Die Kunst der Verzögerung
Offen hetero68 / 100
Wenn man eine schwule Lovestory beginnt und gleich zu Beginn aus einer testosteronüberladenen Situation heraus Charaktere vorgestellt werden, ist es ja gar nicht so selten, dass die zweite Hauptfigur ...
68 / 100
Wenn man eine schwule Lovestory beginnt und gleich zu Beginn aus einer testosteronüberladenen Situation heraus Charaktere vorgestellt werden, ist es ja gar nicht so selten, dass die zweite Hauptfigur schnell im Fokus steht. Das war hier etwas anders, denn welcher Typ die spätere Aufmerksamkeit kriegen sollte, wird erst etwas später klar.
Und so verläuft die Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen, die sich wirklich sehr flüssig lesen lässt, darüber hinaus leider nicht sonderlich spektakulär. Manche Charakterhandlungen wirken künstlich (den Konflikt befeuernd), manche eingeschobene Handlung nicht entwickelnd für die Hauptgeschichte. Auch die Umschreibungen in Momenten der Erregtheit bzw. des Solosexes machen auf mich einen geradezu kindlichen Eindruck.
Insbesondere das Finale lässt die Leserschaft wohl unentscchieden zurück, wobei ich auch hier den Eindruck hatte, dass das Ende eher erzwungen wurde, denn dafür fühlt es sich nicht natürlich genug an. Da ist es dann ein Hoffnungsschimmer, dass Bill Konigsberg noch eine Fortsetzung geschrieben hat (die bisher allerdings nur auf Englisch erschienen ist).