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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2024

Sehr liebenswürdige Charaktere

Die Hausboot-Detektei – Tödlicher Grund
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Der zweite und gleichzeitig erste internationale Fall für die Hausboot-Detektive! Die Hausboot-Detektive dümpeln, liebenswert wie sie alle miteinander sind, so im Leben umher, als sich ihr zweiter Fall ...

Der zweite und gleichzeitig erste internationale Fall für die Hausboot-Detektive! Die Hausboot-Detektive dümpeln, liebenswert wie sie alle miteinander sind, so im Leben umher, als sich ihr zweiter Fall ergibt: Sie bekommen einen Fall von Tessa Teuling, die eigentlich herausfinden möchte, ob ihr Mann ihr fremdgehen würde. Doch schon bald wird Tessa selbst tot in ihrer Badewanne aufgefunden. Zeitglich ergeben sich dazu Rätsel um Tessas Job als Tiefseeforscherin. Daraufhin sind die Detektive Feuer und Flamme, das Rätsel zu lösen, auch wenn sie sich dabei mehr als einmal selbst in Gefahr begeben.

Auch der zweite Band der mehrteiligen Reihe hat mir sehr gut gefallen. Die Hausboot-Detektive sind einfach eine ganz besonders liebenswürdige Bande. Die Autorin schafft es, wunderbare Charaktere zu formen, die man alle liebgewinnt und auf deren Hausboot man selbst einmal gerne Kaffee trinken würde. Spannung kommt auch auf, allerdings würde ich nicht sagen, dass es sich bei den Büchern um die Hausboot-Detektive um klassische Kriminalromane handelt. Ich finde, dass die Protagonisten vielmehr im Vordergrund stehen als die Fälle, die sie im Endeffekt lösen. Dies finde ich aber gar nicht schlimm – im Gegenteil – ich lese die Romane so gerne, weil die Figuren jeweils so fantastisch geformt sind. Man merkt hier wirklich, dass die Autorin ihre Figuren selbst liebt; hier steckt eine riesige Portion an Hingabe drin! Ich würde bei dieser Reihe unbedingt empfehlen, sie von Anfang an zu lesen, da es auch Verbindungen zwischen den Figuren gibt, die man ansonsten nicht bis ins Letzte nachvollziehen kann, was wirklich schade wäre. Ich habe das Lesen sehr genossen und freue mich nun darauf, den dritten Teil zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Grandiose Fortsetzung!

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Nach dem ersten Teil „Der Morgen“, das ich ebenfalls gelesen habe, ist dies die Fortsetzung der voraussichtlich dreiteiligen Reihe um das Ermittlerteam Nele Tschaikowski und Art Mayer.

Bereits der Vorgängerband ...

Nach dem ersten Teil „Der Morgen“, das ich ebenfalls gelesen habe, ist dies die Fortsetzung der voraussichtlich dreiteiligen Reihe um das Ermittlerteam Nele Tschaikowski und Art Mayer.

Bereits der Vorgängerband hatte mich begeistert, sodass ich mich sehr darauf gefreut hatte, mehr über die beiden eigenwilligen Ermittler zu lesen. Im Berliner Umland wird im Wald eine Leiche von einer Jägerin gefunden. Diese ist an einen Baum gefesselt und über ihr ein Hirschgeweih angebracht. Bei ihr handelt es sich um eine sehr bekannte und allseits beliebte Wohltäterin, was die Frage aufkommen lässt, wer einen Grund gehabt haben könnte, sie umzubringen. Umgehend werden Artur Mayer, genannt Art, und seine schwangere Kollegin Nele Tschaikowski darüber informiert und nehmen die Ermittlungen auf. Diese sind für beide nicht ganz ungefährlich und es ergeben sich diverse Verstrickungen. Als dann eine zweite Leiche, nach demselben Muster in Szene gesetzt, gefunden wird, ist schnelles Handeln gefragt, weil mittlerweile von einer Mordserie ausgegangen werden muss.

Der Schreibstil des Autors ist weiterhin sprachlich klar und unglaublich spannungsaufbauend. Dies liegt nicht zuletzt an den verschiedenen Handlungssträngen, die im Wechsel erzählt werden und so für einen kontinuierlichen Aufbau der Spannung sorgen. Nach und nach setzt sich so ein Bild zusammen, das eine runde Geschichte ergibt. Die Protagonisten sind dabei wie aus dem Vorgängerband gewohnt eigenwillig, schrecken vor (fast) nichts zurück und ermitteln durchaus auch auf unkonventionelle Art und Weise. Die Handlungsstränge sind allesamt logisch aufgebaut und es ergeben sich insoweit keine Diskrepanzen, die man als Leser nicht nachvollziehen könnte.

Man kann diesen Teil auch vor dem ersten lesen, weil Umstände, die aus dem ersten Teil bekannt sind, auch noch einmal erläutert werden. Ich würde an dieser Stelle jedoch durchaus empfehlen, mit dem ersten Teil in diese Reihe zu starten, um gewisse Handlungen der Protagonisten besser nachvollziehen zu können. Zudem macht es mir große Freude, die Ermittlungspersonen von Anfang an kennenzulernen und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Dafür gebe ich die volle Punktzahl und warte voller Vorfreude auf den dritten Teil dieser tollen Serie!

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Der erste Fall für Leo Asker

Stille Falle
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Leonore Asker, auch Leo genannt, ist Kriminalinspektorin bei der schwedischen Polizei. Eigentlich steht sie kurz vor der Beförderung und hat sich auch schon auf diese eingestellt. Aber es kommt alles anders ...

