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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2024

Persische Küche und Kultur liebevoll und farbenfroh vermittelt

Hier fließt die Liebe. Persische Küche
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Was für ein schönes Buch! Mein Herz geht auf, wenn ich dieses Buch sehe und in die Hand nehme. Es ist von Anfang bis Ende unglaublich persönlich, farbenfroh und liebevoll gestaltet, voll Herzblut! Die ...

Was für ein schönes Buch! Mein Herz geht auf, wenn ich dieses Buch sehe und in die Hand nehme. Es ist von Anfang bis Ende unglaublich persönlich, farbenfroh und liebevoll gestaltet, voll Herzblut! Die Zwillingsschwestern Forough und Sahar Sodoudi nehmen uns mit auf eine Reise durch ihre persönliche Lebensgeschichte und zeigen uns verschiedene Aspekte der persischen Kultur, auch unter Berücksichtigung der politischen Entwicklungen der letzten Jahre und deren Auswirkungen auf die Familie.

Insgesamt ist es aber ein Buch, das die Lebensfreude, die Liebe und die Liebe feiert. Bemerkenswert ist die positive Lebenseinstellung der Schwestern, die durch das ganze Buch hindurch zu spüren ist. Und Mittelpunkt des Buches sind natürlich die wunderbaren Rezepte, die alle wunderschön bebildert, ausführlich beschrieben und leicht nachzukochen sind.

Die Gestaltung des Buches ist hochwertig, mit einem stabilen, festen Einband, hochwertigen, dicken Buchseiten und je einem großen Bild pro Rezept... das macht schon beim Durchblättern so richtig Lust aufs Kochen. Zwischendurch erfahren wir in kurzen Kapiteln mehr über die Zwillingsschwestern und ihre Kindheit und ihr Leben im Iran, genauso wie über einzelne Städte dort (z.B. Teheran, Rudbar, Rasht...), jeweils ergänzt mit ansprechenden Bildern, die neugierig auf den Iran machen.

Das Buch ist in die kulinarischen Kapitel Mezze, Starter & Dips, Salate, Reisgerichte, Schmorgerichte, Fleisch unf Fisch, Torshi (eingelegtes Gemüse), Desserts und Drinks gegliedert. Zu meiner großen Freude sind sehr viele Rezepte (geschätzt sicher 3/4 aller Rezepte) vegetarisch, viele davon können sogar auf Wunsch vegan zubereitet werden (dazu finden sich auch Tipps im Buch) und besonders den tollen und von mir ganz besonders geliebten Mezze (auf Persisch "Mazeh") wird viel Raum gegeben. Zusätzlich gibt es dazwischen kleine, spannende Unterkapitel über die iranische Gastfreundschaft, verschiedene mit der Kulinarik verbundene Orte und das Leben im Iran bis zur aktuellen Freiheitsbewegung "Frau, Leben, Freiheit".

Ein inspirierendes und wunderschönes Buch, das so viel mehr ist als nur ein Kochbuch und allen, die sich für den Iran und seine Küche und Kultur interessieren, wärmstens empfohlen werden kann. Mit seiner tollen, hochwertigen Gestaltung eignet sich das Buch auch bestens als Geschenk.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Ein ehrliches Buch einer mutigen Frau über die notwendigen Veränderungen in der Geburtshilfe

Ich, Hebamme, Mittäterin
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Schon als kleines Kind wünscht sich Eva Placzek - inspiriert durch die positiven Berichte der Mutter über ihre Erfahrung mit ihrer Hebamme - einmal Hebamme zu werden, und beginnt dann als junge Frau tatsächlich ...

Schon als kleines Kind wünscht sich Eva Placzek - inspiriert durch die positiven Berichte der Mutter über ihre Erfahrung mit ihrer Hebamme - einmal Hebamme zu werden, und beginnt dann als junge Frau tatsächlich auch diese Ausbildung.

Schnell wird sie verzweifelt und desillusioniert, es ist unglaublich, von welcher Gleichgültigkeit bis Boshaftigkeit sie berichtet, die sie in diesem System erlebt. Wie ältere Hebammen davon sprechen, dass es nötig sei junge Hebammenschülerinnen zu "brechen". Wie Empathie und Mitgefühl als Schwächen angesehen werden, die es auszutreiben gilt und die man auf keinen Fall zeigen darf (Aussage: "Hebammen sind nicht zum Kuscheln da"). Und wie sie selbst als Hebammenschülerin zur Mittäterin physischer Gewalt an Gebärenden gemacht wird (z.B. schmerzhafte vaginale Untersuchungen mitten in der Wehe, ohne medizinische Notwendigkeit, und während die Gebärende "Nein" schreit).

