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Veröffentlicht am 22.11.2017

Ein wahrer Ohrenschmaus!

Drachenreiter – Die Vulkan-Mission
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Ben und Guinever bekommen in Abwesenheit ihrer Eltern Nachrichten vom Verschwinden von Fabelwesen auf der ganzen Welt. Schnell findet sich ein Kundschafterteam, das aus Homunkulus Fliegenbein, Koboldmädchen ...

Ben und Guinever bekommen in Abwesenheit ihrer Eltern Nachrichten vom Verschwinden von Fabelwesen auf der ganzen Welt. Schnell findet sich ein Kundschafterteam, das aus Homunkulus Fliegenbein, Koboldmädchen Schwefelfell und der fliegenden Abenteuerratte Lola Grauschwanz besteht. Sie brechen Richtung Island auf und werden in den Tiefen eines Vulkans fündig. Und natürlich belassen es die FREEFAB(=Organisation zum Schutz aller Fabelwesen)-Kundschafter nicht beim bloßen Auskundschaften, sondern es entwickelt sich ein aufregendes Abenteuer.

Der kleine Homunkulus Fliegenbein war in den beiden Drachenbüchern immer eine etwas traurige Figur und litt unter dem Wissen, dass er der einzige seiner Art ist. In dieser Geschichte nun rückt sein Schicksal mehr in den Mittelpunkt und es gibt so einige Aufregungen zu verkraften. Da es im Hörspiel auch immer wieder kleine Rückblenden zu seiner Geschichte gibt, sollte das Hörbuch auch für Drachenreiter-Einsteiger gut zu verstehen sein. Die Geschichte ist sehr spannend und Cornelia Funke hat auch wieder tolle fantastische Wesen beschrieben. Wieder einmal hat sie mich mit ihrer fantastischen Welt verzaubert. Die Spannung wird durch die Musik gekonnt untermalt und in die Höhe geschraubt, man hält regelrecht den Atem an.

Für das Hörspiel wurden jede Menge namhafte Spreche wie Rainer Strecker, Kathrin Angerer, Hans Peter Hallwachs, Bjarne Mädel und Henning May gewonnen und sogar Cornelia Funke selbst hat eine Sprecherrolle übernommen und einen super Job gemacht. Sie spricht die Rolle der Winnifred, einem Fotomeleon, dass anhand seiner Schuppen Bilder zeigen kann.

Hinzu kommen noch gelungenen Lieder und der passende Einsatz von Musik und Geräuschen, die dieses Hörbuch zu einem wahren Ohrenschmaus werden lassen. Die Verpackung des Hörbuchs ist ein richtiger Hingucker und das i-Tüpfelchen dieses überzeugenden Gesamtpakets. Neben dem tollen Cover sei hier besonders der Popup-Effekt beim Aufklappen erwähnt, wo sich ein Vulkan entfaltet. Auch die Labels der CDs sind sehr schön geworden.

Fazit: Ein Hörspiel der Extraklasse, dessen Ende schon einen kleinen Hinweis auf weitere Folgen liefert, was uns ungemein freuen würde! Ein wahrer Ohrenschmaus!

Veröffentlicht am 10.11.2017

Tierisches Zugfahrvergnügen

Felix fährt Eisenbahn
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Felix und sein Opa lieben Züge, alle Züge! Ob es wohl daran liegt, dass Opa selbst Zugführer war? Auf jeden Fall hat er mit seiner Begeisterung den Enkel angesteckt und nun wollen auch wir so einiges über ...

Felix und sein Opa lieben Züge, alle Züge! Ob es wohl daran liegt, dass Opa selbst Zugführer war? Auf jeden Fall hat er mit seiner Begeisterung den Enkel angesteckt und nun wollen auch wir so einiges über Züge und das Zugfahren lernen.

Mit Felix sehen wir, welche Arten von Zügen es gibt, wie man ein Ticket kauft, wie es im Zug aussieht (auch in Nachtzügen) und zu welchen Problemen es bei einer Zugfahrt kommen kann wie z.B. technische Defekte am Zug, Probleme mit eingefrorenen Weichen oder ausfallenden Lokführern.

