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Veröffentlicht am 30.08.2024

Für mich der schwächste Teil der Reihe

Whitestone Hospital - Saved Dreams
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Ava Reeds beliebte Buchreihe rund um das Klinikpersonal des renommierten Whitestone Hospitals geht mit „Saved Dreams“ in die nunmehr vierte Runde. Dieses Mal geht es um Jane und Abby, die, wegen eines ...

Ava Reeds beliebte Buchreihe rund um das Klinikpersonal des renommierten Whitestone Hospitals geht mit „Saved Dreams“ in die nunmehr vierte Runde. Dieses Mal geht es um Jane und Abby, die, wegen eines unglücklichen Vorfalls und sehr zu Janes Missfallen, bis auf weiteres in der Gynäkologie zusammenarbeiten müssen. Abby, die sich mit Haut und Haar der Arbeit als Oberärztin auf der Gyn verschrieben hat, kann den Unwillen ihrer Assistenzärztin nicht nachvollziehen. Ist es Überheblichkeit, oder steckt doch mehr hinter der steinharten Fassade ihrer jungen Kollegin?
Die Reihe ist mir bereits mit dem ersten Teil ans Herz gewachsen und ich habe mich besonders darauf gefreut in diesem Buch etwas mehr über Jane herauszufinden. Auch wenn sie uns als Figur schon seit High Hopes begleitet, ist sie wegen ihrer ruhigen und in sich gekehrten Art stets im Hintergrund geblieben. Das wurde mit Saved Dreams nun offiziell geändert.
Das Buch ist wieder wundervoll geschrieben, lässt sich sehr gut lesen und spart nicht an Emotionen. In dieser Hinsicht reiht es sich nahtlos an seine Vorgänger an. Dennoch muss ich sagen, dass es für mich insgesamt doch der schwächste Teil der Reihe war.
Ich kann gar nicht so genau festlegen, woran es lag, vielleicht war ich auch nicht in der richtigen Stimmung für so eine Geschichte, aber der Funke wollte bei mir einfach nicht überspringen. Abby und Jane haben für mich als Paar toll zusammen funktioniert, aber für sich betrachtet hat mir bei beiden etwas gefehlt. Bei den bisherigen Büchern konnte ich immer ein gutes Gefühl für die ProtagonistInnen entwickeln und all ihre Seiten kennenlernen. Hier haben mir genau diese Facetten bei den Figuren gefehlt. Jane, so wie sie sich mir dargestellt hat, hat sich ausschließlich über ihr Trauma definiert. Wenn sie nicht als die sensible Ärztin aufgetreten ist, war da nur ihr Schmerz und ihre Trauer. Da war im Grunde gar kein Raum für eine Persönlichkeit, was ich sehr schade fand.
Mit Abby hatte ich ein ähnliches Problem, wenn auch aus anderen Gründen. Der Fokus der Geschichte liegt so sehr darauf Janes Vergangenheit zu ergründen und aufzuarbeiten, dass Abby meiner Meinung nach ein wenig auf der Strecke blieb. Ich fand, dass ihr Charakter besser ausgearbeitet war, aber bis auf den Wink sie müsse mehr Zeit für ihre Eltern aufbringen und eine im Schnelldurchlauf runtergeratterte Liste ihrer Interessen, weiß ich auch über sie nicht viel. Es gab kaum Interaktion zwischen Abby und anderen Figuren, die nicht Jane waren und sonst lag ihr gesamter Fokus von Anfang an nur auf Jane.
Ich denke, was ich versuche zu sagen ist, dass mir zwar beide Protagonistinnen sympathisch waren, aber Alles in Allem irgendwie zu blass, um wirklich an ihnen zu hängen.
Schließlich war auch die Handlung in meinen Augen eher schwach ausgearbeitet. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, es gab beinahe keine. Bis auf einige wenige Ausnahmen, besteht der Plot aus einer Aneinanderreihung von gynäkologischen (Not-)Fällen, in dem jeweils ein wichtiger Aspekt der Frauenheilkunde in den Fokus gerückt wird. Im Nachwort geht die Autorin nochmals genauer darauf ein und erklärt, wie wichtig es ihr gewesen ist, das Augenmerk auf die Dinge zu legen, die so viele Frauen überall betreffen und über die dennoch längst nicht genug gesprochen wird. Das ist ihr hervorragend gelungen und die Recherche, sowie die Mühe, die sie in jeden einzelnen Fall gesteckt hat, ist beeindruckend. Es ist alles sehr sensibel und verständnisvoll dargestellt und man bekommt ein starkes Gefühl für die hohen Höhen und tiefsten Tiefen der Arbeit auf einer gynäkologischen Station. Es fühlte sich beim Lesen aber auch sehr danach an, als würde nur eine Liste von Krankheitsbildern abgearbeitet werden. Klammert man diese aus, bleibt kaum etwas an Handlung übrig. Die besten Szenen im Buch waren für mich die Momente, in denen auch Laura, Nash, Mitch, Sierra usw. dabei waren.
Insgesamt ist Saved Dreams ein intensives, hochemotionales Buch, aber auch eines, das sich weitaus weniger leichtherzig herunterlesen lässt, wie seine Vorgänger. Es fügt sich jedoch sehr gut in die Whitestone Hospital Reihe ein.

