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Veröffentlicht am 09.09.2024

Interessant und unterhaltsam

Kasino
1

Jean Jacques Bénazet ist mit Frau und Sohn Edouard nach Baden-Baden gekommen, um seine Visionen umzusetzen. Er will, dass der Ort zum Anziehungspunkt für Wohlhabende wird und hat dafür viel investiert. ...

Jean Jacques Bénazet ist mit Frau und Sohn Edouard nach Baden-Baden gekommen, um seine Visionen umzusetzen. Er will, dass der Ort zum Anziehungspunkt für Wohlhabende wird und hat dafür viel investiert. Jahre später kommt die junge Claire Engel mit ihrem Traum nach Baden-Baden. Sie möchte als Croupiere arbeiten. Doch Bénazet bietet ihr einen Job als Garderobiere. Claire nimmt ihn an, gibt aber dennoch ihren Traum nicht auf.
Dieser historische Roman hat mich von Anfang an gepackt. Der Schreibstil lässt sich toll lesen und die Geschichte ist interessant und spannend.
Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig ausgearbeitet. Die Spielbank in Baden-Baden zieht sehr verschiedene Menschen an. Viele Prominente suchen hier im Sommer Unterhaltung. Aber der Ort zieht auch Spielsüchtige und Kriminelle an.
Claire ist in Sinzheim aufgewachsen, wo ihre Eltern eine Gaststätte betreiben. Im Hinterzimmer dort hat sie von ihrem Großvater die Spielregeln gelernt. Sie hat eine gute Beobachtungsgabe und wurde auch mit schwierigen Spielern fertig. Nun will sie als Croupiere im Kasino von Baden-Baden arbeiten, doch als Frau hat sie kaum eine Chance. Aber sie gibt ihren Traum nicht auf und nimmt auch Umwege in Kauf. Sie lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen und sieht, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Als sich ihr dann die Chance bietet, zeigt sie, was in ihr steckt. Aber sie hat auch Neider. Zum Glück hält der Sicherheitsbeauftragte Theo Vlissing seine schützende Hand über sie. Theo ist ein sympathischer Mensch, den ganz spezielle Interessen nach Baden-Baden gebracht haben. Dann taucht Claires verschollener Bruder Hermann wieder auf, der ihr aber überhaupt nicht guttut. Aber auch ihr Verehrer George Bedford hat seine Probleme.
Mir hat dieser spannende und unterhaltsame historische Roman sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 07.09.2024

Ein langer Weg der Trauer

Mein drittes Leben
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Lindas Tochter kam bei einem Unfall ums Leben. Mit dem Moment, da diese Nachricht sie erreicht hat, hat sie den Boden unter den Füßen verloren. Nach einer Weile findet ihr Mann Richard wieder ins Leben ...

Lindas Tochter kam bei einem Unfall ums Leben. Mit dem Moment, da diese Nachricht sie erreicht hat, hat sie den Boden unter den Füßen verloren. Nach einer Weile findet ihr Mann Richard wieder ins Leben zurück. Damit kann Linda nicht umgehen und sie zieht sich nach einer Krankheit auf einen kleinen heruntergekommenen Bauernhof nahe Leipzig zurück, da sie das Mitleid anderer Menschen nicht ertragen kann.
Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Linda erzählt. Somit ist man sehr nahe an ihr dran und kann ihre Gedanken und Emotionen mitverfolgen.
Der Autorin Daniela Krien hat einen ruhigen und empathischen Schreibstil. Die Charaktere sind feinfühlig und sehr menschlich gezeichnet.
Linda hat Richard, der zwei Kinder aus der ersten Ehe hatte, kennengelernt und sie haben sich von Anfang an bestens verstanden. Richard hätte nicht unbedingt weitere Kinder gebraucht, doch Linda hat ihm zugesetzt. So kam Sonja zur Welt. Sie bekam kein Geschwisterchen mehr und die Erwartungen Lindas in sie waren enorm. Linda hat ihre Tochter stets mit den Stiefgeschwistern verglichen. Daher setzen ihr neben der unaufhörlichen Trauer auch Schuldgefühle zu. Außerdem erinnert sie in Leipzig alles an Sonja. Daher zieht sie sich auf den Hof zurück. Das Kümmern um die Tiere und die Arbeit im Garten geben ihrem Leben Struktur. Richard besucht sie regelmäßig, aber die beiden finden keinen gemeinsamen Weg. Richard ist lange geduldig, doch dann geht er eine neue Beziehung ein und Linda verspürt sogar Eifersucht. Mit der Zeit findet Linda Kontakte im Dorf. Die Trauer bleibt, aber Linda lernt mit dem Verlust zu leben. Dann muss sie den Hof verlassen und zieht zurück nach Leipzig. Als Richard krank wird, ist Linda für ihn da.
Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren und jeder geht mit der Trauer anders um. Linda stößt alle von sich und überlässt sich voll ihrem Leid. Tabletten tragen sie durch die Nächte. Am Tag arbeitet sie auf dem Hof, um nicht nachdenken zu müssen. Niemand versteht, dass sie Zeit braucht und nicht weiß, wann sie sich dem Leben wieder zuwenden kann.
Ein empfehlenswerter Roman, der zeigt, dass jeder nach einem solchen Verlust Zeit braucht, um wieder zurück ins Leben zu finden. Dafür gibt es keine Fristen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2024

Ein lang gehütetes Geheimnis

Das Haus in dem Gudelia stirbt
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Als eine Sturmflut das kleine Dorf Unterlingen heimsucht, verlassen alle Bewohner ihre Häuser. Aber die einundachtzigjährige Gudelia bleibt in ihrem einsturzgefährdeten Haus und beobachtet aus der oberen ...

