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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2018

Unterhaltsames Versteckspiel

Familie Sargnagel
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Verena und Ben leben augenscheinlich in einer ganz normalen Familie in einem ganz normalen Haus. Allerdings steht in Mutters Schlafzimmer ein Sarg und Vater knurrt gelegentlich, wenn er morgens am Frühstückstisch ...

Verena und Ben leben augenscheinlich in einer ganz normalen Familie in einem ganz normalen Haus. Allerdings steht in Mutters Schlafzimmer ein Sarg und Vater knurrt gelegentlich, wenn er morgens am Frühstückstisch in der Zeitung liest. Sie versuchen es zu verbergen, haben sogar einen unauffälligeren Familiennamen gewählt, aber manchmal lässt es sich einfach nicht verleugnen: In dieser Familie leben Werwölfe und Vampire! Das bringt natürlich allerhand witzige Situationen mit sich, denn ganz so einfach gestaltet sich das Familienleben von Wolf und Blutsauger nicht.

Gefährlich wird es aber erst, als gegenüber neue Nachbarn einziehen: Familie Van Helsing. Schon der Name jagt den Sargnagels einen Schauer über den Rücken, denn seit Generationen sind diese als Monsterjäger bekannt.

Auf dieses schöne Kinderbuch bin ich wiedermal durch das Cover von Fréderic Bertrand gestoßen. Seine Bilder gefallen mir immer besonders gut, so auch in diesem Fall. Leider gibt es im Buch selber kaum Illustrationen, was ich wirklich schade finde. Es hätte einige tolle Motive gegeben, die die Geschichte bestimmt bereichert hätten.

Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Es liest sich spannend und hat einige wirklich witzige Ideen zu bieten. Besonders das Ende hat mir sehr gut gefallen, denn damit hatte ich gar nicht gerechnet. Die Hauptfiguren bleiben jedoch hinter ihren Möglichkeiten zurück, was bei der Kürze des Buches aber auch nicht verwundert. Kinder werden sich trotzdem mit Ben und Verena identifizieren können, zumal sie sich bemühen, so normal wie möglich zu erscheinen.

Die Geschichte selber ist lustig und unterhaltsam, hinterließ bei mir aber keinen bleibenden Eindruck. Das braucht es hier aber auch nicht, denn es ist ein Lesevergnügen für zwischendurch, an dem alle Monsterfans bestimmt ihren Spaß haben werden.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Abenteuer im magischen Dschungel

Caldera 1: Die Wächter des Dschungels
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Das Panthermädchen Mali erwacht immer häufiger am Tag, obwohl sie doch ein nachtaktives Tier sein müsste. Dann erfährt sie, dass sie dazu auserwählt ist, zusammen mit anderen Nachtwandlern die böse Ameisenkönigin ...

Das Panthermädchen Mali erwacht immer häufiger am Tag, obwohl sie doch ein nachtaktives Tier sein müsste. Dann erfährt sie, dass sie dazu auserwählt ist, zusammen mit anderen Nachtwandlern die böse Ameisenkönigin zu bekämpfen.


Die Königin ist unter einem Tempel im Dschungel eingeschlossen, wird sich aber bald wieder befreien. Deshalb versammeln sich die magisch begabten Tiere am Tempel, um herauszufinden, wie sie die Ameisenkönigin weiterhin einsperren können.

Abgesehen von dem interessanten Klappentext hat mich auch das schöne Cover auf dieses Kinderbuch aufmerksam gemacht. Es geht um Tiere, die im Dschungel leben, was viel aufregende Exotik mit sich bringt. Neben der Pantherfamilie von Mali trifft man im magischen Urwald von Caldera außerdem auf eine Hundskopfboa, eine Fledermaus, Affen, Frösche, Papageien und jede Menge anderes Getier. Viel mehr erfährt man zum Leben im Dschungel leider nicht, aber dafür ist die Geschichte spannend.

Die Tiere haben alle besondere Fähigkeiten, so können sie z.B. Hellsehen oder die Elemente beschwören. Obwohl ich an und für sich gerne Fantasy lese, bin ich hier mit diesem Aspekt nicht so gut klar gekommen. So manches erschien mir dadurch doch etwas unlogisch, aber Kindern wird es beim Lesen vielleicht nicht so sehr auffallen.

