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Veröffentlicht am 23.01.2017

Totenrausch – Die Suche nach einem Ausweg

Totenrausch
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Blum ist eine liebende Mutter, die den Mord an ihrem Mann gerächt hat, indem sie die Verantwortlichen auf grausame Weise ermordete. Nun ist sie mit ihren zwei Töchtern auf der Flucht und landet nach einiger ...

Blum ist eine liebende Mutter, die den Mord an ihrem Mann gerächt hat, indem sie die Verantwortlichen auf grausame Weise ermordete. Nun ist sie mit ihren zwei Töchtern auf der Flucht und landet nach einiger Zeit in Hamburg, wo sie auf Schiele, einen einflussreichen Zuhälter, trifft. Verzweifelt verspricht sie ihm: „Wenn du mir hilfst, werde ich jemanden für dich töten.“ Schieles Interesse ist geweckt und er verschafft ihr und ihren Kindern neue Identitäten und ein gesichertes Leben. Die Zeit vergeht und Blum beginnt zu glauben, dass sie ihr Versprechen niemals einlösen muss. Doch damit liegt sie leider falsch.
Einen Mord ohne persönliches Motiv zu begehen, fällt ihr allerdings alles andere als leicht. Als dann auch noch ihre Kinder als Druckmittel herhalten müssen, tut Blum alles was nötig ist, um ihre geliebten Töchter zurückzuholen.

Obwohl Blum eine gesuchte Mörderin ist, bringt man als Leser viel Sympathie für sie auf, da ihre Motive verständlich erscheinen. Man sorgt sich ebenfalls um die Kinder, vermisst die Zurückgelassenen, wünscht sich ein ruhiges Leben für Blum, hasst Schiele, weiß nicht was man tun könnte, erkennt die verzweifelte Lage. Dabei ist dieser Thriller von der ersten bis zur letzten Seite spannend.
Der Schreibstil beinhaltet eine Vielzahl an Hauptsätzen und unterstreicht dadurch gekonnt das Gehetzte in Blum.

Trotz der Tatsache, dass "Totenrausch" der letzte Teil einer Trilogie ist, kann ich aus erster Hand sagen: Man muss die Vorgänger nicht zwangsweise kennen. Der Leser kann trotzdem sehr gut in die Handlung eintauchen und ihm wird nicht das Gefühl verschafft, etwas wichtiges verpasst zu haben. Auch, wenn die vorherigen Bände sich sicherlich ebenso zu lesen lohnen würden.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Eine Zeitreise ohne Wiederkehr

Ein Hauch von Schicksal
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Grace, die ihre ganze Familie verloren hat, wünscht sich, ihr Leben mit einem anderen austauschen zu können. Durch ihr Amulett, das Wünsche erfüllen soll, tauscht sie tatsächlich ihr Leben mit dem einer ...

Grace, die ihre ganze Familie verloren hat, wünscht sich, ihr Leben mit einem anderen austauschen zu können. Durch ihr Amulett, das Wünsche erfüllen soll, tauscht sie tatsächlich ihr Leben mit dem einer anderen – und zwar mit dem Leben einer ihrer Vorfahrinnen, die genauso aussah wie sie und den gleichen Namen trug. So landet sie im 17. Jahrhundert, wird mit Rhys Tyler verheiratet und soll gleich darauf mit ihm zu seiner Plantage auf Barbados reisen. Gerade als die beiden anfangen besser miteinander auszukommen, werden sie von Piraten überfallen und entführt. Beginnt Grace nun ihren Wunsch nach einem neuen Leben zu bereuen?

Lara Wegner beschreibt die Geschichte einer Zeitreisenden auf spannende Art und Weise. Die Worte haben mich gefesselt und ich konnte das Buch kaum beiseite legen. Ein Schicksalsschlag scheint immer schon den nächsten herbeizurufen, wodurch der Titel fast schon ironisch anmutet. Die Hauptpersonen vollziehen während dieser Ereignisse starke Wandlungen, die auf der einen Seite gut nachzuvollziehen sind und auf der anderen so individuell erscheinen, dass man sie kaum versteht. Die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten wird dabei auf eine harte Probe gestellt.
Mitunter ist die Story sehr brutal, was der damaligen Zeit und der speziellen Situation aber angemessen sein mag.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Rasanter Verfolgungsthriller

Das Joshua-Profil
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Max Rhode, ein nicht gerade erfolgreicher Autor, erhält einen Anruf: Er soll zum Krankenhaus kommen, da ein im Sterben liegendes Brandopfer seine letzten Worte an ihn richten möchte.
Von dem Sterbenden ...

Max Rhode, ein nicht gerade erfolgreicher Autor, erhält einen Anruf: Er soll zum Krankenhaus kommen, da ein im Sterben liegendes Brandopfer seine letzten Worte an ihn richten möchte.
Von dem Sterbenden erfährt Max, dass Joshua ihn erfasst habe und er sich deshalb auf keinen Fall strafbar machen dürfe. Und damit nimmt das Unheil seinen Lauf: Sein pädophiler Bruder erhält Freigang von der Psychiatrie. Das Jugendamt steht vor der Tür, woraufhin Max Hals über Kopf mit seiner Tochter Jola flieht, doch dann einen Autounfall hat. Er landet im Krankenhaus und Jola ist verschwunden. Alle glauben, Max selbst habe Jola verschleppt.
Plötzlich hört Max über einen Knopf im Ohr die Stimme seiner Tochter, die von ihrem Entführer gezwungen wird, ihm Anweisungen vorzulesen. Diesen folgend, bahnt Max sich einen Weg aus dem Krankenhaus und setzt alles daran, seine Tochter zu finden. Wird es ihm gelingen?

