobene ihres bisherigen Lebens – und muss sich dabei auch immer mehr dem Thema stellen, dass sie nicht mehr zwanzig ist und ihr Leben vielleicht in eine neue Phase übergeht.
Meyer schreibt fluffig und leicht, hat dabei aber erheblich Tiefgang, sie findet berührende Bilder und Situationen, ihr gelingt selbst in schwierigen Passagen eine Heiterkeit und Emotionalität, die mich im vorderen Teil des Buches absolut für sie eingenommen hat und dazu führte, dass ich mir direkt den Vorgängerroman „Es war schon immer ziemlich kalt“ besorgt habe, denn ihr Schreiben ist auf jeden Fall eine Entdeckung. Und, ganz großes Lob, Ela Meyer nutzt durchgehend und ganz selbstverständlich gendersensible Sprache und bettet Queerness als ganz simpel vorhandener Teil unserer Realität ganz wundervoll in den Roman ein. Je weiter dieser voranschreitet, desto mehr Themen werden aber in die Handlung gepfercht und desto ausgesprochener und teilweise fast schon referatartig werden diese Themen verhandelt, so dass ich zunehmend das Gefühl hatte, das jetzt das Anliegen die Handlung dominiert. Die so gelungene Symbiose des ersten Teils kann leider nicht mehr aufrechterhalten werden. Dabei verliert sie auch Figuren auf den Weg, die sehr interessant sind und über die ich als lesende Person gerne mehr erfahren würde. Gerade Chris Beziehung zu ihrer Mutter bekommt leider kaum Raum, ist aber spürbar wichtig für Chris Leben. Obendrein entwickeln sich die Figuren doch sehr rasant. Irgendwie beschlich mich das Gefühl, am Ende fehlte Zeit zum Fertigschreiben oder eine Seitenzahl sollte nicht überschritten werden, was für mich dem Roman nicht guttut. Da fehlt etwas. Meyer entscheidet sich auch für ein offenes Ende. Ich habe gar nichts gegen offene Enden, aber dieses verliert sich für mich doch etwas im Nirgendwo.

Und ohne spoilern zu werden, ist es in einem Roman, der so stark feministisch beginnt, wirklich problematisch, wenn sich am Ende ein Bild herstellt, das doch wieder sagt, dass eine weiblich gelesene Person schon den Kontakt zu Kindern benötigt, um wirklich bei sich anzukommen. Schade, denn die erste Hälfte des Buches fand ich richtig stark.

Was durchweg trägt ist Ela Meyers sicheres Gespür für Dialoge, sanfte Komik und Figurengestaltung, ihre Fähigkeit, Menschen glaubwürdig zu portraitieren und mich großer Leichtigkeit durch die Handlung zu schreiten. Für den ersten Teil hätte ich 5 Sterne vergeben. Zusammen mit den zweiten Teil muss ich mich leider bei 3 bis 3, 5 einpegeln. Und dennoch eine klare Leseempfehlung aussprechen, denn: Mit einer starken ersten Halbzeit kann mensch durchaus Weltmeister:in werden.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Chris

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Der Opa von Chris stirbt und ihr Leben ist nicht mehr so wie es war. Sie reist in ihre Heimatstadt und fängt an ihr Leben auf zu arbeiten.

Das Cover ist zwar interessant, aber wirft auch viele Fragen ...


Der Opa von Chris stirbt und ihr Leben ist nicht mehr so wie es war. Sie reist in ihre Heimatstadt und fängt an ihr Leben auf zu arbeiten.

Das Cover ist zwar interessant, aber wirft auch viele Fragen auf und der Titel? Furchen und Dellen – ja da habe ich gedacht, das ist ein Buch für Dich. Doch leider hat dieses Buch meine Erwartungen nicht erfüllt. Das Buch erzählt die Geschichte von Chris, die vor Jahren Hals über Kopf aus der Kleinstadt, in der sie aufgewachsen ist regelrecht geflohen ist. Doch nun stirbt ihr Opa und sie kehrt zurück. Sie trifft ihre Mutter, Bruder und Familie und ihre Freundinnen und beginnt ihr altes Leben Revue passieren zu lassen. So ein Leben hat doch sicher einiges zu bieten, ja hat es und es gibt davon „Furchen und Dellen“. Die Geschichte selber ist sehr interessant, aber in meinen Augen wäre da viel mehr drin gewesen. Im ersten Teil wird fast nur das Leben geschildert, es finden kaum Dialoge statt. Die Dialoge häufen sich dann später, aber mir fehlt bei dem Buch etwas. Es klingt oft wie eine Erzählung des Lebens, es war nie spannend und was bei mir gar nicht rüber gekommen ist, sind Emotionen. Mich hat das Buch leider nicht überzeugt – schade !

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