Hier geht es um die unterschiedlichen Mindsets von Angestellten, Selbständigen, Unternehmern & Unternehmerinnen, Investorinnen & Investoren und darum, dass wir, wenn wir von einer dieser Identitäten zu ...
Hier geht es um die unterschiedlichen Mindsets von Angestellten, Selbständigen, Unternehmern & Unternehmerinnen, Investorinnen & Investoren und darum, dass wir, wenn wir von einer dieser Identitäten zu einer anderen wechseln möchten (oder sie um eine weitere ergänzen möchten), auch an unserer Persönlichkeit arbeiten müssen. Mit einem Angestellten-Mindset lässt sich nicht gut ein Unternehmen betreiben und vice versa, und auch Freiberufliche unterscheiden sich deutlich von Unternehmern oder Investoren. Es ist kein psychologisch-wissenschaftliches Buch, sondern das eines reichen Unternehmers und Investors und damit eine andere (und auch sehr interessante) Perspektive.
Arctic Mirage ist ein Buch, für das es die richtige Stimmung und ein Sich-Einlassen-Wollen braucht. Es ist keine Feel-Good-Lektüre und kein typischer Krimi oder Thriller, sondern die Beschreibung einer ...
Arctic Mirage ist ein Buch, für das es die richtige Stimmung und ein Sich-Einlassen-Wollen braucht. Es ist keine Feel-Good-Lektüre und kein typischer Krimi oder Thriller, sondern die Beschreibung einer sehr dunklen Beziehungsdynamik. Das Ende wird gleich auf der ersten Seite vorweggenommen, das nimmt ein bisschen etwas von der Spannung. Andererseits liest man dadurch das Buch auch mit einem speziellen Fokus und fragt sich, wie es zu dieser Entwicklung gekommen sein mag.
Der Schreibstil spiegelt das Thema des Buches. So gut wie alle beteiligten Personen werden in einer Weise geschildert, in der man sich ihnen nicht nahe fühlt. Die ganze Atmosphäre ist kalt, distanziert, düster, und lädt wenig zu Empathie ein, mit kaum jemandem der Charaktere. Handlungen echter Freundlichkeit oder Menschenliebe kommen kaum vor.
Ich empfehle das Buch allen, die sich für toxische Beziehungen, Narzissmus, Psychopathie und Gaslighting interessieren und sich von diesen Themen nicht getriggert fühlen, sondern darauf einlassen wollen. Die Hauptbotschaft des Buches ist für mich eine emotionale, es lässt mich emotional berührt zurück, weil ich nun diese Dynamiken noch besser nicht nur verstehen, sondern auch nachfühlen kann.
Inhaltlich bleiben viele Stellen offen und es werden nicht alle offenen Fragen am Ende geklärt... vielleicht gehört aber auch das zu dem Gefühl, das das Buch vermitteln will.
Schön wäre es gewesen, auch ein bisschen noch mehr ein Gefühl für den hohen Norden Finnlands und Lapplands durch das Buch zu bekommen, das kam ein bisschen zu kurz - war aber auch nicht Hauptthema und -fokus des Buches.
"Violeta" war mein zweites Buch von Isabel Allende. Davor hatte ich schon "Das Geisterhaus" gelesen und großartig gefunden, das legt die Maßstäbe hoch an. Erzählen kann Isabel Allende, ihre Geschichten ...
"Violeta" war mein zweites Buch von Isabel Allende. Davor hatte ich schon "Das Geisterhaus" gelesen und großartig gefunden, das legt die Maßstäbe hoch an. Erzählen kann Isabel Allende, ihre Geschichten sind interessant und die Figuren vielschichtig gezeichnet. Das Buch liest sich grundsätzlich flüssig und es war eine interessante Lebensgeschichte. Anhand von Violetas Lebensgeschichte und der Geschichten ihrer Angehörigen werden diverse historische Entwicklungen des Chiles der letzten 100 Jahre (angefangen von der Spanischen Grippe über die Wirtschaftskrise Ende der 1920er über den Militärputsch und schließlich die Rückkehr zur Demokratie bis zur Coronapandemie 100 Jahre später) lebendig.
Als ich in das Buch einmal hineingefunden hatte, habe ich es gerne gelesen... das hat allerdings gut 80 bis 100 Seiten gedauert. Am Anfang hat mich das Buch nicht sonderlich gefesselt, deutlich weniger als "Das Geisterhaus" und weniger als viele andere Bücher, die ich sonst lese... ich glaube, es war zu beschreibend und hatte zu wenig Spannungsbogen. Das wurde im Verlauf des Buches dann aber besser.
Insgesamt ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich für chilenische Geschichte interessieren und diese gerne locker in Romanform nahe gebracht bekommen möchten... also unterhalten und dabei etwas lernen möchten. Grundsätzlich guter Erzählstil, allerdings speziell im ersten Teil des Buches noch etwas ausbaufähig, deshalb nur vier von fünf Sternen.
Das "Mondschein-Café" ist ein nettes kleines Büchlein für zwischendurch. Es liest sich leicht und schnell, vermittelt eine zauberhafte, positive Stimmung und entführt in eine andere Welt. Der Umschlag ...
Das "Mondschein-Café" ist ein nettes kleines Büchlein für zwischendurch. Es liest sich leicht und schnell, vermittelt eine zauberhafte, positive Stimmung und entführt in eine andere Welt. Der Umschlag ist sehr hübsch gestaltet und fühlt sich hochwertig an, es sind auch einzelne Elemente grafisch und haptisch hervorgehoben (der Mond, die Fenster, die Tafel vor dem Café...).