Wieder mal hat Fitzek einen nervenaufreibenden Thriller hinterlassen. Man hängt gebannt an den Seiten, fiebert mit und spürt Max's Verzweiflung.
Es ist faszinierend, dass man durch diesen Handlungsverlauf eine gewisse Sympathie zu Pädophilen entwickelt. Man scheint diese Leute besser zu verstehen und Pädophilie tatsächlich eher als die Krankheit sehen zu können, die sie ist, statt die betroffenen Menschen von vornherein als grausam und herzlos einzustufen.
Am Ende ist es interessant zu erfahren, weshalb Joshua bei Max Alarm geschlagen hat.
Darüber hinaus weist dieser Thriller passende Parallelen zu dem Buch Die Blutschule (von Fitzek geschrieben und unter dem Pseudonym „Max Rhode“ veröffentlicht) auf und hat einige Abschnitte ganz übernommen.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Alles und jeder ist verdächtig!

Das Paket
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Emma Stein wurde in einem Hotelzimmer von dem sogenannten Friseur, einem Serientäter, vergewaltigt, wodurch sie ihr ungeborenes Kind verlor. Zumindest glaubt sie fest daran, denn das Hotelzimmer existiert ...

Emma Stein wurde in einem Hotelzimmer von dem sogenannten Friseur, einem Serientäter, vergewaltigt, wodurch sie ihr ungeborenes Kind verlor. Zumindest glaubt sie fest daran, denn das Hotelzimmer existiert nicht, sie lebt, während alle anderen Opfer tot sind und manchmal scheint sie Dinge zu sehen, die dann doch nicht vorhanden sind.
Eines Tages nimmt sie ein Paket für ihren Nachbarn an und damit nehmen unglückliche Ereignisse ihren Lauf. Als dann auch noch ihr Hund krank wird, setzt sie das erste Mal seit der schrecklichen Tat einen Fuß vor die Tür, um ihn zum Tierarzt zu bringen und wähnt sich auf Schritt und Tritt verfolgt. Doch ist ihre Paranoia begründet?

Durch die Tatsache, dass bis zum Ende nicht klar ist, welche Ereignisse nun der Wahrheit entsprechen und was nur in Emmas Einbildung stattfindet, ist die Story sehr fesselnd. Emmas Paranoia färbt zudem auf den Leser ab und man vermutet hinter jedem harmlosen Geräusch und jedem Gesicht den Friseur.
Emmas Charakter gefiel mir allerdings weniger. Sie wurde mir recht schnell (auch schon vor der Vergewaltigung) unsympathisch, wobei ich leider nicht genau definieren kann, aus welchem Grund. Das hat hinsichtlich meiner gesamten Bewertung aber kaum einen Einfluss.
Ihr Ehemann Philip war mir von Beginn an nicht ganz geheuer und es war meiner Meinung nach offensichtlich, dass er ein Geheimnis hegt.
Außerdem erwartet den Leser ein unerwarteter „Plottwist“ am Ende des Buches, wodurch ich Das Paket jedem Psychothrillerfan nur noch mehr ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Fesselnde Suche

Die stille Kammer
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Dieser Thriller handelt von einer Frau, Susan, die frisch aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen wurde, in die sie kam, weil sie ihren Sohn im Alter von drei Monaten ermordete. Nun – vier Jahre später ...

Dieser Thriller handelt von einer Frau, Susan, die frisch aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen wurde, in die sie kam, weil sie ihren Sohn im Alter von drei Monaten ermordete. Nun – vier Jahre später – erhält sie ein Foto, das ihren Sohn im Alter von drei Jahren zeigen soll. Lebt Dylan möglicherweise noch? Nachdem jemand ihr zudem Dylans alte Babydecke zuschickt und in ihr Haus einbricht und es verwüstet, beginnt sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Cassie und dem Journalisten Nick Nachforschungen anzustellen und enthüllt dabei eine schreckliche Vergangenheit.

Die stille Kammer ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Als Leser verfolgt man gefesselt, wie Susan ihren Sohn sucht und dabei längst vergangene Geheimnisse zutage bringt.
Die Charaktere sind sehr authentisch gestaltet. Man kann sich gut in Susan hineinversetzen, kann die eigene Schuld und den neu gewonnenen Zweifel daran gleichermaßen nachvollziehen. Cassie ist ein starker, interessanter Charakter mit einer kaltblütigen und einer liebevollen Seite. Allerdings kommt sie meiner Meinung nach ein bisschen zu kurz in dieser Geschichte und hätte eine noch größere Rolle verdient. Nick wirkt sympathisch, doch kommt schnell die Frage auf, weshalb er sich so für diesen Fall engagiert. Es wird früh klar, dass er auch eigene Interessen verfolgt, die aber weder für Susan noch für den Leser greifbar sind. Diese Unklarheit trägt ebenfalls zur Spannung bei.
Gesamt betrachtet kann ich die stille Kammer jedem Thrillerfan weiterempfehlen.

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