Es gibt viel Action und interessante Wendungen in der Geschichte, die sich leicht und locker lesen lässt. Die Hauptfiguren haben alle ihre eigene Persönlichkeit und einen Hintergrund für ihre Handlungen. Das hat mir gut gefallen.

Was ich weniger mochte, war das offene Ende, das auf eine Fortsetzung schließen lässt. Hier war ich am Schluss irgendwie enttäuscht, aber es muss ja auch nicht immer ein Happy End sein. Wen das nicht stört, der kann sich auf eine rasante Fantasygeschichte mit vielen Tieren freuen.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Eine lange Reise

Die Prophezeiung des magischen Steins
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Dafydd geht beim Barden Palatin in die Lehre. Nichts wünscht er sich mehr, als einmal ein so begnadeter Barde zu werden wie sein Meister. Doch Dafydd ist für viel mehr bestimmt: Eines Tages gelangt er ...

Dafydd geht beim Barden Palatin in die Lehre. Nichts wünscht er sich mehr, als einmal ein so begnadeter Barde zu werden wie sein Meister. Doch Dafydd ist für viel mehr bestimmt: Eines Tages gelangt er in den Besitz des magischen, singenden Steins. Damit ist er auserwählt, das Land vor dem bösen Montezuma zu beschützen, der wieder auferweckt werden soll.
Das Cover dieses Buches finde ich wirklich sehr gelungen, denn es erinnert mich total an die Argonath aus dem Herrn der Ringe. Auch der Klappentext war genau nach meinem Fantasy-Geschmack und ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut. Im Nachhinein bin ich etwas hin- und hergerissen, ob man nicht mehr daraus hätte machen können.
Zunächst einmal das Positive: Die Charaktere. Ich fand sie wirklich alle toll und besonders. Wir haben hier eine Gruppe von Gefährten, die bunt zusammengewürfelt ist. Neben den zwei Barden gibt es außerdem noch eine Prinzessin, einen Zwerg einen Gnom und eine Magierin. Trotzdem konnte man alle gut auseinander halten und jede Figur hatte ihre eigenen Macken und Marotten. Leider war es ausgerechnet die Hauptfigur, Dafydd, zu der ich keinen Bezug bekam. Ich fand ihn einfach nicht so interessant wie die anderen. Stattdessen hätte ich viel lieber mehr von dem Zwerg oder dem Gnom gelesen.
Die Geschichte an sich ist auch wirklich gut geschrieben. Wer „Die Königschroniken“ von Stephan M. Rother kennt, der weiß um seinen besonderen Schreibstil, der sich auch hier wiederfindet. Leider fehlte mir ein wenig die Spannung. Obwohl die Figuren viel erleben, hatte ich immer wieder das Gefühl, dass es so vor sich hinplätschert. Dabei sind die Dialoge und die Schauplätze so toll beschrieben! Aber es hat mich einfach nicht so gepackt.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte war „Die Prophezeiung des magischen Steins“ ein gutes Fantasybuch, dass ich Fans des Genres weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 22.09.2024

Bin zwiegespalten

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Sophie erfährt, dass sie eine Elfe ist und ihre Familie verlassen muss, um auf eine Elfenschule zu gehen. Sie hat sich schon immer seltsam anders gefühlt, besonders wegen ihrer telepathischen Fähigkeiten. ...

Sophie erfährt, dass sie eine Elfe ist und ihre Familie verlassen muss, um auf eine Elfenschule zu gehen. Sie hat sich schon immer seltsam anders gefühlt, besonders wegen ihrer telepathischen Fähigkeiten. Doch auch bei den Elfen bleibt sie sonderbar: Sie hat die falsche Augenfarbe.
Die Geschichte gefällt mir an sich ganz gut, aber man merkt einfach an vielen Stellen, dass sehr bei Harry Potter abgeguckt wurde. Nur, dass nicht mit Magie, sondern mit paranormalen Fähigkeiten "gezaubert" wird. Das hat mich irgendwie gelangweilt.
Auch mit den "Elfen" hatte ich so meine Probleme. Eigentlich könnten sie auch Menschen mit paranormalen Fähigkeiten sein, ansonsten haben sie null Profil. Das sie mit Tolkiens Elben verglichen werden, ist lachhaft. Als Liebhaber klassischer Fantasy konnte ich damit gar nichts anfangen.
Dennoch ist der Text gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Ich fand es nicht immer spannend, aber unterhaltsam. Trotzdem bin ich mit den Charakteren und dem Setting nicht warm geworden und werde die Reihe leider nicht weiter lesen.

