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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2024

Ziemlich schräger Jugendthriller

Auf der Mauer, auf der Lauer
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Fand Titel und Thema eigentlich recht vielversprechend, vor allem da ich Jugendthriller meist richtig gern lese. Muss aber sagen, dass sich die Handlung in eine relative schräge Richtung entwickelt und ...

Fand Titel und Thema eigentlich recht vielversprechend, vor allem da ich Jugendthriller meist richtig gern lese. Muss aber sagen, dass sich die Handlung in eine relative schräge Richtung entwickelt und für mein Empfinden auch lange brauchte, um überhaupt an diesen Spannungspunkt zu kommen. War ok, hat mich aber irgendwie von der reinen Logik her nicht so ganz abgeholt.

Zum Inhalt: nach dem Tod ihrer Schwester ist auch Charlies Leben aus den Fugen geraten. In der Schule und mit ihren Freunden tut sie sich zunehmend schwerer. Als am Tag sie vor ihrem sie zehnten Geburtstag in einer dunklen Kammer aufwacht, weiß sie nicht was passiert ist. Nur, dass sie hier raus muss. Da entdeckt sie die sechzehn anderen Namen an der Wand.

Es werden hier etliche Jugendthemen rund um Freundschaft, erste Liebe, Drogen und Mobbing aufgegriffen. Generell ist das Buch ein echtes Füllhorn an Themen und Teeniedramen, sodass für mich lange keine Thriller-Stimmung aufkam. Was aber gut rübergebracht wird sind Charlies Gedanken und Gefühle in Bezug auf sich selbst und ihre Umwelt. Sie wirkte als Protagonistin sehr authentisch auf mich.

Alles rund um die Entführung und Prüfung war eher undurchsichtig angelegt. Mir war bis zum Schluss nicht klar, worum es dabei eigentlich ging, wobei ich nicht sicher bin, ob das ein Pluspunkt ist. Es war einfach alles sehr vage und die Auflösung erschien mir sehr an den Haaren herbeigezogen.

Viele Probleme der Nebencharaktere werden nur angeteasert, aber nicht weiter aufgearbeitet, wovon ich immer nicht so Fan bin. Besonders Phoebes Notizbuch, die Songauswahl und ihre ehrlichen, offenen Gedanken haben mich dann aber doch nochmal irgendwie berührt und abgeholt, wie ich es zuletzt gar nicht mehr erwartet hätte.

Insgesamt ganz solide, die Thriller-Stimmung hat mir aber weitestgehend gefehlt.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Potential nicht ausgeschöpft

The Island – Es gibt kein Entkommen
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Ich lasse mich von diesem Escape-Room Thema bei Büchern gerne ins Bockshorn jagen. Ich liebe Rätsel, Escape-Games und alles was dazu gehört und habe automatisch immer eine relativ hohe Erwartungshaltung. ...

Ich lasse mich von diesem Escape-Room Thema bei Büchern gerne ins Bockshorn jagen. Ich liebe Rätsel, Escape-Games und alles was dazu gehört und habe automatisch immer eine relativ hohe Erwartungshaltung. Für mich war dieses Buch kein Escape Room Thriller, es gab Survival Komponenten und gefühlt zwei Rätsel, aber im Großen und Ganzen ist es eher ein soziales Experiment und vorsichtig gesagt ein Rache-Roman. War ganz gut, man hätte aber mehr draus machen können.

Zum Inhalt: Sechs Influencer auf einer privaten Ostseeinsel, die als Arena für ein Escape-Game hergerichtet wurde. Unter ihnen Tom, der darin die Chance sieht, sein Image und seine Karriere zu retten. Doch einmal angekommen stellen die sechs fest, dass die Gefahren auf dieser Insel realer sind, als erwartet.

Das Setting hat mir grundsätzlich gut gefallen, auch die Storyline, die darum gebastelt wurde. Die Escape-Thematik ist ja schon lange nicht mehr neu, weswegen es auch schwer ist, da mit verblüffenden neuen Ideen um die Ecke zu kommen. Das Grundkonzept fand ich daher solide, auch wenn ich persönlich finde, dass das Thema ein bisschen verfehlt wurde. Der für mich spannendste Charakter war Lazarus und ich hätte gerne mehr über ihn und seine High Tech Ausstattung erfahren, außer Tom bleiben die übrigen Charaktere aber eher blass.