Sehr genial fanden wir diese bunte Tierwelt, die auf jeder Doppelseite zum Betrachten und Entdecken einlädt. Da gibt es Hamster, die am Fahrkartenschalter Räuberleiter machen, eine Krake mit 8 Schuhen, die eine ganze Sitzreihe benötigt oder ein paar fliegende Schweine. "Schau mal hier" und "Hast du das gesehen" ging es beim ersten Ansehen in einer Tour, so dass wir die Geschichte gleich nochmal lesen mussten.

Kinder ab etwa 4 Jahren, die sich für Eisenbahnen interessieren, kommen hier voll auf ihre Kosten. Die unterschiedlichen Facetten des Bahnfahrens, aber auch die Diversität der Fahrgäste und die wundervollen Illustrationen laden zum Verweilen ein.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Eine fast wahre Geschichte mit einem Augenzwinkern erzählt

Ballonfahrt mit Hund
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Das Bilderbuch erzählt über die erste internationale Ballonfahrt, die von England über den Ärmelkanal nach Frankreich ging und unterwegs fast im Wasser geendet wäre. Dr. John Jeffries war der Finanzier ...

Das Bilderbuch erzählt über die erste internationale Ballonfahrt, die von England über den Ärmelkanal nach Frankreich ging und unterwegs fast im Wasser geendet wäre. Dr. John Jeffries war der Finanzier der Ballonfahrt, während der Franzose Jean-Pierre Blanchard der Ballonpilot war. Die beiden waren sich überhaupt nicht grün und so versucht Blanchard Dr. Jeffries übers Ohr zu hauen, um allein mit seinem Hund Henri im Ballon zu fahren. Nachdem dann doch beide Abenteurer mit ihren Hunden Henry und Henri an Bord gehen, gibt es immer noch Streit, wer denn in Frankreich zuerst von Bord gehen darf und damit der Erste ist. Die Fahrt entwickelt sich dann unerwartet lustig für den Leser und wir hatten unseren Spaß.

Mich hat ja sehr interessiert, was das "fast" im Untertitel zu bedeuten hat, also was unter Dichterfreiheit in dieser Geschichte lief. Und da finde ich es sehr gut, dass auf der letzten Seite "Anmerkungen des Autors" gibt. Meine erste Vermutung war nicht richtig. Ich will jetzt auch nicht zu viel verraten. Auf jeden Fall kann man hier die Bildnisse der 2 Ballonfahrtpioniere betrachten und erfährt so einiges über ihr Leben und die besagte Ballonfahrt. Das hat mir auch als Mutter sehr geholfen, da mein Sohn nach dem Vorlesen auch Fragen hatte und ich mir so die eigene Recherche sparen konnte.

Mich begeistert die Gestaltung dieses Bilderbuchs ungemein. Es wirkt sehr hochwertig und der Text ist wunderbar in die Bilder intergriert. Viele Dialoge wurden als Sprechblasen abgebildet, was das Buch teilweise wie einen Comic wirken lässt. Dies wurde so gekonnt gemacht, dass dennoch alles historisch wirkt. Apropos historisch: neben der Geschichte kann man auch so einiges über die Zeit Ende des 18. Jahrhunderts lernen. Mein Sohn fand z.B. die Kleidung sehr interessant und dass man Perücken trug. Die Unterhosenmode von 1785 rief Gekicher hervor.

Fazit: Ein wunderbar illustriertes Bilderbuch, das gekonnt nostalgische und moderne Gestaltungselemente verbindet und eine (fast) wahre Geschichte mit einen Augenzwinkern erzählt, so dass hier Kinder ab 5 Jahren, aber auch Erwachsene Vorleser voll auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Das größte Thema in der Literatur, kindgerecht und herzerwärmend für die Kleinsten erzählt!

Die kleine Hummel Bommel und die Liebe
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Das Herzensprojekt von Britta Sabbag, Maite Kelly und Joelle Tourlonias erhält mit "Die kleine Hummel Bommel und die Liebe" Zuwachs. Die Geschichte beginnt mit den morgendlichen Abschied von Mama und Papa ...

Das Herzensprojekt von Britta Sabbag, Maite Kelly und Joelle Tourlonias erhält mit "Die kleine Hummel Bommel und die Liebe" Zuwachs. Die Geschichte beginnt mit den morgendlichen Abschied von Mama und Papa Hummel, die zur Arbeit müssen, während die kleine Hummel Bommel sich auf den Weg in den Insektenkindergarten macht. "Wir haben dich lieb!" verabschieden sich die Eltern und auch unterwegs entdeckt die kleine Hummel viele Eltern die sich ähnlich von ihren Kids verabschieden, wo bei die Sprösslinge sehr unterschiedlich reagieren. Da beginnt die kleine Hummel zu überlegen, was genau Liebe eigentlich ist und geht auf Forschungsreise.