Veröffentlicht am 30.08.2024

Spannend, aber für mich kein Highlight

Long Live Evil
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Der Traum eines jeden Bücherwurms: Einmal in die eigene Lieblingsgeschichte eintauchen und in die Rolle der Heldin Schlüpfen - nur dass die Bösen immer viel mehr Spaß zu haben scheinen. Das denkt sich ...

Der Traum eines jeden Bücherwurms: Einmal in die eigene Lieblingsgeschichte eintauchen und in die Rolle der Heldin Schlüpfen - nur dass die Bösen immer viel mehr Spaß zu haben scheinen. Das denkt sich jedenfalls Rae, als ihr die unglaubliche Chance geboten wird, in ihre Lieblingsbuchreihe „Zeit des Eisens“ einzutauchen. Im echten Leben wartet nur der Krebs, nicht enden wollende Schmerzen und Wut über vergangenes Unrecht. Warum also sollte sie nicht ihr Glück als waschechte Schurkin versuchen und mal alle Moral in den Wind schießen? Sie hat nichts zu verlieren und alles zu gewinnen. Doch während Rae fleißig daran arbeitet sich schurkische Gehilfen zu suchen und den Plot zu ihren Gunsten zu formen, beginnt sich die Geschichte um sie herum auf unvorhersehbare Weise zu verändern.
Sarah Rees Brennan hat mit „Long Live Evil” ein sehr vielversprechendes Buch geschrieben, das mit seiner Inhaltsbeschreibung sofort mein Interesse geweckt hat. Die Rolle einer Schurkin aus dem eigenen Lieblingsbuch übernehmen? Wie cool! Während ich also noch sehr enthusiastisch ins Buch gestartet bin, konnte sich die Begeisterung nicht allzu lange halten.
Ich will in keinem Fall sagen, dass ich das Buch nicht gut fand, allerdings fällt es mir schwer es für mich einzuordnen. Es war eins dieser Bücher, das sich gut lesen lässt, wenn man es erstmal in der Hand hat, aber legt man es hin, braucht es Überwindung es wieder aufzunehmen. Jedenfalls ging es mir die meiste Zeit so. Ich habe auch recht lang für die knapp 600 Seiten gebraucht.
Ich glaube im Kern war mein größtes Problem, dass mir in Allem irgendwie die Balance gefehlt hat. Das World-Building war interessant, aber man wird regelmäßig mit massenweisen Informationen zugeschüttet. Gerade zu Anfang war das etwas überwältigend. Auch das Tempo habe ich immer wieder als unausgeglichen empfunden. An mancher Stelle war es super mitreißend und an anderer wird es über Seiten hinweg schleppend. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende durchzogen von Komik und nicht selten begegnet man einem düsteren Witz, was einerseits sehr zu Rae und ihrer Situation passt, andererseits wurde es mir teilweise etwas zu sehr ins Lächerliche gezogen. Die über mehrere Seiten vollständig ausgeschriebene Musical-Nummer war mein persönliches „zu viel des Guten“.
Ein letzter Punkt, der mir Schwierigkeiten bereitet hat, sind die Charaktere. Das Buch nimmt durchweg und auf witzige Weise die gängigsten, vielleicht auch etwas veralteten Fantasy Klischees auf die Schippe, von der reinen und allseits geliebten Heldin hin zum listigen Ränkeschmied, an dem kein gutes Haar gelassen wird. Das sorgt zwar regelmäßig für Lacher und macht durchaus Spaß beim Lesen, je weiter ich kam, desto eher bekam ich allerdings den Eindruck, dass es die Autorin auch damit ein bisschen zu weit getrieben hat. Wenn im Grunde jede Figur nur darauf ausgelegt ist, die Parodie eines gängigen Fantasy-Archetypus zu verkörpern und in ihren Motiven und Entscheidungen einzig und allein daran festgemacht wird, habe ich keinen Anreiz mich für sie zu begeistern oder an ihrem Schicksal zu hängen. Dann sind es einfach eine menge Figuren, die nur da sind, um ihren Zweck zu erfüllen. Aus diesem Grund fand ich auch die gelegentlich eingeschobenen Perspektivwechsel eher uninteressant. Etwa die Kapitel aus der Sicht von Lord Marius, der letzten Hoffnung. Er übernimmt in die Rolle des „weißen Ritters“, dessen Ruf und Moral nach außen hin ohne Tadel sind, der innerlich jedoch einige Dämonen zu bekämpfen hat. Sein Handeln und seine Wahrnehmung sind so stark vom Klischee geleitet, dass ich darin kaum einen Mehrwert für die Story finden konnte.
Letzten Endes hat mich an diesem Buch am ehesten die Handlung gefesselt. Es ist ein unterhaltsamer Seiltanz zwischen Vorhersehbarem und Unvorhersehbarem, der mich immer wieder bei der Stange gehalten hat. Dadurch dass Rae eine Version der Handlung kennt, wenn auch nur lückenhaft, glaubt man zu ahnen, wie sich die Dinge entwickeln, muss aber, wie die Protagonistin selbst, relativ schnell feststellen, dass der Plot an den unvorhersehbarsten Stellen in eine ganz unerwartete und unbekannte Richtung abbiegt.

