Cover-Bild Viel näher als zu nah
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Dressler
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 25.09.2017
  • ISBN: 9783791500577
  • Empfohlenes Alter: bis 15 Jahre
Angela Kirchner

Viel näher als zu nah

Am Anfang war der Knall. Es ist diese Nacht, diese Party, die alles verändert im Leben von Fey und Lucas. Fey und ihre Freundin wollen eigentlich nur nach Hause und geraten mitten rein in das Motorradrennen von Lucas und Ben, mitten rein in den Unfall. Mitten rein in ein neues Leben. Und dann treffen Fey und Lucas sich wieder. Obwohl sie sich hassen sollten, sprüht es Funken, und nicht nur vor Wut!

Modern, eindringlich und ungeschminkt: Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, erzählt aus zwei Perspektiven.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2017

Wunderbarer Schreibstil

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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Dressler (25. September 2017)
ISBN-13: 978-3791500577
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Preis: 16,99€
auch als E-Book erhältlich

Hier findet ihr eine Leseprobe.

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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Dressler (25. September 2017)
ISBN-13: 978-3791500577
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Preis: 16,99€
auch als E-Book erhältlich

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Wunderbarer Schreibstil

Inhalt:
Eine vermurkste Party, eine dumme Entscheidung, ein Unfall, ein Wiedersehen.

Für Fey und Lucas ändert sich durch den Unfall einiges. Sie müssen nicht nur mit den direkten Folgen zurechtkommen, sondern auch mit dem, was es psychisch bei ihnen auslöst. Und da sind sie sich anfangs gegenseitig keine große Hilfe. Auch dass sie sich vom jeweils anderen angezogen fühlen, verkompliziert die Sache nur …

Meine Meinung:
Schon mit ihrem Debütroman „Über den Dächern wir zwei“ konnte die junge Autorin Angela Kirchner mich begeistern. Ihr Schreibstil ist herrlich erfrischend, lebendig, bildhaft, ironisch, sarkastisch – einfach wunderbar. Der Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt, aus der Sicht von Fey und aus der Sicht von Lucas, jeweils in der 1. Person. Trotzdem weiß man stets genau, wessen Perspektive man gerade liest, denn die Schriftbilder sind verschieden und man erkennt es auch immer direkt am Inhalt. Mir hat besonders die fortlaufende Erzählung gefallen. Eine Szene beginnt in der einen Perspektive und wird dann nahtlos in der zweiten fortgesetzt.

Angela Kirchners Figuren muss man einfach gernhaben. Sie sind sympathisch und tiefgründig, haben Ecken und Kanten und sind bereit, dazuzulernen und sich zu entwickeln. Diese Entwicklung zu verfolgen, ist das pure Lesevergnügen. Ich habe mit Fey und Lucas mit gelitten, mit gegrinst, mit gefürchtet. Ich wollte diese beiden tollen Protagonisten immer wieder in den Arm nehmen und ihnen versichern, dass alles gut wird. Auch wenn es nicht so aussah.

Es war herrlich, zu lesen, wie sie aneinander vorbeireden und zu spüren, wie es zwischen ihnen knistert, obwohl sie sich eigentlich hassen sollten. Es war schön zu lesen, wie sie aneinander wachsen, wie sie mit Schuld und Vergebung umgehen.

Angela Kirchner konnte mich auch immer wieder mit unvorhergesehenen Wendungen überraschen. So war es ein sehr unterhaltsamer und emotionaler Lesespaß mit einem ernsten Hintergrund.

Da die Autorin mich mit ihrem Roman insgesamt wieder absolut berühren und mitreißen konnte, kann ich auch locker über zwei Logikfehler hinwegsehen. (Wer kann schon an 2 Krücken gehen, wenn er einen Arm in Gips hat? Zum anderen kann ich leider nichts sagen, ohne zu spoilern.)

Fazit:
Ein tolles Jugendbuch mit einer hinreißenden Liebesgeschichte und ernstem Hintergrund, verpackt in einen grandiosen Schreibstil. Was will man mehr?

★★★★★

Veröffentlicht am 10.11.2017

Tiefgründig und emotional

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Ich kannte die Autorin bereits und hatte schon ihr Debüt gelesen, da mir das schon richtig gut gefallen hatte war ich gespannt auf ihr neustes Werk.
Was mir natürlich sofort aufgefallen ist war das wundervolle ...

