Izzy und die Finken
Izzy Stanhope lebt in einer Zeit, in der Frauen von der Gleichberechtigung nur träumen können, aber ihr Vater hatte ihr ein paar Dinge beigebracht, die ihr helfen, die Familie über Wasser zu halten. Denn ...
Izzy Stanhope lebt in einer Zeit, in der Frauen von der Gleichberechtigung nur träumen können, aber ihr Vater hatte ihr ein paar Dinge beigebracht, die ihr helfen, die Familie über Wasser zu halten. Denn dass er hochverschuldet gestorben ist, das soll niemand wissen. Überhaupt hat Izzy eine Menge Geheimnisse und da ist es extrem nervig, dass ausgerechnet der schmucke Duke of Roxton, für den ihr Herz heimlich schlägt, mit traumwandlerischer Sicherheit eins nach dem anderen entdeckt. Ihr neuer Auftrag ist auf den ersten Blick einfach und lohnend, denn ihre Organisation soll bei einem Einbruch während einer Feierlichkeit allen Schmuck stehlen, aber nur ein Stück davon ihrem Auftraggeber bringen. Den Rest dürfen die Finken unter sich aufteilen. Es stellt sich heraus, dass die gewünschte Brosche viel mehr als ein Schmuckstück und der Auftrag eine Falle ist!
Dieses Jugendbuch macht auch mir super viel Spaß, denn er ist weder zu albern, noch zu moralisch angelegt. Die Figuren sind allesamt wahre Originale und authentisch. Selbst die weniger netten Figuren mag man auf die eine oder andere Weise, weil sie so herrlich lebensnah und realistisch sind und ohne sie das Ganze viel weniger Sinn und Spaß machen würde. Die Liebesgeschichte, die in die Story eingewebt wurde, ist nicht zu vordergründig, sondern erinnert an die erste eigene Liebe. All die Gedanken und Gefühle, die junge Frauen so haben, hat Laura Wood herrlich dargestellt und mit einer schönen Portion Humor gewürzt. So kann man schmunzeln und auch mal lachen, ohne dass gleich alles ins Alberne abgleitet.
Die Verwicklungen und Wendungen sind absolut gelungen und hatte ich auch so gar nicht erwartet oder vorhergesehen. Obwohl ich ganz gerne mal ein Jugendbuch lese, ist das Genre Historical Romance nicht eins meiner bevorzugten. Hier ist aber so viel Cosy Crime dabei, dass es zusammen mit dem eingestreuten Wortwitz und Humor, gepaart mit einer wunderbaren Spannung, einfach ein perfektes Buch geworden ist. Dass es einen zweiten Band geben wird, finde ich fast etwas nervig. Da dieser Band jedoch in sich abgeschlossen ist, warte ich ab, ob ich eine Fortsetzung lesen mag bis dahin. Für jetzt und hier finde ich das Buch als eigenständigen Roman jedenfalls herrlich spritzig und witzig, von Nora Schulte wunderbar eingelesen und absolut unterhaltsam. Auch eine Verfilmung kann ich mir hier sehr gut vorstellen. Ich denke auch, die Story zeigt jungen Mädchen, wie schwer das Leben Ende des 19. Jahrhunderts für Frauen war, wie viel die Frauen inzwischen erreicht haben und dass Gleichberechtigung ein wichtiges Gut ist. Gerne gebe ich für diese Leistung fünf Sterne.