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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2024

Gewohnt atmosphärisch und unterhaltsam

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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Inhalt:
Während einer Stradtratssitzung bricht Geoffrey Lushington, Bürgermeister von Marlow, tot zusammen. Schnell ist klar, dass er mit Aconitum vergiftet wurde. Judith Potts und ihre Freudinnen Pfarrersfrau ...

Inhalt:
Während einer Stradtratssitzung bricht Geoffrey Lushington, Bürgermeister von Marlow, tot zusammen. Schnell ist klar, dass er mit Aconitum vergiftet wurde. Judith Potts und ihre Freudinnen Pfarrersfrau Becks sowie Suzie, die beim Mord durch Zufall zugegen war, machen sich mit Erlaubnis der Polizei auf die Suche nach dem Mörder. Dabei kommen sie immer mehr Geheimnissen auf die Spur. Gelingt es Judith und Co, den Mörder zu entlarven?

Meine Meinung:
"Mrs. Potts Mordclub und der tote Bürgermeister" ist der dritte Band der Krimireihe des englischen Autors Robert Thorogood. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, lässt sich die Bücher problemlos auch unabhängig voneinander lesen. Der Schreibstil ist gewohnt locker und unterhaltsam und dadurch sehr angenehm zu lesen und so taucht man als Leser schnell in die Geschichte ein.

Im Zentrum der Krimireihe steht das unterhaltsame, charmante Dreiergespann bestehend aus Judith, Becks und Suzie. Die drei ungleichen Freundinnen vereint ihre Begeisterung für ungelöste Rätsel. Dabei stecken sie ihre Nase gerne in fremde Angelegenheiten und gehen mitunter sowohl Polizei als auch Zeugen auf den Keks, beweisen aber auch immer wieder ein unglaublich feines kriminalistischen Gespühr. Jede von ihnen hat aber auch ihre eigenen privaten Sorgen und so spielt neben den Ermittlungen auch immer mal wieder ihr Privatleben eine Rolle, wodurch der Leser auch so einiges Persönliches über die drei erfährt.

Der Plot an sich ist spannend und wendungsreich. Die drei Freundinnen bringen immer mehr Geheimnisse ans Licht, beinahe jeder aus dem Kreis der Verdächtigen scheint etwas zu verheimlichen und ein Motiv für die Tat gehabt zu haben. Immer wieder tauchen zudem neue Beweise und Spuren auf, die alles bisherige auf den Kopf zu stellen scheinen. Und so bleibt es bis ganz zum Schluss spannend. Die schlussendliche Auflösung hat mir gut gefallen. Ich lag zwar mit meinem Verdacht bzgl. der Identität des Täters richtig, trotzdem konnte mich das Ende in mehrerer Hinsicht überraschen. Nur vom Motiv hatte ich mir ein wenig mehr versprochen.

Fazit:
Spannender und atmosphärischer dritter Band der Krimireihe mit viel (britischem) Charme und Humor.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2024

Wendungsreicher Jugendthriller

The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)
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Inhalt:
Vor 16 Jahren verschwand Rachel Price nach einem Besuch im Einkaufszentrum. Nur ihre damals 2-jährige Tochter Bel wurde in Rachels Auto gefunden. Seit damals fehlt jede Spur Rachel. Bel ist die ...

Inhalt:
Vor 16 Jahren verschwand Rachel Price nach einem Besuch im Einkaufszentrum. Nur ihre damals 2-jährige Tochter Bel wurde in Rachels Auto gefunden. Seit damals fehlt jede Spur Rachel. Bel ist die einzige Zeugin dessen, was geschehen ist, doch sie erinnert sich an nichts.
Nun wird der Fall von einer True-Crime-Doku neu aufgerollt. Neben den damaligen Geschehnissen, die bis heute ungeklärt sind, soll das Leben von Rachels Familie nach ihrem Verschwinden erzählt werden. Doch dann passiert, womit niemand mehr gerechnet hat: Rachel kehrt zurück und behauptet, entführt und all die Jahre gefangen gehalten worden zu sein. Doch Bel findet einige Ungereimtheiten in Rachels Erzählungen und hat Zweifel an ihrer Geschichte. Kurzerhand versucht sie selbst die Wahrheit ans Licht zu bringen. Was ist vor 16 Jahren wirklich mit Rachel passiert? Und wo war sie all die Jahre?

Meine Meinung:
Nachdem mich Holly Jackson mit ihrer "Good Girls Guide to Murder" - Reihe begeistert hat, war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Buch. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen und so ist man als Leser schon nach wenigen Seiten eingetaucht in die Geschichte.

