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Veröffentlicht am 30.09.2024

Weihnachtswunder

Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder
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Hallo zusammen!
Draußen ist es Herbst geworden - und in den Supermärkten dreht sich schon alles um Weihnachten. Hana aufs Herz: Habt ihr schon im Supermarkt zugegriffen, als ihr die ersten Leckereien für ...

Hallo zusammen!
Draußen ist es Herbst geworden - und in den Supermärkten dreht sich schon alles um Weihnachten. Hana aufs Herz: Habt ihr schon im Supermarkt zugegriffen, als ihr die ersten Leckereien für die Weihnachtszeit in den Regalen entdeckt habt? Oder könnt ihr Dominosteinen, Marzipankartoffeln, Lebkuchenherzen und anderen Köstlichkeiten bis zu ersten Advent widerstehen? Dann habe ich einen wunderschönen Weihnachtsroman für euch, der die gar nicht mehr so lange Wartezeit versüßen und auf das kommende Fest der Liebe einstimmen kann.

Für mich gehören die Bücher aus der "Weihnachtshund"-Reihe von Petra Schier genauso zur schönsten Jahreszeit wie der liebevoll geschmückte Tannenbaum, der einen festen Platz in unserem Wohnzimmer hat. Mit ihrem neuen Wohlfühl-Roman "Vier Pfoten und ein Weihnachtswunder" legt sie bereits den neunten Band aus ihrer erfolgreichen Reihe vor, der - wie seine Vorgänger - die Herzen der Leserinnen im Sturm erobern wird.

Das Cover ist entzückend; es spricht alle Hundefreund
innen an. Wer möchte nicht das Weihnachtsfest mit einem verspielten Havanaser verbringen? Der Titel klingt wie ein Versprechen. Hier werden Träume wahr - nicht nur für einen Hund, sondern auch für vier (!) Menschen, die nach Irrungen und Wirrungen zueinander finden.

Wie immer spielt der emotional berührende Roman in der Eifel, in einem kleinen Dorf, wo Menschen- und Tierliebe, Freundschaft und Zusammenhalt groß geschrieben wird. Im Mittelpunkt stehen einerseits Martin und Lena, die gemeinsam einen brutal aus einem fahrenden Auto geworfenen, schwer verletzten Hund vor einem grausamen Schicksal retten. Die beschriebenen Szenen gehen wirklich an die Nieren, empfindsame Menschen sollten die entsprechenden Seiten lieber überblättern. Andererseits geht es um Arndt und Maria, die eine längst verloschene Flamme der Liebe wieder zu neuem Leben erwecken.

Chaos-Kind trifft Marie Kondo - so könnte man die zwei fast gleichaltrigen Protagonisten Martin und Lena kennzeichnen, die für die "junge" Generation in diesem Roman stehen. Als alleinerziehender Vater ist Martin nicht nur für seine lebhafte 14-jährige Tochter Jeanine verantwortlich; sondern muss sich mit seiner geschiedenen Frau Alice, einer in Werbespots agierenden Schauspielerin, herumschlagen, die sich als bekennender Freigeist über alle Konventionen hinwegsetzt und seine Gutmütigkeit schamlos ausnutzt. Dahingegen ist Lena sehr pedantisch und fast zwanghaft ordentlich, sie lehnt alle festen Bindungen kategorisch ab, bis der muntere Havaneser ihr durchgetaktetes Leben ordentlich durcheinander wirbelt

Arndt und Maria hingegen gehören zur "älteren" Generation, die mitten im Leben steht. Auch wenn sie sich vor 28 Jahren in einem Klub unsterblich ineinander verliebt haben, durften Arndt, Vater von Lena und (geschiedener) Geschäftsführer von Securifant, einem Unternehmen für Sicherheitstechnik, und Maria, wohlhabende Witwe aus gehobenen Kreisen und von Arndt als neue Mitarbeiterin eingestellt, seinerzeit ihre Liebe zueinander nicht leben. Nach ihrem unverhofften Wiedersehen nutzen sie ihre zweite Chance, zusammen glücklich zu werden.

Eingebettet in den Kontext von Santa Claus und seinen fleißigen Helferinnen, ist Petra Schier ein schöner Weihnachtsroman gelungen, gewürzt mit Drama, (Tier-) Liebe und Humor sowie einer Prise Erotik. Das Wiedersehen mit lieb gewonnenen Protagonistinnen aus bereits erschienen Romanen aus der "Weihnachtshund"-Reihe hat mir sehr gefallen, es macht Freude, beobachten zu dürfen, wie sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln und ihren Weg gehen. Gleichzeitig werden Verbindungen zur (von Hunden geprägten) "Lichterhaven-"Reihe hergestellt, die an einem fiktiven Ort an der Nordsee angesiedelt ist. Der freche Havaneser Bobby soll eine dort ansässige Hundeschule besuchen, während Herrchen und Frauchen sich einen wohlverdienten Urlaub gönnen. Ich bin gespannt, was Petra Schier sich in den kommenden Büchern einfallen lässt. Bis dahin wünsche ich allen eine gute Zeit. Wir lesen voneinander!