Ich kannte die Autorin bereits und hatte schon ihr Debüt gelesen, da mir das schon richtig gut gefallen hatte war ich gespannt auf ihr neustes Werk.
Was mir natürlich sofort aufgefallen ist war das wundervolle Cover, es funkelt und glitzert richtig schön. Doch auch der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb.

Der Stil der Autorin ist sehr einnehmend und emotional.
Sie schaffte es mich sofort in den Bann der Story zu ziehen.
Als ich den Klappentext gelesen hatte habe ich eine romantische Liebesgeschichte erwartet, doch während des lesen merkte ich schnell das dies hier nicht der Fall ist. Sicherlich gibt es hier die zarte Beziehung der beiden Hauptcharaktere doch im Vordergrund steht viel mehr der Unfall und dessen Folgen.

Es sollte eine ausgelassene Party werden, doch wie diese Endet hätte niemand erwartet. Lucas nicht und Fey erst recht nicht. Ein folgenschwerer Unfall verändert das Leben aller Beteiligten schlagartig.

Als sich Lucas und Fey einige Zeit nach dem Unfall wieder treffen sollte da eigentlich nichts anderes sein als Hass und Wut, und auch wenn Fey wütend ist spürt sie dennoch die Funken sprühen.
Wie kann das sein? Hat das ganze überhaupt Sinn?

Der Autorin gelingt es die Story der beiden sehr ergreifend zu schildern, ich hatte während des lesen Gänsehaut, ich war traurig, und ich war glücklich. Das ganze gleicht einer emotionalen Achterbahnfahrt.

Was mir hier noch besonders gut gefallen hat war die Erzählweise, denn hier steht Lucas klar im Vordergrund. Denn die Story wird größtenteils aus seiner Sicht erzählt.

Beide Charaktere finde ich authentisch und realistisch gezeichnet ich konnte mich gut in sie hineinversetzten. Ich konnte ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen und schloss die beiden unglaublich schnell in mein Herz.

Die Handlung ist in meinen Augen tiefgründig, berührend und emotional.
Dieses Buch ist ein wahres Highlight denn es bietet so viel mehr als es den Anschein macht.

Klare Empfehlung.

Fazit:
Mit "Viel näher als zu nah" ist der Autorin ein tiefgründiges, emotionales, berührendes und romantisches Buch gelungen welches mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Von mir bekommt dieses Buch die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Viel näher als zu nah ... von Angela Kirchner

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Als Lucas eines Abends mal wieder eine Party besucht, ist es eigentlich nichts allzu besonderes für ihn – es könnte ein Abend wie viele andere werden. Doch dann trifft er zufällig im Garten des Hauses ...

Als Lucas eines Abends mal wieder eine Party besucht, ist es eigentlich nichts allzu besonderes für ihn – es könnte ein Abend wie viele andere werden. Doch dann trifft er zufällig im Garten des Hauses auf Fey, und diese Begegnung ändert alles für ihn. Doch als Fey die Party überstürzt verlässt und Lucas noch nicht einmal den Namen des Mädchens erfahren hat, muss er sich abreagieren….und überredet seinen Freund Ben zu einer Aktion, die er später bitter bereuen wird……

Dieses Jugendbuch zieht vom ersten Moment an die Blicke auf sich, was natürlich zuerst an der wirklich außergewöhnlich schönen Gestaltung des Covers liegt. Die Schrift ist glänzend und in einer tollen Farbe, doch erst wenn man das Buch in die Hand nimmt, merkt man, dass es sich wie um eine Art sehr stabilen Karton/Pappe handelt, was einfach unglaublich toll wirkt.

Doch natürlich ist es nicht nur das Cover, was bei dieser Geschichte wirkt, denn auch die Story rund um Fey und Lucas erzählt die Autorin Angela Kirchner in einer etwas anderen Art und Weise. Einerseits bekommt die Geschichte durch die wechselnden Perspektiven zwischen den beiden Protagonisten (wobei die Gedanken von Lucas einen deutlich größeren Teil einnehmen, was mir nicht ganz so gut gefallen hat) eine Erzählweise, die eigentlich immer für schnelleres Lesen bei mir sorgt, da man meist erfahren möchte, wie es bei dem jeweils anderen weitergeht – und andererseits ist es die einfühlsame Schreibweise und die Themen (Unfallopfer, Schuldgefühle, beginnende Liebe, Freundschaft), welche die Geschichte zu etwas Besonderem werden lassen.

