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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2024

Mega spannend

Stalker – Er will dein Leben.
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Zum ersten Mal ist es Schauspieler Eric Sanders gelungen, eine größere Rolle in einem TV Krimi zu erhalten und dann ausgerechnet im Tatort. Schon nach der Ausstrahlung im TV erhält er zahlreiche Nachrichten ...

Zum ersten Mal ist es Schauspieler Eric Sanders gelungen, eine größere Rolle in einem TV Krimi zu erhalten und dann ausgerechnet im Tatort. Schon nach der Ausstrahlung im TV erhält er zahlreiche Nachrichten und Gratulationen zu seiner gelungenen Darbietung und auch seine Social Media Kanäle explodieren regelrecht mit neuen Followern und Nachrichten. Aber noch während Sanders in seinem Hoch vor sich hinschwelgt, tauchen aufdringliche Kommentare unter denen seiner Fans auf und eine Fakeseite mit seinen Bildern wird erstellt. Was zunächst recht harmlos beginnt, nimmt immer drastischere Züge an und dann erhält er eine Nachricht, die ihn vollständig verwirrt, denn angeblich sei er nicht der, für den er sich ausgibt. Sanders wendet sich an die Polizei, doch die Situation spitzt sich immer mehr zu.
Arno Strobels Thriller gehören schon seit Jahren zu meinen absoluten Must reads und ich war im Vorfeld schon sehr gespannt auf Stalker und die gesamte Umsetzung.
Der Schreibstil ist einfach nur absolut fesselnd, ich habe das Buch morgend begonnen und am Nachmittag beendet und konnte es einfach nicht aus der Hand legen, weil ich wissen musste, was nun wirklich hinter all dem steckt.
Der Psychothriller und dieses Wort verdient dieses Buch auch auf jeden Fall, lässt einen beim Lesen regelrecht schwindelig werden. Es ist so unglaublich spannend und immer wieder kommen unvorhersehbare Plottwists, die einen nur mit einem what the f*ck zurücklassen. Ich wusste einfach nicht mehr, wem oder was ich hier noch glauben oder vertrauen sollte und war immer wieder aufs Neue überrascht. Ab einem gewissen Punkt bei den Nachforschungen, die der Protagonist Eric Sanders anstellt, hatte ich eine kleine Ahnung, die ich wieder verworfen habe und dann doch wieder überrascht wurde. Wenn du also glaubst, du weißt wie der Hase läuft, dann hoppelt er definitiv wieder in eine andere Richtung.
Das Thema Stalking ist vielleicht nichts Neues, aber Strobel verpasst dem Ganzen ein etwas anderes Bild. Das heutzutage Fakeaccounts wie Sand am Meer in den sozialen Netzwerken auftauchen, ist nichts Neues mehr, aber hier nimmt das ganze natürlich noch viel schwer wiegendere Ausmasse.
Wirbegleiten Protagonisten Eric Sanders in der Ich-Perspektive bei seiner Suche nach der Wahrheit. Zunächst konnte ich das, was sein Stalker ihm da vorwirft, gar nicht glauben, denn wir erleben hier einen durchweg bodenständigen Familienvater, der sich an seiner plötzlich aufkeimenden, späten Karriere erfreut. Durch all die Drehungen und Wendungen weiß man natürich nachher nicht mehr, was man denn nun wirklich glauben soll, aber genau das macht dieses Buch ums spannender.
Eric Sanders fand ich äußerst authentisch und glaubwürdig, sein Schicksal ging nah und verblüfft. Die Beziehung zu seiner Frau fand ich dafür eher lieblos, beide gehen nicht wirklich aufeinander ein oder zu. Auch diese Tatsache lässt im Kopf die ein oder andere Idee entstehen, worum es hier wirklich geht.
Insgesamt fand ich die Zeichnung der Charaktere richtig gut gelungen und konnte hier ordentlich mitfiebern und mitfühlen. Viele Momente fühlten sich an, wie aus dem Leben gegriffen, das ein oder andere leicht überzogen, doch im Großen und Ganzen durchaus vorstellbar.