Nach der Einführung in die Handlung gibt es plötzlich einen Nebenhandlungsstrang, mit dem ich mich sehr schwergetan habe. Nicht weil er schlecht gewesen wäre, eigentlich war er sogar ziemlich interessant, aber er hat für mich absolut gar nicht zur Haupthandlung gepasst. Stattdessen hat es für mich dazu beigetragen, dass keiner der Handlungsstränge so richtig vertieft wurde und die von mir erwartete atmosphärische und bedrohliche Spannung eher auf der Strecke blieb.

Die Auflösung fand ich dann etwas überstürzt und holprig. So richtig glaubwürdig war das ganze letztendlich für mich nicht. Was mir aber gut gefallen hat war die Auseinandersetzung von Tom mit seiner Karriere, seiner Beziehung und seiner persönlichen Schuld. Da hätte ich mir gerne mehr von gewünscht.

Das Buch ist kurzweilig zu lesen, die Kapitel angenehm kurz und das Tempo angemessen. Das Spannungslevel war aus den oben genannten Gründen für mich eher flach und die Charaktere sind eher oberflächlich geblieben. Wer keine tiefschürfenden Auseinandersetzungen, sondern eher Survival Atmosphäre erwartet, kann getrost zugreifen.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

nicht so richtig Fantasy, aber auch die Lovestory ist eher flach

We Conquer the Dark
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Emma Scott hat als Autorin ja bereits eine gewisse Reputation und das dunkle, wunderschöne Cover hat sein übriges dazu beigetragen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollt. Tatsächlich muss ich aber ...

Emma Scott hat als Autorin ja bereits eine gewisse Reputation und das dunkle, wunderschöne Cover hat sein übriges dazu beigetragen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollt. Tatsächlich muss ich aber sagen, dass das erste Fantasybuch der Autorin nicht so ganz mein Fall war und für mich nicht an ihre Romance-Bücher heranreicht. Für mich hatte die Story einfach nicht das gewisse Etwas um sich gefangen zu nehmen und in ihren Bann zu schlagen.

Zum Inhalt: Lucy lebt ein eher zurückgezogenes, einsamen Leben. Als ein fremder, attraktiver Mann vor ihrer Tür auftaucht und scheinbar Hilfe braucht, überwindet sie sich, nicht einfach wegzusehen und ihn sich selbst zu überlassen. Und es stellt sich schnell heraus, dass diese Entscheidung Lucys Leben für immer verändern wird, denn Casziel ist ein Dämon. Und er hat beschlossen zu sterben. Aber zuerst will er Lucy helfen, ihre Einsamkeit zu überwinden.

Ich hab irgendwie gedacht, dass dies ein Auftaktband ist, weil es als Start einer Reihe angeteasert wurde, aber die Geschichte wirkt in sich recht abgeschlossen und ich fand das Buch dadurch ziemlich überfüllt und auch recht oberflächlich angelegt. Allein schon das Glossar am Anfang hat mich ganz schön überfordert und die Geschichte wird den ganzen Dämonen und dem Worldbuilding rund um die zwei Seiten gar nicht wirklich gerecht. Letztendlich wirkte es auf mich dann doch einfach wie ein Liebesroman, dem man durch den dämonischen Charakter von Casziel den Anstrich eines Fantasy-Romans geben wollte.

Dieses Motiv der Liebe, die alle Widrigkeiten überwindet, ist ja quasi ein alter Schuh. An sich mochte ich aber die Idee mit den Träumen und Visionen von vergangenen Leben und gelebter Liebe, die die Zeiten übersteht, ganz gern. Trotzdem kam diese Seelenverwandtschaft nicht so recht bis zu mir durch und ich fand die Emotionen der beiden Protagonisten wenig greifbar. Dabei ist das ja eigentlich Scotts Steckenpferd.

In der zweiten Hälfte wurde die Geschichte nach dem eher mühsamen Start etwas interessanter, aber so richtig gefunkt hats auch da bei mir nicht. Das Buch ist prinzipiell nicht schlecht geschrieben und liest sich auch sehr flüssig, aber mir hat einfach was gefehlt und mich bis zum Ende nicht so richtig überzeugen können. Ich schwanke zwischen 2 und 3 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Underland- sind deine Albträume real?

Starling House
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Ich habe eigentlich eine Art Gruselgeschichte erwartet, oder zumindest eine düstere, schauerliche Geschichte über ein Haus, in dem etwas Dunkles lauert. Aber irgendwie wollte die Geschichte für mich nicht ...