Anders als man zunächst annehmen könnte, geht es eben nicht nur um eine beginnende Liebe zwischen zwei Jugendlichen, sondern es ist noch viel mehr, was die Leser von Seite zu Seite erfahren. Doch auch hier gelingt es der Autorin in einer scheinbar nüchternen, aber dennoch nicht gefühllos wirkenden Art und Weise, die Geschichte mit der richtigen Dosis Gefühl zu erzählen, ohne die Sätze mit allzu viel Kitsch zu umranden.

„Viel näher als zu nah“ von Angela Kirchner ist ein Jugendroman, bei dem der Inhalt vielleicht eine andere Geschichte erzählt, als man zunächst vom Cover vermuten könnte, welcher mich angenehm überrascht und auf den meisten Seiten gut unterhalten hat.

Erschienen ist das Buch im Dressler-Verlag.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Eine zerbrechliche Liebe am Abgrund

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Allgemeines:

Titel: Viel näher als zu nah
Autor: Angela Kirchner
Verlag: Dressler (25. September 2017)
Genre: Roman
ISBN-10: 3791500570
ISBN-13: 978-3791500577
ASIN: B071NPMSXV
Seitenzahl: 256 Seiten
Vom ...

Allgemeines:

Titel: Viel näher als zu nah
Autor: Angela Kirchner
Verlag: Dressler (25. September 2017)
Genre: Roman
ISBN-10: 3791500570
ISBN-13: 978-3791500577
ASIN: B071NPMSXV
Seitenzahl: 256 Seiten
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Preis: 11,99€ (Kindle-Edition)
16,99€ (Gebundene Ausgabe)



Inhalt:

Am Anfang war der Knall. Es ist diese Nacht, diese Party, die alles verändert im Leben von Fey und Lucas. Fey und ihre Freundin wollen eigentlich nur nach Hause und geraten mitten rein in das Motorradrennen von Lucas und Ben, mitten rein in den Unfall. Mitten rein in ein neues Leben. Und dann treffen Fey und Lucas sich wieder. Obwohl sie sich hassen sollten, sprüht es Funken, und nicht nur vor Wut!


Bewertung:

Auf diesen Roman aufmerksam geworden bin ich über die Verlagsseite der Verlags-Gruppe Oetinger. Der Name der Autorin hat mir erst nicht gesagt, doch als ich mitten im Lesen war ist mir aufgefallen, dass ich schon das Debüt von Angela Kirchner "Über den Dächern wir zwei" mit Begeisterung gelesen habe. Und auch diese ungewöhnliche Liebesgeschichte, eindringlich und wunderbar zart erzählt, ist etwas ganz Besonderes!

Doch zuerst einige Worte zum Cover und der äußerlichen Gestaltung. Ich muss zugeben, dass ich das Cover auf den ersten Blick nicht besonders ansprechend fand. Die rosa, glänzende Schrift mit den verlaufenden Blumen erschienen mir zu aufdringlich, der türkisblaue Stoffstreifen über dem Buchrücken zu kontrastreich und der kartonierte Hintergrund zu schlicht. Auch von der Einbandart, mit festem Karton anstatt einem normalen Buchdecken, hat mich zuerst verwundert. Doch jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass mir die Art, wie sich das Buch von Einband und Titel her von der Masse abhebt, sehr gut gefällt. Sowohl der pinke Titel, der wunderschön glänzt, wenn man ihn ins Licht dreht, als auch der aufdringlich große Titel passen wunderbar zur Handlung und spiegeln die Grundatmosphäre wider: einerseits blumig, zart und schön, anderseits aufdringlich, seltsam und scharfkantig. Einfach wundervoll! Gut gefallen hat mir auch, dass die Schriftart sich mit der Perspektive ändert, so erhalten die Passagen aus Feys Sicht eine größere, rundere Schrift, als die kleingedruckten, eckigen Passagen aus Lucas´ Sicht, sodass man die beiden wunderbar unterscheiden kann und die Perspektivwechsel nicht in Verwirrung ausarten.


