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Veröffentlicht am 28.08.2024

Lebensträume, Beziehungen, unerfüllter Kinderwunsch und "die andere Frau"

Das leise Platzen unserer Träume
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Dieses Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Die Perspektive von Jule, die mit David verheiratet ist, in einer kinderlos gebliebenen Ehe, in der schon länger die Verbundenheit und Leidenschaft fehlt. ...

Dieses Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Die Perspektive von Jule, die mit David verheiratet ist, in einer kinderlos gebliebenen Ehe, in der schon länger die Verbundenheit und Leidenschaft fehlt. Und die Perspektive von Hellen, der Geliebten von David, alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Hellen weiß von Jule und kommentiert deren Leben... Jule weiß lange nichts von Hellen. Jule erleben wir durch den Blick von außen, über sie wird in der dritten Person erzählt. Hellen erleben wir unmittelbarer, sie spricht in der Ich-Form, und zwar zu Jule, auch wenn diese sie (erst einmal) nicht hören kann.


Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen, es ist unterhaltsam und gut geschrieben und stellt dabei auf seine leise Art tiefgründige Lebensfragen zu Themen wie Partnerschaft, Authentizität und Lebensträume. Die Figuren sind tiefgründig gezeichnet und die Handlung hat spannende, unerwartete Wendungen. Ein recht kurzes Buch und doch eines der besten, das ich letztes Jahr gelesen habe.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Wie bewahren wir unser Selbstbild und unsere vermeintlich heile Welt - und was machen wir, wenn sie zerbricht?

Die spürst du nicht
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Das Wiener Milieu derer, die alles haben, zumindest auf materieller Ebene. Zwei gesellschaftlich sehr gut situierte Familien nehmen als Unterhaltung für die Tochter - und um sich moralisch gut zu fühlen ...

Das Wiener Milieu derer, die alles haben, zumindest auf materieller Ebene. Zwei gesellschaftlich sehr gut situierte Familien nehmen als Unterhaltung für die Tochter - und um sich moralisch gut zu fühlen - ein Flüchtlingsmädchen mit auf ihren Toskanaurlaub. Ohne sich wirklich für das Mädchen, seine Familie oder deren Hintergründe und Erlebnisse zu interessieren. Das Mädchen ist schüchtern, still, ruhig, angepasst und dankbar, man "spürt es nicht". Bis es auf einmal verschwunden ist und im Pool ertrinkt. Und die Abgründe der vermeintlich heilen Welt und der Moral der Familien offenbart.

Kluges, gut geschriebenes Buch, nachdenklich machend genauso wie unterhaltsam zu lesen.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Eingeschneit sein und mit Musik und guten Gesprächen bei sich selbst ankommen

Imagine
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Ein Life Coach geht zum Begräbnis einer alten Schulfreundin, bleibt auf dem Heimweg mit dem Zug stecken, verlässt diesen, sucht sich seinen Weg durch die Wildnis, findet ein kleines Dorf und lernt dort ...

Ein Life Coach geht zum Begräbnis einer alten Schulfreundin, bleibt auf dem Heimweg mit dem Zug stecken, verlässt diesen, sucht sich seinen Weg durch die Wildnis, findet ein kleines Dorf und lernt dort einen weisen alten Mann kennen. In den folgenden 24 Stunden tauschen sich die beiden über Musik, Persönlichkeitsentwicklung und das Leben aus. Dabei spürt der junge Mann, wie sehr er die Verbindung zu sich selbst in den letzten Jahren verloren hatte... und wie Musik ihm helfen kann, sie wieder zu finden.

Es ist ein stilles, ruhiges Buch, mit Gesprächen, Musik, gutem Essen und wieder zu sich finden in einer eingeschneiten Winterlandschaft. Es passiert nicht sehr viel - wer Action sucht, ist hier falsch. Doch mir hat es genau mit seiner ruhigen Art sehr gut getan und mich dazu inspiriert, auch selbst über meine Verbindung zur Musik, meine Werte und über das, was mir im Leben wichtig ist, nachzudenken.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Mutter-Werden zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen, postpartaler Depression und idealisierter und tatsächlicher Mutterliebe

Liebesmühe
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Mit "Liebesmühe" erzählt Christina Wessely mutig von ihren eigenen Erfahrungen mit einem gesellschaftlich noch viel zu wenig beachteten Thema: was für eine unglaublich überwältigende Transformation es ...

Mit "Liebesmühe" erzählt Christina Wessely mutig von ihren eigenen Erfahrungen mit einem gesellschaftlich noch viel zu wenig beachteten Thema: was für eine unglaublich überwältigende Transformation es sein kann - und oft auch ist - ein Kind zu bekommen und Schritt für Schritt sich in der neuen Rolle wiederzufinden. Wie sie im Buch auch beschreibt, es kommt eben nicht nur einfach etwas zur eigenen Identität dazu, wenn man ein Kind bekommt... nein, für viele Frauen ändert sich etwas ganz Grundlegendes, das alle Lebensbereiche und die Sicht auf die eigene Welt zutiefst mit transformiert.

Distanziert aus der Perspektive der dritten Person geschrieben, lernen wir in dem Buch eine Frau kennen, die ein erfülltes Leben lebt, an die 40 ist, viel Freude an ihrem Wunschberuf und viele schöne Freizeitaktivitäten hat... und der dann der Boden unter den Füßen weggezogen wird, als sie nach der Geburt ihres Kindes von einer postpartalen Depression erwischt wird... (wie so viele Frauen, mindestens 15 Prozent, Dunkelziffer vermutlich höher). Der Schreibstil ist mitreißend, das Buch liest sich leicht und flüssig, ich hatte es in kurzer Zeit durch, habe mit der Protagonistin mitgefühlt und wollte wissen, wie es weitergeht.