Ich habe eigentlich eine Art Gruselgeschichte erwartet, oder zumindest eine düstere, schauerliche Geschichte über ein Haus, in dem etwas Dunkles lauert. Aber irgendwie wollte die Geschichte für mich nicht so richtig auf den Punkt kommen und eher langatmig angemutet. Da hatte ich echt mehr oder eher etwas völlig anderes erwartet.

Zum Inhalt: Opal hält sich und ihren jüngeren Bruder nach dem Tod der Mutter mit Gelegenheitsjob über Wasser, während sie davon träumt dem trostlosen Eden den Rücken zukehren. Nur das Starling House, ein düsteres, mysteriösen Anwesen birgt eine Anziehung auf sie. Als ihr ein Job als Haushälterin in Starling House angeboten wird, zögert sie nicht lange. Aber bald muss sie erkennen, dass mehr an dem Haus ist und etwas in der Dunkelheit lauert.

Ich war überrascht, dass es tatsächlich Fußnoten gibt. Für einen Unterhaltungsroman finde ich das eher ungewöhnlich. Ich habe tatsächlich auch nur ein paar davon gelesen, denn sie tragen nicht direkt zur Handlung bei.
Generell fand ich, dass für meinen Geschmack innerhalb der Handlung zu wenig passiert, beziehungsweise der Erzählton und das Tempo für meinen Geschmack zu ruhig angelegt waren. Diverse Male wird dieselbe Urspungsgeschichte aufgegriffen und leicht abgewandelt, basierend auf verschiedenen Quellen, erzählt. Auf mich wirkte das aber leider wie Lückenfüller-Material.

Die Grundstory kam mir letztendlich auch sehr bekannt vor und war in wesentlichen Kernelementen vergleichbar bis identisch mit dem Buch einer anderen Autorin, das ich im vergangenen Jahr gelesen habe. Vielleicht liegts auch an mir und dass besagtes Buch bei mir starken Eindruck hinterlassen hat, aber ich hab unwillkürlich immer verglichen. Sicher kann man in der Literatur nicht mehr das Rad neu erfinden, aber irgendwie hat die Story dadurch für mich auch einiges an Reiz eingebüßt.

Die Stimmung war prinzipiell schon auch atmosphärisch und schauerlich angelegt, aber insgesamt hat sich für mich nicht genug getan um mich wirklich mitzureißen. Für mich daher 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Hinter verschlossenen Türen

Der Salon der kühnen Frauen
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Ich fand den Erzählstil der unbeteiligte, auktorialen Erzählerin, die den Leser auch noch direkt adressiert, sehr gewöhnungsbedürftig. So richtig wollte das für mich nicht in die Kulisse und den Flair ...

Ich fand den Erzählstil der unbeteiligte, auktorialen Erzählerin, die den Leser auch noch direkt adressiert, sehr gewöhnungsbedürftig. So richtig wollte das für mich nicht in die Kulisse und den Flair der Zeit passen. Die Idee des Salons selbst, fand ich einfach fantastisch. Ein Ort der Fantastereien, frei von Wertung und Konventionen- das hat was.

Zum Inhalt: Frankreich unter Ludwig XIV: der Sonnenkönig ist für seine Verschwendungssucht bekannt, während es außerhalb des Hofes an vielem mangelt. Im Kaminzimmer von Marie d‘Aulnoyes treffen sich Frauen um zu trinken, Märchen zu erzählen und der grausamen Realität zu entfliehen. Doch laufen sie Gefahr, sich damit in unliebsame Situationen zu bringen.

Ich mochte Märchen schon immer und mir haben die kurzen Kapitel und märchenhaften Erzählungen gut gefallen. Vor allem war es sehr geschickt, wie sie mit der Handlung verwoben wurden. Trotzdem oder gerade deswegen, kommt die Handlung selbst gar nicht so richtig in Fahrt.
Als Leser bleibt man seltsam außen vor, die Erzählweise schafft eine gewisse Distanz, trotz des erzwungenen Voyeurismus.

Teilweise fand ich die Sprache und den Schreibstil etwas derb, um nicht zu sagen vulgär, was für mich nicht so recht in den Kontext der Märchenerzählung und feinen Gesellschaft passen wollte, den Sittenverfall aber gleichzeitig natürlich gut rübergebracht hat. Generell ist es eine Geschichte der Gegensätze, der Verzerrung von Moral ins Lächerliche und das Messen mit zweierlei Maß wenn es darum geht, wer eine Verfehlung begangen hat.

Ich schwanke bei diesem Buch sehr stark, ob ich es einfach genial oder zu banal fand. Die Geschichte war für mich sehr ambivalent und lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.

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