Die Handlung wird aus Sicht der Protagonistin Bel erzählt. Ich tat mich zu Beginn etwas schwer mit ihr, denn ihr kratzbürstige, brüske Art macht sie nicht gerade zur Sympathieträgerin. Allerdings war sie dafür eine der einzigen Personen, der man sicher trauen konnte, denn so ziemlich jede andere Person im Buch schien irgendetwas zu verheimlichen. Mein Highlight war Ash von der Filmcrew, der mit seiner positiven, überschütterlichen Art der Gegenpol zu Bel war.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Nicht nur für Bel, sondern auch für den Leser ist lange Zeit unklar, wem man trauen kann. Immer wieder gibt es Wendungen, die alles auf den Kopf stellen. Aber es gibt auch einige Hinweise, durch die der aufmerksame Leser auf die richtige Spur kommen kann. Trotzdem hält die finale Auflösung noch Überraschungen bereit. Diese hat mir zwar gut gefallen, insgesamt waren die Geschehnisse am Ende für meinen Geschmack aber ein wenig zu viel des Guten. Mir wäre ein unaufgeregteres, aber realistischeres Ende dann doch lieber gewesen. Trotzdem konnte mich das Buch von Anfang bis Ende gut unterhalten und spannende Lesestunden bescheren.

Fazit:
Spannender Jugendthriller, der so einige Wendungen zu bieten hat. Nur das Ende war für meinen Geschmack ein wenig too much.

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 09.09.2024

Spannender zweiter Band

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Inhalt:
DIe junge Krankenpflegerin Carina Sander kommt nach einer Nachtschicht nach Hause. Dort erwartet sie anstatt eines Frühstücks im Kreis der Familie jedoch ein Blutbad: Ihre Eltern, ihr Bruder sowie ...

Inhalt:
DIe junge Krankenpflegerin Carina Sander kommt nach einer Nachtschicht nach Hause. Dort erwartet sie anstatt eines Frühstücks im Kreis der Familie jedoch ein Blutbad: Ihre Eltern, ihr Bruder sowie ihr 11jähriger Neffe wurden erschossen.
In der gleichen Nacht wurde wenige Kilometer entfernt auf dem Gelände der Gedenkstätte Point Alpha ein Gedenkkreuz mit roter Farbe beschmiert. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten?

Meine Meinung:
"Glutmoor" ist der zweite Band der Krimireihe um Kommissar Janosch Janssen des deutschen Autors Lars Engels. Cover und Titel sind ähnlich zum ersten Band gehalten und haben mich auf Anhieb angesprochen. Grundsätzlich sind die beiden Kriminalfälle in sich abgeschlossen und so lässt sich dieser zweite Band auch problemlos ohne Vorwissen lesen. Allerdings wird einiges über die Auflösung des ersten Bands inkl. Identität des Täters verraten.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen und schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mittendrin im Geschehen. Dies liegt nicht zuletzt an der entsetzlichen Tat, die nicht nur die Ermittler sondern auch den Leser bestürzt.
Die Handlung wird aus Sicht von Janosch Janssen, aber auch aus der seiner Vorgesetzten Diana Quester erzählt. Während mir Janosch bereits aus dem vorherigen Band sehr sympathisch war und sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einem guten Ermittler entwickelt hat, ist Diana eine Karrierefrau durch und durch und kein einfacher Charakter. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kommen die beiden aber inzwischen ganz gut zurecht, was sicherlich auch an ihrer inzwischen privaten Verbindung liegt. Auch dieses Mal spielt insbesondere Janosch Privatleben eine große Rolle, denn er könnte jeden Moment Vater werden.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Wer hat Familie Sander so brutal erschossen und auch vor dem elfjährigen Jungen kein Halt gemacht? Jeder der drei Erwachsenen Opfer könnte das Ziel gewesen sein, und so gibt es eine Reihe von Verdächtigen und Motiven. Es ist spannend, die Ermittler bei ihren Nachforschungen zu begleiten und eigene Theorien zu entwickeln. Das eine oder andere lässt sich vorhersehen bzw erahnen, Dank einiger Wendungen und ungeahnten Ereignissen bleibt es aber dennoch bis zum Ende spannend. Die schlussendliche Auflösung fand ich gelungen. Besonders die geschichtlichen Hintergründe, die in die Handlung eingeflossen sind, haben mir gut gefallen!

Fazit:
Gelungener zweiter Band der Reihe, der für spannende Lesestunden sorgt und Lust auf weitere Bände macht!

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Von der Vergangenheit eingeholt

Wenn sie lügt
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Inhalt:

Waldesroda, 2004. Mit 17 Jahren verliebte sich Norah in den vier Jahre älteren David. Die Beziehung zerbrach. Kurze Zeit später tötete David ein Liebespaar auf einem Parkplatz, auf der Flucht ...

Inhalt:

Waldesroda, 2004. Mit 17 Jahren verliebte sich Norah in den vier Jahre älteren David. Die Beziehung zerbrach. Kurze Zeit später tötete David ein Liebespaar auf einem Parkplatz, auf der Flucht verschwand er. Ab diesem Zeitpunkt war Norah nur noch "die Freundin des Killers".

Heute. 20 Jahre später erhält Norah Drohbriefe. Es scheint so, als wären sie von David, doch dieser kann nicht der Autor sein, ist er doch angeblich schon seit vielen Jahren tot. Goran, Noras bester Jugendfreund, kehrt daraufhin nach Waldesroda zurück. Er will Norah dabei helfen herauszufinden, wer und was hinter den Drohbriefen steckt.