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Wintertee

Wintertee im kleinen Büchercafé am Meer
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Moin!

Seid ihr der Meinung, dass man niemals zu früh mit der Advents- und Weihnachtslektüre starten kann? Dann haben wir einen zauberhaften Tipp, der die kommenden Monate bis zum Heiligen Abend versüßen ...

Moin!

Seid ihr der Meinung, dass man niemals zu früh mit der Advents- und Weihnachtslektüre starten kann? Dann haben wir einen zauberhaften Tipp, der die kommenden Monate bis zum Heiligen Abend versüßen kann. Wer träumt nicht davon, einen Winter auf Sylt zu verbringen? Mit ihrem neuen Roman "Wintertee im kleinen Büchercafé am Meer" lädt Julia Rogasch ihre Leser*innen zu einer literarischen Auszeit für die Seele auf der Insel der Träume ein.

Das Cover ist ein Träumchen. Denn es spiegelt die winterliche Wohlfühlatmosphäre. Man schaut auf ein kleines reetgedecktes Häuschen, das durch eine mit stimmigen Zeichnungen verzierte hölzerne Tafel als Büchercafé ausgewiesen wird . Ein kleiner Hund tobt im Schnee, im Hintergrund sind Dünen und Wattenmeer zu erahnen. Der Titel lässt von einer leicht lesbaren, angenehmen Geschichte träumen.

Julia Rogasch steht für gefühlsbetonte, romantische (winterliche) Wohlfühlromane, die ausnahmslos auf Sylt, der größten nordfriesischen Insel spielen. Ihr neues Buch ist angesiedelt in Kampen, einem kleinen Dorf voller Kontraste, zwischen Kunst, Kultur und Tradition, das durch das von vielen Kiefern umrahmte Künstlerlokal "Die Kupferkanne" weltberühmt geworden ist. Hier steht das kleine Büchercafé am Meer, das zum Schauplatz einer winterlichen (Liebes-) Geschichte wird. Im Fokus steht Tilda, eine ehemalige Buchhändlerin, die sich nach dem Tod ihres Partners wieder zurück ins Leben kämpfen muss. Ihre Freundin Annilen, Geschäftsführerin eines erfolgreichen Cafés, gibt ihr die Chance, wieder in die (heile) Welt der Bücher zurückzukehren - und ihr gebrochenes Herz durch eine neue (Liebes-) Beziehung zu heilen.

Wenn man so will, erzählt Julia Rogasch eine Geschichte in einer Geschichte. Denn ihr Roman kreist um die literarischen Werke der unter einem geschlossenen Pseudonym agierenden (fiktiven) Bestseller-Autorin Fenja Malè. Tilda fühlt sich von den emotionalen Schilderungen sehr angesprochen; sie glaubt die Schauplätze auf Sylt verorten zu können und sucht den persönlichen Austausch mit ihr. Wider Erwarten erhält sie auf ihre E-Mails eine Rückmeldung; auch wenn ihre Einladung zu einer Bücherlesung mit dem Hinweis auf die Privatsphäre der Schriftstellerin abgelehnt wird.

Bei der Lektüre hatte ich das Gefühl, tief in die Handlung einzutauchen und gleichsam vor Ort auf Sylt alles mitzuerleben. Die Schauplätze sind mir bestens bekannt; Julia Rogasch hatte in mir die Sehnsucht geweckt, selbst auf die Trauminsel Sylt zu reisen. Diesen Wunsch habe ich mir unlängst erfüllt, natürlich mit meinen Lieblingsbüchern von Julia Rogasch im Gepäck. Sylt ist mehr als eine Reise wert und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit meiner Lieblingsinsel.

Mein persönliches Fazit fällt positiv aus. Aus der schönsten Zeit des Jahres sind die winterlichen Bücher von Julia Rogasch nicht mehr wegzudenken. Sie schenken mir lauter kleine Glücksmomente. Ihr neues Buch "Wintertee im kleinen Büchercafé am Meer" sorgt für kuschelige Lesestunden. Genießt es in einem gemütlichen Café, mit einer Tasse Tee und einem Stück Torte. Vielleicht sehen wir uns sogar auf Sylt, in Kampen, in der Kupferkanne oder dem Café-Restaurant Manne Pahl?

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Macht und Ohnmacht

Tief im Schatten
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Wer hat noch nicht von Viveca Sten gehört? Die Juristin hört zu den besten schwedischen Krimiautorinnen der Gegenwart. Nach dem furiosen Auftakt "Kalt und still" legt sie mit ihrem Buch "Tief im Schatten: ...

