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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2024

Hat mich nicht voll überzeugt

Das Dickicht
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Juha Korhonen wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Zu Beginn seiner Laufbahn beim LKA Hamburg ermittelte er mit bei einem Fall eines entführten Jungen, der in einer Kiste im Wald vergraben wurde. Damals ...

Juha Korhonen wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Zu Beginn seiner Laufbahn beim LKA Hamburg ermittelte er mit bei einem Fall eines entführten Jungen, der in einer Kiste im Wald vergraben wurde. Damals kam jede Hilfe zu spät. Nun steht er mit seinem Kollegen Lucas "Lux" Adisa erneut vor einem Entführungsfall, der frappierende Ähnlichkeiten zum damaligen Fall aufweist. Bei den Ermittlungen entdecken Juha und Lux Ungereimtheiten in der Akte des damaligen Falles. Damals hat der Täter Selbstmord begangen. Jedoch hat der leitende Ermittler bis zu seinem Tod weiterermittelt. Juha und Lux kommen der Wahrheit immer näher.

Mit "Das Dickicht" legt das Autorenduo Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock ihren Debütroman vor. Mich hat das Buch ein wenig enttäuscht. Das Buch beginnt spannend - keine Frage. Doch dann kommt irgendwann der Punkt, wo der Spannungsbogen rapide absackt. Hier braucht es dann Geduld, denn zum Ende hin steigt er wieder an. Dieses Absinken hatte bei mir auch viel damit zu tun, daß gefühlt Juhas Vergangenheit von Kindheit an viel zu viel Platz einnahm. Ein wenig Privatleben mag ich in Krimis immer gern, hier war es aber definitiv zu viel. Auch die Dialoge zwischen Juha und Lux kamen mir manchmal zu gezwungen auf witzig gemacht vor. Was mich jedoch am meisten gestört hat ist, daß dieser Krimi in Hamburg spielt, dies aber nicht richtig thematisiert wird. Ja, die Köhlbrandbrücke und zwei Kneipen auf St. Pauli werden erwähnt- das ist aber auch schon alles. Der Rest ist austauschbar und könnte überall spielen. Gefallen hat mir der Schreibstil der Autoren. Sie schreiben leicht verständlich und passend. Vom Stil her harmonieren sie sehr gut miteinander.

Hier hatte ich mir mehr versprochen - als Debüt ist das Buch aber trotzdem gut und läßt für eine Fortsetzung auf Steigerung hoffen!

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Nicht so spannend wie gewohnt

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Patrick Dostert freut sich auf einen freien Tag, als noch vor dem Frühstück die Polizei bei ihm und seiner Frau Julia klingelt. Damit ändert sich sein Leben von Grund auf. Er soll drei Tage zuvor eine ...

Patrick Dostert freut sich auf einen freien Tag, als noch vor dem Frühstück die Polizei bei ihm und seiner Frau Julia klingelt. Damit ändert sich sein Leben von Grund auf. Er soll drei Tage zuvor eine Frau mißhandelt und entführt haben. Für die Tatnacht hat Patrick ein Alibi, doch der Zeuge ist spurlos verschwunden. Erschwerend kommt hinzu, daß die beste Freundin des Opfers ihn schwer belastet und ein Video auftaucht, in dem er in einer eindeutigen Situation zu sehen ist. Patrick kommt in Haft, denn einem Video kann man trauen - oder doch nicht?

Arno Strobel hat seinem Buch direkt zwei Titel gegeben. Eine Variante heißt "Fake", die andere "Fakt". Und dies weist schon darauf hin, wohin die Reise hier geht. Hier spielt er damit, wie leichtgläubig die Welt geworden ist und macht deutlich, wie gefährlich es ist, der Technik mehr zu vertrauen, als einem Menschen. Arno Strobel versteht es, den Leser immer wieder durch falsche Spuren in die Irre zu leiten und ihn glauben zu lassen, jetzt hätte er die Wahrheit herausgefunden. Bis man wieder merkt, daß alles Fake war. Dadurch wird Spannung erzeugt, die für mich leider immer wieder durch Einblendungen von Patrick, der im Gefängnis seine Geschichte aufschreibt, oder aus Sicht des Anwaltes geschrieben wurden, unterbrochen wird. Denn diese Kapitel haben mich leider gelangweilt. Die Charaktere Patrick und Julia wirken hier sehr blass, sie hätten mehr Eigenheiten haben können. Einen Bezug zu ihnen konnte ich leider nicht aufbauen. Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht, durch die kurzen Kapitel hat man das Buch auch sehr schnell gelesen. Ein gutes Buch von Arno Strobel, aber bei weitem nicht sein bestes!

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Hält nicht das, was es verspricht

Death TV
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Frankie Percival will ihren Bruder vor dem finanziellen Ruin retten und bewirbt sich dafür bei der Realityshow "Death Warrant", bei der die Kandidaten vor laufender Kamera ermordet werden. Kaum hat sie ...

Frankie Percival will ihren Bruder vor dem finanziellen Ruin retten und bewirbt sich dafür bei der Realityshow "Death Warrant", bei der die Kandidaten vor laufender Kamera ermordet werden. Kaum hat sie den Vertrag unterschrieben, wird ihr per Hypnose die Erinnerungen daran genommen. Sie geht ahnungslos durchs Leben, jeder könnte ihr Mörder sein. Dann erhält sie plötzlich ein Angebot, das alle finanziellen Sorgen vergessen lassen könnte...