Erster Satz: "Ich kann das"


Nach einem recht verwirrenden und abrupt beginnenden Prolog werden wir in eine der wohl ungewöhnlichsten Liebensgeschichten des Jahrhundert eingeführt: zwei verletzte Menschen, die das Schicksal grausam zusammen finden lassen hat und sie dann immer wieder durch zufällige Begegnungen im Alltag konfrontiert. Ein grausames Spiel oder eine Möglichkeit auf Heilung für sie beide?


"Atmen, ich muss atmen.
Es geht nicht. Alles steht in Flammen.
Niemals.
Niemals zuvor.
Niemals zuvor hatte ich solche Schmerzen."



Das ist der Schlüsselmoment der alles verändert: Durch Lucas Svensson sind drei Menschen schwer verletzt worden, als er nach einer Party mit seinem Freund Ben ein Motorradrennen veranstaltet. Schwer verletzt wird er durch sein Gewissen gequält, unfähig aus seinem Loch wieder hinauszuklettern. Als er dann noch erfährt, dass er eines der Mädchen kennt, deren Leben er zerstört hat, reißt es ihm den Boden unter den Füßen weg. Ausgerechnet Fey, der er auf der Party näher gekommen war und die ihm mit ihren pinken Haaren sofort aufgefallen und ihn mit ihrer sarkastischen, lockeren Art fasziniert hat. Als Lucas sie daraufhin aufsucht, um sich zu entschuldigen und sie unglaublich wütend und verletzt wiederfindet, ist es ein Schock für sie beide. Dass sie ihn nun hasst ist verständlich, doch als sich ihre Wege immer wieder kreuzen und obwohl sich beide dagegen wehren, können sie es dennoch nicht verhindern, dass sie sich voneinander angezogen fühlen...


"Ich habe ständig das Bild vor Augen, wie sich rotes Blut mit dem Pink ihrer Haare vermischt. Inzwischen sind ihre Haare blau. Die Farbe wird von Mal zu Mal dunkler, wenn wir uns über den Weg laufen. Das ist ein Stimmungsbarometer für meine Laune, je dunkler ihre Haare, desto schlechter meine... mein... mein Gewissen."


Ich habe die atmosphärische Diskrepanz eben schon angesprochen: das Buch vereint eine unglaublich zerbrechliche Liebe, die am Abgrund aus Gefühlen, Schuld und Verletzungen wandelt, immer in Gefahr abzustürzen. Diesen stetigen Drahtseilakt zwischen Hass und Liebe, Schuld und Vergebung, Täter und Opfer, Licht und Dunkelheit, Lachen und Weinen authentisch darzustellen, erfordert unglaublich viel Fingerspitzengefühl, doch Angela Kirchner meistert das ganz wunderbar. Mit ihrer vorsichtigen, zurückhaltenden Art, Szenen zu konstruieren und ihrem flüssigen Schreibstil, lässt sie die knapp 250 Seiten wie im Fluge vergehen und hält eine knisternde Spannung aufrecht, die durch die leise Tragik der beiden Protagonisten entsteht, während wir Leser hoffen, dass sie die Schwierigkeiten, die ihr Schicksal ihnen in den Weg gelegt haben, zusammen überwinden können und zueinander finden.


Lucas:

"Fey lächelt. Ganz langsam senke ich meinen Kopf. Wie schon heute Nachmittag verändert sich ihr Gesicht auf eine Weise, die ich für die Ewigkeit konservieren möchte. Ich sollte Tesa über den Moment kleben, einen Film darüber drehen, was dieses Lächeln mit ich macht, oder sie einfach darum bitten, mindestens einmal am Tag so zu lächeln. Für den Rest ihres Lebens."