Wer hat noch nicht von Viveca Sten gehört? Die Juristin hört zu den besten schwedischen Krimiautorinnen der Gegenwart. Nach dem furiosen Auftakt "Kalt und still" legt sie mit ihrem Buch "Tief im Schatten: Ein Fall für Hanna Ahlander" bereits den zweiten Band aus ihrer Reihe "Ein Polarkreis-Krimi" vor.

Das Cover wirkt nordisch unterkühlt. Auf dem zugefrorenen See ist ein rotgestrichenes Boot auszumachen, mitten im dunklen Wald. Wenn man auf die schneebedeckte Landschaft blickt, kann man ein Frösteln nicht unterdrücken. Der Titel enthält eine versteckte Botschaft.

Wieder konstruiert die erfahrene Bestseller-Autorin einen packenden Fall, der im tiefen Norden Schwedens angesiedelt ist. Auch wenn es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, ist jeder Band in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Wer allerdings die Entwicklung der handelnden Protagonist
innen Hanna Ahlander und Daniel Lindskog verfolgen möchte, sollte die vorgesehene Reihenfolge einhalten.

Für mein Empfinden sind die zwei Ermittlerinnen Hanna Ahlander und Daniel Lindskog klare Sympathieträger, auch oder gerade weil sie alles andere als perfekt sind. Während Daniel gegen seine cholerische Veranlagung ankämpft, ist Hanna aufgrund ihrer eigenen persönlichen Erfahrungen sensibilisiert für sexuelle (häusliche) Gewalt. Ihre Zusammenarbeit gestaltet sich gut; nicht ganz frei von Reibereien, aber sie sind auf einem Nenner, was die Ermittlungsarbeit angeht. Der neue Fall ist sehr kompliziert; die Recherchen der Polizei weisen in unterschiedliche Richtungen, und es dauert sehr lange, bis Hanna und Daniel schlüssige Ansätze für einen begründeten Tatverdacht gefunden haben.

Die Handlung spielt in der jüngsten Vergangenheit, kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Vermittelt wird sie in zwei Handlungssträngen, einmal aus der Sicht der Ermittler
innen, die mit den Ermittlungen im Fall Johan Andersson, eines ermordeten ehemaligen Weltklasse-Skiläufers, betraut sind, und zweitens aus der Sicht von Rebecka Ekvall, einer naiven jungen Frau, die von ihren gläubigen Eltern mit einem charismatischen, wesentlich älteren Mann gedrängt wird, der neben seiner beruflichen Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer in seinem privaten Leben als aufstrebender Hilfspfarrer einer fiktiven freikirchlichen evangelischen Glaubensgemeinschaft aktiv ist. Entgegen ihren Hoffnungen entpuppt sich ihre Ehe als eine Hölle, aus der es kein Entkommen gibt. Ole Nordhammer ist ein kontrollsüchtiger Mann, der nach und nach seine Maske fallen lässt und sich als brutaler, selbstgerechter Frauen-Schläger entpuppt, legitimiert durch den geringen Stellenwert von Frauen in einer hierarchisch gegliederten strengen Glaubensgemeinschaft. Geschickt platzierte Hinweise bieten genügend Raum für eigene Spekulationen, allerdings werden die Leser*innen oftmals auf falsche Fährten gelockt, die letztendlich in die Irre führen.

Dieses spektakuläre Buch bietet perfekte Unterhaltung. Es ist ein echter Pageturner, der für einen echten Adrenalinkick in der kalten Jahreszeit sorgt. Lasst es euch nicht entgehen!

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Väter und Söhne

Vaterländer
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Als Schauspieler schätze ich Sabin Tambrea, als Schriftsteller war er mir gänzlich unbekannt. Auch seinen beruflichen und privaten Werdegang hatte ich nicht bewusst verfolgt. Umso mehr hat mich sein neues ...

Als Schauspieler schätze ich Sabin Tambrea, als Schriftsteller war er mir gänzlich unbekannt. Auch seinen beruflichen und privaten Werdegang hatte ich nicht bewusst verfolgt. Umso mehr hat mich sein neues Buch "Vaterländer" fasziniert, das vor wenigen Wochen erschienen ist.

Das Cover rückt ein unbekanntes Paar in den Mittelpunkt. Allen Betrachter*innen den Rücken zukehrend, gehen sie ihren Weg gemeinsam, auf ein unbekanntes Ziel. Der Titel unterstreicht die Multi-Kulturalität der handelnden literarischen Figuren. Gleichzeitig wirft er die Frage aus, was es für Menschen bedeutet, ihre Heimat zu ver- und alles hinter sich zu lassen, um in einem unbekannten Land einen neuen Anfang zu wagen.

