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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2024

Spiegelt den Zeitgeist wieder

Mord in der Charing Cross Road
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Eine antiquarische Buchhandlung im London der 1950er Jahre: Der Teamgeist, wie man heute sagen würde, ist gut. Wie in jedem Team gibt es jedoch den Ausreißer, der sich unbeliebt macht. Und ausgerechnet ...

Eine antiquarische Buchhandlung im London der 1950er Jahre: Der Teamgeist, wie man heute sagen würde, ist gut. Wie in jedem Team gibt es jedoch den Ausreißer, der sich unbeliebt macht. Und ausgerechnet er wird ermordet. Die Polizei ist überzeugt, dass er innerhalb der Belegschaft zu suchen ist, kommt aber nicht so recht zu einem Ergebnis. So sieht sich Buchhändlerin Sally genötigt, zusammen mit Johnny, dem Enkel des Inhabers, eigene Überlegungen anzustellen.

Ein bisschen altmodisch ist der flüssig zu lesende Schreibstil schon, dadurch fühlt man sich aber gut in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg versetzt. Die Mitarbeiter sind zahlreich und nicht alle ausführlich beschrieben, aber die Hauptpersonen werden sehr gut charakterisiert und wirken authentisch. Besonders gut gefällt mir, dass dieser Krimi weitgehend frei ist von blutigen und gewalttätigen Szenen. Was mir ein wenig fehlt ist der für die älteren englischen Krimis typische, eingestreute trockene, etwas skurrile Humor. Trotzdem finde ich den Krimi von der ersten bis zur letzten Seite spannend und kann ihn uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Rasanter Thriller

Tode, die wir sterben
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Jon Nordh und Svea Karhuus werden als Ermittler-Duo "zwangsverpartnert" um den Mord an einem 13-jährigen Jungen aufzuklären, dessen Hintergrund sie im Gangmilieu vermuten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ...

Jon Nordh und Svea Karhuus werden als Ermittler-Duo "zwangsverpartnert" um den Mord an einem 13-jährigen Jungen aufzuklären, dessen Hintergrund sie im Gangmilieu vermuten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten raufen sie sich zusammen und erkennen schnell, dass mehr hinter dem Fall steckt, als sie zunächst gedacht haben. Bis sie jedoch die ganze verwickelte Geschichte aufklären können, geschehen nicht nur weitere Morde, sondern sie geraten auch mehrmals in tödliche Gefahr.

Packend, aber nicht reißerisch erzählt das Autorenduo diesen spannenden Kriminalfall, der auf mich aufgrund des Bezuges auf aktuell brisante politische Themen wie Rassismus und den Überfall Russlands auf die Ukraine auch sehr beängstigend wirkt. Der Fall ist schlüssig aufgebaut und kommt mit zahlreichen überraschenden Wendungen daher. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein solches Szenario auch im wahren Leben stattfinden kann.

Die beiden Ermittler könnten gegensätzlicher nicht sein, ihre sehr unterschiedliche Herangehensweise ist aber der Schlüssel zur Lösung des Falls. Beiden gemeinsam ist, dass sie Probleme aus der Vergangenheit mit sich herumschleppen, die der Cliffhanger am Ende des Buchs und damit einer der Gründe sind, sich auf eine Fortsetzung zu freuen. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

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Veröffentlicht am 10.08.2024

So soll ein Krimi sein

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
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Landespolizistin Liv de Vries erschießt im Dienst einen Tatverdächtigen um ihren Kollegen zu schützen, was sich im Nachhinein als Fehler erweist. Um sie aus der Schusslinie zu nehmen, wird sie ...

Landespolizistin Liv de Vries erschießt im Dienst einen Tatverdächtigen um ihren Kollegen zu schützen, was sich im Nachhinein als Fehler erweist. Um sie aus der Schusslinie zu nehmen, wird sie von ihrem Vorgesetzten auf einen scheinbar unbedeutenden Vermisstenfall im idyllischen Städtchen Veere angesetzt. Dass in diesem Fall nichts so ist, wie es zunächst scheint, findet Liv erst nach und nach heraus. Schnell erkennt sie jedoch, dass der aktuelle Fall mit dem nur wenige Jahre zurückliegenden Fall eines vermissten Mädchens mit surinamesischen Wurzeln zusammenhängt.