Mein Fazit: Mit Stalker ist Arno Strobel wieder einmal gelungen, einen mega spannenden Pageturner zu schreiben, den man einfach nicht mehr zur Seite legen möchte und der mit Plottwists und überraschender Auflösung einfach zu überzeugen weiß. Wer auf der Suche nach einem spannenden Psychothriller ist, sollte hier unbedingt zugreifen, denn Strobel spielt hier ganz geschickt mit den Vorstellungen seiner Leser und greift dabei auf ganz aktuelle Themen zurück. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.09.2024

Für Fans der Reihe

Morrighan - Wie alles begann
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Wir schreiben die Zeit nach den Stürmen, die letzten Verbliebenen kämpfen nicht nur ums Überleben, sondern auch in Clans gegeneinander. Als die Kinder Morrighan und Jafir aufeinandertreffen, wissen sie, ...

Wir schreiben die Zeit nach den Stürmen, die letzten Verbliebenen kämpfen nicht nur ums Überleben, sondern auch in Clans gegeneinander. Als die Kinder Morrighan und Jafir aufeinandertreffen, wissen sie, dass sie sich nicht anfreunden dürfen, denn sie gehören unterschiedlichen Clans an. Während Morrighan zu den Verbliebenen gehört, ist Jafir ein Sohn der Plünderer. Doch im Laufe der Jahre begegnen die beiden sich immer wieder, bis sie selbst junge Erwachsene sind, aus Freundschaft wird mehr und doch sind sie Feinde. Genau das wird ihnen zum Verhängnis.
Dieses Cover weckte meine Aufmerksamkeit und als ich dann las, dass es sich um ein Prequel zu den Chroniken der Verbliebenen handelte, war ich restlos begeistert, denn die Reihe habe ich damals geliebt. Als kurze Info hierzu: die Chroniken der Verbliebenen wird demnächst in einer wunderschönen Neuauflage erscheinen.
Mary E Pearsons Schreibstil ist unheimlich melodisch und besonders und auch hier schafft sie es, mich schnell wieder in die Story zu ziehen.
Da es sich hier um eine Vorgeschichte zu den Chroniken handelt, erleben wir hier, wie es den Menschen gleich nach den Stürmen erging. Zwischen Hungersnöten und Gefahren durch wilde Tiere haben es die Menschen natürlich nicht geschafft, zusammenzuhalten, sondern gehen weiterhin aufeinander los. Die Geschichte ist absolut fesselnd und zwischen Spannung und Kampf gibt es auch ein kleines bisschen was fürs Herz, was hier aber in keinster Weise schmalzig wird. Mir hat diese kurze Geschichte absolut gut gefallen.
Ganz besonders betonen möchte ich hier die wunderschönen Illustrationen im Buch, die einen die Welt dann natürlich noch deutlicher vor Augen führt. Auf einem Bild sah man z. B. die Trümmer der Golden Gate Bridge in der Wildnis und das macht das Buch noch irgendwie authentischer.
Die beiden Protagonisten Morrighan und Jafir sind wunderbar gezeichnet und man merkt aus welchem der Clans sie stammen. Während Morrighan, trotz widriger Umstände, liebevoll aufgezogen wurde, kennt Jafir nur Gewalt und Plünderungen. Die Annäherung der beiden fand ich richtig gut gelungen und auch die Entwicklung der beiden war überzeugend.
Neben diesen beiden gibt es natürlich noch die Clanmitglieder als Nebencharaktere und auch wenn dieses Buch nicht allzu umfangreich war, so konnte ich mir die wichtigsten davon doch hervorragend vorstellen.
Mein Fazit: Als großer Fan der Chroniken der Verbliebenen hat mir Morrighan unheimlich gut gefallen. Für mich ein fantastisches Prequel, dass mir die gesamte Geschichte noch einmal mehr näher gebracht hat. Wer die Reihe von Mary E. Pearson mochte, wird hier unbedingt zugreifen müssen. Wunderschön geschrieben und absolut fesselnd.

Veröffentlicht am 08.09.2024

Highlight

Fable – Der Gesang des Wassers (Fable 1)
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Fable wuchs auf dem Handelsschiff ihres Vaters auf, doch als bei einem Sturm das Schiff untergeht und ihre Mutter dabei starb, lässt ihr Vater sie auf einer Insel allein zurück. Fable kämpft von nun an ...