Sie entdeckt viele unterschiedliche Arten der Liebe und wie sich bemerkbar macht. Ganz viele unterschiedliche Insekten sucht sie auf und beobachtet sie oder unterhält sich mit ihnen. Bei Stefan Stinkwanze mussten wir dann auch kichern. Am Ende wird die Liebe mit einem Sonnenstrahl verglichen, der nicht zu sehen, aber zu spüren ist, der einen wärmt. Maite Kelly hat hierzu wieder ein ganz tolles Lied beigesteuert, dass auch wieder Teil des Texts im Buch ist und man kann es auch kaufen.

Das wunderschöne Cover von Joelle Tourlonias zeigt ganz klar die Verwandtschaft zu den anderen Bänden und fügt sich harmonisch in die Hummel-Bommel-Reihe ein. Das Buch ist der reinste Augenschmaus. Aber sind wir ehrlich: nichts anderes sind wir mittlerweile von der beliebten Illustratorin gewohnt und unsere hohen Erwartungen wurden rundum erfüllt.

Fazit: Eine zuckersüße Bommelgeschichte über das größte Thema in der Literatur, kindgerecht und herzerwärmend für die Kleinsten erzählt!

Veröffentlicht am 07.11.2017

Ein ganz wundervolles Bilderbuch mit nostalgischen Charme im Stil englischer Klassiker!

Das Mäuseschloss
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Michael Bond dürfte vielen als der geistige Vater von Paddington Bär ein Begriff sein. Auch Olga da Polga werden einige kennen. In diesem Jahr ist Michael Bond im Alter von 91 Jahren verstorben und hat ...

Michael Bond dürfte vielen als der geistige Vater von Paddington Bär ein Begriff sein. Auch Olga da Polga werden einige kennen. In diesem Jahr ist Michael Bond im Alter von 91 Jahren verstorben und hat uns noch viele andere schöne Bücher hinterlassen. Eines davon möchte ich euch heute vorstellen: „Das Mäuseschloss“.

Eine 15köpfige Mäusefamilie lebt in einem Puppenhaus , das im Schloss eines Grafen steht. Die Mäusefamilie hat dort viel Luxus: gemütliche Betten, Silbergeschirr, mehrere Badezimmer und dicke Teppiche. Ein richtiges Mäuseschloss. Eines Tages wird das Schloss renoviert und die Besucher befinden das Puppenhaus nun als schäbig. Die Mäusekinder versuchen in einer wilden Putzaktion, das Puppenhaus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, aber diese schöne Idee endet in einer Katastrophe. Eilig werden die Reste des Puppenhauses aus den Ausstellungsräumen entfernt und die Familie Maus steht ohne ein Zuhause da. Es ist gar nicht so einfach mit 13 Kindern ein neues Heim zu finden, doch eines Tages gibt es eine schöne Überraschung.

„Das Mäuseschloss“ ist ein Buch mit englisch-nostalgischen Charme. Wenn man es entdeckt und in die Hand nimmt, muss man erstmal vor Glückseligkeit seufzen und sich von Erinnerungen an die eigene Kindheit davontragen lassen. Der Mäusevater im Zylinder und Frack, die Mäusemutter mit tollen englische Hut und die Mäusekinder ganz individuell mit unterschiedlichen Accessoires oder einzelnen Kleidungsstücken, wobei keines komplett bekleidet ist, so dass sie doch noch Mäuschen sind, lassen uns lange auf den Seiten verweilen und staunen. Hier hat Emily Sutton mit ihren opulenten Illustrationen im klassichen Stil ganze Arbeit geleistet und der eigentlichen Geschichte noch viele Details durch die Bilder hinzugefügt.

Die Geschichte selbst beginnt mit den berühmten Worten "Es war einmal" und schafft damit endgültig eine wohlig-warme Atmosphäre während die Kinder lauschen, schauen und kuscheln. Die herrschaftlich anmutenden Mäuse, es ist von Herr von Maus die Rede, lassen uns in die englische Adelswelt blicken und von alten Zeiten träumen.

Fazit: Ein ganz wundervolles Bilderbuch mit nostalgischen Charme im Stil englischer Klassiker!