Alles in Allem war Long Live Evil für mich kein herausragendes Buch, aber eins, das doch viel Spaß gemacht hat beim Lesen. Wenn man sich ein wenig auf die Albernheiten darin einlässt, kann man sich definitiv von der Geschichte mitreißen lassen.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Super zu lesen aber inhaltlich schwach

King of Greed
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King of Greed ist der dritte Teil von Autorin Ana Huangs Kings of Sin Reihe und widmet sich Alessandra und Domenic Davenport. In bester Second-Chance-Trope Manier muss Domenic nach 10 Jahren unermüdlichen ...

King of Greed ist der dritte Teil von Autorin Ana Huangs Kings of Sin Reihe und widmet sich Alessandra und Domenic Davenport. In bester Second-Chance-Trope Manier muss Domenic nach 10 Jahren unermüdlichen Schuftens feststellen, dass er in seiner Gier auf dem Weg zur absoluten Spitze an der Wall Street ausgerechnet das vernachlässigte, das ihm das aller wichtigste auf der Welt ist: seine Frau. Dass er ihre Verabredung zum 10. Hochzeitstag ohne einen Ton platzen lässt, bringt für Alessandra das Fass endgültig zum überlaufen. Schluss mit den Entschuldigungen. Schluss mit dem Verständnis. Und Schluss mit der Ehe. Sie ist fest entschlossen die Liebe ihres Lebens hinter sich zu lassen. Nie wieder will sie an zweiter Stelle stehen, nie wieder wegen Dom's Arbeit zurückstecken. Aber so leicht lässt ich ihr Ehemann sich nicht abschütteln. Er hat gekämpft um der König der New Yorker Finanzwelt zu werden, doch er ist bereit alles aufs Spiel zu setzen, um seine Königin zurückzugewinnen.
Ich hatte mich sehr auf Alessandras und Domenics Buch gefreut. Die beiden sind mir schon in den ersten beiden Teilen aufgefallen und haben mich neugierig gemacht, daher war es spannend, dass es nun endlich zu ihrem persönlichen Showdown kommen sollte. Leider ist bei mir der Funke jedoch nicht ganz übergesprugen. Während der Schreibstil gewohnt angenehm zu lesen war, hat mich das Buch inhaltlich nicht wirklich packen können. Mir hat gefallen, wie Alessandra eingangs für sich eingestanden ist, dass sie an ihrem Entschluss festgehalten hat und sich nicht wieder von Domenic einwickeln ließ. Das ist jedoch nur von kurzer Dauer. Irgendwann fällt es schwer ihre Entscheidungen nachzuvollziehen.
Schwierig fand ich auch den ganzen Aufbau des Konflikts. Vielleicht lag es daran, dass kaum Zeit verging zwischen ihrer Trennung und Domenics Bemühungen, Ale zurück zu gewinnen, aber weil er, sobald er ihren Standpunkt erkannt hatte, alles dafür getan hat um auf sie einzugehen, fühlte sich dieser ganze Scheidungs-Teil in der Story irgendwie überflüssig an. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass ein ernstes Gespräch zwischen ihnen, das ganze Hin und Her um eeeiniges abgekürzt hätte.
Charakterlich haben mich Ale und Dom auch nicht abholen können. Beide bleiben relativ flach, irgendwie undefiniert, ebenso wie ein Großteil ihrer Gespräche. Ohne die Rückblenden von ihrem Kennenlernen hätte ich gar keinen Grund gehabt, mit den beiden mitfiebern zu wollen. Das waren für mich die besten Stellen im Buch.
Die Teile der Story, die wirklich interessant waren und das Potenzial hatten etwas Tempo und Spannung reinzubringen, sind leider nur sehr kurz angeschnitten worden, ohne dass sich wirklich etwas draus entwickelt hat. Besonders das Ende, was wohl für etwas Dramatik sorgen sollte, ist so dermaßen schnell abgehandelt worden, dass es kaum die Erwähnung wert ist.
Hier ist es mir echt schwer gefallen eine Bewertung abzugeben. Einerseits konnte ich das Buch locker runterlesen und der Schreibstil ist ausreichend unterhaltsam, andererseits waren die Handlung und die meisten Figuren, besonders im Vergleich zu den ersten Teilen der Reihe, recht langweilig. Ich schätze damit lande ich irgendwo in der Mitte mit 2.5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.05.2024