Das wirklich besondere an diesem Buch sind die Charaktere und vor allem deren Verbindungen. Obwohl sich Lucas und Fey die Erzählperspektive teilen, ist er eindeutig der Hauptprotagonist der Geschichte. Als solcher ist er sowas von antiklischeehaft und gespalten, dass er sich unsere Sympathie erst erkämpfen muss. Wir lernen ihn zuerst als gewissenlosen Aufreißer und coolen Typen kennen, dem nichts wichtiger ist als sein Ruf, sein Motorrad und ein wenig Spaß zu haben. Doch nach dem Unfall ändert sich das alles. Seine Schuld drückt ihn in ein tiefes Loch, aus dem ihm weder seine Eltern, noch sein bester Freund Ben heraushelfen können, da er blind vor Verzweiflung jede Hilfe ablehnt und sich nur auf sich selbst konzentriert. Das gerade das Mädchen, dass er durch seine Schuld ebenfalls in einen Abgrund gestoßen hat, ihm dabei helfen wird, den Weg hinaus zu finden, ist eine kranke Fügung des Schicksals, die er niemals erwartet hätte, eben so wenig wie Fey selbst. Im Laufe des Buches wird Lucas immer sympathischer, auch wenn er immer wieder Fehler macht. Er ist sich bewusst, dass er großen Mist gebaut hat und versucht, alles wieder geradezubiegen, wobei er weder auf seine Gesundheit noch auf seine eigenen Gefühlen Rücksicht nimmt. Es ist wirklich beeindruckend, wie er immer wieder aufsteht, sich aufrafft und sich schmerzhaften Dingen stellt und so versucht, seine Schuld abzuarbeiten.


Fey:

"Hey wow! Vorsicht!", sage ich, und ein nervöses Lächeln rutscht mir über die Lippen. Das hier ist viel näher als zu nah. Meine Hände liegen noch auf seiner Brust, ich muss sie wegnehmen, damit seine Wärme mich nicht einfangen kann. Gleich nehme ich sie weg.
Gleich..."



Auch Fey, eigentlich Felicitas Lippkes, ist ein recht zwiespältiger Charakter, den man ebenfalls weder einfach durchschauen noch so schnell ins Herz schließen kann. Trotz der kleinen Passagen aus ihrer Sicht ist sie sehr schwer einzuschätzen, was sie sowohl in Lucas´ als auch in den Augen des Leser sehr interessant macht. Sie versucht zuerst, Lucas für seine Verantwortung zu hassen, man sieht sie dabei aber immer mehr scheitern. Da wir eine wichtige Information über sie erst ganz am Ende erfahren, wirken ihre wechselnden Launen sprunghaft und überraschend, sind aber nur reiner Selbstschutz. Ansonsten ist sie ein erstaunlich lebensfrohes und aufrichtiges Mädchen, wenn man bedenkt, was sie alles hinter sich hat. Sie lässt sich so einfach nicht unterkriegen und beeindruckt so genau wie Lucas mit innerer Stärke.
Gerade die spannende Wendung am Ende reißt die Handlung in eine ganz neue Richtung und man versteht endlich ihr Handeln und die volle Tragik des ganzen. Mich hat es sehr berührt.

Auch Lucas´ Beziehung zu seinem besten Freund Ben ist sehr interessant. Auch er hat große Probleme, die aber in denen von Lucas komplett untergehen, was ihn authentisch mitleiden lässt.
Alle Charaktere sind also wirklich super herausgearbeitet und glaubwürdiger dargestellt, als man das bei so wenigen Seiten und einem solch schwierigen Thema erwarten würde!


"Wenn ich könnte, würde ich all die Bilder und Gedankenfetzen, die mich an den Unfall erinnern, gegen etwas eintauschen, was ... ich weiß nicht... anders schlimm ist. Gegen die Schmerzattacken vom Anfang zum Beispiel. Gegen drei weitere Jahre mit Krücken. Oder gegen eine fette Tracht Prügel. Aber so läuft das nicht. Stattdessen blitzen mehr Erinnerungen auf, wechseln sich im Takt meines Herzschlags ab.
Badumm - badumm - badumm.
Rücklicht - Fiat - Kreuzung.
Badumm - badumm - badumm.
Ampel - dunkel - Schmerz."



An manchen Stellen bemerkt man die Kürze dann aber doch, so sind einige Szenen ein wenig sprunghaft und zwischendrin fehlt ein kleines bisschen Substanz, weshalb ich auch keine vollen 5 Sterne vergeben werde. Trotzdem bin ich rundum begeistert von diesem kleinen Meisterwerk.

