Explosiv
Das neue Kriminaltechnische Institut in Dresden wird feierlich eröffnet, eine Veranstaltung, bei der Kryptologe Arne Stiller gern mit Abwesenheit geglänzt hätte. Nachdem ihn seine Lebensgefährtin überredet ...
Das neue Kriminaltechnische Institut in Dresden wird feierlich eröffnet, eine Veranstaltung, bei der Kryptologe Arne Stiller gern mit Abwesenheit geglänzt hätte. Nachdem ihn seine Lebensgefährtin überredet hat, beschließt er das Beste aus der Situation zu machen und wenigstens das Essen zu genießen. Dazu kommt es allerdings nicht, denn direkt nach der Eröffnungsrede explodiert eine Bombe im Gebäude und Stiller hat es plötzlich mit einem alten Bekannten zu tun.
Arne Stiller, wieder eine sehr spezielle Ermittlerfigur aus den Thrillern von Autor Elias Haller, begegnet dem Leser hier in bekannter Art und Weise, störrisch, eigenbrötlerisch und grummelig, eigentlich nicht gerade als netter Zeitgenosse, meist nervt er seine Mitmenschen mit Weisheiten einer selbsterfundenen spirituellen Lehre. In seinem Job ist Stiller aber unschlagbar, wie er hier wieder eindrücklich beweist.
Wie in allen Büchern von Elias Haller geht es auch hier ziemlich heftig zur Sache, die hier beschriebenen Szenen um mehrere tödliche Bombenanschläge sind definitiv nichts für schwache Nerven. Da man das Buch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen kann, sollten sich Neulinge der Brutalität bewusst sein, für die der Autor oft kritisiert wird. Ich nenne den Stil des Autors oft amerikanisch, weil man diese Art Thriller wahrscheinlich eher dort verorten würde und nicht im barocken Dresden. Gerade der Ort des Geschehens macht die Bücher aber nochmal zusätzlich interessant, weil man die beschriebenen Orte kennt und die Geschichte so nochmal einen Tick realer wird.
Der mittlerweile 6. Fall des Kryptologen reiht sich gut in die Serie ein, durch die Covergestaltung der Reihe gibt es einen hohen Wiedererkennungswert. Die Figuren sind dem Leser trotz der Eigenheiten ans Herz gewachsen, gerade Assistentin Inge, die wohl bald in Rente gehen wird, hält die Balance. Die Geschichte ist spannend und rasant erzählt, der Leser ist immer mittendrin und lernt Arne Stiller auch mal von seiner emotionalen Seite kennen, das macht ihn sympathisch und lässt sogar den nächsten Spruch aus dem Jalta Sinn ertragen.