Sehr gut hat mir auch gefallen, wie gut der Schreibstil emotional die Thematik der postpartalen Depression abbildet: wir erfahren ganz viel über die Protagonistin und ihre Gedanken- und Gefühlswelt, über ihre oft missglückten Versuche, Anschluss an die Welt der anderen Mütter zu finden, über ihre Reflexionen über das gesellschaftliche Ideal der sofortigen bedingungslosen Mutterliebe und dessen historische Einordnung... und nur ganz wenig über ihr Kind und die Beziehung zu ihm. Denn diese Beziehung ist es ja, die erst einmal nicht glückt, die sehr distanziert ist... und das wird im Buch stark fühlbar und genau dadurch die postpartale Depression nicht nur intellektuell begreifbar, sondern tatsächlich mitfühlbar. Gleichzeitig zeigt sie auch ihren Weg der Heilung auf und macht damit anderen Betroffenen Mut, dass eine postpartale Depression grundsätzlich gut behandelbar und heilbar ist... und um wie vieles heller die Welt sich dann wieder anfühlt.

Ich empfehle das Buch allen, die sich gerne mehr auch mit den möglichen dunklen Seiten des Mutter-Werdens in unserer Gesellschaft und mit dem Thema postpartale Depression auseinandersetzen möchten. Schließlich betrifft das Thema uns alle: wir alle wurden von einer Mutter geboren, manche von uns werden selbst Eltern, und statistisch kennen alle von uns mehrere Frauen und deren Kinder, die von einer postpartalen Depression betroffen waren.

Nur mit Vorbehalt empfehle ich das Buch jenen, die selbst gerade an einer postpartalen Depression leiden oder sonst psychisch instabil sind: es kommen auch Szenen vor, die triggernd sein können, insbesondere sehr konkrete Beschreibungen von Suizidgedanken und -plänen. Diese haben in so einem Buch ihren legitimen Platz und tragen dazu bei, das Krankheitsbild noch besser verstehen und nachfühlen zu können... sind aber nur für Menschen geeignet, die derzeit in einer emotionalen Lage sind, damit gut umgehen zu können.

Abschließend noch: meine tiefste Anerkennung an die Autorin für diesen Mut, so ehrlich über dieses persönliche Thema zu schreiben!

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Persische Küche und Kultur liebevoll und farbenfroh vermittelt

Hier fließt die Liebe. Persische Küche
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Was für ein schönes Buch! Mein Herz geht auf, wenn ich dieses Buch sehe und in die Hand nehme. Es ist von Anfang bis Ende unglaublich persönlich, farbenfroh und liebevoll gestaltet, voll Herzblut! Die ...

Was für ein schönes Buch! Mein Herz geht auf, wenn ich dieses Buch sehe und in die Hand nehme. Es ist von Anfang bis Ende unglaublich persönlich, farbenfroh und liebevoll gestaltet, voll Herzblut! Die Zwillingsschwestern Forough und Sahar Sodoudi nehmen uns mit auf eine Reise durch ihre persönliche Lebensgeschichte und zeigen uns verschiedene Aspekte der persischen Kultur, auch unter Berücksichtigung der politischen Entwicklungen der letzten Jahre und deren Auswirkungen auf die Familie.

Insgesamt ist es aber ein Buch, das die Lebensfreude, die Liebe und die Liebe feiert. Bemerkenswert ist die positive Lebenseinstellung der Schwestern, die durch das ganze Buch hindurch zu spüren ist. Und Mittelpunkt des Buches sind natürlich die wunderbaren Rezepte, die alle wunderschön bebildert, ausführlich beschrieben und leicht nachzukochen sind.

Die Gestaltung des Buches ist hochwertig, mit einem stabilen, festen Einband, hochwertigen, dicken Buchseiten und je einem großen Bild pro Rezept... das macht schon beim Durchblättern so richtig Lust aufs Kochen. Zwischendurch erfahren wir in kurzen Kapiteln mehr über die Zwillingsschwestern und ihre Kindheit und ihr Leben im Iran, genauso wie über einzelne Städte dort (z.B. Teheran, Rudbar, Rasht...), jeweils ergänzt mit ansprechenden Bildern, die neugierig auf den Iran machen.

Das Buch ist in die kulinarischen Kapitel Mezze, Starter & Dips, Salate, Reisgerichte, Schmorgerichte, Fleisch unf Fisch, Torshi (eingelegtes Gemüse), Desserts und Drinks gegliedert. Zu meiner großen Freude sind sehr viele Rezepte (geschätzt sicher 3/4 aller Rezepte) vegetarisch, viele davon können sogar auf Wunsch vegan zubereitet werden (dazu finden sich auch Tipps im Buch) und besonders den tollen und von mir ganz besonders geliebten Mezze (auf Persisch "Mazeh") wird viel Raum gegeben. Zusätzlich gibt es dazwischen kleine, spannende Unterkapitel über die iranische Gastfreundschaft, verschiedene mit der Kulinarik verbundene Orte und das Leben im Iran bis zur aktuellen Freiheitsbewegung "Frau, Leben, Freiheit".

Ein inspirierendes und wunderschönes Buch, das so viel mehr ist als nur ein Kochbuch und allen, die sich für den Iran und seine Küche und Kultur interessieren, wärmstens empfohlen werden kann. Mit seiner tollen, hochwertigen Gestaltung eignet sich das Buch auch bestens als Geschenk.

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