Wer also typische Liebesgeschichte erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht werden, viel mehr haben die Protagonisten damit zu kämpfen, mit dem schlimmen Unfall und seinen Folgen klarzukommen, sich ihre Schuld einzugestehen, einander verzeihen zu können und so damit abzuschließen.
Das Ende ist recht offen gehalten, was in dem Fall genau richtig gewählt ist. Alle wichtigen Fragen sind geklärt und der Grundkonflikt hat sein Ende gefunden, wie genau sich die Dinge aber noch entwickeln werden, wird offen gelassen, sodass wir Lucas und Fey alleine den Rest ihres Wegs gehen lassen.


Fazit:

Dieser wundervolle Roman zeichnet das Bild eine unglaublich zerbrechliche Liebe, die am Abgrund aus Gefühlen, Schuld und Verletzungen wandelt, immer in Gefahr abzustürzen und zeigt auf, wie schwierig der Prozess der Heilung nach einem schweren Unfall sein kann und wie wichtig es ist, einander und vor allem sich selbst verzeihen zu können.
Grandios!

Veröffentlicht am 05.06.2018

Mehr Handlung und es wäre perfekt

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Inhalt:

Nie hätte Lucas gedacht, dass sich sein Leben am Abend der Party so vollkommen verändern würde. Dabei wollte er niemals jemanden verletzen. Er hat nur nicht nachgedacht.

Fey ist mit ihrer Freundin ...

Inhalt:

Nie hätte Lucas gedacht, dass sich sein Leben am Abend der Party so vollkommen verändern würde. Dabei wollte er niemals jemanden verletzen. Er hat nur nicht nachgedacht.

Fey ist mit ihrer Freundin unterwegs, um von der Party nach Hause zu kommen, doch ihr Auto gerät mitten in ein verbotenes Rennen zwischen zwei Motorrad-Fahrern. Der Unfall hat weitreichende Konsequenzen und Fey sollte Lucas mehr hassen, als jeden anderen Menschen. Und doch fühlen sich beide zueinander hingezogen, treffen immer wieder aufeinander. Kann aus solch einer unangenehmen Situation wirklich Liebe entwachsen?



Meine Meinung:

Das wunderschöne Cover zieht so einige Blicke auf sich. Es ist pink-glänzende, eingeprägte Schrift auf einem Einband aus harter Pappe. Durch die daraus resultierende Bindung der Seiten, lässt sich das Buch super aufschlagen und unverkrampft lesen.

Im Fokus stehen Lucas und Fey, aus derer beiden Sichtweisen die Geschichte geschildert wird. Beide geraten gemeinsam in einen Unfall, der ihre Leben verändert. Durch den sehr bildhaften Schreibstil der Autorin kann man als Leser selbst bei Panikattacken gut nachvollziehen, was die Charaktere durchmachen, selbst wenn man selbst nie in ihrer Lage war.

Die Charakter-Veränderungen, die durch die Situation herbeigerufen werden, wurden gut dargestellt, auch wenn man die Protagonisten manchmal schütteln wollte, denn Fey läuft ständig weg, sobald die Situation mit Lucas schwierig wird und Lucas hat in Feys Gegenwart oft keine Worte mehr und stottert vor sich hin. Würden sie einfach mal miteinander reden, wäre alles viel einfacher, aber dann wäre dies auch kein Jugendbuch und die Geschichte schnell vorbei ;).

Dadurch, dass die äußeren Geschichten stark zurückgeschraubt werden, um den Unfall und dessen Konsequenzen und die damit einhergehende Entwicklung vor allem in Lucas Charakter in den Fokus zu stellen, ist die Handlung an sich nicht viel. Da hätte ich mir vor allem bei den sympathischen Nebencharakteren mehr Einfluss gewünscht, denn diese hätten definitiv mehr Potenzial gehabt.

Trotz der etwas fehlenden Handlung ließ sich die Geschichte sehr gut lesen und auch wenn es um ein ernstes Thema geht, wird dieses nicht allzu düster dargestellt, was ich bei einem Jugendbuch gut gewählt finde. Die Autorin schafft es, das Thema beim Leser anzubringen, ohne es zu verharmlosen oder aber andererseits zu ernst für das Genre zu gestalten.



Fazit:

Tolles Cover, bildhafter Schreibstil mit einigen schönen Sätzen und süße Geschichte. Etwas mehr Handlung und es wäre perfekt.