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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2023

Heidelberg in Aufruhr

Wahnspiel
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Ein Kriminalroman aus dem Herzen Heidelbergs. Lukas Schneider ist Mörder und sitzt seit 2017 im Gefängnis. Als er 2022 entlassen wird, entzündet sich in den sozialen Netzwerken ein Streit über seine frühzeitige ...

Ein Kriminalroman aus dem Herzen Heidelbergs. Lukas Schneider ist Mörder und sitzt seit 2017 im Gefängnis. Als er 2022 entlassen wird, entzündet sich in den sozialen Netzwerken ein Streit über seine frühzeitige Entlassung. Kurz darauf verschwindet dieser, alsbald wird seine abgetrennte Hand gefunden. Dies ruft die Ermittler Sofija Marković und Alexander Schwerdt auf den Plan. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, fangen gemeinsam an zu ermitteln. Verschiedensten Hinweisen gehen sie nach, doch kommen zu vorerst keinem Ergebnis. Werden sie es schaffen, die Person zu finden, die für all das verantwortlich ist?

Der Kriminalroman ist spannend und humorvoll geschrieben, wobei er auch einige Längen hat. Es wurde manchmal von eher nachrangigen und privaten Verhältnissen der Ermittler erzählt, mit denen ich mich persönlich einfach nicht identifizieren konnte, so z.B. Alexanders Vorlieben für Videospiele und die Serie Game of Thrones. Wem dies zusagt, findet mit Wahnspiel einen passenden Kriminalroman. Gerade aber in der zweiten Hälfte des Buches geht es richtig zur Sache und es kommt Spannung auf. Dies ist der erste Kriminalroman von Kilian Eisfeld. Beim Lesen erkennt man seine große Leidenschaft für historische Romane, weil dieser Fall auch eine historische und sehr interessante Einbettung hat.

Von den Ermittlern werden sehr genaue Bilder gezeichnet, wobei man zunächst wohl eher mit Alexander Schwerdt sympathisiert. Sofija hingegen ist spezieller, eher kalt und unnahbar. Dies verschob sich im Laufe des Buches für mich etwas, was mir persönlich neue Erkenntnisse brachte. Mit dem Schreibstil konnte ich mich direkt anfreunden, da auch kleinere humorvolle Anekdoten der Kommissare untereinander eingebaut wurden.

Insgesamt ein schöner Kriminalroman mit historischem Bezug, der etwas braucht, dann aber rasant an Fahrt aufnimmt und ein Ende mit sich bringt, mit dem man nicht gerechnet hätte.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Spannend

Die stille Mörderin
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Die stille Mörderin ist der zweite Teil der Reihe um Ermittler Tom Simon vom LKA Hamburg. Dieses Mal ist Katja mit dabei, da die ehemalige Ermittlerin Mira im Koma liegt. Den Lesern des ersten Teils dürfte ...

Die stille Mörderin ist der zweite Teil der Reihe um Ermittler Tom Simon vom LKA Hamburg. Dieses Mal ist Katja mit dabei, da die ehemalige Ermittlerin Mira im Koma liegt. Den Lesern des ersten Teils dürfte das bekannt vorkommen.

Als der rechte Schriftsteller Neil Krambach ermordet in seinem Haus gefunden wird, ruft dies die beiden Ermittler auf den Plan. Sie begeben sich auf die Spurensuche und landen schnell in der rechtsextremen Boxerszene. Bare-Knuckle-Fights werden ausgetragen, bei denen Katja sich als Kämpferin in die Szene schleust. Die beiden Ermittler gehen häufig nicht regelkonform vor und arbeiten zunehmend unkonventionell. Die tatsächliche Polizeiarbeit rückt daher etwas in den Hintergrund. Zudem gibt es mehrere Handlungsstränge, von denen man sich aber nicht verunsichern lassen darf: am Ende klärt sich alles auf und die einzelnen Stränge werden sinnvoll zusammengeführt.

Ich habe diesen Teil vor dem ersten gelesen, und kann daher sagen, dass man auch dann recht schnell in die Geschichte einsteigt. Aufgrund der Beziehung zwischen Tom und seinem Bruder Marco ist es dennoch von Vorteil, die Geschichte von Anfang an verfolgt zu haben.

Der Schreibstil gefiel mir äußerst gut, aufgrund der häufigen Wechsel zwischen den einzelnen Handlungssträngen wurde ein gutes Lesetempo aufgebaut. Auf den letzten hundert Seiten kommt auch noch richtig Spannung auf, sodass man das Buch spätestens jetzt nicht mehr zur Seite legen möchte.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Schöner Roman

Tarif
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Der Roman Tarif von Simon Tanner entführt einen in die Welt der Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Privatleben.

Der Schreibstil des Autors hatte mir sofort gefallen; das Buch liest sich sehr flüssig.

Thematisch ...

Der Roman Tarif von Simon Tanner entführt einen in die Welt der Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Privatleben.