Der Roman "Vaterländer" erzählt die Geschichte der rumänisch-ungarischen Familie Tambrea. Er ist in drei Teile gegliedert, die jeweils aus der Perspektive von drei Generationen geschildert werden. Die Handlung ist wie ein Ring gestaltet. Sie setzt 1985 ein, mit der Flucht des Violinisten Bela Tambrea während einer Tournee. Der erste Teil ist auf Nuku (Sabin) Tambrea fokussiert, der als kleines Kind mit seiner großen Schwester Alina (Ai) und seiner Mutter Radica in der Bundesrepublik Deutschland ankommt, sehnsüchtig erwartet von seinem vor zwei Jahren aus Rumänien geflohenem Vater Bela, der sich in Marl ein neues Zuhause aufgebaut hat. Der zweite Teil ist das Tagebuch seines Großvaters Horea Tambrea, der Zeugnis ablegt über seine schrecklichen Erlebnisse während der Diktatur. Er hat Willkür, Gefangenschaft, Folter, Verfolgung und Unterdrückung selbst erfahren; ist aber nicht zerbrochen worden. Der letzte (dritte) Teil rückt Bela Tambrea, den Vater von Sabin Tambrea, in den Mittelpunkt des Geschehens. Er zeigt wichtige Stationen seines Lebens auf, von seinem Aufwachsen in einem totalitären System und seiner (musikalischen) Ausbildung über seine Liebe zur Violinistin Radica bis hin zu seiner 1985 erfolgten Flucht aus Rumänien und endet mit dem Wiedersehen mit seiner Familie in 1987, wo sich der Kreis schließt.

Es ist ein emotional aufwühlender Roman, der eine persönliche (Familien-) Geschichte verbindet mit historischen Ereignissen, sensibel und virtuos erzählt, durchzogen von der Liebe zur Darstellenden Kunst und Musik. Ein beeindruckendes, berührendes literarisches Werk über Familie, Heimat, Identität, Liebe; Migration und Zusammenhalt.

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Mutter und Tochter

Bevor du gehst
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Seit ihrem ersten Publikationen ist mir Anne Barns vertraut. Auch ihre weiteren Pseudonyme sind mir geläufig. Sie zählt zu meinen liebsten Autor*innen, und ich freue mich immer, wenn sie ein neues Buch ...

Seit ihrem ersten Publikationen ist mir Anne Barns vertraut. Auch ihre weiteren Pseudonyme sind mir geläufig. Sie zählt zu meinen liebsten Autor*innen, und ich freue mich immer, wenn sie ein neues Buch veröffentlicht. Wie den nachdenklich stimmenden Roman "Bevor du gehst", der ein ernstes Thema behandelt.

Das Cover ist sehr schlicht, aber gut auf den Klappentext abgestimmt. Am linken Bildrand ist eine Frau unbekannten Alters auszumachen, die mit nackten Füßen über den Strand läuft. Ihre Konturen sind nicht vollständig auszumachen; sie verschwindet sozusagen im Nichts. Im Hintergrund ist das Meer zu erkennen. Der Titel ist relativ kurz und verweist auf einen nahenden Abschied voneinander.

Was das Setting betrifft, hat Anne Barns eine gute Wahl getroffen. Die literarische Reise führt über die hektische Metropole Frankfurt auf die beschauliche nordfriesische Insel Amrum. In einer schlichten Sprache thematisiert Anne Barns eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung. Im Fokus steht Julia, eine emotionale Frau mittleren Alters , deren Verhältnis zu ihrer Mutter, der rüstigen, kühlen Mittsiebzigerin Christine, nicht lieblos, sondern eher unterkühlt ist. Ganz im Gegensatz zu ihrer eigenen Tochter Emilia, mit der sie eine innige Beziehung verbindet. Mitten in einer schweren Ehe-Krise steckend, wird sie durch einen Krankenhausaufenthalt ihrer Mutter aufgeschreckt. Ihre Gedanken überschlagen sich geradezu, als ihr schmerzlich bewusst wird, wie wenig Zeit noch bleibt, miteinander zu sprechen und einander nahe (näher) zu kommen. Zwischen ihnen steht viel Ungesagtes, das ihr Verhältnis zueinander belastet. Auf einer gemeinsamen Reise nach Amrum schaffen sie es, nicht nur ein streng gehütetes Geheimnis aufzudecken, sondern auch einen echten Draht zueinander zu entwickeln.

Auch wenn dieser Roman sehr kurz ist, hat er mich tief berührt. Denn er regt zum Nachdenken über das Leben an. Man fühlt sich an sein eigenes Dasein erinnert, an seine Kinder, an seine Eltern. Sollten wir unsere gemeinsame Zeit nicht nutzen und miteinander (nicht übereinander) sprechen, solange wir es können? Aus diesem Grunde hat er nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine ausdrückliche Empfehlung verdient.

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