Cover-Bild Befreiung
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 30.08.2024
  • ISBN: 9783757700393
Jenny Lecoat

Befreiung

Roman. Ein bewegender Schicksalsroman auf Jersey
Anke Kreutzer (Übersetzer)

Jersey 1945. Die junge Jean Parris lässt sich vom Freudentaumel mitreißen, der die Bewohner ihrer Insel nach dem Sieg der Alliierten ergriffen hat. Nun hofft sie endlich Nachricht von ihrem Vater zu erhalten, der während der Besatzungszeit von den Nazis verhaftet wurde. Doch die Botschaft seines Todes bringt traurige Gewissheit. Als kurz darauf Jeans Onkel aus dem englischen Exil zurückkehrt, verrennt sich dieser in einen Rachefeldzug gegen die vermeintliche Verräterin seines Bruders - die Lehrerin Hazel, deren politisches Engagement vielen ein Dorn im Auge ist. Ihre Schuld scheint festzustehen - nur: Ausgerechnet Hazel kennt ein Geheimnis, das Jean um jeden Preis schützen muss ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2024

Wem kann man trauen?

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Wie war es als die Besatzung beendet war?

Die Insel Jersey gehört zu Groß Britannien und war im zweiten Weltkrieg von den Deutschen besetzt. Eine schlimme Zeit für die Menschen dort, doch wie war es ...

Wie war es als die Besatzung beendet war?

Die Insel Jersey gehört zu Groß Britannien und war im zweiten Weltkrieg von den Deutschen besetzt. Eine schlimme Zeit für die Menschen dort, doch wie war es danach? Dieser Frage geht Jenny Lecoat in ihrem Roman Befreiung nach. Anhand der beiden jungen Frauen Hazel und Jean erzählt sie eine erschütternde Geschichte voller Misstrauen, Lügen, Verdrângung, falschen und richtigen Beschuldigungen, der Verarbeitung mit dem Kriegsgeschehen und der Frage wer in wie weit mit den Deutschen verbündet war.

Beide Frauen haben ihr Schicksal zu tragen. Jeans Vater ist während der Besatzungszeit verraten worden und in Gefangenschaft geraten. Hazel ist Kommunistin und das ist bei vielen erst einmal verdächtig. Außerdem wird sie verdächtigt Jeans Vater verraten zu haben. Ich fand es großartig das die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Hazel und Jean erzählt wird, so sind die Eindrücke viel präziser und eindrucksvoller. Ich konnte mich in beide Frauen hineinversetzen und habe so ganz tiefer Einblicke erhalten.

Interessant wären auch die Einblicke in das Familienleben von Jean. Onkel, Tante, Cousine, Mutter alles sehr unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Sichten auf die Besatzungszeit.

Ein lesenswerter Roman über einen wenig erzählten Aspekt des zweiten Weltkrieges

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Zwischen Verrat und Wahrheit- eine überraschende Nachkriegsgeschichte

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Nachdem ich schon das Buch „Die Übersetzerin“ von der Autorin als Audio gehört habe, war ich natürlich gespannt auf diesen Roman. Beide spielen auf der Kanalinsel Jersey, die während des 2.Weltkriegs von ...

Nachdem ich schon das Buch „Die Übersetzerin“ von der Autorin als Audio gehört habe, war ich natürlich gespannt auf diesen Roman. Beide spielen auf der Kanalinsel Jersey, die während des 2.Weltkriegs von den Nazis besetzt war, und der Geburtsort der Autorin.

Ein Nachkriegsroman, der viele Schatten wirft, denn auch wenn der Krieg vorbei ist, so ist Erholung und Aufatmung für die Bevölkerung noch lange nicht in Sicht. Das Hoffen auf die Kriegsrückkehrer geht weiter, Nahrungsmittelknappheit ist nach wie vor groß und es gibt viele Kollaborateure, die besonders Jerrybags- Inselbewohnerinnen, die sich mit deutschen Soldaten eingelassen hatten, meldeten. Auch der Unmut über die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich und den während des Krieges entstandenen Schwarzmarktgeschäften ist groß und die Proteststimmen werden lauter.
Als dann noch die Nachricht über den Verrat und Tod ihres Vaters eintrifft, reißt es Jean Parris den Boden unter den Füßen weg. Wer war für den Verrat verantwortlich und aus welchen Gründen? Ihr unsympathischer Onkel Eddie nimmt sich der Ergründung der Wahrheit an, aber auf eine widerliche Art und Weise und tritt damit eine schlimme Kette an Ereignissen los, die besonders die junge Lehrerin Hazel treffen. Das, was dabei aber ans Licht kommt, ist erschütternd und Jean steht zwischen den Fronten.

Beim Lesen hab ich oft gedacht, wie unsinnig manche Gesetze waren, wie das Fraternisierungsgesetz, aus dem Hass heraus und der Meinung, die eigene Rasse wäre besser. Jeans Haltung war sehr wankelmütig, deckt sie doch nach und nach auf, was und wer wirklich hinter allem steckt und obwohl sie die Möglichkeit und Beweise hat, zögert sie und verschlimmert die Umstände. Hazel und ihr schwerkranker Vater dagegen müssen auf erschütternde Art erleben, was es heißt, ausgegrenzt zu werden und nichts gegen vorgefasste Meinungen tun zu können.

Hier hat die Autorin einiges an Spannung samt ungeahnter Wendung eingebaut, anders als erwartet, etwas nüchtern und am Schluss doch ziemlich gerafft.

Da hätte ich mir noch etwas mehr Ausklang gewünscht, was die Seitenzahl durchaus zugelassen hätte. Bis auf Hazel blieben die Charaktere eher blass und auch sehr nüchtern betrachtet, das Verhalten war oft unverständlich und bei vielen auch ziemlich abgebrüht, was allerdings zur erzeugten Spannung passte.

Der Titel trifft auf etliche Ereignisse im Buch zu, während das Cover etwas ungewöhnlich für die Geschichte ist, auch wenn man es zeitlich einordnen kann.

Auf jeden Fall eine interessante Geschichte über die Nachkriegszeit, den Wert von Familie und Freundschaft und was man bereit ist, dafür zu geben.

Daher vergebe ich 3,5 Sterne

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