Es geht um verschiedene Menschen in Japan, Männer und Frauen, die an Wendepunkten ihres Lebens stehen, mit sich und der Welt hadern oder etwas bereuen... und plötzlich und überraschend zu einem Besuch des Mondscheincafés eingeladen werden. Das Mondscheincafé wird von Katzen in Menschengröße betrieben, es erscheint immer zu Vollmond an verschiedenen Orten und die Besucher bekommen dort individuell maßgeschneiderte köstliche Desserts und Getränke angeboten und dazu ihr Horoskop gedeutet.
Bei der Horoskopdeutung handelt es sich - obwohl es sich um eine japanische Autorin handelt und auch der Schauplatz des Buches in verschiedenen japanischen Städten spielt - um eine nach westlicher Astrologie. Beispielsweise geht es um die Auswirkungen des rückläufigen Merkurs, von Sonnenstellung und Aszendent und von verschiedenen Planeten in verschiedenen Häusern.
Die Astrologie zieht sich durch das Buch und ist ein wichtiges Kernthema, noch deutlicher als der japanische Mythos der Katzen, die den Menschen, die sie gut behandelt haben, etwas zurückgeben wollen, mit dem das Buch beworben wird.
Daraus schließt sich auch schon, wem ich das Buch empfehlen kann: Menschen, die sich nicht nur für eine nette kleine Lektüre angesiedelt in Japan interessieren, sondern auch der Astrologie zumindest nicht komplett kritisch gegenüberstehen.
Wer von dieser gar nichts hält und auch in einem fiktiven Roman nichts darüber lesen möchte, wird sich mit diesem Buch eher keinen Gefallen tun. Gleichzeitig ist es aber für Astrologie-Interessierte auch keine wirkliche Einführung in diese, dafür bleiben die besprochenen Themen zu einzelfallhaft und gehen zu wenig in die Tiefe.
Vom Konzept her hat das Buch ansonsten ein bisschen Ähnlichkeit mit dem davor erschienenen, ebenfalls japanischen, Bestseller "Frau Komachi empfiehlt ein Buch", in dem es ebenfalls um Menschen geht, die an Wendepunkten ihres Lebens einen Rat bekommen (dort durch Bücher, hier durch die astrologische Analyse der Katzen), die ihnen hilft, etwas zu verändern.
Im Vergleich zu jenem Buch liest sich das Mondscheincafé deutlich schneller und leichter, bleibt mehr an der Oberfläche, und es werden nur wenige Aspekte aus dem Leben der vorkommenden Personen vorgestellt. Damit haben die Figuren und die Handlung nicht sonderlich viel Tiefe, es ist aber eine nette und angenehme Unterhaltungslektüre und hinterlässt eine angenehme Stimmung, deshalb vier von fünf Sternen.
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich es unglaublich bewundernswert von Heide Fuhljahn finde, zu diesem doch recht stigmatisierten Thema so ein ehrliches und persönliches Buch zu verfassen. Wer das ...
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich es unglaublich bewundernswert von Heide Fuhljahn finde, zu diesem doch recht stigmatisierten Thema so ein ehrliches und persönliches Buch zu verfassen. Wer das Buch gelesen oder sich ein bisschen mit der Autorin beschäftigt hat, weiß auch, dass sie so einige harte Schicksalsschläge hinter sich hat (mit 9 Jahren die Mutter verloren, bei einem abwertenden Vater aufgewachsen, lange depressive Phasen etc.). Vor diesem Hintergrund ist es noch bewundernswerter, so mutig für ein Leben zu kämpfen, das ihr entspricht, und auch mit ihren Botschaften und Anliegen an die Öffentlichkeit zu gehen. Dafür alleine würde ich 5 Sterne geben.
In der Beschreibung des Buches "Allein unter Dünnen" geht es vor allem um die 14 Mutproben, und auf diese war ich auch sehr neugierig, als ich begonnen habe, mich mit dem Buch auseinanderzusetzen. Diese Mutproben finden sich auch tatsächlich im Buch, aber es ist keineswegs so, dass das Buch überwiegend aus diesen bestehen würde. Sie sind eher als kurze Einschübe und Auflockerungen zwischendurch anzusehen.
Ansonsten ist das Buch eine sehr bunte Mischung an Gedanken, Gefühlen, Gesprächen rund um die Themen Körperbild, Körpergewicht und Diversity. Der Autorin ist es offenbar ein Anliegen, sich nicht nur mit dem Thema Körpergewicht zu befassen, sondern auch gleich den Bogen zu diversen Themen von Diversity, Benachteiligung und Diskriminierung zu spannen.
Das ist einerseits durchaus interessant zu lesen und die Verbindungen nachvollziehbar. Andererseits war es für mich insgesamt ein Buch, dem ein bisschen der rote Faden gefehlt hat, mir persönlich waren es zu viele an kurz angerissenen Themen, ich hätte mir eine thematische Straffung und dafür Intensivierung einzelner Schwerpunkte gewünscht. Dafür ein Stern Abzug, deshalb in Summe 4 Sterne für das Buch.
Besonders interessant waren für mich die Teile, in denen Frau Fuhljahn persönlich aus ihrem Leben und ihrer Geschichte oder von den Mutproben erzählt hat, sowie das Interview mit dem Arzt Dr.med Michael Dümpelmann ganz am Ende und seine Theorie, dass das Körpergewicht von Frauen auch deshalb oft gesellschaftlich so ein Thema ist, weil es auch für Macht und Raum-Einnehmen steht, ein sehr spannender, neuer Blickwinkel!