Leonore Asker, auch Leo genannt, ist Kriminalinspektorin bei der schwedischen Polizei. Eigentlich steht sie kurz vor der Beförderung und hat sich auch schon auf diese eingestellt. Aber es kommt alles anders als gedacht und Leo wird in ein Dezernat versetzt, von dem sie nicht wusste, dass es überhaupt existiert: „Die Abteilung für hoffnungslose Fälle“. Im Untergeschoss der Polizeistation arbeiten einige wenige etwas sonderbare Personen an Fällen, für die sich noch keine Lösung gefunden hat. Leo ist zunächst alles andere als begeistert, hatte sich doch gerade ein medienwirksamer Fall zugetragen, bevor sie von ihrer aktuellen Stelle abgezogen wurde: zwei Teenager sind verschwunden und bislang fehlt von ihnen jede Spur. Leo kommt in ihrer neuen Position jedoch mit einem Fall in Berührung, der merkwürdige Parallelen zu dem Vermisstenfall aufweist. Leonore fängt daher an, auf ihre ganz eigene Art und Weise zu ermitteln…

Der erste Band der neuen Reihe um Eleonore Asker hat mir sehr gut gefallen. Trotz der vielschichtigen Story verliert man als Leser nie den roten Faden, was dem stringenten, klaren Schreibstil von Anders de la Motte zu verdanken ist. Er zeichnet in seinem Buch Charaktere, die einzigartig und unglaublich liebenswürdig sind, sodass man sie schnell ins Herz schließt. Der Spannungsbogen hält sich von Anfang an auf hohem Niveau, sodass man trotz der vielen Nebenschauplätze nie die Lust am Weiterlesen verliert. Insgesamt ein sehr gelungener Kriminalroman, auf deren Fortsetzungen ich mich bereits jetzt freue.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Fantasievolle Spannung

Himmelfahrt
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Durch eine Nachricht erfährt Ben Tunmore, dass sein Bruder Harold, der bereits seit Jahren verschwunden ist, in einem Pflegeheim leben soll. Harold Tunmore hatte einst als Forscher gearbeitet und einige ...

Durch eine Nachricht erfährt Ben Tunmore, dass sein Bruder Harold, der bereits seit Jahren verschwunden ist, in einem Pflegeheim leben soll. Harold Tunmore hatte einst als Forscher gearbeitet und einige Expeditionen mitbegleitet und erlebt.
Doch eine davon wird ihm auf immer unvergessen bleiben.
Aus dem Pazifik ragt plötzlich ein unwahrscheinlich hoher, nie dagewesener Berg heraus. Harold, der einst mit einem Team eine Exkursion zu diesem Berg gemacht hat, hat seine Erlebnisse in etlichen Briefen an seine Nichte festgehalten.
Geschrieben ist das Buch in Form der Briefe, die nach und nach chronologischer erzählt werden. Dadurch baut sich die Spannung langsam aber sicher auf.
Verwebt wird die Geschichte des mysteriösen Berges, die durch Sciencefiction-Elemente gezeichnet ist, mit der Lebens- und Liebesgeschichte von Harold.
Das Buch ist sehr vielschichtig und lässt sich nicht in ein bestimmtes Genre einordnen. Es enthält unter anderem Elemente aus den Kategorien Thriller, Horror und Sciencefiction - auf jeden Fall aber eine Menge Spannung. Mir hat es gut gefallen und ich habe mich während des Lesens sehr gut unterhalten gefühlt. Daher gibt es von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Hinterlässt einen bleibenden Eindruck

Lichtspiel
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Georg Wilhelm Pabst, der G.W. Pabst genannt wird, ist ein erfolgreicher Filmemacher der Weimarer Zeit. Seinen ersten großen Erfolg feierte er mit einem Film mit der schwedisch-amerikanischen Darstellerin ...

Georg Wilhelm Pabst, der G.W. Pabst genannt wird, ist ein erfolgreicher Filmemacher der Weimarer Zeit. Seinen ersten großen Erfolg feierte er mit einem Film mit der schwedisch-amerikanischen Darstellerin Greta Garbo. Ungewöhnlich und deswegen auch so spannend ist allerdings sein weiterer Werdegang. So kam er nach der Machtergreifung nach Frankreich und zu Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Österreich, was damals dann die Ostmark war, zurück. Dass sein Können nicht vor den Nazis verborgen blieb, war eine Konsequenz daraus. Der Propagandaminister in Berlin hat großes Interesse daran, das Filmgenie für seine Zwecke nutzen zu können. So geschieht es auch, dass beide aufeinandertreffen. Schlussendlich beginnt das Reißen um den Regisseur, was mitunter mit erpresserischen Absichten geschieht. Im Raum steht grundsätzlich die Frage, wie weit man bereit ist zu gehen und ab welchem Zeitpunkt man sich mit schuldig macht.

Ich muss zugeben, dass mir der Einstieg ins Buch auch aufgrund des außergewöhnlichen Schreibstils nicht ganz leichtfiel. Allerdings lösten sich bald die anfänglichen Startschwierigkeiten und ich konnte mich vollends auf den Roman einlassen. Lichtspiel ist ein Roman, der mit viel Lokal- und Zeitkolorit versehen ist, was ihn so besonders macht. Das schillernde Leben in Hollywood, in dem G.W. Pabst aber selbst zu dieser Zeit schon nur einer unter vielen war, bildet einen eindrücklichen Einstieg. Das Buhlen der Nazis um den Regisseur hinterlässt einen bleibenden Eindruck und die verschiedenen Perspektiven, aus denen erzählt wird, bilden eindrücklich die Gefühlslagen ab. Das Buch ist ein Roman, was auch bedeutet, dass es in vielen Teilen nicht ganz der biographischen Wirklichkeit entspricht – an den Eckdaten wird sich jedoch orientiert. Das macht das Buch zu einem lesenswerten, eindrücklichen Roman, der einem lange im Gedächtnis bleiben wird.

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