Viele Seiten für wenig Handlung

Wildfire
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"Wildfire" ist der inzwischen zweite Teil von Hannah Grace erfolgreicher Sports-Romance-Reihe rund um die Sportler und Sportlerinnen der Maple Hills Universität. Das Buch knüpft lose an die Ereignisse ...

"Wildfire" ist der inzwischen zweite Teil von Hannah Grace erfolgreicher Sports-Romance-Reihe rund um die Sportler und Sportlerinnen der Maple Hills Universität. Das Buch knüpft lose an die Ereignisse aus "Icebreaker" an, ist allerdings als alleinstehende Geschichte sehr gut zu lesen.

Wildfire erzählt die Story von Russ und Aurora - von allen nur Rory genannt - die sich nach einem leidenschaftlichen one night stand unverhofft im selben Sommer Camp wiederfinden, in dem sie als Betreuer zusammen arbeiten müssen.

Icebreaker war für mich persönlich ein ziemlicher Reinfall, also waren meine Erwartungen an Wildfire nicht besonders hoch. Ich kann jetzt zwar nicht behaupten, dass diese übertroffen wurden, aber das Buch hat mir doch irgendwie besser gefallen als sein Vorgänger. Dadurch dass das Setting fast ganz auf das Sommercamp umgelagert wird, herrscht die meiste Zeit eine sehr entspannte und losgelöste Atmosphäre. Süße Hunde, lustige Spiele und gemeinsame Lagerfeuerabende machen ihr Übriges, um dieses Buch zu einem leichtgängigen Sommer-Read zu machen.

Zwischen Russ und Rory herrscht gleich von Anfang an eine tolle Chemie und ihre Charaktere ergänzen sich gut. Russ ist ruhig und wirklich schüchtern, hält sich an Regeln und bleibt eher für sich. Rory ist ein Energiebündel, begibt sich gern mal in Schwierigkeiten und nimmt es mit Regeln nicht allzu ernst. Der gemeinsame Nenner sind ihre jeweiligen Daddy-Issues. Obwohl es eine Charakter Backstory hergibt, hat es die Autorin für meinen Geschmack ein bisschen zu weit damit getrieben. Besonders Rory wiederholt ihre Vaterprobleme so oft und basiert ihr ganzes Verhalten darauf, dass es nicht nur echt anstrengend wird es immer und immer wieder zu lesen, es macht irgendwie ihre ganze Persönlichkeit aus. Wie schon in Icebreaker, bleibt auch in Wildfire die Charakterentwicklung meiner Meinung nach auf der Strecke, beziehungsweise statt den Wandel beim Lesen zu erleben, klappt es am Ende einfach plötzlich und alle noch verbleibenden Probleme werden aus dem Weg geräumt.

Die Handlung hat für mich auch nicht so ganz hingehauen. Während der Einstieg in die Geschichte noch ganz cool war und das Kennenlernen der Hauptfiguren, besonders aber ihr Wiedersehen im Camp noch für Unterhaltung sorgen konnten, zog sich das Buch nach dem ersten Drittel ordentlich in die Länge und ein Plot war kaum zu erkennen. Man erlebt hauptsächlich den Camp-Alltag, der nur sporadisch von persönlichen Gesprächen und dem ein oder anderen Ausflug unterbrochen wird. Ich finde 480 Seiten hätte es jetzt nicht gebraucht, um die Geschichte zu erzählen.

