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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2024

Toller Roman über Schwestern

Blue Sisters
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Coco Mellors „Blue Sisters“ erzählt die Geschichte von vier Schwestern, die mit einem alkoholkranken Vater aufgewachsen sind. Nach dem tragischen Verlust einer ihrer Schwestern, treffen die drei verbliebenen ...

Coco Mellors „Blue Sisters“ erzählt die Geschichte von vier Schwestern, die mit einem alkoholkranken Vater aufgewachsen sind. Nach dem tragischen Verlust einer ihrer Schwestern, treffen die drei verbliebenen in New York wieder aufeinander, weil ihre Mutter das Appartement verkaufen möchte, in dem sie groß geworden sind.
Avery ist die älteste der Schwestern, sie ist mittlerweile Anwältin und lebt mit ihrer Frau in London, sie hatte in ihrer Vergangenheit ein Drogenproblem, das sie mittlerweile aber im Griff hat.
Bonny ist Profi-Boxerin. Seit ihre Schwester gestorben ist, stand sie allerdings nicht mehr im Ring und zu der Zeit in der das Buch spielt ist sie Türsteherin in einem Club in LA.
Lucky ist die jüngste der Schwestern, sie ist erfolgreiches Model, aber auch auf jeder Party zu finden. Dort übertreibt sie es nicht nur mit Alkohol, sondern nimmt auch andere Drogen.

Ich fand die Geschichte der Schwestern wirklich toll. Man lernt alle ziemlich gut kennen, da die Kapitel immer eine Schwester im Fokus begleiten. Die Kapitel sind alle aus der Erzählerperspektive geschrieben, aber ich finde, dass man die einzelnen Schwestern trotzdem sehr gut kennenlernt. Auch die Bewältigungsstrategien wie die Schwestern mit dem Tod ihrer Schwester Nicky umgehen, fand ich sehr gut rübergebracht.
Man merkt die Schwesternliebe sehr deutlich, aber es kommt auch zu Reibereien, die unter Geschwistern einfach normal sind. Ich finde das Buch sehr nahbar und nachvollziehbar.
Mir hat es wirklich gut gefallen, lediglich die Kapitellänge ist ein Punkt, der mich gestört hat. Ich bin ein Fand von etwas längeren Kapiteln, aber hier gab es Kapitel, die über 60 Seiten hatten und das ist leider doch etwas viel. Sonst habe ich aber keinen Punkt zu beanstanden im Buch.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Cosy Second-Chance Romance mit Kleinstadtsetting

Cosy Secrets – Der kupferne Schlüssel
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In „Cosy Secrets“ von Franzi Kopka geht es um Rae, die in ihre Heimatstadt Edderton rückkehrt, um die Suche nach ihrer verschwundenen Großmutter zu unterstützen. Rae war zuvor jahrelang nicht mehr in ihrer ...

In „Cosy Secrets“ von Franzi Kopka geht es um Rae, die in ihre Heimatstadt Edderton rückkehrt, um die Suche nach ihrer verschwundenen Großmutter zu unterstützen. Rae war zuvor jahrelang nicht mehr in ihrer Heimatstadt, nachdem sie den Ort vor Jahren verlassen hat. Ihr Ex-Freund Archer, den sie bei ihrer „Flucht“ zurückgelassen hat unterstützt die Suche tatkräftig und die beiden kommen sich wieder näher und können die Fehler ihrer Vergangenheit besprechen.

Insgesamt fand ich das Buch sehr unterhaltsam, der Schreibstil ist total angenehm zu lesen und ich liebe das Setting. Der kleine Ort Edderton in Schottland klingt unfassbar gemütlich und das Haus der Großmutter klingt total toll zum runterkommen. Insgesamt wirklich eine tolle gemütliche Geschichte.
Die Potagonist*innen aber auch die Nebencharaktere sind total toll und detailliert ausgebreitet und wirklich zum ins Herz schließen.
Leider war für mich die Verbindung zwischen der Suche nach der Oma und dem Romance Teil des Buches leider irgendwie total weit auseinander. Ich hätte mir da irgendwie mehr Verbindung gewünscht, für mich kam es teilweise so rüber, dass man zwei Geschichten liest, die wenig miteinander zu tun haben, obwohl die Spannung zwischen Rae und Archer immer spürbar war. Trotzdem fehlte mir irgendwie die Verbindung der beiden Erzählstränge etwas.
Insgesamt wirklich aber eine sehr tolle Second-Chance Geschichte mit etwas Spannung in einem sehr cosy Setting.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Aufweckend und wichtig

Heult leise, Habibis
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Sineb El Masrar schreibt in ihrem Sachbuch „Heult leise, Habibis - wie Ignoranz und Dauerempörung unsere Gesellschaft spalten“ über die Ruhigen, zu Leisen in unserer Gesellschaft. Sie schreibt über die ...

Sineb El Masrar schreibt in ihrem Sachbuch „Heult leise, Habibis - wie Ignoranz und Dauerempörung unsere Gesellschaft spalten“ über die Ruhigen, zu Leisen in unserer Gesellschaft. Sie schreibt über die „vernünftigen Stillen“ die in einer Welt der „unvernünftigen Lauten“ zu selten das Wort ergreifen, bzw. überhaupt nicht zu Wort kommen.