Der Schreibstil des Autors hatte mir sofort gefallen; das Buch liest sich sehr flüssig.

Thematisch geht es um Johannes Trappe, der als jüngster Gewerkschaftssekretär der Vereinigten Gewerkschaft Metall eine Tarifrunde mit einem Metallunternehmen, den Stinzigwerken führt. Dies hatte er sich immer schon gewünscht und ist daher im Grunde froh darüber, dass sich sein großer Traum schon früh verwirklicht hat. Doch schon bald tauchen Hinweise auf, die Johannes vor große Fragen stellen. Die Aufarbeitung seiner eigenen Familiengeschichte in Zusammenhang mit den Stinzigwerken wird für Johannes sehr fordernd werden.

Insgesamt ein schöner Roman, der sich mit den Auswirkungen von familiären Verstrickungen in der Wirtschaft und dem daraus resultierenden eigenen Handeln beschäftigt. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir weitere Ausführungen zu den Themen Tarifverhandlungen und Gewerkschaften gewünscht, was aber mein einziger Kritikpunkt ist.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Guter Berlin-Thriller

Die Stunde der Hyänen
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Ein Berlin-Thriller, der sich mit brandaktuellen gesellschaftlichen Themen befasst und dabei eine spannende Geschichte zu bieten hat.

Dies was das erste Buch, das ich von Johannes Groschupf gelesen habe. ...

Ein Berlin-Thriller, der sich mit brandaktuellen gesellschaftlichen Themen befasst und dabei eine spannende Geschichte zu bieten hat.

Dies was das erste Buch, das ich von Johannes Groschupf gelesen habe. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven: Da ist die Polizistin Romina Winter, die im Dezernat für Brandstiftungsdelikte bei der Berliner Polizei arbeitet; Jette Geppert, eine Gerichtsreporterin mit einer außergewöhnlichen Gabe und einem Privatleben, welches durch häusliche Gewalt geprägt ist und Maurice, ein junger Postbote, der gerade seine Ausbildung absolviert.

Den Namen als Berlin-Thriller hat sich das Buch verdient: der Leser unternimmt während des Lesens gedanklich eine Reise durch das – meist nächtliche – Berlin, vom Landwehrkanal bis zum Kriminalgericht in Moabit. Für meinen Geschmack hatte das Buch leider zeitweise ein paar Längen an Stellen, an denen ich mir mehr Spannung erhofft hätte. Nichtsdestotrotz nimmt die Geschichte gerade zum Ende hin noch einmal an Spannung auf, sodass der Thriller-Leser auf seine Kosten kommt.

Insgesamt ein gutes Buch, welches man gerade als Berlin-Liebhaber gerne liest. An den verschiedensten Stellen wird man auf politische und gesellschaftliche Themen gestoßen, die zum Nachdenken anregen und somit für ein nachhaltiges Leseerlebnis sorgen!

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Gute Wendungen und eine spannende Story

Der Mentor
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In Heidelberg werden zwei Frauenleichen gefunden, was den Ermittler Jakob Krohn auf den Plan ruft. Weil sich die Sache jedoch schwieriger gestaltet als zunächst gedacht, wird die Ermittlerin des LKA München, ...

In Heidelberg werden zwei Frauenleichen gefunden, was den Ermittler Jakob Krohn auf den Plan ruft. Weil sich die Sache jedoch schwieriger gestaltet als zunächst gedacht, wird die Ermittlerin des LKA München, Nova Winter, zum Fall hinzugezogen. Sie ist Fallanalytikerin, etwas eigen und neigt auch dazu, gerne allein zu ermitteln. Als jedoch weitere Leichen auftauchen, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, denn der Mörder ist auf freiem Fuß und es deutet vieles darauf hin, dass er mit dem Töten nicht aufhören wird.

Zugegebenermaßen dachte ich bei diesem Buch zunächst, es könnte ein 08/15-Thriller werden: es geht ein Mörder um und tötet (wie so oft) Frauen, folgt dabei einem bestimmten Muster, welches es herauszufinden gilt. Daher konnte mich der Anfang des Buches noch nicht ganz begeistern, mir war vieles zu vorhersehbar und stereotypisch. Auch war es von der Story her nichts Neues, vieles hat man einfach schon zu oft mit der ein oder anderen Abweichung gelesen.

Allerdings schafft es die Autorin im Laufe des Buches gute Plot-Twists einzubauen, sodass man als Leser oftmals im Dunkeln tappt und auf die falsche Fährte geführt wird, sodass wirklich Spannung aufkommt. Viele Dinge blieben mir allerdings während des Lesens und auch nach der Beendigung des Buches unklar, waren für mich zu unlogisch aufgebaut. Die Auflösung hingegen hatte es in sich und konnte mich überzeugen, da ich nicht mit diesem Ende gerechnet hatte. Alles in allem wurde ich daher gut unterhalten, für mich ein Buch, das man lesen kann, aber nicht gelesen haben muss.

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