Unterm Strich hat mich Wildfire nicht begeistert, aber Dank der sympathischen Atmosphäre hat sich das Buch gut runterlesen lassen.

Veröffentlicht am 29.01.2024

Wirklich schön geschrieben!

Starling Nights 2
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Nach den dramatischen Ereignissen des ersten Teils, entscheidet sich in „Starling Night’s: Im Glanz der Ewigkeit“ das endgültige Schicksal der Stare. Der unvermeidbare Tod innerhalb von Monaten oder die ...

Nach den dramatischen Ereignissen des ersten Teils, entscheidet sich in „Starling Night’s: Im Glanz der Ewigkeit“ das endgültige Schicksal der Stare. Der unvermeidbare Tod innerhalb von Monaten oder die Aussicht auf ewiges Leben – nicht weniger steht für sie auf dem Spiel.
Ganz besonders Ashton ist nicht gewillt die Vorzüge und Privilegien seines bisherigen Lebens aufzugeben und zeigt sich fest entschlossen, einen Ausweg zu finden. Doch als sich endlich einer auftut, steht und fällt alles ausgerechnet mit der Unterstützung von Zoe. Zoe, die Ashton im vergangenen Jahr mehr als jeden anderen Menschen manipuliert, verletzt und ausgenutzt hat.
Zoe, die fest entschlossen ist nie wieder auch nur einen Millimeter auf Ashton zuzugehen.
In diesem zweiten Teil der spannenden Dark Academia Reihe von Bestsellerautorin Merit Niemeitz steckt wieder eine Menge Gefühl und Wortkunst. Der Schreibstil ist von der ersten Seite an fesselnd und nimmt einen mit auf diese Reise durch alte Gassen, historische Gemäuer und geheime Keller, vor allem aber entführt er seine Leserschaft in die Gefühlswelt seiner beiden Protagonisten. Und da gibt es eine Menge zu ergründen, denn nach den Ereignissen des ersten Teils, konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass Ashton und Zoe nochmal auf einen grünen Zweig kommen.
Das große Kunststück sollte auf jeden Fall werden den sehr schlechten Eindruck von ihm aufzuheben und ihn in seiner Entwicklung so überzeugend auszugestalten, dass man ihn doch noch gernhaben kann. Leider muss ich sagen, dass das in meinen Augen nur bedingt gut gelungen ist. Ich fand Ashton während der ersten hundert Seiten nach wie vor recht unsympathisch und auch sein Umgang mit seinem „geheimen Plan“ hat nicht gerade für seine Charakterentwicklung gesprochen. Und obwohl ich es spannend fand, seine Gefühle und Beweggründe kennenzulernen, kam mir der Umschwung in seiner Figur insgesamt zu geplant und erzwungen vor, als dass er mich im Sturm erobern konnte.
Ähnliches empfand ich im Hinblick auf Zoes Haltung ihm gegenüber. Nach allem, was sie wegen Ashton durchgemacht hat, wirkte sie auf mich unerwartet Nachgiebig, sodass die Wiederannäherung zwischen ihnen mir persönlich etwas zu schnell und zu einfach vonstattenging. Dafür, dass ich hie und da nicht ganz zufrieden mit der Entwicklung war, lies sich ihre Geschichte aber dennoch wunderschön lesen und ich konnte auf jeden Fall mit ihnen mitfühlen.

Die Handlung konnte meiner Meinung nach ebenfalls nicht ganz an den ersten Teil heranreichen. Zwar gibt es immer noch das ein oder andere Geheimnis zu entdecken und Mysterium aufzuklären, aber das Tempo bleibt insgesamt eher gemächlich. Als dann am Ende mal etwas Aufregung ins Geschehen eingestreut wird, ist das wie schon im ersten Teil nach wenigen Seiten abgehandelt. Zwischendurch passiert genug, dass man dranbleiben möchte, und ansonsten wird die Geschichte gut von der Entwicklung zwischen Zoe und Ashton getragen, aber ein etwas ausgeglicheneres Tempo hätte der Handlung denke ich trotzdem nicht geschadet.
Alles in allem und trotz meiner Kritikpunkte war Starling Nights 2 ein sehr unterhaltsames, vor allem aber wieder sehr schön geschriebenes Buch, das mich gut unterhalten konnte.

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