Die erste Hälfte des Buches hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Autorin analysiert diesen Zustand aus einer sozialpsychologischen Sicht. Sie ergänzt ihre Analysen mit greifbaren Beispielen und regt das ein oder andere Mal sehr zum nachdenken an.

Im zweiten Teil wurde das Buch dann irgendwie unreflektierter und es wurden sehr pauschale Aussagen getroffen, was ich sehr schade fand. Der erste Teil war nämlich absolut nicht pauschalisierend und sehr differenziert, daher fand ich die zweite Hälfte leider nicht mehr so ganz gut, obwohl die Inhalte trotzdem weiter interessant blieben.

Insgesamt kann ich das Buch sehr empfehlen, das Thema fand ich sehr spannend, ich hätte mir aber die Differenziertheit vom Anfang für das ganze Buch gewünscht.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Enttäuschendes Ende der Reihe

Four Secrets to Share (Breaking Waves 4)
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Im letzten Band der „Breaking Waves“ Reihe „Four secrets to Share“ von Kristina Moninger lernen wir Lee und ihre Geschichte kennen.
Sie lebt auf Hawaii und wollte Profisurferin werden, diesen Traum musste ...

Im letzten Band der „Breaking Waves“ Reihe „Four secrets to Share“ von Kristina Moninger lernen wir Lee und ihre Geschichte kennen.
Sie lebt auf Hawaii und wollte Profisurferin werden, diesen Traum musste sie allerdings nach einem Unfall begraben, weil ihr seitdem ein Arm fehlt.

Ich hatte die Hoffnung, dass mit dem letzten Teil der Reihe sich das Puzzle rund um das Verschwinden von Josie zusammensetzt. Da wurde ich auch nicht enttäuscht, alle offenen Fragen und Sachen rund um Josies Verschwinden werden hier erzählt und es setzt sich ein Gesamtbild zusammen.

Insgesamt muss ich allerdings sagen, dass ich von der Auflösung enttäuscht bin, ich hatte etwas viel spannenderes erwartet.
Es hätte so viel Potenzial gegeben, aber irgendwie wurde es nicht genutzt.

Der Schreibstil war auch hier wieder sehr angenehm zu lesen und die Gestaltung der Reihe ist wirklich ein Traum.
Insgesamt war es eine nette Reihe, der ein oder andere Band hat mir deutlich besser gefallen als der andere, aber das Ende hat mich echt enttäuscht.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Mal was ganz anderes

All dies könnte anders sein
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In ihrem Debutroman „All dies könnte anders sein“ von Sarah Thankam Mathews geht es um Sneha. Sneha kommt aus Indien und startet nach ihrem Studium einen Job in Milwaukee. Im Gegensatz zu vielen ihrer ...

In ihrem Debutroman „All dies könnte anders sein“ von Sarah Thankam Mathews geht es um Sneha. Sneha kommt aus Indien und startet nach ihrem Studium einen Job in Milwaukee. Im Gegensatz zu vielen ihrer Kommiliton*innen hat sie Glück und findet trotz der Rezession einen Job. Sie kann dadurch ihre Eltern in Indien finanziell unterstützen. Sie stürzt sich in ihr neues Leben mit alten und neuen Freunden und auch ins Dating. Sie verliebt sich in Marina, eine Tänzerin. Ihre Eltern in Indien jedoch wissen nicht, dass sie auf Frauen steht und würden sich für ihre Tochter eine arrangierte Ehe wünschen. Sneha hadert mit den Traditionen ihrer Vorfahren.

Der Roman behandelt viele verschiedene Themen, wie zum Beispiel Rassismus, LGBTQ, Dating, Identitätsfindung und Arbeitsrecht. Ich finde es toll, dass die Protagonistin eine queere Person of Color ist. Jedoch finde ich aufgrund der Themenvielfalt, dass einiges vernachlässigt wurde und Teile oft nur kurz angesprochen werden, was etwas schade ist. Zudem versteht die Protagonistin die queere Community teilweise nicht so sehr, obwohl sie selbst Teil davon ist. Ein Beispiel dafür ist, wie sie sich zu dem Pronomen „they“ äußert.
Ein großer Kritikpunkt, den ich hab ist der Schreibstil. Ich hatte gehofft, dass ich mich dran gewöhnen werden, aber das ist leider nicht passiert. Ich musste mich richtig durchquälen, weil ich mit dem Schreibstil absolut nicht klarkam. Das Thema war wirklich toll und auch die Geschichte wäre insgesamt wirklich interessant, wenn der Schreibstil nicht wäre. Ich fand es sehr anstrengend, dass wörtliche Rede nicht gekennzeichnet wurde. Das macht das Ganze irgendwie leider sehr zäh. Am Anfang hatte ich zudem noch Probleme mitzukommen, auch die Personen am Anfang waren irgendwie schwer auseinanderzuhalten. Das hat sich im Laufe des Buches allerdings gebessert. Schade fand ich auch, dass man den Namen der Protagonistin erst zur Hälfte des Buches erfährt.
Alles in allem fand ich die Geschichte wirklich interessant, aber der Schreibstil ist ein dickes Minus, daher bekommt das Buch von mir 3 von 5 Sternen.

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