Es ist nicht mein erstes Buch zu dem Thema. Seit ich selbst Mama geworden bin und selbst die Bedingungen im Spital absolut schrecklich erlebt habe, beschäftige ich mich viel mit dem Thema Geburt. Und doch ist es noch einmal anders erschütternd, diese Seite des Geschehens zu lesen und zu begreifen, dass diese schrecklichen Zustände und die so weite Verbreitung von nicht nur Empathielosigkeit und Gleichgültigkeit, sondern regelrechter Gewalt unter der Geburt nicht nur ein Zufallsprodukt der Unterfinanzierung der Spitäler sind, sondern die Hebammenschülerinnen regelrecht in diese Richtung trainiert werden.

Hier liegt ganz viel im Argen in der Geburtshilfe und ich frage mich, wie viele mutige Bücher, Artikel, Podcasts, Zeitungsberichte usw. es noch braucht, damit es hier endlich zu einem großen gesellschaftlichen Aufschrei kommt, der nachhaltig etwas ändert. Es sind unsere Kinder, die unter diesen unwürdigen Bedingungen geboren werden, und wir Frauen, die dabei traumatisiert werden! Mit allen schrecklichen Langzeitwirkungen, z.B. vermehrtem Auftreten von postpartalen Depressionen, Bindungsprobleme zwischen Mutter und Kind, Partnerschaftsprobleme und Verzicht auf weitere Kinder.

Eva Placzek ist mutig ihren Weg gegangen... hat die Ausbildung erst einmal unterbrochen und sich in anderen Bereichen weitergebildet, und später dann bei einem bewusst gewählten, anderen Anbieter fortgesetzt und abgeschlossen. Nun setzt sie sich auch medial für mehr Bewusstsein für die dringend nötigen Verbesserungen in der Geburtshilfe ein, vielen Dank dafür! Möge der gute Wandel bald beginnen und mögen bald alle Frauen die Möglichkeit haben, ihre Kinder in einer angenehmen Atmosphäre mit der Unterstützung durch freundliche, einfühlsame Menschen zur Welt sicher zur Welt zu bringen.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Optimistisch, inspirierend, generationenverbindend!

Du bist mehr als eine Zahl
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"Du bist mehr als eine Zahl" von Irène Kilubi ist ein Sachbuch, das ich so richtig verschlungen habe. Es liest sich locker-flockig-angenehm und ist gleichzeitig tiefgründig, professionell und sehr spannend! ...

"Du bist mehr als eine Zahl" von Irène Kilubi ist ein Sachbuch, das ich so richtig verschlungen habe. Es liest sich locker-flockig-angenehm und ist gleichzeitig tiefgründig, professionell und sehr spannend!

Es hat mich von der ersten Seite an mit seiner optimistischen, inspirierenden Botschaft angesteckt. Frau Kilubi hat als Kind aus einer Familie mit Fluchterfahrung schon früh sehr viel Verantwortung übernehmen müssen, so hat sie z.B. schon als Volksschülerin ihre Mutter mit Übersetzungstätigkeiten im Umgang mit Behörden oder Ärzten unterstützt. Dadurch hat sie schon früh die notwendigen Skills entwickelt, um dann als junge Erwachsene schon in ihren 20ern sehr verantwortungsvolle Positionen in großen Unternehmen übernehmen zu können - und ist genau da mit dem Thema konfrontiert worden, dass ihr aufgrund ihres jungen Alters erst einmal nicht von allen so viel zugetraut wurde und sie sich mehr beweisen musste als andere.

Auch von Diskriminierungserfahrungen auf ihrem Weg hat sie sich schon als Kind nicht unterkriegen lassen und hat beispielsweise als Zehnjährige nach einer ersten diskriminierungsbedingten Abweisung selbständig und ohne ihre Mutter den Direktor eines zweiten Gymnasiums besucht und überzeugt, sie in die Schule aufzunehmen. Hut ab vor dieser Resilienz und diesem Glauben an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten!

Vor diesem Hintergrund setzt sich Frau Kilubi mit Leidenschaft und Herzblut für ihr Anliegen ein: dass es auch gesellschaftlich und in Unternehmen und Institutionen wichtig sei, Menschen nicht nur aufgrund ihres Alters zu beurteilen, sondern den ganzen Menschen zu betrachten, mit all seinem Potential. Dabei gelingt es ihr hervorragend, den Spagat zwischen Berücksichtigung der Individualität jedes Einzelnen und trotzdem Sensibilisierung für die möglichen Gemeinsamkeiten einer Generation zu schaffen und damit beide Seiten zu verbinden.

Gleichzeitig regt sie auch im Buch durch Fragen und praktische Übungen immer wieder zur Reflexion der eigenen Glaubenssätze an, z.B.: Wenn viele Medien auf einmal eingesetzt und schnell zwischen diesen gewechselt wird und sich jemand davon überfordert fühlt, muss das zwangsläufig mit dem Alter der Person zu tun haben? Vielleicht fühlen sich ja viele, und auch jüngere, davon überfordert?

Frau Kilubis persönliche Gedanken werden professionell durch die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, Stimmen aus ihrer Community, Fallbeispiele und Anregungen für praktische Übungen und innovative Konzepte ergänzt (z.B. Reverse Mentoring - auch Jüngere können Mentor*innen für Ältere sein, speziell in den Bereichen, in denen sie ihnen individuell voraus sind).