Als eine Sturmflut das kleine Dorf Unterlingen heimsucht, verlassen alle Bewohner ihre Häuser. Aber die einundachtzigjährige Gudelia bleibt in ihrem einsturzgefährdeten Haus und beobachtet aus der oberen Etage, wie mit den Wassermassen alles an ihr vorbeitreibt. Es sind nicht nur Bäume, Tiere und Autos, sondern auch zwei aneinander gefesselte Leichen. Doch niemand wird sie aus diesem Haus herausbekommen, denn das Haus verbirgt ihr dunkles Geheimnis.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Erzählt wird diese Geschichte auf drei Zeitebenen aus der Ich-Perspektive. So können wir tief in Gudelias Gedanken und Gefühle eintauchen.
Das Leben hat es nicht gut gemeint mit Gudelia. Das hat sie hart gemacht. Die Dorfbewohner haben sie für sonderbar und ein wenig verrückt gehalten. Ihr geliebter Sohn Nico starb 1984 im Alter von fünfzehn Jahren. Das hat sie aus der Bahn geworfen, genauso wie ihren Mann Heinz, der seinen Kummer im Alkohol ertränkt. Gudelia trennt sich 1998 von ihm und sorgt dafür, dass das Haus ihres wird. Nun trotz sie den Wassermassen, die schon die Nachhäuser zum Einsturz gebracht haben. Sie bleibt in dem Haus, in dem sie so vieles ertragen hat und das Hüter ihres Geheimnisses ist.
Von Anfang an ist eine Spannung aufgebaut, die einen immer weiterlesen lässt, denn man will wissen, warum sich Gudelia trotz der Ausweglosigkeit so beharrlich weigert, ihr Haus zu verlassen. So nach und nach enthüllt sich das, was sie stets gut verborgen hielt.
Es ist eine sehr spannende und tragische Geschichte.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Ein neues Leben in einem fernen Land

Savannah – Aufbruch in eine neue Welt
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Die junge Nellie Bernstein ist nach einer Vergewaltigung schwanger. Ihr hartherziger Vater wirft sie aus dem Haus und sie schlägt sich zu ihrem Cousin Lawrenz durch. Sie wird dort bei der Familie freundlich ...

Die junge Nellie Bernstein ist nach einer Vergewaltigung schwanger. Ihr hartherziger Vater wirft sie aus dem Haus und sie schlägt sich zu ihrem Cousin Lawrenz durch. Sie wird dort bei der Familie freundlich aufgenommen, aber nicht alle Menschen reagieren so. Nellie hört von James Oglethorpe, der mit Auswanderern in Amerika die Kolonie Georgia gründen will. Sie entschließt sich, sich der Gruppe anzuschließen. Es wird ein gefährliches Unternehmen.

Dies ist der erste Band aus der Reihe „Die Siedler-Saga“ von Malou Wilke. Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und lässt sich gut und flüssig lesen. Die Gegebenheiten und die Handlungsorte sind sehr schön und authentisch dargestellt, auch wenn es nicht immer idyllisch ist.

Die Charaktere sind individuell und glaubhaft beschrieben. Nellie ist eine sympathische und mutige junge Frau, die unverschuldet schwanger wurde. Niemand will etwas mit einer ledigen Schwangeren zu tun haben, selbst ihr Vater wirft sie einfach raus. Die Überfahrt wird entbehrungsreich und Nellie muss einen schweren Verlust hinnehmen. Ihr kommen Zweifel, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Auch in Savannah ist das Leben hart und entbehrungsreich, aber sie kämpft sich durch und findet auch ihr Glück. Gut gefallen hat mir, wie sie sich um die verwaisten Siedlerkinder kümmert. Aber auch Sam ist ein sympathischer Mensch, der Nellie immer wieder zur Seite steht.

Mich hat dieser Roman gut unterhalten und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Eine lebensbejahende Geschichte

Die Unmöglichkeit des Lebens
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"Die Mitternachtsbibliothek" steht immer noch auf meiner Wunschliste und nachdem ich dieses Buch gelesen habe, wird es nun Zeit, dass ich die Mitternachtsbibliothek kennenlerne.
Aber nun zu diesem Roman: ...

"Die Mitternachtsbibliothek" steht immer noch auf meiner Wunschliste und nachdem ich dieses Buch gelesen habe, wird es nun Zeit, dass ich die Mitternachtsbibliothek kennenlerne.
Aber nun zu diesem Roman: Mrs Grace Winters ist eine ehemalige Mathematiklehrerin und 72 Jahre alt. Sie lebt alleine und die Lebensfreude ist ihr abhandengekommen, damit aber auch die Kontakte zu anderen Menschen. Dann erbt sie ein Häuschen auf Ibiza. Als sie sich entschließt, auf die Insel zu ziehen, ist sie von sich selbst überrascht. Was sie dann dort erlebt, konnte sie kaum ahnen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Der Autor Matt Haig hat es geschafft, mich von Anfang an mitzunehmen.
Grace ist einsam nachdem ihr Mann und ihr Hund gestorben sind, aber den größten Verlust musste sie vor vielen Jahren hinnehmen und seitdem trägt sie sich mit Schuldgefühlen herum. Es ist mutig von ihr, sich so unvorbereitet in dieses Abenteuer zu stürzen. Auf der Insel erlebt sie Erstaunliches und findet überraschende Erkenntnisse. Es ist schön mitzuerleben, wie sie sich entwickelt.
Dieses Buch ist sicherlich nicht Jedermanns Sache, da es paranormale Situation enthält, aber mir hat es sehr gut gefallen.

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