Die Inhaltsangabe zu "Death TV" von Bryan Johnston klang sehr vielversprechend und ich hatte einen rasanten, spannenden Thriller erwartet. Der Beginn ist auch genau dies, doch leider kann dieses Versprechen nicht lange gehalten werden. Denn im Prinzip dreht sich alles nur um Frankies Leben, ihren Beruf, gemietete Freunde, mit denen sie ausgeht. Hier kommt dann recht schnell Langeweile auf. Interessant sind dann wieder die Gespräche rund um die TV-Sendung., wobei ich mir hier deutlich mehr Informationen und Geschehnisse rund um das TV-Format gewünscht hätte. Frankie selbst hat bei mir auch keine Sympathien geweckt. Zu absurd finde ich die Idee, sich umbringen zu lassen. Aber wer weiß, was die Zukunft noch an Reality-Shows so bringt. Für mich sind die heutigen Shows ja schon skurril. Vom Schreibstil her ist das Buch gelungen. Denn hier wird Boden gut gemacht, denn Bryan Johnston hat es trotzdem geschafft, daß ich das Buch beenden wollte. Auch die Idee, so absurd mir so eine Show auch erscheint, war gelungen und für mich etwas ganz neues.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Nicht ganz überzeugend

Im Unterholz
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Vera Bergström, ehemalige Journalistin, arbeitet in einer schwedischen Kleinstadt eher unmotiviert als Hilfslehrerin, kann den Verlust ihres Jobs und ihres Lebensgefährten an eine jüngere Frau nur mit ...

Vera Bergström, ehemalige Journalistin, arbeitet in einer schwedischen Kleinstadt eher unmotiviert als Hilfslehrerin, kann den Verlust ihres Jobs und ihres Lebensgefährten an eine jüngere Frau nur mit Hilfe von Alkohol verarbeiten. Als unter einem Hochsitz die Leiche einer Frau aufgefunden wird, soll Vera ihrem ehemaligen Chef die Hintergrundstory zu diesem Mord liefern. Vera recherchiert nur widerwillig und entdeckt, daß die Vergangenheit des Opfers enger mit Veras Mitmenschen verwoben ist, als allen lieb ist.

"Im Unterholz" von Sara Strömberg ist leider wieder ein Beispiel dafür, daß ein preisgekröntes Buch kein Garant für gute Unterhaltung ist. Bei einem ausgezeichneten Krimidebut erwarte ich eigentlich Spannung von Beginn bis Ende. Dies ist hier leider nicht der Fall. Ich hatte immer das Gefühl: Jetzt muß es doch spannend werden!" - leider habe ich darauf bis zum Schluß vergeblich gewartet. Dafür bekommt man sehr detailliert jedes kleinste Fitzelchen Handlung erklärt, die Handlung schwelgt in Rückblicken, so daß das Lesen auf die Dauer schlichtweg ermüdend wird. Auch gibt es hier wieder den ewigen Nervpunkt schwedischer Krimis - der Hauptcharakter, hier Vera, ist total mit Problemen überlastet und ertränkt dies in Alkohol. Veras Problematik wird hier sehr bildhaft und eingängig beschrieben, was nicht wirklich sehr unterhaltsam ist. Gelungen sind der Autorin die wunderbaren Beschreibungen der schwedischen Wälder und das Einfangen und nahe bringen der düsteren Atmosphäre. Dies hat mir ebenso gut gefallen wie der lockere Schreibstil, die Idee der Handlung, sowie die Auflösung des Kriminalfalles, welche nicht vorhersehbar ist.

Ein Krimi, der weit hinter meinen Erwartungen zurückbleibt, aber seine Fans bei den Freunden von Schwedenkrimis mit Sicherheit finden wird!

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Der erste Teil hat mir besser gefallen

Wunder aus Karamell
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Im Jahr 1934 steht in der Bonbonfabrik Werther schon die nächste Generation in der Familie Leyen bereit, um Verantwortung zu übernehmen. Magdalena, die Tochter von Anne und Anton, und ihre Cousinen Josephine ...

Im Jahr 1934 steht in der Bonbonfabrik Werther schon die nächste Generation in der Familie Leyen bereit, um Verantwortung zu übernehmen. Magdalena, die Tochter von Anne und Anton, und ihre Cousinen Josephine und Lene haben alle schon ihre Leidenschaft für die Firma entdeckt. Sorgen macht dem Paar nur ihr Sohn Hermann. Er lehnt jede Form der Zuwendung ab und stößt jeden vor den Kopf, der sich ihm nähert. Erst als sich sogar seine Eltern von ihm abwenden, kommt er zur Besinnung. Als Hermann eine lange Reise nach Spanien und Mexiko unternimmt, begleitet Magdalena ihren Bruder. Sie braucht eine Pause, um über eine unglückliche Liebe hinweg zu kommen. Auch Hermann muß auf der Reise einen schweren Verlust hinnehmen. Während Magdalena von Spanien zurück nach Werther fährt, reist Hermann weiter nach Mexiko. Er ahnt nicht, daß er seine Familie für lange Zeit nicht wiedersehen wird.

Der zweite Teil der Bonbon-Saga von Luise Bastin heißt "Wunder aus Karamell". Wieder geht es um süße Köstlichkeiten. Diesmal allerdings fielen die seitenlangen Beschreibungen zur Zubereitung dieser wahrscheinlich leckeren Bonbons zu langatmig aus. Das macht die Geschichte stellenweise zäh wie ein altes Karamellbonbon. Die Handlung hätte durchaus einiges hergeben können, denn die Jahre ab 1934 waren doch sehr ereignisreich. Die Autorin zog es aber vor, dies alles nur am Rande zu streifen und einen Zeitraum von 10 Jahren einfach zu überspringen. Danach ging das Leben weiter und die heile Welt wurde wieder ausgerufen. Das macht den Roman unglaubwürdig. Da hatte ich mehr erwartet!

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