Fable wuchs auf dem Handelsschiff ihres Vaters auf, doch als bei einem Sturm das Schiff untergeht und ihre Mutter dabei starb, lässt ihr Vater sie auf einer Insel allein zurück. Fable kämpft von nun an ums Überleben, indem sie wertvolle Steine schürft, die sie an einen der vielen Händler, die mit ihren Schiffen in den Hafen einlaufen, verkauft. Dabei hat sie nur ein Ziel vor Augen: so viel Geld zusammenzubekommen, um der Insel auf einem Handelsschiff zu entkommen. Ins Auge gefasst hat sie das Schiff des jungen West, der immer ihre Steine abkauft. Dieser weigert sich zunächst, doch dann eskaliert die Situation auf der Insel und West nimmt sie, ohne Zustimmung der Mannschaft, mit auf sein Schiff.
Mit Fable, der Gesang des Wassers erschien der erste Band der Seefahrer-/Fantasydilogie aus der Feder von Adrienne Young. Mich machte der Klappentext unheimlich neugierig und da ich Abenteuergeschichten auf See unheimlich gern mag, war ich natürlich sofort neugierig.
Adrienne Young schafft es hier von der ersten Seite an, mich in ihre Geschichte zu ziehen. Ihr Schreibstil ist so lebendig und flüssig, dabei bildhaft ohne abzuschweifen, dass das Erzählte wie ein Film vor dem inneren Auge abläuft und man förmlich Seeluft, aber auch Schießpulver in der Luft riechen kann. Beim Abtauchen in diese Geschichte habe ich alles um mich herum vergessen und konnte das Buch erst aus der Hand legen, als die letzte Seite gelesen wurde.
Geschichten rund um Seefahrt und auch Piraten übten schon als Kind eine Faszination auf mich aus, gerade auch wenn eine Heldin wie Fable im Mittelpunkt steht. Dabei konnte mich die Autorin völlig mit Spannung, Action und Abwechslung überzeugen. Bei diesem Buch kommt keinerlei Langeweile auf. Gespickt ist die Geschichte mit vielen Geheimnissen, Schicksalen und Abenteuer, die sie für mich rund machten und bei derem Ende ich mehr als gspannt auf Band 2 zurückbleibe.
Das Buch ist eine Slow Burn Romance, die aber im Großen und Ganzen nur am Rande eine Rolle spielt. Dafür konnte ich es aber umso besser nachempfinden und fand die Entwicklung absolut gelungen und glaubwürdig. Wer also mal eine Geschichte ohne seitenweise Geschmachte und Schwärmen und auch ohne Spice mag, wird hier fündig, sehr zu meiner Freude.
Protagonistin Fable ist eine tolle Heldin mit Ecken und Kanten, die förmlich zum Mitfiebern einlädt. Ich habe wirklich permanent mit ihr gehofft und gebangt, aber auch gekämpft. Sie ist stark, gerade auch in den Momenten, in denen sie Schwäche zeigt, was sie umso greifbarer werden lässt. Aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive sind wir ganz nah bei ihr und dürfen Gefühle und Gedanken miterleben.
Doch nicht nur die Protagonistin punktet bei mir, sondern auch die fabelhafte Schiffscrew, bei denen jeder einzelne Charakter durchdacht und authentisch wirkt, selbst der geheimnisvolle West, der sich nur langsam öffnet. Ein wahrer Genuss für alle, die den Found Family Trope mögen.

Mein Fazit: Eine von der ersten Seite an fesselnde Geschichte, die ich in einem Rutsch verschlungen habe. Abenteuer auf hoher See, Slow Burn Romance, aber vor allem Found Family Trope machen dieses Buch zu einem abwechslungsreichen Abenteuer, bei dem man ordentlich mitfiebern kann. Ein Schreibstil, bei dem man die Planken unter den Füßen schwanken fühlt und die Seeluft riechen kann, runden das Gesamtbild ab. Ich warte jetzt schon sehnsüchtig auf den zweiten Band der Reihe. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.08.2024

Wahnsinnig gutes Debüt

Five Broken Blades
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Seit geraumer Zeit leidet das Volk von Yusan unter der Herrschaft des Gottkönigs Joon, der als unsterblich gilt. Während unter seiner Herrschaft große Ungerechtigkeit herrscht, drängt es viele nach Freiheit. ...