Mit dem packenden Schreibstil und der geschickt aufgebauten Spannung auf zwei Handlungsebenen hat mich Marten Vermeer schnell eingefangen. Die Protagonisten sind sympathisch und authentisch, mit Liv konnte ich mich schnell identifizieren. Auch Ruben, ihr Kollege in Veere ist so schön normal und bodenständig, ebenso wie Rechtsmedizinerin Ann-Remi. Der Kriminalfall erweist sich als komplex und thematisiert nebenbei das heute so aktuelle Rassismus-Problem sehr gut. Die Verknüpfung mit einem ähnlichen Fall im von den Nazis besetzten Zeeland im zweiten Weltkrieg zeigt sehr gut auf, dass wir Gefahr laufen, die Fehler von damals zu wiederholen. Es gefällt mir sehr, wie Liv, Ruben und Ann-Remi zusammenarbeiten um die beiden Fälle gegen alle Widerstände zu lösen.
Fazit: Wir lesen hier einen spannenden Krimi mit Regionalbezug und einer klaren Botschaft gegen rechts, den ich sehr gerne wärmstens empfehle.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Drei Frauen in schwerer Zeit

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Don`t kiss Tommy ist die Geschichte dreier junger Frauen, deren ganzes Leben vom Krieg und dem Einmarsch der Alliierten auf den Kopf gestellt wurde. Anne muss schweren Herzens das elterliche ...

Don`t kiss Tommy ist die Geschichte dreier junger Frauen, deren ganzes Leben vom Krieg und dem Einmarsch der Alliierten auf den Kopf gestellt wurde. Anne muss schweren Herzens das elterliche Hotel, auf dem ihre Lebensplanung basiert, den Engländern überlassen. Ihre Schwester Iris, verheiratet mit dem ewig gestrigen Diethart und Mutter von drei Kindern, muss nicht nur ihr Haus abgeben, sondern auch ihre Ehe in Frage stellen. Annes frühere Freundin Rosalie hat ihre ganze Familie bei einem der letzten Bombenangriffe verloren und muss sich ganz neu orientieren. Alle zusammen müssen sie sich mit den Engländern arrangieren, die sich in ihrer Heimatstadt Bad Oeynhausen breitgemacht haben.

Einfühlsam und sehr berührend schildert Theresia Graw die Geschichte der drei jungen Frauen, die jede auf ihre Art mit der Besatzung fertig werden. Ihr Schicksal wurde perfekt mit dem gründlich recherchierten historischen Hintergrund verknüpft und wird so authentisch dargestellt, dass es genau so gewesen sein könnte. Besonders Anne hat mir sehr imponiert, sie verliert nie ihr Ziel aus den Augen, vergisst dabei aber auch nicht ihre Mitmenschen. Mit ihrer geradlinigen, bestimmten Art trägt sie sehr viel zur Verständigung zwischen Besatzern und Besetzten bei. Auch Rosalie ist sehr zielstrebig, hat dabei aber zuerst ihr eigenes Wohl im Auge. Iris dagegen ist zunächst sehr passiv, sie steht unter Dietharts Fuchtel und ihr fehlt Annes Mut.

Ich finde diese Geschichte von Anfang bis Ende sehr spannend und authentisch. Ich habe vieles aus den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern, die diese Zeit in der amerikanischen Besatzungszone erlebt haben, wiedererkannt. Gerade in unserer heutigen Zeit kann man nicht genug über Krieg und seine Folgen schreiben, um den Menschen bewusst zu machen, dass nichts wichtiger ist als der Frieden. Ich wünsche mir viel mehr solche Bücher wie dieses, das ich wärmstens empfehle.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Wunderbar

Mein Sachen suchen Wimmelbuch: Tiere und ihre Kinder
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Viel Spaß hatte ich mit meiner Enkelin beim Anschauen dieses Wunderbaren Wimmelbuches. Thematisch nach ihrem Lebensraum geordnet haben wir sehr viele, auch ungewöhnliche Tierarten und ihre Jungen ...

Viel Spaß hatte ich mit meiner Enkelin beim Anschauen dieses Wunderbaren Wimmelbuches. Thematisch nach ihrem Lebensraum geordnet haben wir sehr viele, auch ungewöhnliche Tierarten und ihre Jungen kennengelernt. Die kurzen Texte sind ebenso altersgerecht wie die Menge an Tieren auf den einzelnen Seiten. Zu entdecken gab es nicht nur direkt auf den Seiten so einiges, das Besondere an dem Buch sind die kleinen Klappen, hinter denen sich immer noch etwas extra interessantes verbirgt. Die Zeichnungen sind bezaubernd und sehr nahe an der Natur, sodass das Kind ein Tier auch wiedererkennen kann, wenn es im real begegnet.
Auch die Qualität des Buches mit den dicken Pappseiten hat mich überzeugt, denn so können auch die Kleinen sich das Buch schonmal alleine zu Gemüte führen und ihren Spaß damit haben. Ich kann dieses Buch (ebenso wie andere aus der Reihe) wärmstens weiter empfehlen.

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