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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2024

Was macht ein gelungenes Leben aus? Erfolge? Abenteuer? Einen Beitrag leisten? Sinn? Ich selbst sein?

Erfülltes Leben
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Ein neues Buch des bekannten Kommunikationswissenschaftlers, in dem er ein vielseitiges Modell zur Betrachtung eines erfüllten Lebens beschreibt und mit persönlichen Anekdoten ergänzt. Ich habe es gerne ...

Ein neues Buch des bekannten Kommunikationswissenschaftlers, in dem er ein vielseitiges Modell zur Betrachtung eines erfüllten Lebens beschreibt und mit persönlichen Anekdoten ergänzt. Ich habe es gerne gelesen und finde es unterstützend, um das eigene Leben aus fünf verschiedenen Perspektiven zu betrachten: was sind/waren meine Träume und Visionen? Welchen Beitrag möchte ich leisten/habe ich geleistet? Was möchte ich alles erleben/habe ich alles erlebt (im Guten wie im Herausfordernden)? Welchen höheren Sinn entdecke ich in dem allen? Und was entspricht mir von meinem Innersten her?

Mir hat es Freude gemacht, angeregt durch dieses Buch über mein eigenes Leben unter den verschiedenen Gesichtspunkten nachzudenken. Empfehlenswert für alle, die sich selbst reflektieren und eine breitere Perspektive zum Thema Lebenssinn bekommen möchten.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Einführung in die Genetik & wie sie unsere Gesundheit beeinflusst und das Wissen darüber uns helfen kann

Die Macht unserer Gene
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Sehr interessantes Sachbuch zum Thema Genetik, das aufzeigt, wie weit die Forschung in diesem Bereich schon ist und wie wir mit genetischen Analysen herausfinden können, was individuell unserer Gesundheit ...

Sehr interessantes Sachbuch zum Thema Genetik, das aufzeigt, wie weit die Forschung in diesem Bereich schon ist und wie wir mit genetischen Analysen herausfinden können, was individuell unserer Gesundheit nützt oder schadet. Z.B. gibt es Menschen, denen Koffein, in Maßen, gesundheitlich nützt, während andere es absolut nicht vertragen. Und wenn man abnehmen möchte, macht es je nach den Genen, die man hat, einen Unterschied, ob man eher über die Ernährung (und jeweils über welche) und über Sport zum Ziel kommt.

Sehr verständlich geschrieben, sodass auch Menschen, die sich mit dem Thema noch nicht so viel beschäftigt haben, damit etwas anfangen können. Empfehlung für alle, die sich für Genetik, Naturwissenschaften, Sport, Ernährung oder auch einfach für Individualität und Vielfalt interessieren.

Kleine Einschränkung: das Buch macht sehr neugierig darauf, selbst zu wissen, welche der beschriebenen Genvarianten man hat. Zumindest im deutschsprachigen Raum ist das aber nur sehr teuer und hochschwellig möglich, meist werden von Instituten und Medizinern nur sehr hochschwellige Analysen kleinster Bereiche angeboten.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Eine junge Studentin auf den Spuren der eigenen Identität und Familiengeschichte

Viktor
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Tolles Buch mit autobiografischen Elementen. Geertje ist eine junge Studentin in einer sehr assimilierten jüdischen Familie in Holland in den 90er Jahren. Die jüdische Tradition der Familie wird kaum gelebt, ...

Tolles Buch mit autobiografischen Elementen. Geertje ist eine junge Studentin in einer sehr assimilierten jüdischen Familie in Holland in den 90er Jahren. Die jüdische Tradition der Familie wird kaum gelebt, man achtet darauf, nicht aufzufallen. Über die im Holocaust ermordeten Familienmitglieder wird kaum mehr gesprochen. Geertje begibt sich auf eine spannende Suche nach ihren Wurzeln. Parallel dazu wird die Lebensgeschichte ihres Großonkels Viktors erzählt (ca. Anfang 20. Jahrhundert bis 1940er), der eine schillernde und vielseitige Persönlichkeit war. Sehr interessantes und gut geschriebenes Buch - Empfehlung für alle, die sich für dieses Thema interessieren.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Wir müssen dringend reden... über die toten Töchter! Und über die Täter, die sie ermordet haben!

Heimat bist du toter Töchter
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Österreich hat ein Femizidproblem. In den letzten Jahren immer mehr. Kaum vergehen mehrere Wochen, ohne dass nicht wieder medial von einer Frau berichtet wird, die von ihrem (Ex-)Partner ermordet wurde.


In ...

Österreich hat ein Femizidproblem. In den letzten Jahren immer mehr. Kaum vergehen mehrere Wochen, ohne dass nicht wieder medial von einer Frau berichtet wird, die von ihrem (Ex-)Partner ermordet wurde.