Seit geraumer Zeit leidet das Volk von Yusan unter der Herrschaft des Gottkönigs Joon, der als unsterblich gilt. Während unter seiner Herrschaft große Ungerechtigkeit herrscht, drängt es viele nach Freiheit. Nun werden die gefährlichsten Attentäter des Reiches zusammengerufen, die den König töten sollen. Unter ihnen sind eine Diebin und ihr Leibwächter, eine Giftmörderin, der verschollene Prinz, der angeblich tot ist und der Meisterspion des Königs. Doch können sich diese zwielichtigen Personen wirklich aufeinander verlassen? Um nicht als Verräter an der Krone zu gelten, müssen sie zusammenarbeiten.
Dieses Cover sprach mich an und der Klappentext hat mich auf den ersten Blick neugierig gemacht, so dass ich es kaum abwarten konnte, dieses Buch endlich in den Händen zu halten. Ganz nebenbei, dieses Buch ist einfach auch noch wunderschön gestaltet, den Schutzumschlag lüften lohnt sich.
Ich bin hier sehr gut ins Buch gestartet, denn der Autorin Mai Corland gelingt es mit ihrem Schreibstil von Beginn an ein spannendes Kopfkino zu erzeugen. Auch sonst fand ich den Schreibstil unheimlich gut gelungen, denn sie schafft es auch immer wieder, ihren Schreibstil der handelnden Person so anzupassen, dass man auch ohne den Namen vorm Kapitel zu lesen, erkennen kann, wer gerade handelt.
Das Worldbuilding fand ich ebenfalls richtig gut gelungen. Gerade diese Schere, die zwischen arm und reich klafft, wird hier auf eine Art dargestellt, die den Wunsch nach Freiheit selbst im Leser erweckt. Die Welt ist düster und grausam, brutal und hart und ich habe das Setting immer genau vor Augen gehabt und das alles, ohne das die Autorin sich in Details verliert.
Die Geschichte an sich beginnt recht ruhig, aber trotzdem sehr spannend. Die Autorin nimmt sich hier ausreichend Zeit, um ihre Charaktere vorzustellen und jeden klar zu zeichnen. Man entwickelt für jeden einzelnen schnell Verständnis für ihre Handlungen. Mich konnte das durchaus fesseln, nur hin und wieder wurde es mir ein wenig zu langatmig, aber das ist an dieser Stelle jammern auf hohem Niveau, denn es ist zwar lang erzählt, aber nicht langweilig. Ich hoffe, man versteht, was ich damit meine. Ab dem Moment, wo sie alle aufeinandertreffen, wird es dann auch richtig spannend. So langsam wird das Misstrauen gegeneinander wach und das vorsichtig abtasten und herausfinden, ob unter ihnen ein Verräter steckt, macht das ganze extrem spannend.
Richtig punkten konnte die Autorin bei mir mit ihren unglaublich gelungenen Charakteren. Jeder einzelne hat einen ganz individuellen Charakter, jeder bekommt Tiefe und dadurch wirken sie lebendig und authentisch. Jeder hat einen Grund, den König zu töten und jeder hat eine individuelle Art, zu kämpfen. Insgesamt mochte ich sie alle, aber die Diebin ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen mit ihrer großen Klappe.
Mein Fazit: Mit Five broken Blades hat mich Autorin Mai Corland absolut beeindrucken können, zumal es sich ja auch um ein Debüt handelt. Zwar dauert es ein wenig, um temporeich zu werden, aber mir hat es gut gefallen, dass man hier erst einmal alles gezeigt bekommt. Gerade in letzter Zeit ist mir oft aufgefallen, dass man eine zeitlang lesen musste, um eine komplexe Fantasywelt zu verstehen, was hier absolut nicht der Fall war. Zwar wirkt es hin und wieder dadurch etwas langatmig, aber als Einstieg empfand ich es doch genau richtig so. Starke Charaktere, komplexes Worldbuilding und eine spannende Grundstory machen Five Broken Blades zu einem gut gelungenen Fantasybuch. Ich bin schon so gespannt auf die Fortsetzung und werde es auf jeden Fall weiterlesen. Für Liebhaber komplexer Geschichten und Welten!

Veröffentlicht am 29.08.2024

Einfach lesenswert

Call it what you want - Für mich ist es Liebe
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Sloane hat schon lange einen Traum, sie möchte unbedingt Schriftstellerin werden. Nun beginnt für sie und ihre beiden Mitbewohnerinnen Jordan und Lauren beginnt das letzte Jahr am College, was sie in vollen ...