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Für mich leider zu viel Politik und zu wenig Abenteuer

Freya und das Vermächtnis der Strandpiraten
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Freya wohnt bei ihrer Oma, die eine Pension direkt an der Strandpromenade betreibt. Leider ist das Städtchen etwas veraltet, da es sich die Pflege der Gebäude nicht mehr leisten kann. Eines Tages taucht ...

Freya wohnt bei ihrer Oma, die eine Pension direkt an der Strandpromenade betreibt. Leider ist das Städtchen etwas veraltet, da es sich die Pflege der Gebäude nicht mehr leisten kann. Eines Tages taucht Geschäftsfrau Ms Oleander auf und will die Promenade kaufen, um dort modernere Gebäude zu errichten und die alten abzureißen. Der Bürgermeister scheint keine Wahl zu haben, doch die Kinder stemmen sich mit Petitionen und Protesten gegen den Vertragsabschluss.

Als Freya den Jungen Teddy kennenlernt, erfährt sie, dass es wahrscheinlich einen alten Schatz in den Höhlen am Strand gibt, der die Stadt retten könnte. Freya muss ihre zahlreichen Ängste überwinden, um den Schatz zu finden und sich wieder mit ihrer Freundin Lin zu vertragen. Aber die Zeit läuft, denn in wenigen Tagen gehören die Promenade und der darunter liegende Schatz Ms Oleander.

Leider brauchte die Geschichte für meinen Geschmack viel zu lange, um in Fahrt zu kommen. Die erste Hälfte des Buches dreht sich nur um die geplante Modernisierung. Die Kinder müssen Unterschriften sammeln und sich was einfallen lassen, sonst tut das in diesem Dorf offensichtlich keiner. Die Schule erwartet von ihnen Vorschläge, anstatt sich selbst zu einzubringen oder Eltern zu mobilisieren. Die Autorin legt viel Wert darauf, dass die Kinder in dieser Geschichte sich engagieren sollen. Nicht nur gegen die Modernisierung, sondern auch in umweltpolitischen und gesellschaftlichen Themen. Mir war das zu viel gewollt und zu konstruiert. Es kann aber gut sein, dass gerade über diese Themen viele gerne lesen, die vielleicht auch selber aktiv sind.

So richtig anfreunden konnte ich mich auch mit den Figuren bis zum Schluss nicht. Freya hat mindestens drei verschiedene Ängste, kann aber schließlich alle problemlos meistern, weil sie es will. Sie kam mir manchmal wie acht und dann wieder wie sechzehn Jahre alt vor und das hat mich verwirrt.
Auch Ms Oleander kommt nicht so böse oder unheimlich rüber, wie sie geschildert wird. Sie telefoniert häufig mit jemandem, der für immer unbekannt bleibt, und wird immer wieder als Insekt bezeichnet. Das reichte mir nicht, um sie als bedrohlich zu empfinden.
Ich konnte auch keine innere Bindung zum Schicksal der Pension oder der Promenade entwickeln. Es wurde zwar immer behauptet, dass die alten Gebäude mehr Charme hätten, aber was die Kinder an Erinnerungen oder Lebensqualität durch die Modernisierung verlieren würden, kam für mich nicht genug rüber.

Mir fehlte lange Zeit die Abenteuergeschichte, die ich eigentlich dem Titel nach erwartet hatte. Die begann dann in der zweiten Hälfte des Buches aber doch noch, und das war dann richtig gut. Die Suche nach dem Schatz hat mir Spaß gemacht, hier waren die Kinder auch in ihrem Element und wirkten nicht so deplatziert. Dieser Teil der Geschichte war spannend und unterhaltsam, nur leider zu kurz.

Das Buch hatte einfach einen anderen Schwerpunkt, als ich mir vorgestellt hatte. Deshalb war es nicht so ganz meins, aber ich kann mir vorstellen, dass die Geschichte anderen besser gefällt als mir.

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