In "Heimat bist du toter Töchter" (den treffenden Bezug dieses Buchtitels auf die Diskussion zur österreichischen Bundeshymne hat schon eine andere Person in ihrer Rezension treffend beschrieben) hat die Journalistin Yvonne Widler Kontakt zu den Hinterbliebenen der ermordeten Frauen aufgenommen und erzählt ihre Geschichten. Macht damit den unglaublichen Verlust der Leben dieser Frauen noch einmal auf einer stärkeren Ebene spürbar. Gibt ihnen ihren Raum und ihre Stimme zurück, und macht gleichzeitig darauf aufmerksam, wie sehr sowohl in den Medienberichten als auch vor Gericht die Stimme des (meist noch lebenden) Täters gehört wird, während die Stimme (und damit Perspektive) der ermordeten Frau für immer verstummt ist.


Insgesamt sind es etwa fünf größere Fallgeschichten, die Yvonne Widler detailliert recherchiert hat, ergänzt um viele kleinere und um Gespräche mit Sozialarbeiterinnen, Polizistinnen usw. und Analysen der momentanen gesellschaftlichen Entwicklungen in Österreich. Dabei wird deutlich, wie viel Handlungsbedarf besteht, um Frauen noch besser zu schützen, bevor es zu solchen Gewalttaten kommt.


Ganz besonders mag ich an dem Buch, dass Yvonne Widler die Täter auch sprachlich klar in die Verantwortung nimmt. Statt der sonst medial oft gelesenen passiven Ausdrucksweise "Frau wurde ermordet", die die Täterschaft beschleiert, verwendet Yvonne Widler bewusst die aktive Formulierung "Er hat...", wie z.B. "Er hat Kornelia erstochen und mit der Axt erschlagen".


Ein tolles Buch zu einem dunklen, aber wichtigen Thema, von einer mutigen Frau! Empfehlung!

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Die Zeit der Berliner Luftbrücke in einer fesselnden Geschichte miterleben

Zwei Handvoll Freiheit
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Gerade habe ich den historischen Roman "Zwei Handvoll Freiheit" von Annette Oppenlander fertig gelesen und ich bin zutiefst berührt. Auch wenn es ein Roman und damit eine fiktive Geschichte ist, habe ich ...

Gerade habe ich den historischen Roman "Zwei Handvoll Freiheit" von Annette Oppenlander fertig gelesen und ich bin zutiefst berührt. Auch wenn es ein Roman und damit eine fiktive Geschichte ist, habe ich viel dabei gelernt. Die Autorin hat sorgfältig recherchiert und lässt in ihrer Geschichte diese Zeit lebendig werden.

Beim Lesen begleiten wir die junge Frau Lotte und ihre Zeitgenossen durch zwei Zeitperioden: die unmittelbare Zeit nach dem Kriegsende 1945 in Teil 1 und dann ein paar Jahre später in Teil 2 durch die Zeit der Berliner Luftbrücke 1948/49, erleben ihre Kontakte zu den amerikanischen Besatzungssoldaten mit und wie diese zuerst als Besetzer und Feinde und später dann als Freunde und Unterstützer gegen Stalin gesehen werden.

Wir fühlen mit ihr, wenn sie um ihre Lieben bangt, die noch vermisst sind, krank oder Schlimmes erlebt haben, und immer wieder versucht, sich selbstlos für sie einzusetzen, aber auch eine ungewisse Liebesgeschichte erleben wir mit. Auch der harte Überlebenskampf im besetzten Berlin in den Jahren nach dem Krieg wird durch das Buch lebendig vorstellbar und an vielen Beispielen geschildert.

Die Charaktere des Buches waren - mit ein paar Ausnahmen - überwiegend sympathisch. Auch die, deren Handlungen zweifelhaft bis unsympathisch waren, waren nachvollziehbar dargestellt und es wird verständlich, was zu ihrer Verbitterung oder Boshaftigkeit geführt hat (auch wenn sie das kaum sympathischer macht).

Lotte selbst ist eine extrem reflektierte junge Frau, die schon kurz nach Ende des Krieges das Hitlerregime einschließlich all seiner Gräueltaten und die damit verbundene Schuld des deutschen Volkes kritisch reflektiert... da habe ich mich kurz gefragt, wie realistisch das ist, kann das aber aufgrund mangelnder Erfahrung mit dieser Zeit nicht beurteilen. Ich vermute, dass es auch solche Menschen gegeben haben wird, auch in so jungem Alter, aber das vermutlich die Ausnahme gewesen ist.

Ich empfehle das Buch allen, die auf unterhaltsame und interessante Weise sich mit der deutschen Nachkriegsgeschichte befassen und mehr darüber lernen möchten. Für mich war insbesondere das Thema der Luftbrücke ein neues, und mir wurde das Buch noch einmal mehr nicht nur das Leiden der Bevölkerung nach Kriegsende verdeutlicht, sondern auch der unglaublich rasche politische Umschwung zwischen den einstigen Verbündeten USA/UdSSR, die dann in kurzer Zeit zu Gegnern wurden, bis hin zum Kalten Krieg (der in diesem Buch nicht mehr Thema ist).

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