Brisant, ungeschönt und beklemmend - ein nervenaufreibender Jugendthriller...
Who's to blame - Direkt, brutal, realitätsnah: ein spannender Jugendthriller über ein brandaktuelles Thema"Who's to blame" von Silke Heimes ist als Hardcover mit 256 Seiten beim Ueberreuter Verlag erschienen. Die Covergestaltung ist klasse und passt zum Ihnhalt, und auch die Gestaltung innen gefällt mir sehr ...
"Who's to blame" von Silke Heimes ist als Hardcover mit 256 Seiten beim Ueberreuter Verlag erschienen. Die Covergestaltung ist klasse und passt zum Ihnhalt, und auch die Gestaltung innen gefällt mir sehr - man kann sich so einen perfekten Überblick über den Ort des Geschehens und die jeweilige Situation machen. Es handelt sich um einen Thriller für Jugendlich über 14 Jahren, der mich wirklich mitgerissen, beschäftigt und sehr nachdenklich zurückgelassen hat.
Worum geht´s?: Am Tag vor Ferienbeginn betritt Deutschlehrer Brandl den Klassenraum seines Leistungskurses. Doch statt zu unterrichten, verbarrikadiert er die Tür und zückt eine Pistole. Es stellt sich heraus, dass Brandls Frau, nachdem sie vom Alkoholproblem ihres Mannes erfahren hat, Suizid begingt und er nun der Meinung ist, die Verantwortlichen dafür in seiner Klasse zu finden...
Silke Heimes hat es im Nu geschafft, mich zu fesseln und mitzureißen, indem sie eine unglaublich beklemmende, ausgesprochen authentische Atmosphäre erschaffen hat, in der die Bedrohung der Schülerinnen und Schüler sowie die Verzweiflung und Unberechenbarkeit des Lehrers nervenaufreibend heftig zu spüren sind.
Erzählt wird die Story aus drei unterschiedlichen Perspektiven, zweimal aus Schülersicht und einmal durch die Augen einer Polizistin, die eine unmittelbare Beziehung zu einem der eingeschlossenen Schüler hat. Ein kurzer und knackiger Erzählstil, der dabei emotional, einfühlsam und unverblümt ist, macht das Ganze noch spannender.
Es war faszinierend und so positiv, wie sich zwischen den Schülerinnen und Schülern eine starke Solidarität und Loyalität gebildet hat - alle haben zusammengehalten und sind für einander eingestanden - je brisanter das Geschehen wurde, detso ausgeprägter wurde der Zusammenhalt.
Was mich jedoch immer wieder aus dem Tritt gebracht und meinen Lesefluss gestört hat, waren das Gendern sowie ein non-bionärer Charakter mit einem Pronomen. Dagegen habe ich definitiv nichts, jedoch hat es in meinen Augen nicht zur Handlung beigetragen und es hätte im Klappentext darauf hingewiesen werden müssen, denn das ist sicher nicht jedermanns /-fraus Geschmack...
Insgesamt ein packender, überzeugender und realitätsnaher Jugendthriller, den ich insbesondere auch für die Schullektüre empfehlen würde.