Das Buch ist für alle empfehlenswert, die sich differenziert mit den Themen Individualität und individuelle Potentiale, Altersgruppen und -generationen, Altersdiskriminierung und Generationentraining auseinandersetzen möchten und die sich für einen weiten, vielfältigen Blickwinkel auf das Thema interessieren.

Ganz besonders möchte ich das Buch allen ans Herz legen, die beruflich mit diesen Themen zu tun haben, etwa im Personalbereich, denn es sensibilisiert nicht nur für das Thema, sondern enthält auch viele praktische Anregungen, die im Unternehmensumfeld ausprobiert oder umgesetzt werden können, z.B. zu den Themen Jobcrafting, Shadow Board, Mentoring & Reverse Mentoring, Appreciation of Wisdom, neue Arbeitsmodelle, Werte und vieles mehr.

Im Sinne der Inklusion aller - auch derer, denen die verwendeten Generationsbezeichnungen sowie die modernen, englischen Fachbegriffe zu dem Thema noch nicht so geläufig sind - enthält das Buch außerdem am Ende eine Beschreibung der typischen Merkmale der beschriebenen Generationen sowie ein umfangreiches Glossar.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Die Welt der ultraorthodoxen Juden in London - einfühlsam, klug und aus verschiedenen Perspektiven nahe gebracht

Die Hoffnung der Chani Kaufman
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Dieses Buch und sein Vorgängerband "Die Hochzeit der Chani Kaufman" (die beiden können grundsätzlich auch unabhängig voneinander gelesen werden, dennoch empfehle ich, mit dem ersten Band zu beginnen, um ...

Dieses Buch und sein Vorgängerband "Die Hochzeit der Chani Kaufman" (die beiden können grundsätzlich auch unabhängig voneinander gelesen werden, dennoch empfehle ich, mit dem ersten Band zu beginnen, um die ganze Geschichte in chronologischer Reihenfolge genießen zu können) sind sicher zwei der besten Romane, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.

Die beiden Bücher bieten Einblick in verschiedene Leben in einer ganz spezifischen Welt (die chassidischen Juden in London) und sind sehr interessant, empathisch und humorvoll geschrieben, von einer Autorin, die diese Welt als Lehrerin gut kennen gelernt hat.

Es geht bei weitem nicht nur um Chanis Hochzeit bzw. Kinderwunschzeit selbst, sondern auch um die Geschehnisse davor und um die Leben weiterer Personen.

Das Buch ist aus den Perspektiven verschiedenster darin vorkommender Figuren geschrieben, die alle detailgenau ausgearbeitet und authentisch sind. Es liest sich leicht, locker und angenehm und gleichzeitig nimmt man dabei eine Menge mit... ich mochte besonders die Perspektivenvielfalt und dass das Buch mich dabei begleitet hat, die Motive und Perspektiven ganz verschiedener Menschen innerhalb dieser Community nachfühlen zu können.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Kämpfe, Drachen, Magie, Freundschaften und Romantik in einer liebevoll und detaillierten Fantasywelt

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Ja, total gehyped im letzten Jahr. Ich bin einige Zeit drum herum geschlichen (der Klappentext hat mich eine sehr seichte Enemy-to-Lovers-Geschichte vermuten lassen, aber so war es dann nicht nur, dieses ...

Ja, total gehyped im letzten Jahr. Ich bin einige Zeit drum herum geschlichen (der Klappentext hat mich eine sehr seichte Enemy-to-Lovers-Geschichte vermuten lassen, aber so war es dann nicht nur, dieses Buch ist so viel mehr!), habe Fourth Wing und auch den Nachfolgeband Iron Flame dann verschlungen und bin begeistert.

Ja, es ist auch New Adult und Romantasy, aber es ist soooo viel mehr - ein sehr gutes Fantasy-World-Building in einer magischen Welt mit Drachen, Greifen und anderen Wesen, liebevoll und detailliert ausgearbeiteten Charakteren, einigem Humor, aber auch viel Härte (es sterben regelmäßig Wesen... und nicht nur unsympathische) in einer harten, dystopischen Welt, in der junge Menschen zu Kampfmaschinen trainiert werden... aber dann doch wieder auch tiefe Freundschaften miteinander eingehen... und im Hintergrund vieles nicht so ist, wie es erst einmal scheint. Auch tiefgreifende Gedanken zu Gesellschaften, Umgang mit Geschichte und Narrativen, Macht und vielem mehr kommen vor.


Fourth Wing beinhaltet natürlich auch die schon am Klappentext angekündigte Enemies-to-Lovers-Geschichte, ist aber in Summe viel mehr als nur diese (und darüber bin ich froh, denn sonst wäre es mir mit mittlerweile Ende 30 zu seicht gewesen... aber so habe ich es sehr gerne gelesen). Ich kann es allen, die Fantasy mögen, nur empfehlen... für mich waren es nach vielen Jahren wieder richtig tolle Fantasybücher und ich warte gespannt auf die Fortsetzung!

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