emotionaler Roadtrip nach Graceland
Graceland – Die Geschichte eines SommersGrace Luise, Anfang 40, hält ihre Mama schon seit vielen Jahren auf Abstand: einmal im Monat wird telefoniert und alle 2 Jahre besucht sie sie. Denn es ist ihr unangenehm, mit ihrer Mutter gesehen zu werden ...
Grace Luise, Anfang 40, hält ihre Mama schon seit vielen Jahren auf Abstand: einmal im Monat wird telefoniert und alle 2 Jahre besucht sie sie. Denn es ist ihr unangenehm, mit ihrer Mutter gesehen zu werden - eine kleine Chinesin (Grace ist hingegen sehr groß), die mit Perücken und Kostümen aussieht wie Priscilla Presley und ständig so herumläuft. Denn Loralynn ist riesengroßer Elvis-Fan, sie hat eine riesige Sammlung an Elvis-Figuren.
Zusätzlich hat sich Grace als Kind von ihrer Mama nie genug geliebt und unterstützt gefühlt. Sie kam einfach nicht gegen Elvis an, egal wie sehr sie sich auch bemühte.
Aufgrund der Gefühlsarmut durch ihre Kindheit verlässt ihr Mann Grace, den sie aber eigentlich eh nie geliebt hat.
Nur deshalb stimmt sie zu, ihre Mama anlässlich ihres 70. Geburtstages nach Graceland zu fahren, was schon immer deren größter Wunsch war: Über 1000 Meilen von El Paso in Texas bis nach Memphis. Auf dem Weg viele Stationen aus Elvis Presleys Leben.
Die Beziehung der beiden macht in dieser lange dauernden, sehr chaotischen Reise mit manch überzogenen Geschehnissen eine riesengroße Entwicklung durch, was an den div. Stationen und den Personen, die sie dort treffen, liegt.
Es ist wunderschön und emotional zu verfolgen, gespickt mit einer Prise Humor, wie es kleine Schritte vor, aber auch größere zurückgibt, um dann doch wieder etwas aufeinander zuzugehen.
Ohne auf Details einzugehen und somit zu spoilern, konnte ich mir die Details aus Grace' Kindheit und einige Entwicklungen denken, was mir dann auch etwas klischeehaft vorkam. Auch der Schluss - zu einfach, zu leicht.
Doch die Gründe sowohl für das Verhalten von Grace als auch Loralynn decken sich nach und nach auf, und dadurch können sich die beiden endlich verstehen, was schön und emotional mitzuerleben war.
Im vorderen Buchdeckel gibt es eine stilisierte Karte der Reise der beiden Frauen, wo man alles gut nachvollziehen kann.
Am Ende des Buches hat die Autorin auch nochmal all diese Stationen mit kurzen Infos aufgelistet.
Fazit:
Eine emotionale Reise quer durch Amerika, bei dem sich Mutter und Tochter mit Elvis' Hilfe wieder annähern.
Mir hat gefallen, mit Grace und Loralynn die wichtigsten Stationen aus Elvis' Leben nachzuverfolgen.