Meine Meinung:

"Wenn sie lügt" ist ein Standalone-Thriller aus der Feder des deutschen Autors Linus Geschke. Als Fan seiner bisherigen Werke musste ich dieses natürlich unbedingt lesen und wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil des Autors lässt sich gewohnt angenehm lesen und so ist man als Leser schon nach wenigen Seiten eingetaucht in die Geschichte.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass unterschiedliche Personen zu Wort kommen. Auch der Täter, wodurch der Leser einen Einblick in seine Gedankenwelt erhält. Die Charaktere des Buches haben mir gut gefallen, allen voran die Protagonisten Norah und Goran, auch wenn diese keine Sympathieträger sind. Den es ist klar, dass beide Geheimnisse hüten, die mit ihrer jeweiligen Vergangenheit zu tun haben, sodass man ihnen als Leser nicht wirklich trauen kann.

Der Plot des Buches ist spannend und fesselnd. Die Handlung spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen: 2004 und heute. So erfährt der Leser hautnah, was vor 20 Jahren geschah. Dadurch ist jedoch auch früh klar, dass die Briefe, die Norah erhält, etwas mit der Vergangenheit zu tun haben müssen. Einige gut platzierte Finten und ungeahnte Wendungen sorgen jedoch dafür, dass die Geschichte bis ganz zum Ende spannend und unvorhersehbar bleibt. Der Schluss hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn ein paar Einzelheiten vielleicht nicht ganz realisitisch scheinen. Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite durchweg sehr gut unterhalten und spannende Lesestunden bescheren.

Fazit:

Spannender Thriller, der mich durchweg fesseln und gut unterhalten konnte. Linus Geschke ist und bleibt einer meiner Lieblingsautoren!

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Gefühlvoller Roman über Demenz und Zukunftsängste

Der Bademeister ohne Himmel
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Inhalt:
Linda ist gerade einmal 15 Jahre alt und hat trotzdem genug vom Leben. Am liebsten würde sie vor ein Auto laufen und ihrem Leben so ein Ende setzen. Doch da gibt es zwei Gründe, die sie davon abhalten: ...

Inhalt:
Linda ist gerade einmal 15 Jahre alt und hat trotzdem genug vom Leben. Am liebsten würde sie vor ein Auto laufen und ihrem Leben so ein Ende setzen. Doch da gibt es zwei Gründe, die sie davon abhalten: Kevin, ihr einziger Freund, der die meiste Zeit vor dem Computer verbringt und über alle möglichen Krisen auf der Welt recherchiert. Und Hubert, 86 Jahre alt, ehemaliger Bademeister, Witwer und demenzkrank. Dreimal in der Woche verbringt Linda ihren Nachmittag bei Hubert, unterstützt und entlastet dessen liebenswerte, aber eigenwillige polnische Pflegerin Ewa. Dabei weiß Linda nie, was sie dieses Mal erwartet, doch mit viel Humor, Verständnis und Gelassenheit meistert sie jede Situation mit Hubert.

Meine Meinung:
"Der Bademeister ohne Himmel" war mein erstes Buch der österreichischen Autorin Petra Pellini, aber bestimmt nicht mein letztes. Der Schreibstil war für mich zunächst zwar etwas gewöhnungsbedüftig, aber nach und nach habe ich immer mehr in das Buch hineingefunden.

Die Charaktere des Buches haben mir sehr gut gefallen. Insbesondere Linda, Ewa und Hubert habe ich sehr ins Herz geschlossen. Lindas Umgang mit Huberts Demenzerkrankung fand ich bemerkenswert. Ihre Ruhe und Gelassenheit, aber auch den Respekt und Humor, mit dem sie Hubert begegnet - davon können sich viele Erfachsene (auch im Buch) noch eine Scheibe abschneiden. Auch Ewa fand ich total erfrischend. Mit ihrer direkten Art kommt sie bei Hubert manchmal an ihre Grenzen, trotzdem ist sie einfach eine total herzliche und liebenswerte Frau und hat auch mein Herz schnell erobert. Aber auch Hubert selbst, der nur noch ein Schatten seiner selbst ist, mochte ich sehr. Daher tat es mir auch sehr leid zu sehen, wie er trotz der liebenswerte Versorgung durch Ewa und Linda, immer mehr abbaut und verschwindet.

Der Plot des Buches hat mir gut gefallen. Das Thema Demenz wird ebenso thematisiert wie die heutigen Sorgen und Zukunftsängste junger Menschen. Zwar ist der Roman zu großen Teilen eher unaufgeregt, trotzdem fesselt er den Leser, der natürlich wissen möchte, wie es für Linda und Hubert weitergeht. Gleichzeitig übt die Autorin auch Kritik an der Gesellschaft, wie beispielsweise daran, dass sich die Angehörigen (in diesem Fall Huberts Tochter) kaum um die Pflege älterer Menschen kümmern, sondern diese lieber auf günstige Pflegekräfte aus dem Ausland abschieben. Insgesamt gibt es diverse Punkte, auf die die Autorin teils unterschwellig aufmerksam macht und damit den Leser zum Nachdenken anregt.

Fazit:
Gefühlvoller Roman über ein bemerkenswertes junges Mädchen und ihren Umgang mit Demenz.

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