Sloane hat schon lange einen Traum, sie möchte unbedingt Schriftstellerin werden. Nun beginnt für sie und ihre beiden Mitbewohnerinnen Jordan und Lauren beginnt das letzte Jahr am College, was sie in vollen Zügen genießen wollen. Männer waren in diesem Plan nicht mit inbegriffen, doch dann trifft sie Ethan. Ethan zieht sie magisch an und auch Sloane lässt ihn nicht kalt. Allerdings will Ethan keine Beziehung und trotzdem kommen sie sich näher, immer wieder und immer wieder stößt er Sloane aufs Neue von sich. Dabei bemerkt er nicht, wie er Sloane immer wieder aufs Neue das Herz bricht.
Dieses Buch fiel mir trotz oder gerade wegen seinem doch eher unauffälligen Cover ins Auge. Der Einstieg fiel mir extrem leicht, die Autorin wirft den Leser gleich mitten in die Handlung und doch hatte man das Gefühl, sich gleich zurechtzufinden.
Der Schreibstil ist lebendig und leicht und flüssig zu lesen. In erster Linie verfolgt man in der Ich-Perspektive der Protagonistin Sloane. Aber hin und wieder gibt es auch Kapitel aus Ethans Sicht. Allerdings fühlte ich mich definitiv mit Sloane verbunden und auch wenn Ethan schlimmes widerfahren ist, so fand ich seinen Umgang mit ihr furchtbar.
Ich muss zugeben, dass mich die Tiefe der Geschichte völlig überrascht hat, denn ich hatte hier einen leichten New Adult Roman erwartet. Aber tatsächlich erzählt Autorin Alissa DeRogatis von einer, meiner Meinung nach, sehr toxischen Beziehung, die wohl leider jedem ein wenig bekannt vorkommen dürfte. Die Autorin hat mich hier auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen, die immer wieder aufs Neue mit einem gebrochenen Herzen endete. Wie gerne hätte ich der Protagonistin gesagt, dass all ihr hoffen sinnlos ist, doch auf diesen Trichter muss man wohl selbst kommen. Letzten Endes wird hier gut gezeigt, wie es doch irgendwann gelingt, sich selbst mehr zu lieben, als den ständig verletzenden Partner.
Das Buch fand ich so unheimlich fesselnd, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe und bei der ich sehr stark mitgefühlt habe. Gerade Protagonistin Sloane ist eine komplett authentisch gezeichnete Persönlichkeit, auch wenn es mir heute schwerfällt, zu verstehen, warum sie Ethan nicht schon gleich zu Beginn den Laufpass gegeben hat. Doch mit Anfang zwanzig und der ersten große Liebe verschließt man sich vor so manch einem guten Rat. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Geschichte so manch einem Mädchen die Augen öffnen würde.
Ethan, bei allem Verständnis für seine Vergangenheit, fand ich wirklich schlimm. Er konnte keine Beziehung mit Sloane zulassen, aber auch nicht ertragen, wenn sie jemand anderen Aufmerksamkeit widmet. Für mich eine sehr schwierige Persönlichkeit, der nicht imstande ist, jemanden zurückzulieben, egal wie sehr derjenige es wünscht.
Neben den beiden Protagonisten treffen wir hier in erster Linie auf deren Freunde als Nebencharaktere, diese bleiben jedoch deutlich im Hintergrund, auch wenn diese sowohl Sloane als auch Ethan immer wieder gut gemeinte Ratschläge geben. Insgesamt ist es der Autorin wirklich gut gelungen, absolut authentische Charaktere zu zeichnen.
Mein Fazit: Ein wunderbares Buch für alle, die sich in ihrer Beziehung nicht gesehen fühlen, die glauben nicht genug zu sein oder den Fehler bei sich selbst zu suchen. Nein, es liegt nicht an euch, vielleicht ist es der Zeitpunkt, vielleicht ist es der andere oder euer Zusammenspiel, aber bitte, glaubt niemals, dass ihr nicht genug seid, denn das seid ihr. Eine wunderschöne Geschichte über eine Liebe, die keine und doch die ganz große ist. Mit ganz vielen Rissen im Herzen lässt mich die Autorin nun zurück.